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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung
BUCH 1 - SIEHE, ICH KOMME BALD! (OFFENBARUNG 1:1 - 3:22)
Teil 1.2 Die erste Vision und ihre Konsequenzen auf der Erde: Die Erscheinung des Menschen-sohnes zur Heiligung seiner Gemeinden (Offenbarung 1:9 - 3:22)
Teil 1.2.2. Die Briefe Jesu Christi an seine sieben Gemeinden in Kleinasien (Offenbarung 2:1 - 3:21)

3. Der Brief Jesu Christi an den Gemeindeleiter in Pergamon (2,12-17)


OFFENBARUNG 2:14-17
14 Aber einiges habe ich gegen dich: du hast Leute dort, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. 15 So hast du auch Leute, die sich in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaïten halten. 16 Tue Buße; wenn aber nicht, wo werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes. 17 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt.

Aber ich habe „eine Kleinigkeit“ wider dich, daß du Glieder der Götzenkulte in deiner Gemeinde duldest: Der Gemeindeleiter war sicher über das Lob Jesu Christi hoch erfreut, bekam aber einen Schock, als sein Herr ihm das kleine Wörtlein „aber“ sagen mußte. Jesus hatte den Eifer des mutigen Gemeindeleiters und seiner Gemeinde in der Bedrückung durchschaut und deckte eine tödliche Sünde und Gefahr in seiner Gemeinde auf. Dieses Einfallstor Satans mußte restlos zerstört und schnell geschlossen werden.

Was war die krebsartig alarmierende Krankheit, die in der Pergamongemeinde sichtbar wurde? Der Herr verglich sie mit dem Rat Bileams im Alten Testament (4. Mose 31,16; 25,1-3).

Bileam war ein midianitischer Seher und Geisterbeschwörer. König Balak, Herr über die Midianiter, rief ihn zu sich, damit er die heranziehenden Israeliten verfluche und vernichte. Gottes Engel aber widerstand dem Seher und inspirierte ihn, Israel dreimal in zunehmendem Maße zu segnen und zum Schluß das Kommen des Messias als „Jakobs Stern“ zu prophezeien.

Der zornige Fürst jagte den Seher nach Hause. Dieser aber gab ihm beim Abschied noch den Rat, das Volk der Israeliten nicht mit der blanken Waffe überwinden zu wollen, sondern mit Hilfe von Einladungen zu üppigen Opferfesten mit liebesbereiten Mädchen. Auf diese Weise würden die Israeliten in die midianitische Kultur eingebunden werden und ihre Identität verlieren. Und tatsächlich, viele der Kinder Jakobs kamen so unter die Macht und Abhängigkeit des Geistes Peor, der sie mit Weib, Wein und Festessen in seinen Bann zog.

Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Israel und gegen die Midianiter, so daß er zuerst alle multikulturell Denkenden und Handelnden in Israel und zum Schluß auch die Mehrheit der Midianiter vernichtete.

Der Zorn des Herrn war gleichermaßen gegen den eifrigen Gemeindeleiter in Pergamon entbrannt, weil er trotz seines mutigen Zeugnisses für den Namen Jesu mitten in der Bedrückung etliche Gemeindeglieder tolerierte, die zwar auch an Jesus glaubten, aber gleichzeitig die Brücken zu ihren Verwandten und Freunden in den verschiedenen Kultstätten nicht abbrechen wollten. Sie akzeptierten Einladungen zu üppigen Opferfesten, aßen mit allen zusammen vom Götzenopferfleisch, tranken mit den Trunkenen und hurten mit den Tempeldirnen. Das war für Jesus nicht mehr tolerierbar, auch wenn die Bewohner der Stadt in diesen Tempelorgien kein Ärgernis sahen. Die Gemeinschaft mit ihnen bedeutete einen geistlichen Ehebruch gegenüber Jesus, der sich bei der Taufe der Gläubigen an sie gebunden hatte. Dieser geistliche Ehebruch aber führt unweigerlich zum praktischen Ehebruch, denn Schwärmerei und Schweinerei gehören oft zusammen (1. Kor. 8,10; 10,14). Jesus verlangte von dem Gemeindeleiter, daß er diese multikulturelle Unzucht sofort und für immer stoppe.

Wahrscheinlich waren die griechischen Nikolaïten mit jenen Hebräern zu vergleichen, die in die Falle Bileams hineintappten. Sie ließen sich in Pergamon in eine Kulturvermischung hineinziehen und verloren dadurch ihre Identität. Die Idee Bileams hatte sich zu einer Irrlehre in der Gemeinde Pergamons ausgeweitet, so daß mit theologischen Scheinargumenten andere Weltanschauungen und konkrete Sünde toleriert wurden.

Tue Buße, wenn nicht, komme ich schnell und werde mit ihnen Krieg führen: Jesus richtete und verurteilte die Verirrten und Schuldigen nicht sofort, sondern gab ihnen Zeit und Raum zur Buße. Er deckte ihre Sünde auf, damit sie ihnen als Schuld und Unrecht bewußt werde, und wartete auf die Reue ihres Herzens und den Willensentschluß, sofort ganz und für immer mit den geistigen und leiblichen Sünden zu brechen. Der Bußruf Jesu war ein eindeutiger Befehl, nicht nur eine freundliche Empfehlung. Das Nein des Herrn zur multikulturellen Vermischung sollte allen Christen tief ins Bewußtsein fahren und in ihnen den Willen zur Umkehr und Abkehr wecken.

Wer wegen des allgemeinen Konsenses nicht mit seinem ideellen und praktischen Ehebruch bricht, muß erleiden, daß Jesus als der göttliche Richter persönlich kommt und mit Worten, Unfällen und Krankheiten straft. Der Herr beabsichtigte in Pergamon nicht, gegen den Gemeindeleiter selbst zu kämpfen, sondern gegen die Gleichschalter, die auf allen Hochzeiten tanzen und zur Konkurrenz Brücken bauen. Wer sich nicht mit Jesus allein begnügt und für andere liberale Weltanschauungen zum Narren wird, verliert die Gemeinschaft mit dem Herrn und sieht ihn plötzlich als Feind vor sich stehen. Der Herr will nicht den Tod des Sünders wie im Alten Testament (4. Mose 32,1-7), sondern er will, daß der Sünder innerlich zerbreche, Buße tue und umkehre. Der Herr kämpft gegen den aufrührerischen Geist in den toleranten Friedensfreunden und will ihn austreiben, bevor dieser unreine Geist sein Zerstörungswerk in ihnen und in der Gemeinde vollenden kann.

Der Gemeindeleiter in Pergamon mußte selbst Busse tun, weil er zu großzügig und nachsichtig gegenüber einigen toleranten Gemeindeglieder gewesen war. Er mußte lernen, alle menschlich-kulturellen Maßstäbe dem Kreuz Christi und seinem Heiligen Geist unterzuordnen.

In einigen Gemeinden Marokkos gilt nur jener Konvertit als ein bewußter Christ, der das Fasten im Ramadan bricht und in der Fastenzeit absichtlich ißt, obwohl auf Fastenbrechen in der Öffentlichkeit Gefängnisstrafen bis zu einem halben Jahr im Gesetz festgelegt sind. Mitfasten bedeutet für viele Gläubige eine Heuchelei und Sünde. Die Mitfastenden stehen in Gefahr, die Freiheit der Christen zum Deckel ihrer Bosheit zu machen (1. Petr. 2,16).

Nicht die Kulturen Amerikas oder die in Europa, nicht die Kulturen Afrikas oder die in Asien sind Christus angenehm, sondern allein seine eigene Kultur. Sie ist voller Wahrheit, Liebe, Demut und Gerechtigkeit. Christen sind Fremde in dieser Welt geworden. Sie sind nicht von dieser Welt, aber noch in der Welt, und dürfen nicht mit den in Sünden Toten konform gehen.

Das dritte Wort Christi von seinem Kommen ist wieder ein Drohwort, das die Reinigung der Gemeinde von multikulturellen Einflüssen zum Ziel hat.

Wer ein Ohr hat zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Der anfänglich lobende Brief Christi an den Ältesten der Gemeinde in Pergamon enthält eine einschneidende Warnung an alle Gemeindeleiter in allen Kontinenten. Jesus toleriert keinen unreinen Geist, keine Glaubensverbindung mit Göttern, Geistern, Königen und Tyrannen und schon gar nicht mit der alten Schlange. Jesus will alle Gemeinden von den Ideen eines von Gott gelösten Sozialismus oder Kapitalismus scheiden. Auch die Naturforscher, Friedensfreunde und Weltverbesserer bleiben ohne eine Ganzhingabe an ihn ein Ärgernis. Jede Weltanschauung, die nicht durch das Kreuz und die Auferstehung Christi zum Geistesempfang führt, ist ein Irrtum, eine Verführung und etwas Unwirkliches und geht an der Herrlichkeit des Sohnes Gottes vorbei.

Der Heilige Geist scheidet, heiligt, tröstet, baut auf, bewahrt und führt die Nachfolger Christi sicher auf ihrem Weg durch die Wüste dieses Lebens.

Das verborgene Manna und der weiße Stein: Jesus fordert den Gemeindeleiter auf, den Einbruch des satanischen Geistes in seine Gemeinde so lange zu bekämpfen, bis er Sieger sei. Beim Überwinden geht es nicht nur um Selbstverleugnung und Überwindung der Versuchungen in unserem eigenen Ich, sondern in erster Linie um die Durchsetzung der Herrschaft Jesu Christi im Bereich des Fürsten dieser Welt. Satan muß in Jesu Namen gebunden, ausgetrieben und überwunden werden. Das kann kein Christ von sich aus tun. Leben wir aber in der völligen Gemeinschaft mit Jesus und in der Abhängigkeit von ihm, vermag der Herr durch unseren Glauben und unsere Liebe zu siegen. „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1. Joh. 5,4). Das gilt auch in Pergamon, am Sitz Satans. Dort soll geschehen, was Paulus an die Gemeinde in Rom schrieb: „Der Gott des Friedens wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze“ (Röm. 16,20).

Jesus stellt zum Schluß seines Briefes den Überwindern Satans bei der Siegerehrung geistliche Gaben mit Ewigkeitswert in Aussicht. Wenn sie auf das Götzenopferfleisch in der Gegenwart Satans verzichten, sollen sie Manna, das Himmelsbrot, in der Gegenwart Gottes essen. Diese Speise weist, wie das Holz des Lebens, auf ihr Bleiben und Sattwerden im ewigen Leben Gottes hin. Jesus selbst ist das Brot des Lebens. Wer zu ihm kommt und bei ihm bleibt, wird nicht mehr hungern, und wer an ihn glaubt und keine anderen Götter hofiert, wird nie mehr dürsten (Joh. 6, 35-40).

Der verheißene weiße Stein weist auf die Siegerehrungen bei den olympischen Spielen in der griechischen Welt hin. Dort wurde den Siegern als Ehrenurkunde ein weißes Marmortäfelchen übergeben, auf dem ihr Namen eingraviert war. Das war die rechtsgültige Bestätigung ihres Sieges, der von allen Ämtern und Autoritäten anerkannt wurde.

Den geistlichen Überwindern in der Kraft Jesu Christi ist kein schwarzer Stein wie den Muslimen beschieden, sondern ein weißer, reiner Stein, der ewige Gültigkeit besitzt. Im schwarzen Stein der Muslime wurde von den Animisten ein versteinerter Geist angebetet, der als Meteor vom Himmel fiel. Die Muslime umkreisen ihn heute noch, damit sie von seinen Strahlen erfüllt und im Islam befestigt werden. Nach der Pilgerfahrt erscheinen die Gesichter vieler Pilger wie versteinert.

Der weiße Stein der Christen enthält ein Geheimnis, das nur der Herr und seine Auserwählten kennen: Ihren neuen Namen. Er weist auf eine Neuschöpfung, Neubegabung und Neubestimmung hin, die der Wiedergeborene und Geheiligte von seinem Herrn und Richter empfängt. Es steht außer Frage, daß dieser neue Name den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes verherrlicht und nicht etwa den Überwinder selbst.

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