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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung
BUCH 1 - SIEHE, ICH KOMME BALD! (OFFENBARUNG 1:1 - 3:22)
Teil 1.2 Die erste Vision und ihre Konsequenzen auf der Erde: Die Erscheinung des Menschen-sohnes zur Heiligung seiner Gemeinden (Offenbarung 1:9 - 3:22)

Teil 1.2.1 Die herrliche Erscheinung des auferstandenen Herrn (Offenbarung 1:9-20)

2. Die Erscheinung des Menschensohnes als Hoherpriester und Weltenrichter (Offenbarung 1:10-16)

b) Der Herr trat aus seiner Verborgenheit hervor


OFFENBARUNG 1:12-16
12 Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter 13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. 14 Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme 15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; 16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.

Die sieben Leuchter:

Als Johannes sich ruckartig umwandte, um nach der großen Stimme zu sehen, fiel sein Blick zuerst auf sieben hohe Leuchter. Ihre flackernden Flammen spiegelten sich in den goldenen Ständern wider. Die Zahl Sieben erinnert uns an den siebenarmigen Leuchter in der Stiftshütte (2. Mose 25,31-40), der nach der Zerstörung Jerusalems zum Symbol für die in alle Welt zerstreuten Juden wurde. Jeder der sieben Leuchter in der Vision des Johannes stand jedoch einzeln und war nicht mit den anderen Leuchtern verbunden.

Der herrliche Menschensohn:

Inmitten des Leuchterkreises stand eine erhabene Gestalt. Ihr Name „Menschensohn“ verweist uns auf die bereits genannte Prophezeiung in Dan. 7,13-14 und auf die 124 Menschensohn-Worte Jesu Christi in den vier Evangelien. Die Hälfte dieser Menschensohn-Worte bezeichnet Christi Niedrigkeit und Demut auf seinem Weg zur Vollendung seines Erlösungswerkes (Mt. 20,28). Die andere Hälfte der Menschensohn-Worte beschreibt Jesu große Herrlichkeit bei seiner Wiederkunft (Mt. 16,27; Mk. 8,38; Luk. 9,26; Joh. 17,24).

Johannes hatte seinen Herrn und Heiland bereits auf dem Berg Hermon bei Cäsarea-Philippi verklärt gesehen (Mt. 17,1-13; Mk. 9,2-9; Luk. 9,28-36). Der Jünger erkannte am Kreuz Jesu unendliche Liebe und leitete sein Evangelium mit den Worten ein: „Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Joh. 1,14). Die auf Patmos geschaute Herrlichkeit Jesu Christi überstrahlte jedoch alle früheren Visionen und Erkenntnisse des Johannes.

Ein langes, fließendes Gewand bedeckte den Körper des Menschensohnes. Es wurde von einem goldenen Gürtel um die Brust zusammengehalten. Im Alten Bund trug der Hohepriester über seinem weißen Gewand eine Tafel mit zwölf Edelsteinen auf seiner Brust, in die die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert waren zum Zeichen, daß er sie ständig vor dem Bundesgott vertrat. Der Menschensohn aber hatte sein Gewand nicht mit einem Gürtel um die Hüfte zusammengerafft, als müßte er zur Arbeit oder zum Kampf ausziehen. Er stand erhaben in ewiger Ruhe als der Herr aller Herren und König aller Könige. Jesus ist Hoherpriester, König und Richter in ein und derselben Person. Er ist der Herr (Luk. 2,11; Phil. 2,11)! Seine heilige Herrlichkeit leuchtet und strahlt voller Liebe und Barmherzigkeit.

Das Haupt des Herrn:

Das Haupt und die Haare des Menschensohnes waren lichthell, schneeweiß und rein wie gereinigte Wolle. Er hatte keine altersgrauen Haare, sondern sein Haupt schien in reiner Helligkeit. Wie die weiße Farbe alle anderen Farben in sich enthält und intensiver als jede andere Farbe leuchtet, strahlte das Haupt des Menschensohnes in der Fülle seiner Herrlichkeit.

Seine Pracht und Hoheit wurden durch seine heiligen Augen vermehrt, die wie Feuerflammen aus dem blendenden Weiß seines Angesichts herausleuchteten. Das Strahlen dieser Augen verdeutlicht seine alles durchdringende Allwissenheit. Vor diesen Augen bleibt nichts verborgen. Jesus erschien dem Johannes als der alles durchschauende, aufdeckende und unterscheidende Richter. Durch seinen Blick wird jedes Unrecht aufgeklärt. Da helfen keine Diskussionen, Selbstrechtfertigungen und Ausreden mehr. Ohne Worte ist bereits alles klar. Wohl dem, der ihm jede Sünde und Heuchelei heute schon bekennt und ihn um Vergebung seiner Schuld bittet, bevor er entsetzt vor dem ewigen Richter stehen muß.

Herr Jesus, Du siehst alles, was ich getan und versäumt habe. Vergib mir meine Schuld um Deines Sühneopfers willen.

Seine glühenden Füße:

Das lange Gewand des Hohenpriesters und Richters reichte bis zu seinen Füßen, die wie flüssiges Messing im Schmelzofen glühten. Jahwe (der Herr) hatte einst zu ihm gesagt: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache“ (Ps. 110,1). Wo diese flammenden Füße in ihrer Erzglut hintreten, bleibt nur noch Asche übrig (1. Kor. 15,27; Hebr. 2,8). Kein Feind kann dieser vernichtenden Glut entgehen. Die Heiligkeit des Herrn richtet jede Unreinigkeit, Lüge, jeden Aufruhr und Mord bei den Menschen wie bei den Geistern.

Herr, gehe nicht mit mir ins Gericht, denn meine Sünden sind wie der Sand am Meer.

Seine tosende Stimme:

Wer einmal am Rheinfall bei Schaffhausen unten auf der vorspringenden Kanzel im tosenden Dröhnen der herabstürzenden Wassermassen stand oder das Vorrecht hatte, die Niagarafälle an der Grenze zwischen den USA und Kanada zu erleben, weiß, daß alle anderen Stimmen von diesem Brausen und Donnern des fallenden Wassers übertönt und verschluckt werden. Sie verstummen. So behält der herrliche Menschensohn das letzte und endgültige Wort. Gegen seine Stimme kommt keine irdische Stimme an. Wir werden alle vor ihm verstummen und erschüttert hören, was er uns sagen wird.

Herr, reinige meinen Mund, daß meine Lippen Deinen Ruhm verkündigen.

Die sieben Sterne in seiner rechten Hand:

In den Tagen des Johannes ließen römische Kaiser Münzen herstellen, auf denen ihr Bild eingeprägt war, auf welchem sie sieben Sterne in ihrer Hand hielten. Dieses Symbol sollte ihre alle und alles umfassende Macht darstellen.

Das Siebengestirn war damals in aller Munde. So erschien Jesus Johannes als der Allesbeherrscher, der die Geschicke des Weltalls und aller seiner Nachfolger fest in seinen Händen hält. Niemand wird sie ihm aus seiner Hand reißen (Joh. 10,28). Herr, wir danken Dir, daß Du keinen von uns fallen läßt!

Das scharfe, zweischneidige Schwert:

Das Wort Gottes gleicht nach dem Hebräerbrief dem zweischneidigen Kurzschwert der römischen Soldaten, das sie im Nahkampf benützten (Hebr. 4,12). Das göttliche Wort hat die Vollmacht, im Gespräch und in der Predigt die Gedanken und Sinne unserer Herzen zu durchstoßen und zu überwinden.

In der Vision des Johannes erschien Jesus jedoch als der göttliche Richter, aus dessen Mund ein langes, zweischneidiges Schwert hervorging, das dem Langschwert des Henkers glich, mit dem er die zum Tode Verurteilten hinrichtete.

Das Wort Jesu Christi richtet jeden unbußfertigen Aufrührer, der seinen Tod am Kreuz auf Dauer ablehnt. Die Worte aus dem Mund des Herrn können sowohl Leben schaffen (Mt. 4,4) als auch töten und verderben. Wer das Rufen Jesu und sein Werben zu lange überhört und sein Gnadenangebot willentlich wegstößt, den trifft das blanke Schwert des Zornes Gottes.

Der heilige Richter entscheidet mit seinem Richterspruch endgültig über das Leben der einzelnen Menschen und über ganze Völker. Seine Autorität bleibt unangefochten. Keiner kann ihm widersprechen.

Herr, töte mich nicht in Deinem Zorn. Gewähre mir Gnade zur Buße.

Sein Antlitz leuchtete wie die Sonne in ihrer Macht:

Johannes beschreibt am Ende seiner ersten Vision den Gesamteindruck des herrlichen Menschensohnes. Er hatte versucht, sein Gewand, seine Haare, seine Augen, seine Füße, seine Stimme und seinen Mund mit menschlichen Begriffen zu beschreiben. Um das Antlitz des Herrn zu beschreiben, stand ihm kein stärkerer Vergleich zur Verfügung als die Sonne des Mittelmeers mit ihrer ganzen Pracht und Macht. Wer einmal wagte, sekundenlang in die strahlende Mittagssonne zu schauen, mußte wegen ihrer Lichtintensität sofort die Augen schließen, da er sonst erblindet wäre. Die alles durchdringende Herrlichkeit Jesu entzieht sich jedem menschlichen Vergleich.

Der erhabene Herrscher und heilige Hohepriester erschien Johannes als der gerechte Richter, der begonnen hat, sein Amt anzutreten. Sein strahlendes Bild lag aber trotz seiner Majestät und Pracht nicht bedrückend auf den Gemeinden, denn der Seher hatte ihnen in seiner Briefeinleitung versichert: Der Herr Jesus liebt uns! Er hat uns durch sein Blut von unseren Sünden erlöst (Offb. 1,5)!

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