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Home -- German -- Offenbarung -- 075 (3. Die unübersehbar große Zahl
 der aus den Völkern Herausgerufenen 
vor dem Thron Gottes und seines Lammes)

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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung

BUCH 3 - DIE HERAUSGERUFENEN AUS ISRAEL UND DEN VÖLKERN ANGESICHTS DER SIEBEN POSAUNENGERICHTE (OFFENBARUNG 7:1 - 9:21)
TEIL 3.1- DAS LAMM GOTTES UND SEINE GEMEINDE AUS ISRAEL UND DEN VÖLKERN (OFFENBARUNG 7:1-17)

3. Die unübersehbar große Zahl
 der aus den Völkern Herausgerufenen 
vor dem Thron Gottes und seines Lammes (Offenbarung 7:9-17)


OFFENBARUNG 7:11-12
Die Anbetungshymne aller Engel:11 Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an, 12und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Als die Engel die unübersehbar große Zahl der durch den Sühnetod Jesu Gerechtfertigten sahen und das Glaubensbekenntnis dieser herausgerufenen Zeugen des Lammes aus allen Völkern hörten, brachen sie in Jubel und Anbetung aus, fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten den, der auf dem Thron sitzt, und das Lamm mit lauter Stimme an. Sie waren zutiefst beeindruckt von der sichtbaren Erfüllung des Heilsplanes Gottes und der Frucht des Kreuzes Jesu, die sich in dieser Gemeinde der leidgeprüften Kinder Gottes zeigte. Einen so wunderbaren Anblick hatte der Himmel noch nie gesehen! Eine Zahl, die niemand zählen kann, stand in weißen Kleidern vor dem Thron Gottes, in den Händen Palmzweige schwingend. Die Menge bejubelte den kommenden, ewigen König und glaubte, daß er sein Reich ausbreiten und die Macht Satans beseitigen werde.

Die jubelnde Anbetung des Vaters und des Sohnes im Himmel sollte uns anstecken, allen Pessimismus in uns zu vertreiben, und uns dazu ermutigen, den Sieg des Lammes zu bekennen. Es gibt keine Alternative zum König Jesus Christus und seinem kommenden Reich.

Die siebte Doxologie

in der Offenbarung Jesu Christi

Wer die Anbetung der Engel mitbetend bedenkt, kann feine Linien der Seelsorge des Heiligen Geistes entdecken. Johannes hatte in den vorigen Kapiteln der Offenbarung als Höhepunkte heilsgeschichtlicher Entwicklungen sechs Doxologien niedergeschrieben. Diese Anbetungstexte formulieren ein durchgehendes Thema, das immer neu variiert, vertieft und ergänzt wird und in der siebten Anbetung durch alle Engel seinen Höhepunkt erreicht. Johannes selbst hat seine Liebeserklärung Jesus gegenüber, der uns von unseren Sünden erlöste und uns als königliche Priester einsetzte, in den Ausruf gegossen: „Ihm sei Herrlichkeit (Ehre) und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (1,5-6)

Mit diesen Worten wies Johannes den Anspruch der Kaiser und Diktatoren seiner Zeit in die Schranken, die auch für sich „Herrlichkeit und Gewalt“ in Anspruch nahmen. Johannes jedoch drehte den Spieß um und sagte: Ehre und Herrlichkeit kommen nicht aus Gewalt und Macht. Es ist umgekehrt. Die Allmacht entspringt aus der Lichtherrlichkeit Jesu! (4,8-9; 1,5-6)

Die Thronwächter fügten in der zweiten, ständig wiederholten Anbetungshymne aus ihrer Erkenntnis heraus zur Doxologie des Johannes die Heiligkeit des ewigseienden Allmächtigen hinzu (4,8). In seiner Heiligkeit ist der auf dem Thron Sitzende herrlich. Die aufdeckende und alles richtende Heiligkeit ist ein verbergender Mantel seiner Herrlichkeit. Weder ein Kaiser noch andere Herren sind heilig in sich selbst. Am Heiligen gemessen offenbaren sich alle Bosheit, Lüge und Schuld. Und so gilt: Wer Gott nicht kennt, kennt auch sich selbst nicht. Wer den Heiligen jedoch erkennt, bleibt vor seiner ewigen Herrlichkeit in Buße zerbrochen (Jes. 6; Ps. 51).

Die Doxologie der 24 Ältesten um den Thron des Heiligen verherrlichte in der dritten Anbetungshymne den allmächtigen Schöpfer und Herrn der Welten, der in seiner unerschöpflichen Weisheit und sich nie erschöpfenden Kraft eine Fülle von Sternen, Elementen, Mineralien und Lebewesen erschuf (4,10-11). Ihm gebührt deshalb alle Ehre und Anbetung.

Jesus ehrte sich nicht selbst, sondern sagte: „Wie könnt ihr glauben, so ihr Ehre voneinander nehmt?“ Jesus ehrte allezeit seinen Vater. Auch Johannes bezeugte dieses Grundrecht Gottes, daß alle Herrlichkeit und Ehre ihm allein gebührt. Atheisten, Naturwissenschaftler und alle um sich selbst drehenden Humanisten sollten Buße tun und den ehren, der allein Leben, Verstand, Geist, Seele, Kraft und Hoffnung in den Menschen legt. Mangelnde Gottesfurcht ist eine der größten Nöte und Sünden unserer modernen Gesellschaft.

Nach dieser Anbetung Gottes, des allmächtigen Schöpfers, führte der Engel der Offenbarung uns mit Johannes zur Anbetung Jesu, des Lammes Gottes, bei seiner Inthronisierung (5,12) Alle Engel jauchzten und jubelten bei der Übergabe der siebenfach versiegelten Buchrolle, weil das geschächtete Lamm als einziger Bewohner der Erde immer sündlos und heilig geblieben war. Das Lamm allein war berechtigt, die Geschicke der Welt zu lösen.

In dieser fünften Anbetungshymne schlüsselten die Engel die Vollmacht Christi auf und bezeugten sie als Kraft, Reichtum, Weisheit und Stärke, so wie der Name Gottes (El) „Kraft“ und „Macht“ heißt. Damit bejubelten die Engel, daß Jesus Christus die gesamte Kraft Gottes angenommen hatte, wie er selbst bezeugte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ (Mt. 28,18)

Dann wiederholten die Engel die zuvor Gott zugeschriebenen Vorrechte und Eigenschaften wie Ehre und Herrlichkeit im Blick auf das Lamm, damit endgültig deutlich werde: Jesus Christus ist Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott von wahrem Gott. Alle Juden, Judenchristen und Muslime sollten erkennen, daß Jesus dieselbe Herrlichkeit eignet wie seinem Vater.

Bei jüdischen Thoragelehrten ist zu lesen, daß „Herrlichkeit“ die Summe aller Eigenschaften und Kräfte des Herrn (Jahwe) bedeute. Dies erhellt, warum Jesus bereits vom Engel auf Bethlehems Fluren der „Herr“ genannt wurde. Dieser Titel steht 260mal als Ehrenname Jesu im Neuen Testament (Phil. 2,6-11).

Jesus, der für sich selbst keine Ehre annahm, forderte wegen seiner Sendung durch den Vater dennoch, daß alle ihn ehrten, so wie sie den Vater ehren. Und so gehören Jesus Christus nicht nur Herrlichkeit und Allmacht. Er besitzt auch das Recht auf Lob und Preis.

Neu in dieser Anbetung der Engel bei der Inthronisierung ist das Wort Segen, als Schlußwort und Ziel der Würdetitel des Lammes Gottes zu lesen (In den meisten deutschen Bibelübersetzungen steht anstelle des Wortes „Segen“ das Wort „Lobpreis“, im Gegensatz zur Mehrzahl der englischen und arabischen Übersetzungen). Wie der Hohepriester nach seiner Darbringung im Allerheiligsten den Segen des Opfers auf das betende Volk legte, so liegen auch Zweck und Ziel des Todes Jesu am Kreuz in der Segensfülle für seine Nachfolger. Nachdem der Auferstandene nach seiner Himmelfahrt sein Sühneopfer vor Gott, seinem Vater, darbrachte und als das geschächtete Lamm im Thron erschien, gewährte ihm sein Vater das Recht und die Vollmacht, seinen Heiligen Geist auf alles Fleisch zu legen. Die Einwohnung des Segensgeistes aus dem Opfer Christi ist der epochemachende Einschnitt, der das Zeitalter „unter“ dem Gesetz des Mose durch die Zeit der Gnade Christi „in“ seiner Gemeinde ablöst.

In der sechsten Anbetungshymne für Gott und sein Lamm, das alle Kreaturen sangen, steht der Segen bereits als erstes Ehrenwort (5,13-14). Die Geschöpfe hatten erkannt, daß die Rechtfertigung der Sünder durch Christi Blut die unabdingbare Voraussetzung für die Wiedergeburt der Erlösten darstellt und daß die Einwohnung des Segensgeistes in die Nachfolger des Lammes eine Frucht seiner Herrlichkeit und Allmacht ist.

Als nun alle Engel die unzählbare Schar der wiedergeborenen Christen aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen sahen und erkannten, was diese aus Liebe zu Gott und zu seinem Sohn an Leiden, Verfolgung und Folter über sich hatten ergehen lassen, da brachen sie in einen stürmischen Jubel aus, der in die siebte Anbetungshymne des heiligen Allmächtigen und seines Lammes mündete (7, 11-12). Das Heil Gottes und seines Lammes war durch die Anwesenheit der großen Menge von Blutzeugen des Lammes greifbar geworden.

Die Engel wiederholten in ihrer Doxologie alle bisherigen Anbetungstitel. Sie begannen ihren Lobpreis wieder mit der Nennung des Segens, der aus dem Opfer des Lammes entspringt. Sie beendeten jedoch ihre Anbetung mit einem Wort des Dankes, der dem Vater und dem Sohn gebührt. Diese Aufforderung zum Dank sollte uns alle ins Herz und ins Gewissen treffen. Viele Gläubige bitten anhaltend um Segen, Kraft, Leitung, Schutz und Gnade aus der Fülle Christi. Wo aber bleibt unser Dank? Wir sind geizig im Danken. Wer Psalm 103 auswendig lernt, tritt in die Schule des Dankens ein. Der Herr bezeugt: „Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes.“ (Ps. 50,23). Der Heilige Geist ist es, der uns zum Danken, zum Denken und zur Anbetung treibt. Dankbare Menschen sind fröhlich von innen heraus.

Zwei der sieben Anbetungshymnen galten allein dem, der auf dem Thron sitzt, zwei andere dem Lamm allein und zwei beiden zusammen. Gemeinsames Thema aller Doxologien ist die große Herrlichkeit und Allmacht Gottes und seines Lammes.

Das neue Lied vom Lamm Gottes: Diese Erkenntnis führt uns noch einmal zur Mitte aller sieben Anbetungen, der vierten Anbetungshymne (5,9-10). Sie stellt das Thema der neutestamentlichen Anbetung durch alle Wiedergeborenen dar. Die 24 Väter des Glaubens sangen ein neues Lied, das die Engel und anderen Kreaturen bis dahin nicht kannten. Sie sangen mit Harfenbegleitung das Lied vom Lamme, das an unserer Stelle geschlachtet wurde. Das Lamm hat uns mit seinem Blut aus allen Bindungen der Sünde und der Sippe, aus Gesetz und Gericht heraus für Gott erkauft und uns in einer gottlosen Welt als Priester, Könige und Diener eingesetzt.

Diese Hymne weicht wesentlich von den anderen sechs Anbetungshymnen ab. Die Ältesten wiederholten weder Hochrufe, noch stellten sie die Herrschereigenschaften Gottes und seines Lammes heraus. Vielmehr beschrieben sie das Heilandswerk Christi an seiner Gemeinde am Kreuz mit der Rechtfertigung der Sünder bis zu ihrer Berufung. Was Johannes bereits am Anfang seines Buches bezeugte (Kap. 1,5-6), vertieften sie zum Siegesruf der bevollmächtigten Diener Gottes und seines Christus. Das Thema ihres neuen Liedes ist zur roten Linie durch die Lieder unseres Gesangbuches geworden. Neutestamentlich geprägte Liedermacher buchstabieren bis heute noch diese Inspiration nach.

Die 24 Ältesten bezeugten die Würde des Lammes, das allein berechtigt ist, die sieben Siegel des Buches mit dem Geschichtsablauf unserer Welt zu öffnen. Allein seine Liebe kann die Last der Gerichte Gottes ertragen. Sein Sieg am Kreuz, seine Auferstehung und seine Geistausgießung begründen seine Herrscherwürde.

Der Heilige Geist 
verherrlicht sich nicht selbst: Im Blick auf die sieben Anbetungshymnen stellt sich die verborgene Frage: Warum werden nur Gott, der Vater, und sein Sohn in den Anbetungshymnen geehrt und nicht auch Gott, der Heilige Geist, der mit dem Vater und dem Sohne verehrt und angebetet wird? Nun, die sieben Fackeln vor dem Thron, die Tag und Nacht brennen, sind der Heilige Geist (1,4; 4,5). Ebenso sind die sieben Augen des Lammes Gottes, die alles sehen, der Heilige Geist (3,1; 5,6). Und die Gemeinde der Wiedergeborenen ist der Tempel des Heiligen Geistes (1. Kor. 3,16; 6,19). In den Wiedergeborenen und in ihrem Lobgesang ist der Heilige Geist gegenwärtig. Dieser Geist ehrt sich nicht selbst. Er verherrlicht Gottes Lamm (Joh. 16,13-15), so wie Christus nicht sich selbst ehrte, sondern allezeit seinen Vater verherrlichte. Der Geist des Vaters und des Sohnes ist im Thronsaal Gottes allgegenwärtig. Er macht sich nicht selbst groß. Das Lied vom Lamm ist sein Lied, und die Verherrlichung des Schöpfers ist seine Anbetung.

Seltsamerweise sind in den sieben Verherrlichungen Gottes und seines Lammes Kernbegriffe wie Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit nicht zu finden (Gal. 5,22). Weder die Demut Christi wird erwähnt noch seine Geburt, noch seine Wunder, noch seine Auferstehung. Das alles sind Strahlen seiner „Herrlichkeit“. Sie sind in diesem Zentralwort der Anbetung enthalten. Wenn Heiligkeit der verbergende Mantel der Herrlichkeit Gottes ist, so ist seine Liebe das Herz und der Glanz seiner Herrlichkeit.

Die Mehrheit der Hoheitsbegriffe in diesen Anbetungshymnen kommt in der Offenbarung nur in diesen sieben Lobliedern vor! Anders ist es mit den Begriffen von Macht, Kraft und Gewalt. Diese Worte tauchen in den späteren Kapiteln auch als Attribute Satans und seines Antichristen auf. So stellen die Herrscherattribute in der Anbetung des Lammes eine Konzentration und Vorbereitung auf den Endkampf mit Satan, seinem Sohn und seinem Geist dar. Der Sieg Jesu Christi leuchtet in seinem Leben, in seiner Liebe, in seiner Gottheit, in seiner Herrlichkeit und in seiner Allmacht samt seiner Demut im Voraus auf.

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