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Home -- German -- Offenbarung -- 045 ( Die Inthronisierung 
Jesu Christi 
durch die Verleihung 
der versiegelten Buchrolle )

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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung

Buch 2 - DIE INTHRONISIERUNG JESU CHRISTI NACH SEINER HIMMELFAHRT (OFFENBARUNG 4:1 - 6:17)
Die zweite Vision 
der Offenbarung
 Jesu Christi

TEIL 2.2 Die Inthronisierung 
Jesu Christi 
durch die Verleihung 
der versiegelten Buchrolle (Offenbarung 5:1-14)


1. Die Vorbereitungen zur Inthronisierung (Offenbarung 5,1-6)

Der Löwe aus Juda 
erscheint 
als geschächtetes Lamm

5,6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.

Johannes ließ seine Augen gespannt durch das weite Rund des Himmels schweifen. Er wollte den mächtigen und sieghaften Löwen aus Juda sehen, der die ganze Welt erobern und sich untertan machen sollte. Aber so sehr Johannes um sich blickte und sich anstrengte, er sah im Himmel keinen Löwen!

Plötzlich erkannte der Seher inmitten des Thrones, mitten zwischen den vier furchterregenden Wächtern, etwas Kleines, ein weißes Lamm. Da stand kein starker Löwe, sondern nur ein schwaches, Mitleid erregendes Lämmlein, unschuldig und schutzlos mitten im Zentrum der Herrlichkeit. Wie war es dort bloß hineingekommen? Die Strahlen der richtenden Heiligkeit Gottes hatten das Opferlamm weder verbrannt noch vernichtet. Es war schon immer im Thron zu Hause gewesen und nun wieder zu seinem Vater, zu seinem Ursprung, zurückgekehrt.

Das Lämmlein stand im Mittelpunkt der vierund-zwanzig Ältesten, deren Throne rings um den erhabenen Thron Gottes standen. Das Lamm, das als theologischer Zentralbegriff 28mal in der Offenbarung genannt wird, stellt von seinem Erscheinen an den Mittelpunkt des Heils- und Weltgeschehens in der Offenbarung dar. Im Himmel gruppierten sich ein äußerer und ein innerer Kreis um den Löwen aus Juda, der ein Lamm war.

Das Lamm Gottes will der Mittelpunkt auch unseres Denkens und Tuns werden. Unser Leben, unsere Familie, unser Dienst, unsere Gemeinde, unser Volk, die ganze Welt und selbst die Engel sollen Jesus im Zentrum haben. Nicht die Kaaba in Mekka mit ihrem schwarzen Stein ist der Mittelpunkt der Welt, sondern das Lamm Gottes, das die Sünde aller Generationen wegtrug.

Der ausgestoßene Jesus, der außerhalb der Tore Jerusalems verlassen und verachtet starb, war zum ruhenden Mittelpunkt des Daseins geworden.

Das griechische Wort, das Johannes hier benützt, stellt eine Verkleinerungsform vom Lamm dar und heißt „Lämmchen“. Johannes legte seine ganze Liebe zu Jesus in dieses Wort hinein. Er wollte das Lamm Gottes nicht verniedlichen, sondern darauf hinweisen, daß es von Natur aus schwach, unschuldig, gebrechlich und unfähig zum Siegen war.

Johannes trug das Bild vom Lamm Gottes von Kindheit an in sich. Seine Familie hatte jährlich ein Passalamm geschlachtet, geröstet und sein Fleisch miteinander verzehrt (2. Mose 12,1-13). Er wußte, allein das Blut des Lammes rettete das verängstigte Volk vor dem Gericht und Zorn Gottes. Die Basis des neutestamentlichen Opfer- und Heilsverständnisses bleibt die geheimnisvolle Botschaft vom leidenden Gottesknecht in Jesaja 53,2-12, der stellvertretend unsere Sünde und Krankheit trug und unsere Strafe erlitt, als er wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt wurde.

All das wußte der Apostel Johannes von Kind auf. Der Durchbruch in seinem Denken aber kam, als Johannes der Täufer seine Jünger auf Jesus hinwies, den er gerade getauft hatte, und ihnen zurief: „Siehe! Das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ (Joh. 1,29+36). Da verließen Andreas und Petrus mit Jakobus und Johannes ihren gestrengen Lehrer und folgten von Stund an dem Lamme nach. Sie sahen, erkannten und bezeugten das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu als Opferung des einzigartigen Gotteslammes, das die Welt mit Gott versöhnte (Joh. 3,14-16; Apg. 8,32; 1. Kor. 5,7; 2. Kor. 5,21; 1. Petr. 1,18-19; Hebr. 9,14; 10,14). Jesus braucht deshalb nicht nochmals extra für die Muslime zu sterben. Sein Tod genügt auch für jeden von ihnen. Sie kennen jedoch ihr Recht nicht oder wollen davon nichts wissen.

Johannes hatte den Opfergang Jesu selbst miterlebt. Er sah, wie sein Herr während seines Gebetskampfes im Garten Gethsemane am Boden lag mit Angstschweiß auf der Stirn (Mt. 26,38-39; Mk. 14,34-36; Lk. 22,42-44). In der Schau an der Schwelle der Himmelstür aber sah Johannes das Lamm Gottes mitten im Thron als Überwinder stehen.

Am Kreuz rief Jesus nach den Schmerzen seiner Agonie: „Es ist vollbracht!“ Dann verschied er, verachtet und verflucht von den Ältesten seines Volkes. In seiner Vision jedoch sah der Jünger, den der Herr lieb hatte, seinen König als Lamm lebend und hochgeehrt mitten im Thron Gottes stehen. Jesus hatte seinen Jüngern vorgelebt, was Paulus beschrieb: Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark! (2. Kor. 12,9-10).

Jesus starb als junger Mann von 33 Jahren. In seiner Vision sah Johannes seinen Herrn im Mittelpunkt von vierundzwanzig Ältesten, von denen manche zwanzig bis dreißig Mal älter geworden waren als er selbst. Jesus ist auferstanden! Er lebt und belebt durch sein Leben selbst die Väter des Glaubens.

Die offenkundige Zentralstellung des Lammes Gottes im Himmel will uns lehren: Das Lamm allein schafft das Heil, die Versöhnung und die Rettung. Der Weg dem Lamme nach ist der einzige Weg zu Gott. Durch das Lamm wird alles neu. Am Lammesgeist zerbricht die Wolfsgier des Menschen. Wo in einem Haus oder in einem Team das „Lamm“ die Mitte ist, bleibt der Friede erhalten.

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