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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Zweiter Teil: Pflichten von Christen und Muslimen den Menschen gegenüber (al- Mu’amalat)

Die innere und äußere Struktur der Gemeinden in Christus


Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus prägt nicht nur einzelne Christusnachfolger, sondern ist vor allem für die Gesamtgemeinde in Christus maßgebend. Der Heilige Geist wurde am Pfingstfest nicht nur auf einzelne Personen ausgegossen, sondern erfüllte und belebte von Anfang an die ganze betende Gemeinde. Da der herrliche Jesus der Geber des guten Geistes in der Einheit mit seinem Vater ist, sollte beim Empfang und Bleiben der Gemeinde in dieser Gabe und Kraft zuerst ihr Verhältnis zu Christus bezeugt werden.


Christus und seine Gemeinde sind eins


Als Christus in seiner Herrlichkeit Saulus vor Damaskus erschien, sagte der Herr nicht: Warum verfolgst du meine Gemeinde? sondern betonte: Warum verfolgst du mich? Saulus musste von Anfang an erkennen, dass die Gemeinde und ihr Heiland eine unauflösbare Einheit sind. Sie gleicht seinem Augapfel. Er lebt, leidet und spürt mit ihr jede Freude und jedes Leid. Um ihrer Rettung willen war er gekreuzigt worden, und um ihres ewigen Lebens willen von den Toten auferstanden.


Jesus, der gute Hirte


Jesus bekannte vor seinen Freunden und Feinden: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe … Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,11.27-30).

Indem der Herr Jesus sich in mächtiger Autorität (in der Ich-Bin-Form) als der gute Hirte vorstellte, bekannte er indirekt auch seine Gottheit. Dem reichen Jüngling hatte er gesagt: „Niemand ist gut, außer Gott allein“ (Markus 10,17). Diese Offenbarung demütigt alle Päpste, Bischöfe und Pastoren. Keiner hat das Recht zu sagen, er sei gut, außer Jesus. Er allein wurde durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria sündlos geboren. Damit wurde ein Mensch berechtigt, die Sünde der ganzen Welt für ein umfassendes Sündopfer auf sich zu nehmen, und die verdorbene Menschheit mit dem heiligen Gott durch seinen Sühnetod zu versöhnen. Wer an Jesus Christus glaubt ist gerecht geworden, denn dieser HERR ist unsere Gerechtigkeit (Jeremia 23,6). Wer den Sühnetod Jesu für sich und sein Haus annimmt, wird von innen her verändert. Da der gute Hirte sich selbst als „von Herzen demütig“ (Matthäus 11.29) bezeichnete, so wird jeder, der an ihn glaubt, seine Demut erben, und nicht länger einem sturen Bock gleichen. Er wird in ein sanftmütiges Lamm umgewandelt, das sich in der Herde des guten Hirten wohlfühlt, und immer Gemeinschaft mit anderen Nachfolgern Christi sucht. Der Herr Jesus betonte, dass diese Schafe ihm gehören. Sie sind sein Eigentum geworden, weil sie ihm von seinem himmlischen Vater anvertraut wurden.

Die Schafe seiner Herde besitzen ein besonderes Merkmal: Sie können die Stimme ihres guten Hirten von anderen Stimmen unterscheiden. Wenn ein fremder Mann dessen Schäferumhang anzieht, seinen Hut aufsetzt, seinen Hirtenstab in die Hand nimmt und der Herde Anweisungen gibt, so reagieren sie in keiner Weise. Der Rufende hat nicht die Stimme ihres guten Hirten. Sie haben ein Gehör für bestimmte Laute seiner Stimme entwickelt. Auf seine Worte reagieren sie, denn sie wissen: Unser Hirte führt uns richtig. Er sorgt für uns. Er bleibt bei uns auch im Gewitter und in anderen gefährlichen Situationen. Ihm vertrauen wir ganz (Psalm 23,1-4).

Die Stimme des guten Hirten hat eine besondere Eigenart. In ihr wirkt die schöpferische, heilende und vergebende Vollmacht des Sohnes Gottes. Fremde Menschen können diese Stimme selten hören oder verstehen ihre Worte nicht. Jesus aber hat öfters über das Hören und Nichtverstehen seiner Worte geredet (Johannes 5,24; 8,43.47; 12,47; 14,16.17; 18,37 u.a.). Wer nicht zu seiner Herde gehört, in dem wohnt oft ein anderer Geist, der ihm sein Gehör blockiert. Selig sind jedoch, die Gottes Wort hören und bewahren (Lukas 11,28). In ihnen beginnt die neue Schöpfung und das Leben nach dem Gesetz des Heiligen Geistes.

Der gute Hirte kennt jedes Schaf seiner Herde mit seinen Merkmalen, Vorzügen und Mängeln. Der Herr Jesus kennt auch dich mit Namen, wenn du ihm nachfolgst. Er durchschaut deine Erbanlagen, sieht die Umwelteinflüsse die dich prägen, und kennt den Heilsplan Gottes für dich, wenn du an ihn glaubst. Seinen Jüngern sagte er nach einem Diensteinsatz: „Darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind“ (Lukas 10,20).

Das deutsche Wort „folgen“ hat verschiedene Inhalte. Einmal bedeutet es „gehorchen“, wenn Eltern von ihren Kindern Gehorsam erwarten. Dementsprechend verlangt unser Vater im Himmel auch Gehorsam von uns nach dem Gesetz Christi, damit wir ihm nicht nur emotional mit Worten, sondern praktisch im Alltag gehorchen. Die andere Bedeutung aber heißt „nachfolgen“. Dieses schwerwiegende Wort hat der Herr Jesus selbst ausgelegt: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir“ (Matthäus 16,24; Markus 8,34; Lukas 9,23).

Diese Worte können bedeuten, dass wir unsere Wünsche, Empfindlichkeiten, an uns begangenes Unrecht und unsere eigenen Mängel nicht wichtig nehmen, sondern nach dem Willen des Herrn fragen. Der lehrt uns, unsere Widersacher zu lieben, und ihre Angriffe mit Segensgebeten zu beantworten. Wer jemand anderes im Alltag oder Beruf verleugnet, tut so, als ob er ihn nicht kenne und redet nicht mehr mit ihm. Er ist für ihn „Luft“ geworden. Genau so sollen wir unser aufgeblähtes ICH nicht mehr beachten, sondern als gestorben betrachten.

Der Herr Jesus erwartet außerdem von uns die freiwillige Annahme unseres eigenen, nicht aber das Tragen seines Kreuzes. Gekreuzigt wurden bei den Römern Ausländer, die keine römische Staatsangehörigkeit besaßen, aber ein Verbrechen begangen hatten, oder als Sklaven geflohen waren. In diesem Sinn sollen wir unsere eigene Sündhaftigkeit und die begangenen Sünden verurteilen und bekennen, dass wir als „Ausländer“ dem Himmelreich gegenüber des Kreuzestodes schuldig geworden sind. Wer aber wird sich dem heiligen Gott gegenüber als Verbrecher bezeichnen, der den Kreuzestod verdient hat? Paulus hatte den Mut, auf Grund seiner tiefen Sündenerkenntnis, dies zu bekennen, so dass er schrieb: „Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir“ (Galater 2,19b-20a).

Das strikte Nichtanerkennen des eigenen Ichs, und die Verur-teilung unseres Selbst, sind die unerlässlichen Voraussetzungen für eine dauerhafte Nachfolge Christi. In seiner Gegenwart erschien kein Jünger in sich selbst gerecht. Die Heiligkeit Jesu durchleuchtete und offenbarte jedem seine Verdorbenheit. „Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten“ (Lukas 5,8-10).

Der Herr Jesus hat seine Jünger zum großen Teil von Johannes dem Täufer übernommen, da sie bei diesem Rufer in der Wüste ihre Sünden bekannt hatten, und nicht mehr heuchelten, gute Menschen zu sein. Sie hatten dem Täufer auch geglaubt, dass Jesus das Lamm Gottes ist, das die Sünde der Welt emporheben und wegtragen wird. Wegen dieses Glaubens und ihrer Nachfolge konnte Christus ihnen sein ewiges Leben schenken.

Jesus bezeugte in seiner Vorstellung als guter Hirte mit großer Autorität: „ICH gebe ihnen das ewige Leben“. Diesen Satz sollte man zehnmal lesen, um seine Tiefe zu begreifen. Kein Mensch besitzt ewiges Leben in sich selber, nur der heilige Gott und sein sündloser Sohn. Dieser bezeugte: „Wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber“ (Jo-hannes 5, 26). Zuvor hatte Jesus bereits offenbart: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben, und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“ (Johannes 5,24).

Johannes der Täufer hatte bereits bekannt, dass Jesus der einzige ist, der bußfertige Sünder mit dem Heiligen Geist taufen könne. „Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm (bei der Taufe Jesu im Jordan). Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte, zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn“ (Johannes 1,32-34).

Der Herr Jesus sagte ohne Zögern, dass er seinen Schafen, die ihm nach ihrer Buße in Selbstverleugnung nachfolgen, die einzigartige Gabe des Heiligen Geistes schenken werde. Dieser Geist wohnt in keinem natürlichen Menschen. Er kommt von außerhalb zu uns, direkt vom Sohn Gottes. Diese Gabe ist kein Adrenalinstoß, sondern eine göttliche Substanz, die direkt aus dem Herzen Christi in unsere Herzen fließt. Der göttliche Geist ist das ewige Leben selber, oder er senkt es in die Nachfolger Christi hinein.*

* Weitere Verse über das ewige Leben stehen im ersten Band auf den Seiten 122-128 und 175-181.''

Jesus versicherte seinen Nachfolgern, dass das ewige Leben, das er ihnen schenken werde, nie aufhöre. Der leibliche Tod bedeutet für sie nicht ihr Ende, sondern gleicht einer offenen Tür, durch die sie in ihre Heimat zu ihrem himmlischen Vater gehen können (Johannes 11,25.26). „Sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,28-30).

Jesus wies seine Nachfolger mit dieser Verheißung darauf hin, dass satanische Kräfte versuchen werden, sie zu rauben und zu vernichten, denn die Realität des ewigen Lebens in sterblichen Menschen ist für die Dämonen eine bittere Herausforderung und Anklage. David bezeugte bereits: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde“ (Psalm 23,4.5). In seiner herrlichen Zusage versichert uns der Herr Jesus mit majestätischer Hoheit, dass niemand und nichts seine Nachfolger aus seiner Hand reißen könne. Falls einer von ihnen an seiner Allmacht zweifle, soll er wissen, dass die Hand seines himmlischen Vaters seine Hand umschließt. Für jeden Heimkehrer, der das ewige Leben in sich trägt, besteht also vor und nach seinem leiblichen Tod eine doppelte und dreifache Sicherheit. Jesus und sein himmlischer Vater sind eine unauflösliche ewige Einheit und ziehen jeden seiner Nachfolger in ihre Gemeinschaft hinein.

Jesus erklärte seinen Jüngern mit diesem bedeutenden Wortgleichnis, dass die Vitalität einer lebendigen Gemeinde nicht zuerst von ihrem Leiter oder Bischof komme, sondern direkt von ihm, dem guten Hirten. Er allein ist die Ursache allen Segens und unserer Bewahrung, nicht aktive und begabte Gemeindeleiter. Er ließ sein Leben für seine Schafe und ermöglichte damit uns allen ihm nachzufolgen.

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir, dass dein lieber Sohn sein Leben für uns opferte, damit wir ihm in seiner Herde nachfolgen können. Vergib uns allen Eigensinn, Hochmut und Sturheit, und lehre uns demütig und sanftmütig zu werden, wie er es uns vorlebte. Wir preisen dich für dein ewiges Leben, das er durch den Heiligen Geist in uns hineinlegte, und bitten dich, für unsere Verwandten und Bekannten, dass sie ganz und gern in eine lebendige Gemeinde eintreten und mit ihr zusammen dir dienen. Amen.

Frage:

  1. Was bedeutet das Bekenntnis Jesu, dass er unser guter Hirte ist?

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