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Home -- German -- The Law of the Spirit -- 082 (The kingdom of God in comparison to the church of Christ)

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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Zweiter Teil: Pflichten von Christen und Muslimen den Menschen gegenüber (al- Mu’amalat)

Das Reich Gottes im Verhältnis zur Gemeinde Jesu Christi*

* Der folgende Abschnitt ist eine Zusammenfassung des Buches: „Dein Reich komme!“ (Band IV der Offenbarung, Seiten 70-120).

Die Gottesgabe unseres „Seins in Christus“ ermöglicht für die Gemeinde des Herrn Jesus ihre spezielle Wirklichkeit als „Ekklesia“, was wörtlich „die Herausgerufene“ bedeutet.

Wer die Verse, die das Wort „Gemeinde“ enthalten, mit den Versen, die vom „Reich Gottes“ reden, im Neuen Testament vergleicht, findet erstaunliche Perspektiven:

Bücher im Neuen TestamentReich GottesGemeinde
Die vier Evangelien95 Verse!3 Verse
Die Apostelgeschichte8 Verse27 Verse
Alle Paulusbriefe14 Verse84 Verse!
Die übrigen Briefe4 Verse6 Verse
Die Offenbarung Christi5 Verse16 Verse
Summen126 Verse136 Verse

Der Herr Jesus proklamierte nach den Evangelien 30-mal öfters das „Reich Gottes“ als den Begriff der „Gemeinde!“

Die Schriften der Apostel dagegen reden viermal mehr von der „Gemeinde“ als vom „Reich!“

Dieser Wandel zeigt sich am deutlichsten bei dem Völkermissionar Paulus, der ebenso häufig von der Gemeinde redet wie der Herr Jesus vom Reich. Hat Paulus die Botschaft vom Reich in ein Evangelium von der Gemeinde verwandelt? Sicher nicht! Denn das „Reich“ hat sprachlich und geschichtlich einen anderen Inhalt und ein anderes Ziel als die „Gemeinde.“

Das Wort „Gemeinde“ (griechisch Ekklesia) ist ursprünglich kein christliches Wort, sondern bezeichnete schon vor Alexander dem Großen jene Bürger einer Stadt, die zum Tragen der Verantwortung für alle Einwohner berufen waren. Der Ehrentitel „Ekklesia“ bezog sich auf die gelegentliche Versammlung dieser verantwortlichen Bürger, die auf dem Hauptplatz ihrer Stadt (Polis) zusammenkamen, um über Projekte, Steuern, Krieg und Frieden zu entscheiden. Jede mazedonische „Gemeinde“ war somit die gesetzgebende Versammlung ihres Stadtstaates, die danach auch die Kosten für die Durchführung ihrer Entscheidungen tragen musste.

Seit der Herr Jesus und seine Apostel diesen Begriff mit „ihrem Evangelium“ neu füllten, bedeutet das Wort „Gemeinde“ die Herausgerufenen aus den Völkern, die den Ruf Christi hören, ihm gehorchen und mit anderen Berufenen zusammen evangelistische und diakonische Dienste in ihrer Umgebung durchführen. Man kann die Gemeinde Jesu in diesem Sinn als eine von ihm zusammengerufene Arbeitsgemeinschaft mit Opfersinn nennen. Jesus bezeichnete sie als „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ (Matthäus 5, 13-16). Da die Gemeinde Jesu mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, stammt sie jedoch nicht „von“ der Welt, sondern dient „in“ der Welt (Johannes 17, 15-19). Sie trägt eine andere Substanz, einen anderen Geist in sich, als die Menschen in ihrer Umgebung.

Das Wort „Reich“ (Königreich, griechisch Basileia) wird in den semitischen Sprachen vom Begriff für „Besitz” abgeleitet. Dabei handelt ein Besitzer wie ein kleiner „König”, der mit seinem Besitz machen kann, was er will. Eine Demokratie im Reich Gottes ist entsprechend dem sprachlichen Sinn dieses Wortes undenkbar! Der König allein entscheidet, baut, regiert und richtet sein Reich (seinen Besitz), für das er die gesamte Verantwortung trägt.

Der Herr Jesus wollte ursprünglich, dass Israel, sein Volk und Eigentum (Jesaja. 43,1), seine Königsherrschaft über sie annehme. Er wurde jedoch von seinem Volk verworfen und getötet. Deshalb bot er die Rechte und Pflichten seines Reiches auch unreinen Völkern an (Matthäus 21,43). Er schuf für die verdorbene Menschheit durch sein Sühneopfer eine umfassende Reinigung (2.Korinther 5,21). Wer seinem Ruf folgt, den reinigt er mit seinem Blut und belebt ihn mit seinem Geist.

Die Gemeinde Jesu ist somit der missionarische Kern des Reiches Gottes. Sie hat das Vorrecht, seinen Ruf in allen Völkern unserer Erde auszubreiten (Matthäus 28,19; Offenbarung 5,6). Das Ziel Christi ist aber mit der Gründung der Gemeinde der Herausgerufenen noch nicht erfüllt. Sie ist vielmehr Mittel zum Zweck, damit die Königsherrschaft Christi alle Völker, Sprachen und Nationen und insbesondere auch die Stämme Israels umfasse (Offenbarung 5,9.10). Seiner Gemeinde ergeht es jedoch bei der Ausführung ihres Auftrages ähnlich, wie es ihrem Heiland selber erging: Sie wird verlacht, bedroht, verfolgt, und einzelne ihrer Glieder werden als Märtyrer getötet.

Paulus, der Völkermissionar, predigte in seinen Briefen und Lukas schrieb in der Apostelgeschichte fünfmal öfters von der „Gemeinde“ als vom „Reich“. Sie bezeugten damit zunächst, dass die Gemeinde Jesu das Thema der Jetztzeit ist. Deshalb sollten sich unsere Dienste, Gebete und Opfer in erster Linie auf unsere Gemeinden und Gemeinschaften konzentrieren.

Gleichzeitig aber richtete Paulus seinen Blick über den Rand seiner Gemeinden hinaus, denn er wollte, wenn möglich, viele der Unreinen aus den Völkern für Jesus gewinnen. Mehr als ein Fünftel seiner Briefe und Dienste zielt auf das Reich Gottes und die Weltmission.

Die Gemeinden in unseren Tagen sollten ihm in ihren Planungen und Finanzierungen nachfolgen, und mindestens ein Fünftel ihrer Kraft und Zeit für evangelistische und diakonische Dienste außerhalb ihrer eigenen Gemeinde einsetzen! Damit würden sie ihre missionarische Bestimmung durchführen. Dies ist eines der Geheimnisse beim Bau des Reiches Gottes (2. Petrus 2, 5.9).

Gebet: Unser Vater im Himmel. Dein Sohn hat uns gelehrt zu beten: Dein Reich komme und dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Wir danken dir für das Wunder jeder lebendigen Gemeinde, bitten aber auch um den Willen, die Leitung und Kraft, dein Reich auch außerhalb unserer Gemeinschaften auszubreiten. So glauben und bezeugen wir, dass dein Reich heute kommt. Amen.

Fragen:

  1. Was bedeuten die beiden Begriffe: „das Reich Gottes“ und „die Gemeinde Jesu Christi“?
  2. Was hast du aus der Statistik dieser zwei Begriffe gelernt?

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