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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung

BUCH 5 - DER ANTICHRIST UND DAS LAMM GOTTES (OFFENBARUNG 13:1 - 16:21) - Christus inmitten seiner Märtyrer trotz des Antichristen und der Zornschalengerichte
TEIL 5.6 Das Lied der Überwinder (Offenbarung 15, 1 - 4)

1 Und ich sah ein anderes Zeichen am Himmel, das war groß und wunderbar: Sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; und mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes.

2 Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen.

3 Und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker.

4 Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.

Der Beter auf Patmos

Nachdem Johannes der Seher in einer Vorausschau das Gericht über die Erde in zwei Stufen geschaut hatte, ist er vermutlich in Anbetung und Dank, in Bitte und Fürbitte ausgebrochen. Ihm ging es nicht um Geheimwissen, Zeitpläne und Hintergründe der Endzeitbewegungen. Er betete und litt für seine Gemeinden in Kleinasien, die ohne Hirten waren, da ihr Hirte von den Behörden des römischen Staates in Sonderhaft abgeschoben wurde. Johannes sah die Wölfe der Erde seine Gemeinde zerreißen und Gewitter mit Blitz, Donner und Hagel die Verlassenen überfallen, er aber musste untätig auf Patmos sitzen. Er konnte nichts anderes tun als beten, glauben und hoffen.

Die Antwort Jesu Christi auf dieses Mitleiden des Johannes mit seinen Gemeinden war die Offenbarung der verschiedenen Visionsreihen, die er seinem Apostel zum Trost und zum Unterricht für spätere Generationen anvertraute. Obwohl Johannes abgeschoben und zum Nichtstun verdammt war, errichtete der Herr seinem Knecht eine Kanzel, von der er zu allen Völkern in allen Generationen predigte. Die mit Tränen säen werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin mit Weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben (Psalm 126, 5-6).

Johannes sah im Himmel ein großes beinahe unfassliches Zeichen. Sieben hoheitsvolle Engel erschienen, die die letzten sieben Gerichtsplagen Gottes an den Menschen vollziehen mussten, damit sein gerechter Grimm vollendet werde.

Der Chor am gläsernen Meer

Zunächst gewahrte der Patriarch etwas wie ein gläsernes Meer vor Gottes Thron, dessen wellenlose Oberfläche sich weit in alle Richtungen ausdehnte und Einblicke in das Tun und Lassen der Völker gestattete. Dieser ruhige See glich dem großen Bildschirm in einem atomaren Überwachungszentrum, auf dem jede Bewegung im Luftraum rings um die Erde bei Tag und Nacht beobachtet werden kann. Das gläserne Meer lag kristallklar, ruhig und durchsichtig da. Deshalb waren auch herabstürzende Feuerregen und weltweite Wald- und Stadtbrände als Vorboten kommender Gerichte Gottes darin zu erkennen.

Johannes sah am Rand des gläsernen Meeres einen großen Chor von Sängern, die Harfen Gottes in ihren Händen hielten. Ihm wurde mitgeteilt: Diese sind die Sieger, die in großer Schwachheit, unter Verachtung ihre Todes, im Vertrauen auf die bewahrende Gnade des Lammes Gottes, den Antichristen überwunden haben! Sie haben durch ihren Glauben an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist die Welt überwunden. Sie waren wiedergeboren, deshalb konnten Spott und Tod sie nicht töten. Sie leben in Christus ewig (1. Joh. 5, 4-5). Weder der Drachensohn noch der falsche Prophet, noch die Hure Babylon konnten sie in Verfolgung und Versuchung überwinden. Sie beteten den Sohn des Verderbens nicht an, noch beugten sie sich vor seiner roboterartigen Statue, noch nahmen sie sein Malzeichen oder seine Nummer an. Sie liebten das Lamm Gottes und hatten sich ihm verschrieben. Sie trugen das Siegel des Heiligen Geistes in ihren Herzen.

Als besondere Auszeichnung für ihren geistlichen Sieg über den Antichristen ohne irdische Waffen, wurden den Sängern die Harfen des Himmels aus dem Arsenal Gottes anvertraut. Die früheren Sänger vor dem Thron Gottes, die gewandt solche Harfen spielten, waren die 24 Ältesten um den Thron des Höchsten (Kap. 5, 8-10) und die Engel, die die 144.000 mit einer einmaligen Melodie zu ihrem neuen Lied begleiteten. (14, 2-3). Das Dank- und Siegeslied der Sieger in der Endzeit hatte jedoch einen anderen Inhalt als die vorausgegangenen Anbetungshymnen und war in ihrem Lobpreis und seiner Begründung harmonisch ausgewogen.

Sie sangen das Lied Moses und das Lied des Lammes. Sie stammten vermutlich von den orthodoxen Juden, die am Gesetz Moses festhielten, wie auch von modernen Judenchristen und von den Christen aus den Völkern, die den gekreuzigten Gottessohn verherrlichten. In ihrem Chor war die Trennung in Juden und Christen aus unreinen Völkern überwunden. Sie waren eins in Christus (Eph. 2, 11-22). Das Lamm hatte sie sich einverleibt. In seinem Geist beteten sie Gott an.

Die Großtaten Gottes

Die erste Zeile ihres Liedes rühmt die Großtaten Gottes. Sie preisen seine Werke und nicht ihren eigenen Sieg, noch redeten sie von ihrem Leiden. Sie bezeugen die wunderbaren, unbegreiflichen und staunenswerten Taten Gottes in Christus durch den Heiligen Geist. Unser Gott tut etwas! Er sitzt nicht bewegungslos im Himmel, wie der lächelnde Buddha über dem Elend seiner Völker thront. Jesus offenbarte: Mein Vater wirkt bisher und ich wirke auch (Joh. 5, 17). Seitdem seine geliebte wundervolle Schöpfung in Sünde, Aufruhr und Gottlosigkeit fiel, war es aus mit der Ruhe Gottes. Er arbeitet, wirkt und rettet, er greift in die Geschichte ein. Seine Liebe ist die Triebkraft seines Tuns. Das Alte und das Neue Testament ist voller Verben, die das Tun Gottes zu einem bestimmten Zeitpunkt, an einzelnen Orten und mit konkreten Menschen beschreiben. Das Leben und Wirken Jesu und die Taten seiner Apostel im Heiligen Geist, sollten uns zur dankbaren Anbetung führen. Auch in den Tagen des Antichristen hört das Tun Gottes nicht auf. Im Gegenteil, denn Jesus sagt: Siehe! Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende (Mt. 28, 20).

Die Überwinder reden Gott mit Herr an. Das zeigt, dass die Mehrzahl der Sänger vermutlich aus dem Volk des Alten Bundes stammt, denn in den Schriften der Thora, der Psalmen und der Propheten wird Jahwe (der Herr) 6.828 Mal genannt. Er ist der Bundesgott, der mit ewiger Treuer sich an sein halsstarriges Volk gebunden hat. Er schlug sie, führte sie in die Deportation nach Babel, aber gab sie nicht auf. Er zerstreute sie unter die Völker, als sie seinen Sohn kreuzigen ließen. Er blieb ihnen auch in den Gaskammern Hitlers treu. Ihr Glaube wurde ihre Gerechtigkeit.

Die Sänger aus dem Neuen Bund bezeugen Jesus gleichermaßen als ihren Herrn. Dieser Titel erscheint für Jesus 216 Mal im Neuen Testament und bedeutet, dass das Lamm Gottes einen ewiggültigen Bund mit seinen Nachfolgern, mit seinem eigenen Blut besiegelt hat. Er gewährte ihnen sein ewiges Leben. Alle Zungen werden am Ende der Zeiten bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zu Ehre Gottes des Vaters (Phil. 2, 11).

Der Begriff ”Gott” heißt im hebräischen Elohim und bedeutet: El ist Kraft und Macht (Mt. 26, 64). Him ist das Fürwort für eine Mehrzahl. Damit heißt Elohim: Die Kraft und Macht ist nicht nur einer, sondern eine Einheit in einer Mehrheit. Christen sehen darin einen Hinweis auf die Heilige Dreieinigkeit. Juden und Muslime aber bezeichnen diesen Namen in der Mehrzahl als eine Form der Verehrung (Pluralis majestatis). Das Wort Elohim kommt im Alten Testament 2.600 Mal vor. Dieser Begriff aber ist in sich selbst nicht definiert, sondern empfängt erst durch den Namen Jahwe seine Identität, so wie in den Eröffnungsworten der zehn Gebote zu lesen ist: Ich bin der Herr, dein Gott! (1. Mose 20, 2).

Um sicher zu sein, dass ihr Gesang nicht missverstanden wird, setzen die Sänger noch einen dritten hoheitsvollen Namen zur Beschreibung ihres Herrn dazu: Der Allmächtige! In guten Tagen geht dieser Titel leicht über die Lippen; in Not, Bedrängnis, Verfolgung, Verleumdung, Folter, Schwachheit, Unsicherheit und Tod nicht nur einer Person, sondern ganzer Gemeinden, wird dieser Titel zum Glaubenszeugnis, das der sichtbaren Wirklichkeit entgegengesetzt ist. Märtyrer für Jesus in allen Zeiten und Nationen starben, weil sie glaubten, dass Jesus der Sohn des allmächtigen Gottes ist. Wir lesen diesen Namen achtmal in der Offenbarung (Offb. 4, 8; 11, 17; 15, 3; 16, 7, 14; Kap. 19, 6, 15; Kap. 21, 22) als Trotzzeugnis der Glaubenden an den nicht aufzuhaltenden Sieg des Lammes. Ihr mutiges Bekenntnis zum Schöpfer, Herrn und Richter der Welten ist die Waffe, die den Antichristen, seinen trickreichen Propheten und seine Synkretismus lehrende Hure überwindet.

Falls der Chor der Sänger am gläsernen Meer nur von Christen aus den Völkern stammen würde, hätten sie vielleicht mit dem nizänischen Glaubensbekenntnis Gott als den allmächtigen Vater angesprochen. Da es jedoch um Gericht, Strafe und Plage geht, beschränkten sie sich darauf, den Allmächtigen als Herrn und König anzureden.

Die Gerechtigkeit des Allmächtigen

Die zweite Zeile des Liedes wird konkreter. Sie redet von den Wegen Gottes, die in allem unbegreiflichen Geschehen gerecht und wahrhaftig sind. Gott ist gerechter als der unbestechlichste Richter dieser Erde.

'''Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich fein. Was mit Langmut er versäumet holt mit Schärf er wieder ein.'''

Hiob, der mit Aussatz Geplagte bezeugte: Nie werden wir den Allmächtigen begreifen. Er ist groß an Macht und Recht und verschleppt keine gerechte Sache (Hiob 37, 23).

Wir erkennen die Tiefe der Gerechtigkeit Gottes am ehesten im Kreuz. Der Heilige hasst die Sünden eines jeden Menschen und muss sie erbarmungslos, um der Gerechtigkeit willen, strafen. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung (Hebr. 9, 22). Der Schöpfer jedoch liebt seine gefallenen, unreinen und eigensinnigen Geschöpfe so sehr, dass er in seinem Sohn alle Sünden der Welt auf sich nahm und stellvertretend für alle starb. Er bleibt auch dann gerecht, wenn er die Ungerechten gerecht spricht (Röm. 1, 17), weil er an sich selbst ihre Strafe vollzog. Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst ... . Er hat den, der von keiner Sünde wusste für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir würden in ihm die Gerechtigkeit die vor Gott gilt (2. Kor. 5, 19-21).

Wer allerdings die Gnade des Königs der Welten und das Selbstopfer seines einzigen Sohnes an unserer Stelle ablehnt, leugnet oder lästert, der muss seine eigene Strafe tragen. Ihn trifft die ganze Schärfe und Härte des Zornes Gottes. Das ist der Fall bei jedem antichristlichen Geist und jedem Handlanger des Feindes Gottes. Wer den Gekreuzigten nicht anbetet, auf den fällt der Schatten des Kreuzes und richtet ihn. Wir sollten für die Feinde Christi mehr beten, um sie vor ihrem unausweichlichen Gericht zu retten. Wir müssen ihnen die Wahrheit der Erlösung in Christus bezeugen, dass sie uns im Jüngsten Gericht nicht anklagen und behaupten, sie hätten von dem allem nichts gewusst.

Der König der Nationen

Die Sänger redeten den Herrn als König der Völker an. Ein König im semitischen Sprachraum bedeutet den vollmächtigen Besitzer aller Länder, Städte und Menschen im Gebiet seiner Herrschaft. Sprachlich gesehen ist ihm alle Gewalt, alles Recht und das Gericht übertragen. So bedeutet die Anrede ”König der Welten” dass der Allmächtige das Recht hat, mit den Menschen zu machen was er will. Er hat sie geschaffen, sie gehören ihm. Er ist ihr Besitzer. Sie sollten sich ihm unterwerfen und bedingungslos zur Verfügung stehen, freiwillig oder gezwungen. Das ist genau das Verständnis von Allah im Islam. Wer seine Offenbarung nicht annimmt, muss vernichtet werden.

Unser Gott ist geduldig, unser König ist sanftmütig und von Herzen demütig (Sacharia 9,9; Matthäus 11,28-30). Er ist die Liebe in Person (1. Johannes 4,16). Er ist aber auch Geist, Licht und Wahrheit (1. Johannes 4,24; 2. Korinther 3,17; 1. Johannes 1,4 u.a.). Deshalb deckt er alle Unreinheit, Lüge und Aufruhr auf. Vor ihm bleibt nichts verborgen. Unser König kämpft für die Wahrheit und das Recht (Johannes 14,6; 17,17). Ihm eignet die Majestät Gottes, alle seine Herrlichkeit, Hoheit und Macht (Matthäus 16,27; 24,30; 25,31; Markus 8,38; 13,26; Lukas 9,26; 21,27 u.a.). Die Könige aller Nationen dieser Erde sind gut beraten, wenn sie sich selbst verleugnen und den König aller Könige empfangen, ehren und küssen (Psalm 2,10-12).

Wer ihn nicht empfängt, schließt sich aus seinem Reich aus und erklärt dem Gott-König damit den Krieg! Wer wird schon so dumm sein, und sich gegen den Bevollmächtigten Gottes stellen? Der Aufruhr der Menschen gegen ihren Herrn aber liegt in ihrem Blut. Sie wollen frei sein und ohne Gott tun und lassen, was sie wollen. Sie zerstören sich damit selbst. Der Antichrist und sein Prophet stellen die Ausreifung des dämonisch beeinflußten Aufruhrs der Menschen gegen ihren Schöpfer dar. Ihr Ende ist vorprogrammiert.

Die Furcht Gottes und seine Verherrlichung

Die dritte Zeile des Liedes der Überwinder am gläsernen Meer ruft alle Kreatur zur Anbetung des allmächtigen Gottes auf. Er ist Herr und König über Israel und über die Völker.

Da die Rechtsprechung Gottes nach dem Sühnetod seines Sohnes auf einer unbegrenzten Gnade basiert, sollten wir ihn ehren und ihm danken. Wer vor ihm erbebt und ihn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit allen seinen Kräften fürchtet, betet ihn bewußt an und liefert sein Ich, seine Familie und seine Gemeinde an ihn aus. Eine völlige Unterwerfung unseres Willens, unserer Pläne, unserer Zeit und unseres Besitzes gehört zu jeder ehrlichen Anbetung des Herrn. Prüfe dich: Wem gehörst du? Bist du ein Sklave deiner Wünsche, Träume und Triebe? Hast du dich selbst verleugnet und dein Kreuz auf dich genommen und folgst Jesus, dem Mensch gewordenen Willen Gottes nach? Wie sehr ängstigen dich Krankheit, Menschen, Dämonen und dein Tod? Fürchte keine Kreatur, denn dein Schöpfer und Herr ist allmächtig. Wie tief sitzt der Respekt vor Gott in Deinem Herzen? Die freiwillige, anbetende Gottesfurcht ist die richtige Basis, um Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit allen unseren Kräften zu lieben. Wer den Herrn nicht fürchtet, liebt ihn wenig. Wir sollten Gott fürchten und lieben, um seinen Namen zu verherrlichen und nicht zu sündigen. Wer die Heiligkeit Gottes wie der Priester Jesaja erahnt (Jesaja 6,1-7), zerbricht an seiner Hoheit und Majestät und wird befreit zu einem tiefen Gotteslob für seine Gnade und Gerichte(Lukas 5,8-10).

Hast du dir schon ersthaft überlegt, wie du deinen Schöpfer, Herrn und Richter, deinen Retter und Heiland verherrlichen kannst? Der natürliche Mensch lebt meistens für sich selbst, für seine eigenen Ideen und für seine Ehre. Diese krankhafte Ich-Sucht wird durch die Erkenntnis Gottes in der Kraft seines Heiligen Geistes überwunden. Studiere die Wege des Herrn im Alten und im Neuen Bund, so wird er der Mittelpunkt deines Denkens und das Ziel deines Lebens. Seine Kraft, seine Wahrheit, seine Liebe, sein Dasein und seine Geduld gleichen einem großen Strom, der die Wüste deines Herzens bewässern und fruchtbar machen will.

Gott will dich in sein Bild verwandeln (1. Mose 1,27+28). Nicht deine Worte und Gedanken allein sollen den Allmächtigen ehren, sondern unsere ganze Existenz möge ein Spiegel seiner Liebe und seiner Hoheit werden. Jesus lehrte uns als die erste und wichtigste aller Bitten im Vaterunser, den Namen des Vaters zu heiligen. Ihm sollen so viele geistliche Kinder geboren werden, wie es Sterne am Himmel gibt. Diese werden seine Erbanlagen durch den Heiligen Geist in sich tragen, und ihn, ihren Vater, durch Glauben, Lieben und Hoffen wachstumsmäßig verherrlichen. Willst du den Vater und den Sohn in deinem Leben groß machen, so bitte um die Gnade seines Heiligen Geistes, daß er dich in das Bild deines himmlischen Vaters und seines Sohnes umformt. Stelle dich ihm ganz zur Verfügung, denn er ist es wert. Richte dein ganzes Leben nach ihm aus, so wie die Sonnenblume ständig auf die Sonne ausgerichtet ist, dann werden die Strahlen seiner Liebe die Früchte seines Geistes in dir zeitigen.

Das Vorrecht der Verherrlichung Gottes durch unser Tun und Lassen (Matthäus 5,16 und 48) beweist sich nicht nur in schönen und bequemen Tagen, sondern besonders in der Verfolgung unter brutalem Terror und während heuchlerischer Bespitzelung. Im kommunistischen China wächst die unterdrückte Kirche am schnellsten! Nicht Worte allein verherrlichen die Heilige Dreieinigkeit, sondern ein reines fröhliches und befreites Dienen, Helfen und Tragen reden oft lauter als viele Worte. Die Geduld der Heiligen in der Verfolgung ist eine Predigt für sich.

Wer ist heilig?

Nachdem die Sänger am gläsernen Meer mit ihren Gottesharfen den Herrn als den allmächtigen König und Besitzer aller Menschen gerühmt, seine Großtaten bekannt und seine Führungen und Gerichte als gerechte Wege bezeugt hatten, vertieften sie sich in die Begründung ihrer Anbetung.

Sie bekannten, daß der Herr allein heilig ist. Dieses Zeugnis schließt den Sohn und den Geist Gottes mit ein, da sie eins sind. Ihre Liebe, Demut, Sanftmut, ihre Selbstverleugnung, Geduld und Treue sind das Geheimnis ihrer immerwährenden Einheit und Harmonie.

Im dreieinigen Gott wohnt kein Unrecht, kein Hochmut und keine Lüge. Gott und sein Wort sind wahr und nicht gefälscht. In ihm gibt es keinen Betrug, noch eine Verführung. Er ist die reine Wahrheit und die ewige Liebe.

Unser Gott ist sündlos, heilig und gerecht. Jesus lebte zwischen uns und lebt heute bei seinem Vater ohne Falsch, rein und heilig durch und durch. Der Geist des Herrn ist Wahrheit und heilige Liebe. Er belebt uns durch sein Leben und gibt uns Anteil an seiner großen Kraft, die nie abnimmt.

Die Tadellosigkeit Gottes ist eines der Geheimnisse seiner Existenz und der strahlende Schutzpanzer seiner Liebe. Seine Sündlosigkeit leuchtet heller wie der Blitz und richtet alle Geschaffenen. Die vier Lebewesen am Thron Gottes bedecken stets ihre Gesichter und ihre Körper mit ihren Flügeln, damit sie nicht von der Heiligkeit Gottes getötet und ausgelöscht werden. Sie bezeugen bei Tag und bei Nacht die Summe ihrer Wahrnehmung und Erkenntnis: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und der da kommt (Offenbarung 4,8).

Da Gott heilig ist, will er, daß wir auch heilig werden. Sein Wort ist ein Befehl an uns: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig! (3. Mose 11,44; 19,2; 1. Petrus 15, 16). Ohne unsere Heiligung durch Christi Blut und und seinen Geist werden wir den Vater nicht sehen (Hebräer 12,14; Matthäus 5,8). Er heiligt uns allein aus Gnade, damit wir seinen Namen heiligen können.

Alle Religionen, Götzen, Kaiser, Präsidenten, Päpste und Pastoren erscheinen als Unreine im Lichte Gottes. Auch Maria war nicht heilig in sich selbst. Alle Menschen irren, lügen und sind unrein. Allein die Heiligkeit Gottes kann uns retten, heiligen und rein erhalten. Er heiligt uns, damit wir seinen Vaternamen verherrlichen können.

Die Erkenntnis der Heiligkeit Gottes hatte sich in den Sängern am gläsernen Meer durch viel Leiden und Qual erhärtet. Sie lebten mitten im Schmutz, in der Unreinheit und in einer ständig hervorquellenden Sündhaftigkeit und Lästerung aus dem Geist des Antichristen und seines falschen Propheten. Die Märtyrer verschlossen sich jedoch gegen diese Verseuchung ihrer Seelen und hielten sich allein für die Heiligkeit der Dreieinigkeit offen. Sie wurden bewahrt in der Hand Christi und in der Vollmacht seines Geistes.

Die Völkermission in der Endzeit

Die Sänger am gläsernen Meer verherrlichten den dreieinigen Gott mit einer sensationellen Glaubensaussage, obwohl die irdische Wirklichkeit ganz anders aussah. Sie bezeugten: Alle Völker werden kommen und vor dir anbeten!

Was wir heute sehen ist der rasante Fortschritt einer multikulturellen Mischreligion mit synchretistischen Zielen und der Bildung eines neuen Welthethos mit zahlreichen Menschenrechten - ohne Gott! Ob diese Entwicklung als Sozialismus oder Demokratie, diktatorische Staatsform oder traditionelles Königreich erscheint, ist nicht entscheidend, denn das Fernsehen, Internet, und eine Flut von Druckerzeugnissen lassen das Gift einer von Gott gelösten Propaganda in alle Häuser und Herzen hineinsickern. Die Welt ist ein globales Dorf geworden, die Völker werden gleichgeschaltet, ob sie es wahrnehmen oder nicht!

Heute gibt es auf unserer Erde 193 Staaten, die sich aus 11.874 Volksgruppen mit 6.528 Sprachen zusammensetzen, wobei das Völkergemisch in Israel nicht mitgerechnet ist. Mission und Evangelisation nach dem Muster der Gnadenzeit werden immer mehr, wegen der Ruhe und des Friedens zwischen den Weltreligionen, als unerwünscht strikt verboten. Im Zeitalter des Antichristen wird jede offene Evangeliumsverkündigung als Staatsverbrechen geahndet und die Mehrheit aktiver Christen liquidiert werden. Der Geist Christi aber weht, wo er will… Du hörst sein Sausen wohl, aber du weißt nicht wo er her kommt und wohin er geht (Johannes 3,8). Auch in der größten Not und Finsternis wird das Wunder der Völkermission nicht aufhören. Geistliches Leben wird trotz des antichristlichen Leichentuches, das über der Erde liegt, unaufhaltsam durchbrechen!

Aber Gott hat noch andere Möglichkeiten seine Weltmission durchzuführen, auch wenn das Zeitalter der Gnade aufhört. Die Gerichte Gottes werden so verheerend, zielklar und anhaltend sein, daß die Massen erkennen und begreifen werden, daß alle Götzen, Maskottchen, Geister, Amulette und Versicherungen, aber auch alle Kaiser, Führer und Würdenträger kraft- und machtlose Nichtse sind. Selbst der Sohn des Bösen und sein falscher Prophet werden hilflos und blamiert dastehen. Die kommenden Gerichte des Herrn werden vielen Menschen die Augen öffnen, so daß sie die Sinnlosigkeit ihres Fortschrittsglaubens erkennen und alle technischen Errungenschaften, Genforschungen und Weltraumstationen als kontraproduktiv verwerfen. Die geile Selbstüberhebung des Menschen, sein naiver Gigantismus und sein raffinierter Wille zur Macht, werden zu Staub zerfallen, wenn die Gerichte des heiligen Allmächtigen am Fundament unseres Daseins rütteln werden.

Da werden unzählige Überlebende versuchen, umzukehren und Busse zu tun, nicht aus Liebe zu Gott und seinem Lamm, oder weil sie an ihn glauben, sondern aus purer Angst und vor Entsetzen über die Existenz, Heiligkeit und Majestät des Königs der Völker. Sie werden umkehren und ihn anbeten! Eine Anbetung des Herrn aus Angst und in bebender Gottesfurcht ist immer noch besser als jede antichristliche Selbstvergötterung des Menschen oder eine naive Gottlosigkeit.

Wir sollten glaubensmutig um Bußgnade für unsere Völker in den letzten Tagen bitten, damit sie "alle" zum allmächtigen Schöpfer und Richter fliehen und ihn um Rettung vor seinen Gerichten anflehen. Solange die Tür zu Gott noch einen Spalt weit offen steht, haben die Strafen des Allmächtigen die Umkehr der Gottlosen zum Ziel. Wer den Herrn aller Herren anbetet, trinkt vom Brunnen seiner Gerechtigkeit und kann gesunden.

Wir sollten nicht kleingläubig beten und entsetzt auf antichristliche Realitäten der Gegenwart starren, sondern uns den weiter-blickenden Sängern am gläsernen Meer anschließen. Sie bezeugen mit einem glaubensmutigen "Ja" und mit festem Nachdruck das Herbeiströmen "aller" Völker, um Gott und sein Lamm anzubeten!

Die Rechtfertigung der Gerichte Gottes

Unser Dasein ist auf Recht aufgebaut. Gott ist selbst der Maßstab für unser Leben. Er ist unser Gesetz. In semitischen Sprachen heißt Recht auch Wahrheit. Jesus bekannte: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6). Er bezeugte damit, daß in seinem Lebenswandel das Recht Gottes sichtbar geworden ist. Seine Worte sind Geist, Leben und Wahrheit. Wer seine Worte ißt und trinkt, wird in seine Liebe, Geduld und Sanftmut umgewandelt.

Mose hat uns das Gesetz des Herrn gelehrt, das auf die Liebe Gottes und seine Heiligkeit aufgebaut ist. Jesus hat dieses Gesetz vorgelebt und erfüllt. Der Geist der Wahrheit will die 500 Befehle Jesu, die sich in den vier Evangelien finden, in unsere Gewissen einritzen und sie in unserem Leben realisieren.

Wer sich jedoch dem Wort und Geist Jesu auf die Dauer verschließt, ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Sohn Gottes (Johannes 3,18.36). Er verwirft sein Recht und seinen einzigen Retter vor Gottes Zorn. Statt dessen erwählt er das gerechte Gericht Gottes über seine Sünden und bleibt damit unter dem Grimm des Allmächtigen. Jesus hat zwar die Schuld aller Menschen getilgt, wer jedoch seinen ewig gültigen Sühnetod ablehnt, der richtet sich selbst. Die Heiligkeit Gottes wird diese Verhärteten durchstrahlen und verbrennen (Johannes 16,4-11).

Die Gerichte und die Gnade Gottes sind berechtigt. Seine Urteil sind richtig. Da ist keiner der Gutes tue, auch nicht einer - außer Jesus! Er allein rettet uns von unserer Verurteilung und verändert uns in seine Liebe, Weisheit und Wahrheit. Allein durch Jesus werden wir gerecht. Nur in ihm bleiben wir Geheiligte. Er ist unsere Hoffnung.

Die Sänger am gläsernen Meer sahen in die Tiefe der Gerichte Gottes hinein und erkannten seine unveränderliche Gerechtigkeit. Sie beteten den Allmächtigen wegen seinen kommenden Gerichten an. Sie waren von seiner Wahrhaftigkeit, seinen Urteilen und seinem Gericht so überzeugt, daß sie ihn im Voraus, wegen seiner heiligen Entscheidungen rühmten. Sie hatten die Ungerechtigkeit, Lügen und Verbrechen des Antichristen und seines falschen Propheten erlebt und erlitten, ihm aber trotzdem widerstanden. Sie haben die antichristliche Despotie über alle Völker durchschaut. Es hatte zwar so ausgesehen, als ob der Sohn des Bösen durch seine Verführung der Massen und mit der Veränderung aller Rechte siegen würde. Die Märtyrer aber glaubten an den verheißenen Sieg des Lammes und seines Gnadenrechtes. Deshalb rühmten sie im Voraus, im Glauben, daß Gottes Urteile richtig sind und sein Recht sich durchsetzen werde. Die Herrschaft des Antichristen ist nur von kurzer Dauer. Danach werden alle Völker entsetzt zu ihrem Schöpfer und Richter zurückeilen und ihn anbeten, denn seine Gerichte sind fehlerlos und recht (Psalm 89,1-9).

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