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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Die Früchte des Heiligen Geistes

Die Liebe Gottes ist die größte aller Gaben und Früchte


„Strebt nach den größeren Gaben!
Ich will euch einen noch besseren Weg zeigen:
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte
und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und
hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte,
und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe
und ließe meinen Leib verbrennen,
und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze“

(1.Korinther 12, 31-34).

Paulus war kein Dichter wie David. Er dachte auch nicht intellektuell wie die Indoeuropäer, sondern semitisch mit seinem Herzen. Er hatte erkannt, dass in seinen Gemeinden die Frage aufbrach: Welches ist die größte und bedeutendste Gabe Gottes an die Nachfolger Christi? Dabei wurde das Zungenreden mit dem Glauben verglichen, und die prophetische Rede mit Spenden! Da platzte Paulus der Kragen! Er strich alle Fragen kurzerhand weg und beteuerte emotional, dass die Liebe Gottes größer als alles ist, was Menschen denken können. Er hatte bereits an die Gemeinde in Rom den diamantenen Satz geschrieben:

„Die Liebe Gottes
ist ausgegossen in unsre Herzen
durch den heiligen Geist,
der uns gegeben ist“

(Römer 5,5b).

Bei diesem Wort hört bei manchen Nachfolgern Christi der Verstand auf zu arbeiten. Diese Offenbarung muss zuerst tief ins Herz hinein, um von dort aus als Realität, Kraft und Segen zu wirken. Dr. Martin Luther soll geraume Zeit an dieser phänomenalen Offenbarung verweilt haben. Vielleicht erkannte und bekannte er, dass die göttliche Liebe ewig ist, vollkommen, überirdisch und geistlich, dass sie sündlos und heilig ist, dass sie stets vergibt, mitleidet und dass sie das Elend der Elenden jammert. Alle Charaktereigenschaften des Schöpfers, des Gesetzgebers, des Richters und des geduldigen Vaters sind in diesem Wort verborgen. Wohl dem, der diesen Vers auswendig gelernt hat und immer wieder in seinem Bewusstsein bewegt. Der geistliche Reichtum dieser Offenbarung ist unbegrenzt. Im Grunde genommen ist dieses Wort nicht nur zum Auswendiglernen geschrieben worden, sondern zum Erleben und Erfahren. Wer nicht durch den Glauben an die Rechtfertigung durch Christi Blut die Kraft des Heiligen Geistes empfangen hat, kann diesen Vers kaum begreifen. Wo aber der Geist des Vaters und des Sohnes in einem Herzen einwohnte, dort lebt und wirkt die energiegeladene Realität der heiligen Liebe Gottes.

Paulus beschreibt die Liebe Gottes im praktischen Leben der Gemeindeglieder so deutlich, dass sie kaum eine weitere Erklärung braucht:

Er bezeugt ein mögliches Zungenreden in mehr als sechs Tausend Sprachen der Menschen und in den uns unbekannten Sprachen der Engelheere. Wenn ein Mensch ein Dutzend solcher Sprachen beherrschte und diese ihn prägten, er aber ein Egoist bliebe, und liebte sich mehr als Gott, so wäre seine Begabung nutzlos und eine Ursache zum Gericht über ihn.

Wenn ein Gemeindeglied überaus begabt wäre, und könnte die zweihundert Milliarden vermuteter Galaxien begreifen, und dazu noch alle Atome mit ihren Kernen und dem rasenden Kreis ihrer Elektronen kontrollieren, hätte jedoch die Notleidenden in seiner Nachbarschaft vergessen, so wäre er vor Gott eine Null! Wenn er außerdem geistlich gereift wäre und könnte durch seinen Glauben Berge von Problemen versetzen, oder okkulte Mächte austreiben, würde aber die zwei Drittel der Menschheit ohne Kenntnis Gottes, des Vaters und des Sohnes nicht erkennen und in seinem Beten vernachlässigen, so wären seine Begabungen wertlos, da er innerlich leer dahinvegetierte.

Sollte er sein Vermögen an Geld und Land Armen und Hungrigen spenden, um sein Konto für „Gute Werke“ im Himmel aufzubessern, oder sein Leben zur Rettung Anderer einsetzen, um berühmt zu werden, so wäre der Schlund der Hölle für ihn offen. Die Liebe Gottes ist demütig und sanftmütig. Sie dient nicht nur Freunden, Verwandten und Christusnachfolgern, sondern vergibt auch allen Feinden ihre Untaten, segnet sie und hilft ihnen in der Leitung des Heiligen Geistes.

Paulus geht in seinem Unmut über eine falsche Einstufung der Gnadengaben Gottes und der Früchte des Geistes weiter, und beschreibt mit siebzehn praktischen Hinweisen, was echte Liebe in einer Gemeinde tun kann. Wir erklären diese Begriffe indoeuropäisch und semitisch, denn die Sprache echter Liebe wird international verstanden. Die Liebe ist langmütig. Sie handelt langsam und bedächtig. Sie nimmt sich Zeit und ist geduldig. Sie ist ausgewogen und besitzt Ausdauer. Diese Tatsache ist für Paulus die erste und eine der wichtigsten Eigenschaften der Liebe Gottes!

und freundlich, mild, sanft, gefällig, denkt sich in den andern hinein, fühlt mit ihm und ermutigt ihn. In Englisch könnte man sagen „like a gentleman“.

die Liebe eifert nicht, ist nicht neidisch oder eingeschnappt. Sie überwindet sogar Eifersucht. Sie will nicht alles wie Andere besitzen und ist nicht ehrgeizig.

sie treibt nicht Mutwillen, prahlt nicht und setzt andere Gemeindeglieder nicht wie Schachfiguren ein. Sie nimmt sich Zeit und erklärt ihnen die nötigen Aufgaben.

sie bläht sich nicht auf, und ist nicht stolz, noch hochmütig oder arrogant, sie benützt die Versammlungen nicht als Modenschau. Wer angibt, der hat’s nötig. Jesus ist demütig, Satan aber hochmütig und anmaßend. Wer ihm folgt, versucht sich selber groß und berühmt zu machen.

sie verhält sich nicht ungehörig, ist nicht rücksichtslos, und tut nichts Hässliches. Sie spürt was möglich ist und was nicht getan werden kann. Alles was gemein oder schändlich ist, bleibt fern von ihr. Sie ist tadellos.

sie sucht nicht das Ihre, sie ist nicht egoistisch und denkt nicht, alle müssen sich um sie drehen. Sie will nicht der Mittelpunkt sein, noch bedient werden. Sie sucht keinen eigenen Vorteil.

sie lässt sich nicht erbittern, regt sich nicht schnell auf, sie erträgt unwahre Vorwürfe und kann Schwierige tolerieren. Sie wird nicht wütend, denn der Heilige Geist kontrolliert und dämpft ihre Gefühle der Enttäuschung und des Zorns.

sie rechnet das Böse nicht zu, ist nicht nachtragend, sie kann vergeben und vergessen, sie weicht dem, dem sie vergeben hat, nicht aus und begrüßt ihn. Sie beteiligt sich nicht an der Rachepflicht ihrer Sippe.

sie freut sich nicht über eine Ungerechtigkeit, und ist nicht schadenfreudig. Sie lehnt eine Ungerechtigkeit ihrem Widersacher gegenüber ab, selbst dann, wenn diese ihr Vorteile gebracht hätte. Sie redet nichts Negatives über Personen, die ihr geschadet haben.

sie freut sich aber an der Wahrheit, sie dankt Gott, wenn sie etwas Positives über ihren Feind hört, und ist glücklich, einen guten Bericht von der Ausbreitung des Evangeliums zu lesen. Mutmachende Nachrichten sagt sie weiter.

sie erträgt alles, und wundert sich nicht, wenn Schwierigkeiten auf sie zukommen. Sie fühlt sich nie allein und verlassen. Der Allmächtige tröstet sie und trägt mit ihr ihre Lasten. Sie lässt Notleidende nicht allein, sondern steht ihnen bei.

sie glaubt alles, auch dann, wenn der Andere offensichtlich lügt. Sie traut dem Sohn Gottes zu, auch den Lügner überwinden zu können. Ihr Lebensbild ist auf die Realität, Weisheit und Kraft des dreieinen Gottes aufgebaut.*

* Im Islam gibt es vier Fälle in denen Lügen und Betrügen erlaubt sind: Im so genannten Heiligen Krieg (in nichtislamischen Ländern!), bei der Versöhnung zweier Muslime, ein Mann seinen Frauen gegenüber und eine Frau ihrem Mann gegenüber (Thirmidhi, birr 26; Musnad Ahmad b. Hanbal, 6/459,461).

sie hofft alles, denn ihre Hoffnung hängt ganz mit der Wiederkunft Christi zusammen. Sie erwartet eine glänzende Entwicklung für alle, die dem auferstandenen Gekreuzigten vertrauen. Sie hofft, dass viele Ungläubige zum Glauben an das Evangelium durchbrechen.

sie duldet alles, denn sie weiß sich von Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist geführt. Nichts kommt von ungefähr. Seine Fürsorge, Gegenwart und Zukunft lassen ihr alles erträglich erscheinen.

Seine Liebe
hört niemals auf.

(1.Korinther 13,4-8a).

Wer diese Hinweise auf die Früchte des Geistes und auf die Geistesgaben der Ämter und Kräfte zusammenfasst, wird unweigerlich auf die Einheit der Gemeinde zurückgeführt. Die Liebe und Harmonie zwischen den Gemeindegliedern soll sie in der Einheit des Glaubens und des Geistes erhalten. Paulus schreibt: „Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit“ (Kolosser 3,14), das uns zur Einheit in Christus zusammenbindet.

Im Grunde genommen ist eine lebendige Gemeinde ein winziges Segment der Liebe und Einheit des dreieinen Gottes. Der Vater lebt im Sohn und der Sohn im Vater. Wir aber haben das Vorrecht in Christus eingepfropft zu sein, und er wohnt in seinen wiedergeborenen Nachfolgern (Johannes 17,20-23). Die Liebe und die Demut Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes garantieren seine unteilbare Einheit. Wenn Semiten den Christen vorwerfen, sie würden die Einheit Gottes, des HERRN, durch ihre Dreiheit blasphemisch leugnen, bekennen sie damit, dass sie die Wirklichkeit der Liebe Gottes und des heiligen Geistes nicht kennen. Die Gemeinde Jesu Christi aber ist berufen, ein Spiegelbild dieser gnadenvollen Einheit zu sein (Johannes 1,16).

Manche Ausleger des „Hohen Liedes der Liebe“ meinen, dieser Lobgesang sei indirekt eine Beschreibung der Liebe Jesu Christi. Dies ist gut gemeint, aber die Liebe Christi übersteigt jedes Erkennen, wie Paulus in einem seiner Briefe schreibt (Epheser 3,19). Den Herrn Jesus jammerte das Elend der Elenden (Matthäus 9,36; 14,14; 15,32) Er liebt speziell Unwürdige und Verdorbene! In seiner Allmacht (Offenbarung 5,6) hat er alle Sünden der Welt aus allen Zeiten auf sich genommen, und die entsetzliche Strafe der Gottverlassenheit stellvertretend für die Schuldigen in seinem Sühneopfer erlitten.

„Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Philipper 2,9-11).

In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass auch die Liebe Gottes, des Vaters, größer ist, als alles was wir denken können, denn:

„Also hat Gott die (verdorbene) Welt geliebt,
dass er seinen einzig geborenen Sohn opferte,
damit alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben
haben

(Johannes 3,16).

Die ungeheuchelte Liebe in einer geistgezeugten Gemeinde ist ein Dank für die unermesslich große Liebe des dreieinen Gottes. Die Einheit der Gemeindeglieder spiegelt das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus wider, denn

Gott schuf den Menschen
ihm zum Bilde,
zum Bilde Gottes schuf er ihn

(1.Mose 1,27).

Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.

Nun aber bleiben
Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen“

(1.Korinther 13,8-13).

Gebet: Vater im Himmel, wir beten dich an, weil du die Urliebe bist. Lieber Herr Jesus, wir beten dich an, weil du uns liebst und uns erlöst hast von unseren Sünden durch dein Blut. Heiliger Geist, wir beten dich an, weil du die Liebe Gottes bist, die in die Herzen der Nachfolger Christi ausgegossen ist. Hilf uns, dass wir „das Hohe Lied der Liebe“ nicht nur lesen und bejahen, sondern in deiner Kraft auch gerne tun. Amen.

Fragen:

  1. Hast du den Text von 1.Korither 13,1-8a bereits auswendig gelernt? Dann bitte den Herrn Jesus, dass er dir die Kraft des Heiligen Geistes schenkt deinen Glauben zu leben
  2. Wie hängt die Liebe zwischen Gemeindegliedern mit der Einheit des dreieinen Gottes zusammen?

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