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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Zweiter Teil: Pflichten von Christen und Muslimen den Menschen gegenüber (al- Mu’amalat)

Jesus, der König und wir, sein Volk


Der Herr Jesus hat bis zum Ende seines Lebens seine göttliche Identität mit seinen „Ich-bin“-Offenbarungen bezeugt, und die angesprochenen Personen somit in die Verantwortung genommen. Dem römischen Governeur antwortete er als sein Gefangener nach dessen Fangfrage im Verhör in der Burg Antonia in Jerusalem:

„Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme“ (Johannes 18,37).

Indem Jesus bezeugte, dass er „ein König“ ist, bekannte er vor dem römischen Statthalter, entsprechend dem sprachlichen Sinn dieses Wortes (auf Hebräisch oder Aramäisch), dass er, der rechtmäßige Eigentümer und Besitzer des jüdischen Landes und seiner Bewohner gefesselt vor ihm stehe. Er ist der Mensch gewordene HERR, der wahre König Israels (Psalm 47; 93,1; 95,5; 98,6; Jeremia 33,22 u.a.).

Da Jesus weiter bezeugte, dass er dafür geboren wurde, dass er die Wahrheit bezeuge, bekannte er indirekt ein zweites Mal, dass er göttlicher Natur ist. Pilatus, der Governeur hatte vielleicht durch seine Spione erfahren, dass Jesus von der Jungfrau Maria in Bethlehem geboren worden ist, und sowohl als Mensch wie auch als Gottes Sohn von seinen Anhängern verehrt wurde. Mit dem Wort „Wahrheit“ bezeugte Jesus, entsprechend dem semitischen Sinn seiner Sprache, drei sich ergänzende Begriffe: Er ist die ewig gültige Wahrheit und das Gegenteil von Lüge, die Wirklichkeit der Existenz Gottes, und das daraus abgeleitete Recht (das heilige Gesetz).

Menschlich gesehen bedeutete diese Antwort für Jesus seine Rechtfertigung: Er kämpfte nicht mit Waffen und Gewalt für seine Wahrheit, sondern nur mit Worten und Taten der Liebe. Seine Heilungen und Dämonenaustreibungen waren bekannt. Er hatte nie zu einem Aufruhr aufgefordert und die Steuern der Römer als rechtmäßig bezeugt (Matthäus 22,21).

Sein Reich erschien in den Augen der Römer als eine interessante Idee ohne realistische Pläne, ähnlich einem philosophischen Reich ohne politische Umsturzziele. So etwa verstand Pilatus „die Wahrheit“, von der der gefesselte Jesus redete. Der Bevollmächtigte der Besatzungsmacht hatte keinen Grund den friedsamen Angeklagten zu fürchten, noch ihn wegen seiner Antwort zu verurteilen. Er hätte den Gefangenen frei lassen können.

Was aber die geoffenbarte Wirklichkeit in der Verkündigung Jesus bedeutete, so hatte dieser immer wieder drei Dinge offen bezeugt: Wer Gott ist, wie jeder Mensch an ihm gemessen wird und was die Zukunft der Welt anbelangt. Diese Schau erschien dem pragmatischen Römer jedoch wie ein Hirngespinst, das er meinte, nicht ernst nehmen zu müssen. Für den Herrn Jesus aber waren diese drei Prinzipien die wahre, entscheidende Wirklichkeit gegenüber allen Religionen, Träumen und Unwissenheiten der hellenistischen Kultur.


Exkurs: Was offenbarte der Herr Jesus über Gott und die Menschen?


Er bezeugte nach den Evangelien, dass der heilige und ewige Gott der Schöpfer und Erhalter aller Galaxien ist, und die Welt am Ende der Zeit gerichtet werde. Den kleinen Planeten Erde hat er erwählt, und ihm Sommer, Winter, Tag und Nacht geschenkt, dazu Luft, Wasser, Feuer und Leben. Jesus betonte, dass dieser Allmächtige sein Vater und unser Vater ist (Matthäus 6,9; 11,27), dem wir vertrauen können und der für uns sorgt. Seine Liebe und Barmherzigkeit ist größer als unser Verstand (Matthäus 10,30; Lukas 6,36; Apostelgeschichte 27,34).

Der Sohn Gottes bezeugte außerdem seinen Jüngern, dass er ein wahrer Mensch ist, von der Jungfrau Maria geboren, aber auch wahrer Gott, vom Geist seines Vaters gezeugt (Matthäus 16,17; Johannes 8,53-58; 10,36; 17,2-3 u.a.). Seinen Aposteln hatte der Herr Jesus solange er lebte verkündigt, und erinnerte sie daran nach seiner Himmelfahrt, dass er als Sühneopfer anstelle aller Sünder starb (Johannes 1,29; 2.Korinther 5,21), siegreich von den Toten auferstand (1.Korinther 15,3-8), in den Himmel hinaufstieg, zur Rechten seines himmlischen Vaters sitzt (Psalm 110,1, Matthäus 22,44), und wiederkommen wird, um seine Gemeinde zu retten, und die Ablehnenden seines für alle vollendeten Heils zu richten (Matthäus 25,31-46). Jesus ist der Herr, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist (Matthäus 28,18). Seine Existenz ist Beginn, Mitte und Ende der Weltgeschichte.

Der Sohn Gottes bezeugte auch, dass er den Geist seines Vaters, der auch sein eigener Geist ist, auf die glaubenden Beter unter seinen Nachfolgern ausgießen werde (Johannes 14,15-17.26; 15,26; 16,7-15; Apostelgeschichte 1,8, 2,1-4 u.a.). Der Heilige Geist ist die Vollmacht des Lammes Gottes und seine alles umfassende Weisheit, der von dem Geschächteten in alle Lande gesandt wurde (Offenbarung 5,6b). Dieser Geist ist die Kraft und Liebe Gottes (Römer 5,5b), sowie das ewige Leben in den Glaubenden an ihren Heiland. Er ist ihr Rechtsanwalt und ihr Tröster, ihr Leiter und ihre Energie.

Diese vielschichtige Wirklichkeit des lebendigen Gottes ist in verschiedenen Glaubensbekenntnissen der Christenheit deut-lich bezeugt. Was jedoch im indogermanischen Raum weitgehend fehlt, ist die Gewissheit der Semiten, dass diese drei eins sind. Diese Dreieinheit sollte in unseren Glaubensbekenntnissen besser verankert werden, denn der Herr Jesus hat sein Einssein mit seinem himmlischen Vater mit aller Klarheit bezeugt:

Er bekannte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, so dass ihr euch verwundern werdet“ (Jo-hannes 5,19.20). Er sagte außerdem: „Ich kann nichts von mir aus tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Johannes 5,30).

Seinen Jüngern versicherte er: „Mein Vater, der mir sie (meine Nachfolger) gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins (nicht zwei)“ (Johannes 10,29-30).

Er fragte seinen Jünger Philippus: „Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen“ (Johannes 14,10-11).

In seinem hohenpriesterlichen Gebet bezeugte Jesus: „Ich bitte auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind' (Johannes 17,20-22).

Wer diese Verse betend liest, kann erkennen, wer Gott „der Vater, der Sohn und der Heilige Geist“ ist. Jeder der Dreien besitzt einen eigenen Willen, bleibt aber nicht selbständig und unabhängig, da jeder in einer unteilbaren Einheit mit jedem vollkommen übereinstimmt und harmoniert. Deshalb kann wörtlich bezeugt werden: „Gott ist Einer“! Diese geistliche Realität übersteigt zwar unsere menschliche Logik, doch sie erhellt die Wirklichkeit des dreieinen Gottes.

Der Apostel Paulus hatte den Mut zu bekennen:

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung“ (2.Korinther 5,19).

Als er im Untersuchungsgefängnis Zeit zum Meditieren und Beten hatte, bezeugte er: „In Christus wohnt die gesamte Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid Erfüllte in ihm“ (Kolosser 2,9.10).

Einige natürliche Gegebenheiten verdeutlichen diese Realität. So ergibt das Zusammenzählen von 1+1+1 = 3, aber das Multiplizieren von 1×1×1 = 1! Das bedeutet, dass beim Zusammenzählen die drei Einser unverändert erhalten bleiben, während sie beim Multiplizieren ihre Identität verlieren, und eine Einheit werden.

Dies wird auch beim Brotbacken deutlich: Solange Mehl, Wasser und Salz getrennt nebeneinander liegen, erscheinen sie als drei gesonderte Elemente. Sobald sie jedoch zu einem Teig geknetet im Ofen gebacken werden, gibt es nur noch Brot.

Ein Mensch besteht aus Leib, Seele und Geist. Falls eines von diesen Dreien krank wird, ist der Mensch nicht mehr gesund, denn die „drei“ sind eine „Einheit“.

4Ein Raum besteht aus Länge, Breite und Höhe. Wer eine dieser drei Ausdehnungen wegnimmt, hat keinen Raum mehr, sondern nur noch eine Fläche. So wird deutlich dass die „drei“ Ausdehnungen „einen“ Raum ergeben.

Die Wirklichkeit des lebendigen Gottes, der drei in eins ist, wird im Orient als grundlegende Wahrheit verstanden: ER ist das Urelement, der Maßstab für das All, und erscheint als verpflichtendes Grundgesetz. An seiner Existenz wird unser Dasein gemessen. Der Mensch wurde geschaffen, um ein Bild Gottes zu sein. Somit ist das „Gesetz des Geistes des Lebens in Christus“ nichts anderes als ein Bild vom Urgesetz der Existenz Gottes.

Im Blick auf diese Herrlichkeit des dreieinen Gottes definiert der Apostel Paulus unsere Sünde und schreibt:

„Sie alle sind Sünder und ermangeln der Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3,22.23), und fährt mit seinem einzigartigen Bekenntnis fort: „und werden (alle) ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist“ (Römer 3,24). Die Heiligkeit Gottes deckt uns als massive Sünder auf. Die Liebe Gottes aber errettet uns durch unseren Glauben an das Sühneopfer Christi, dem geschächteten, ausgebluteten Lamm Gottes.

Diese Heilsrealitäten waren in die maßgebende Wirklichkeit eingeschlossen, die Jesus als Wahrheit vor Pilatus offenbarte. Alle Menschen sind mangelhaft in ihrer Liebe, Wahrheit und Reinheit, gemessen an der Heiligkeit des dreieinen Gottes. Das Menschengeschlecht insgesamt ist verdorben. „Da ist keiner der Gutes tut, auch nicht einer“ (Psalm 14,3; Römer 3,10-20).

Zum andern aber hat die Liebe des dreieinen Gottes mit der Geburt Jesu die Möglichkeit eröffnet, durch sein Sühneopfer die Welt zu erlösen, falls die Sünder an sein Opfer glauben, und seine Gerechtigkeit annehmen. Die Gnade Gottes in Christus hat die Gerichtsforderungen seiner Heiligkeit überwunden. Damit entspringt aus Gottes Existenz und Liebe, das „Gesetz des Geistes des Lebens in Christus mit seiner Befreiung vom Gesetz der Sünde und des Todes“ (Römer 8,2).

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Der gefolterte Christus offenbarte vor dem herrschenden Governeur ein weiteres alarmierendes Geheimnis:

Wer aus der Wahrheit ist,
der hört meine Stimme“

(Johannes 18,37).

Die Formulierung: „Wer aus der Wahrheit ist“, kann auch gelesen werden: „Wer aus der göttlichen Wirklichkeit hervorgegangen ist“, der hat ein geistliches Gehör bekommen, damit er die Stimme Jesu Christi hören kann, und die Wirklichkeit der Heiligen Dreieinheit und seines Gesetzes erkennt. Damit forderte der gefesselte Jesus den ihn richtenden Pilatus indirekt auf, zu erkennen und zu bekennen woher er stamme, von Gott oder vom Satan. Der Governeur antwortete als einer, der nichts verstanden hatte und sagte unsicher und skeptisch: „Was ist Wahrheit“? Pilatus kannte die Intrigen, Lügen und Schmeicheleien im Zentrum der Cäsaren in Rom. Ihm waren die Namen und Geschichten der über 300 Götter und Göttinnen der hellenistischen Kultur bekannt, von denen alle behaupteten, sie seien die Wahrheit und die Wirklichkeit. Der herrschende Landpfleger der Römer in Jerusalem glaubte an nichts mehr, außer an die Macht, die er meinte in seinen Händen zu haben. Die Wirklichkeit des gefesselten Sohnes Gottes blieb ihm verborgen, obwohl seine Frau eine dunkle Ahnung von dieser Wirklichkeit hatte (Matthäus 27,19). So ließ Pilatus über sein Kreuz schreiben: „Jesus von Nazareth, der König der Juden“ (Johannes 19,19-22).

Das eigenartige Zeugnis Jesu: „Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme“, erhellt die Vollmacht des Königs aller Könige! Wie die Königin eines Bienenschwarmes nicht nur ihr Volk regiert und seine gestaltende Mitte ist, sondern auch die zu ihr gehörenden Bienen aus sich hervorbringt, so ist der Herr Jesus in seiner Einheit mit seinem himmlischen Vater und dem Heiligen Geist in einem höheren Maße nicht nur eins mit seiner Gemeinde, sondern gebiert jedes einzelne Glied seines geistlichen Volkes aus seiner in ihm wohnenden Fülle. Da er seinen Heiligen Geist allen seinen Nachfolgern schenkt, ist er eins mit ihnen und wohnt in jedem von ihnen (1.Petrus 2,9-10).

Wer die ewig wahre Stimme Jesu (Matthäus 24,34) hören will, kann sie in seinem hohenpriesterlichen Gebet nachlesen, das er vor seinem Tod, als Summe seines Evangeliums, seinem himmlischen Vater darbrachte (Johannes 17,1-26). In diesem Gebet offenbarte der Herr das Einssein Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes als Ursprung, Vorbild und prägendes Gesetz des Geistes für die Gemeinde Jesu. Christus ist mit seinem Vater immer eins, wie auch alle Christen in Christus miteinander eins sein sollen (Johannes 17,17-26).

Das Gebet Christi zielt nicht auf die Schaffung einer irdischen Organisation, wie dies in der so genannten Ökumene irrtümlicher Weise versucht wird. Vielmehr beabsichtigt es eine geistliche Einheit der Herzen und Sinne aller Kinder Gottes, so wie Christus, sein Vater und der Heilige Geist eins sind. Da aber der Vater stets im Sohn wohnt, und der Sohn in seinem Vater ruht (Johannes 14,11; 17,26), wirkt das Gesetz des Geistes des Lebens besonders dort, wo die heilige Liebe Gottes in seiner Demut in uns regiert. Im Grund genommen ist der heilige, dreieine Gott selbst das Gesetz des Geistes des Lebens, das sich in seiner geliebten Schöpfung durch seine Kraft verwirklichen soll.

Gebet: Wir beten dich an, Vater im Himmel, weil du mit deinem Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist eins bist. Eure Liebe, Demut und Sanftmut ermöglichen dieses Einssein. Vergib uns, wenn wir stolz und hochmütig sind, und verwirkliche in uns deine Charaktereigenschaften, damit wir mit dir in Christus eins bleiben, und untereinander mit allen echten Christen eins werden. Amen.

Fragen:

  1. Was heißt „Wahrheit“ in der semitischen Welt?
  2. Was ist das Geheimnis der Heiligen Dreieinheit?
  3. Wie können alle echten Christen eins werden?

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