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Kennen wir den heiligen Geist?
Kurze Erläuterungen zu 335 Texten der Bibel, die über den Geist Gottes reden
TEIL III Der heilige Geist und die Apostel Jesu Christi

5. Der heilige Geist in den Paulusbriefen aus den Gefängnissen

(geschrieben zwischen 56 und 62 n. Chr.)


Epheser 1:3
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.

Paulus besaß während seiner Untersuchungshaft in den Gefängnissen was er zuvor selten hatte: Zeit, viel Zeit! Seine Gedankenfülle verdichtete sich dabei so, dass er Ketten von Worten benützte, wo er früher Sätze oder Abschnitte geschrieben hatte. Der oben genannte Vers ist (in der griechischen Sprache) der Anfang des längsten Satzes in den Bibel, der in Kapitel eins, Vers drei, mit einem Lobpreis Gottes beginnt und in Kapitel eins, Vers sechzehn, alle Wiedergeborenen als Lob seiner Herrlichkeit darstellt.

Der gefangene Apostel rühmte zuerst Gott, den Vater Jesu Christi, weil er bei der Inkarnation seines geliebten Sohnes allen geistlichen Segen, der im Himmel existiert, in ihn hineingepackt hatte. Wer an Jesus glaubt und in ihn geistlich einverleibt worden ist, bekommt Anteil an allem Segen, Heil, Kraft und Leben, die im Himmel vorhanden sind. Paulus schließt sich selbst bei seinem Lobpreis in diesen Strom der Gnade ein, der von „unserem“ Vater im Himmel durch Jesus Christus zu uns fließt. Wer aber dankt dem Vater und dem Sohn für die Gaben seiner Kraft, seines Lebens und seines Geistes und begreift die unendlich große Liebe des Vaters und des Sohnes zu uns, den Unwürdigen, die er in seiner Gnade adoptiert hat? Wir sollten dabei jedoch nie vergessen, dass wir diesen Segensüberfluss nicht persönlich empfangen, sondern immer nur durch Jesus und in ihm (Johannes 15, 5-8).

Epheser 1:13-14
13 In ihm (Jesus) seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit - in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem heiligen Geist, der verheißen ist, 14 welcher ist das Unterpfand (Angeld) unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.

In seinem Lobpreis rühmte der Gefangene Gott, den Vater, der uns „in Jesus“ erwählt hat und uns vorherbestimmte seine Kinder durch Christus zu werden. Er gab uns Anteil am Reichtum seiner Gnade in Jesus durch die Vergebung unserer Sünden durch sein heiliges Blut. Diese Begnadigung erfolgte in weiser Übereinstimmung mit den Rechtsforderungen des alttestamentlichen Gesetzes. Der Vater im Himmel hatte zuvor die Einheit der Judenchristen und Christen aus den Völkern in seinem Messias bestimmt und diese zur rechten Zeit geoffenbart. Deshalb wurden nicht nur an Jesus glaubende Kinder Jakobs zum Lob der Herrlichkeit Gottes berufen, sondern er heiligte auch Glaubende an Christus aus den Heiden zum Ruhm seiner umfassenden Gnade.

In Kapitel 1,13.14 beschreibt der Völkerapostel im Detail, wie „die Heiligen“ in Ephesus durch das Hören des wahren Evangeliums ihrer Rettung vertrauten und sofort mit dem verheißenen heiligen Geist in Christus versiegelt wurden. Dieser ist das Angeld ihres Erbes bei der kommenden Erlösung, nicht zum egoistischen Genießen der überfließenden Gnade, sondern damit sie ein Eigentum Gottes, des Vaters und seines Sohnes, blieben, zum Lobe seiner großen Herrlichkeit.

Epheser 1:15-20
15 Darum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, 16 höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet, 17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, IHN zu erkennen. 18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist 19 und wie überschwenglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde, 20 mit der er in Christus gewirkt hat. …

Paulus konnte anhaltend beten und von Herzen danken, weil er nicht in eigener Kraft evangelisierte, sondern seine Worte wie auch die geistlichen Früchte daraus von seinem Herrn und Heiland empfing. Er benützte das Wort „Dreieinigkeit“ nicht, aber dachte, redete und lebte in ihrer Realität. Er bezeichnete den „Gott Jesu Christi“ als den Vater der Herrlichkeit, wobei im jüdischen Denken die Herrlichkeit des HERRN die Summe aller seiner Eigenschaften, Namen und Kräfte darstellt. Trotz seiner uns richtenden und tötenden Herrlichkeit bleibt Gott unser barmherziger Vater und zieht uns aus Liebe in seine Herrlichkeit hinein.

Von diesem Gott, dessen umwerfende Lichtfülle Paulus bei der Erscheinung Christi vor Damaskus erlebt hatte, erbat der Völkerapostel für die Gemeinde in Ephesus den Geist der Weisheit. Dieser Geist vermittelt jedoch keine Weisheit im griechischen Sinn, sondern bewirkt im semitischen Verständnis eine Direktoffenbarung von Gott, damit die Gläubigen ihren Glauben nicht nur intellektuell denken, sondern im Innersten ihres Herzens Gott als ihren Vater erkennen und in seiner Kraft leben.

Diese Erkenntnis durch den Geist Christi öffnet den Gläubigen die Augen ihrer Herzen, damit sie ihre ewige Hoffnung schauen, für die sie berufen wurden. Diese Hoffnung beinhaltet das wunderbare heilige Erbe für alle, das Paulus trotz seiner Gefangenschaft mutig bezeugte. Er hatte die Kraft Gottes in seinem Leben durch den Glauben an Christus oft erfahren und immer wieder erlebt, so dass die Macht seiner Stärke in seinem und in seiner Mitarbeiter Dienst wirksam wurde. Paulus versank nicht in Pessimismus und Bitterkeit in der ihn hemmenden Gefangenschaft, sondern lobte Gott für den Glauben der Epheser an Jesus, für ihre Liebe zu allen Heiligen und für ihre lebendige Hoffnung in der Stadt, in der er selbst zweieinhalb Jahre lang in Jesu Namen mit seinem Team gedient hatte.

Epheser 2:17-18
17 Und er (Jesus) ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. 18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.

Die tiefe Differenz im Denken und Fühlen zwischen semitischen Gläubigen und indogermanisch denkenden Nachfolgern Christi regte den Völkerapostel auf. Er fand aber in Christus eine Antwort darauf und schrieb: „Er ist unser Friede!“ (Epheser 2,14). Jesus ist gekommen und hat mit seinem Evangelium Heil und Frieden den fern stehenden Heiden gebracht, aber dasselbe Heil und den Frieden mit Gott zuerst den nahe stehenden Juden angeboten, die um ihres Bundes willen Vorrechte bei Gott besaßen. Weder die Juden noch die Heiden konnten vor Christi Geburt zu Gott kommen und ihn als „ihren persönlichen Vater“ ansprechen. Früher hatte nur der Hohepriester das Recht am großen Versöhnungstag ins Allerheiligste einzutreten, um sich selbst und das Volk mit dem dreimal Heiligen zu versöhnen. Heute aber haben beide, Judenchristen und Heidenchristen, gemeinsam eine offene Türe zu Gott. Der Vorhang ins Allerheiligste ist „von oben an bis unten aus“ zerrissen! (Matthäus 27,51; Markus 15,31; Lukas 23,45). Dies geschah durch das Sühneopfer Christi und realisierte sich durch die Ausgießung des heiligen Geistes auf alles Fleisch (Joel 3,1). Der heilige Geist in Judenchristen und in Heidenchristen ist derselbe Geist Gottes.

Epheser 2:19-22
19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21 auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.

In diesem Wasserfall von Begriffen, mit Vollmacht und Tragweite gefüllt, versicherte Paulus den Gemeindegliedern in Ephesus, dass ihr unstetes Umherirren zwischen Göttern und Götzen ein Ende hat. Sie sind nicht mehr Fremdlinge und „nur“ Gäste beim wahren Gott, sondern haben das volle Bürgerrecht im Himmel erhalten und sind in die Familie Gottes eingegliedert worden. Der heilige, allmächtige Gott ist ihr Vater durch ihre Adoption und Wiedergeburt geworden.

Gleichzeitig werden sie in den geistlichen Tempel Gottes eingefügt, da sein Geist in ihnen wohnt und wirkt. Die Apostel und Propheten stellen mit ihren Lehren und Leiden die Grundsteine dieses geistlichen Baues dar (Offenbarung 21,18-21), Christus jedoch ist der Eckstein der alle zusammenhält. Er ist auch das Fundament und die Krone des Baues, denn „in ihm leben, weben und sind wir“ (Apostelgeschichte 17,28). Den Ephesern ist das Vorrecht zugesprochen worden, auch in den geistlichen Tempel Gottes eingebaut zu werden, denn in ihnen wohnte der lebendige Gott durch seinen heiligen Geist.

Epheser 3:5-6
5 Dies war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist; 6 nämlich dass die Heiden Miterben sind und mit zu seinem Leib gehören und Mitgenossen der Verheißung in Christus Jesus sind durch das Evangelium.

Paulus kämpfte für die Rechte der Christen aus den nichtjüdischen Völkern. Neben Christus haben wir es dem Völkerapostel zu verdanken, dass wir den 613 Gesetzen des Alten Bundes nicht unterworfen und beschnitten wurden. Das war nicht immer so, ist jedoch von Jesus durch Petrus und Paulus sowie durch neutestamentliche Propheten wie Philippus und Silas offenbart worden (Apostelgeschichte 8,26.29; 15,32). Der Geist Jesu Christi versicherte ihnen und uns, dass wir alle aus Gnade Miterben Gottes sind und Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen werden. In diesem Sinn wurden die Epheser in den geistlichen Leib Christi eingepfropft. Gott hat sie mit Jesus zusammen lebendig gemacht, mit ihm von den Toten auferweckt und sie mit ihm in den Himmeln eingesetzt. (Epheser 2,4-6). So empfangen die Christen aus den Heidenvölkern vollen Anteil an der Erfüllung aller Verheißungen in Christus.

Epheser 3:14-17
14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, 16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid.

Der Beter Paulus treibt viele Seelsorger in die Buße, denn wir reden viel und beten wenig. Der Apostel im Gefängnis aber kniete unter den Augen seiner Wächter vor Gott dem Vater nieder und bekannte, dass dieser Gott der Vater vieler geistlicher Kinder ist, die zum Teil bereits im Himmel leben. Die Wolke der Zeugen ist eine Realität, die größer und mächtiger ist als wir wissen (Hebräer 12,1-2).

Der gefangene Apostel bat den legitimen Vater aller geistlichen Kinder, dass er den Gemeindegliedern in Ephesus Kraft schenke stark zu werden am inwendigen Menschen. Diese Kraft Gottes fließt aus seiner unerschöpflichen Herrlichkeit und bedeutet die Einwohnung des Vatergeistes in menschliche Herzen. Der innere Mensch ist die neue Kreatur, das ewige Leben, das nicht stirbt, auch wenn der Leib verwest (Johannes 11,25-26).

Paulus ging in seinem Gebet weiter und bat, dass nicht nur der Vatergeist in den Neugläubigen in Ephesus mit seiner Kraft wirke, sondern Christus selbst in ihnen Wohnung mache. Dies ereignet sich durch den Glauben und die Liebe zu Jesus, unserem Retter und Herrn. Er hat uns versichert: „Siehe, ICH bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28,20). Er ist die Inkarnation des heiligen Geistes und ist selbst der Geist, wie auch der heilige Geist, den er vom Vater empfing, sein Geist ist. Wir wollen nicht spekulieren ob Christus der heilige Geist ist oder umgekehrt, denn jeder der Beiden ist eine selbständige Person mt Willen und Wort, wobei jeder in der heiligen Dreieinigkeit zurücktritt und den anderen groß macht. Die Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist kann nie aufgelöst werden. In ihr realisiert sich auch das geoffenbarte Wort: „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1. Johannes 4,16). Dazu spiegelt sich in dem Gebet des Paulus wieder, was Jesus prophezeite: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Johannes 14:23). Jesus erbat außerdem von seinem Vater in seinem hohenpriesterlichen Gebet: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst (Johannes 17:20-23).

Der Apostel erbat für die Gemeinde in Ephesus keine neue geistliche Spiritualität zum eigenen Genuss, noch Reichtum, Schutz oder Arbeitsplätze, sondern die Erfüllung aller Gläubigen mit der Liebe Gottes, so dass jeder Bereich ihres Lebens von dieser Liebe durchdrungen werde. Wie die Wurzeln eines Baumes seine Blätter und Früchte mit Kraft und Saft versorgen, so soll die Liebe Gottes der Wurzelgrund aller Gläubigen in Christus sein, damit ihr ganzes Leben ein Lobgesang für Gottes Gnade werde und ein Dienst für alle Menschen. Wer so lebt, der hat den Sinn und das Ziel für sein Dasein gefunden.

Epheser 4:1-6
1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, 2 in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe 3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: 4 ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6 ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.

Paulus glaubte, dass nichts ohne den Willen seines HERRN geschehe, deshalb bezeichnete er sich nicht als Gefangenen der Römer oder Juden, sondern als der Gefangene des Herrn, der auch in dieser ungerechten Gefangenschaft in seinem Herrn ruhte. Der willensstarke Mann musste Demut und Sanftmut lernen, die sich als Geduld im Frieden des Herzens erwiesen.

Genau diese Tugenden empfahl Paulus den Gemeindegliedern, damit sie ihrer Berufung würdig lebten. Das Wort für Kirche in der griechischen Sprache (eklesia) bedeutet „die Herausgerufenen“, die der Herr mit seinem schöpferischen Ruf in seine neue Weltzeit versetzt hatte. Das Zeichen für das reale Versetzt-Sein in den Neuen Bund mit Gott ist die Demut und die Sanftmut Christi (Matthäus 11,29), welche eine Frucht der Liebe Gottes und seiner Kraft ist. Paulus legte großen Wert darauf, dass sie mit aller Demut und Sanftmut in Geduld miteinander lebten.

Dazu empfahl der Gefangene im HERRN den Ephesern, dass sie sich gegenseitig in ihren Verschiedenartigkeiten und ihren anstößigen Ecken ertragen möchten. Vor allem aber sollen ihre ungeschliffenen Charaktere, Sprachen, Begabungen und Erfahrungen sie nicht hindern, die Einigkeit im heiligen Geist zu bewahren. Es ist verständlich, wenn es in einer Gemeinde Streit gibt. Aber dann zeigt sich die Kraft oder Schwäche der Gemeinschaft. Eine starke Gemeinde überwindet die Differenzen mit Geduld, Gebet und gegenseitiger Vergebung, eine schwache Gemeinde teilt sich unversöhnt und lässt Raum dem Stolz und Hass. Der Friede in der Gemeinde liegt in Demut, Buße und in gegenseitiger Vergebung begründet.

Die Stärke einer Gemeinde stammt aus der heiligen Dreieinigkeit, die Paulus in diesem Zusammenhang folgendermaßen darstellt:

Es gibt nur einen Leib Christi an einem Ort, der durch ein und denselben Geist gegründet wird, wie auch die Berufung durch diesen Geist immer auf die gleiche Hoffnung zielt. Ein Seelsorger legte diese Realität für zwei Streithähne in seiner Gemeinde folgendermaßen aus: Wer sich hier auf Erden nicht mit seinem Bruder oder seiner Schwester in Christus versöhnt, wird in der Ewigkeit Jahrzehnte lang mit ihm oder ihr in einen Raum gesperrt, bis sie sich gegenseitig vergeben und lieben. Es ist besser sich hier gern, ganz und sofort zu versöhnen, als in Ewigkeit unter den Folgen des Streites zu leiden.

Ein zweiter Glaubensartikel im Epheserbrief basiert auf der Person Jesu Christi, welcher der herrliche Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters (Philipper 2,11). Wir glauben nur an einen Jesus und nicht an zwei verschiedene Christusse. Nur einer ist an unserer Stelle am Kreuz gestorben, nicht zwei. So wird auch die Taufe auf Jesus Christus als den einzigen Weg zum Vater im Himmel verstanden, da nur durch ihn Vergebung der Sünden und unsere Rechtfertigung kommt (Johannes 14,6.7; Apostelgeschichte 2,38). „Jesus ist die einzige Hoffnung für diese Welt“, sagte Kagawa, der japanische Reformator.

Dann bezeugt Paulus Gott als den Vater aller echten Christen, der sie adoptiert und durch seinen Geist wiedergeboren hat, der in allen wohnt und durch alle wirkt. Wer in einer Gemeinde streitet und so tut als wäre er besser, klüger oder heiliger als die anderen, hat weder den Vater, noch den Sohn, noch den heiligen Geist verstanden.

Die heilige Dreieinigkeit schweißt alle in Christus lebenden Christen zu einer Einheit zusammen. Diese existierende Einheit im heiligen Geist bedarf keiner ökumenischen Dachorganisation, noch spezieller Steuerzahlungen und Aufrufe, denn sie entsteht von der Wurzel her und ist eins in IHM (Johannes 17,20-26).

Epheser 4:29-30
29 Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören. 30 Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung.

Was redest du alles an einem Tag? Wenn du in der Ewigkeit von einem himmlischen Tonband in Gegenwart anderer alles anhören müsstest was du je gesagt hast, du würdest vor Scham in den Boden versinken wollen. Wir müssen Jesus bitten, dass er uns lehrt Gutes zu reden, Mutmachendes weiterzusagen und er uns die Vollmacht gibt, seinen Segen weiterzugeben! Mindestens 50 Prozent unserer Gespräche oder mehr könnten in Jesus konzentriert sein, wenn wir IHN wirklich liebten.

Der Geist Gottes ist heilig und zieht sich betrübt zurück, sobald faule Witze oder Verleumdungen über unsere Zungen kommen. Der Geist der Wahrheit toleriert keine Lüge, kein böses Wort im Zorn gesprochen und keine hochmütige Faselei. Da Jesus uns mit seinem Geist versiegelt hat, gibt es keinen anderen Weg als Buße, Bekenntnis und Bitte um Vergebung, wenn wir andere mit unserem unweisen Geschwätz beeinflusst und geärgert haben. Der heilige Geist erschien an Pfingsten in Zungen aus Feuer. Er will auch im Alltag unsere Zungen reinigen, und mit Trostworten der Gnade füllen. Bist du bereit, deine Zunge vom Geist der Wahrheit reinigen zu lassen und der Evangeliumsverkündigung zur Verfügung zu stellen?

Paulus bezeugt, dass wiedergeborene Christen auf den Tag der Erlösung versiegelt sind. Die Wiederkunft Christi ist der große Tag, den der Herr Paulus folgendermaßen offenbarte: „Er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander (1. Thessalonicher 4,16-18).

Epheser 5:18-20
18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. 19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen 20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

In Ephesus gab es Volksfeste und Tempelfeiern, woran sich alles beteiligte. Wer nicht mitmachte, wurde als Außenseiter angesehen und hatte es später im Alltagsleben und Beruf nicht leicht. Deshalb versuchten manche Gemeindeglieder ihre Anwesenheit zu demonstrieren, wurden jedoch immer wieder eingeladen bei Saufgelagen und den daraus folgenden Unsittlichkeiten mitzumachen. Das widerstrebt dem Geist der Heiligkeit. Er will uns mit einer anderen Freude begaben, einer Freude die nie vergeht.

Paulus schlug den Gemeinden in Ephesus vor, anstelle der ausufernden Volksfeste, bei denen etliche auf Abwege geraten, fröhliche Gemeindefeiern zu veranstalten. Dabei können Einzelne oder Gruppen wetteifern, Texte und Psalmen der Bibel auswendig vorzutragen oder den dreieinigen Gott zu loben und neue geistliche Lieder zu komponieren. Der Mittelpunkt sollte jedoch immer Jesus sein. Da aber nicht alle Gemeindeglieder musikalische Höchstleitungen vollbringen können, empfahl ihnen Paulus in ihren Herzen mitzusingen und ihre Seelen mitklingen zu lassen. Wir haben das Vorrecht, Jesus um ein musikalisches Herz zu bitten, so dass Leib, Seele und Geist mitschwingen und mitsingen, wenn Gott und sein Lamm verherrlicht werden. Die Erfüllung mit dem heiligen Geist mündet meistens in die Anbetung, die wir in der Schule der geistgewirkten Anbetungen in der Offenbarung lernen können (Offenbarung 1,5.6; 4,8-11; 5,8-14; 7,9-12; 11,15; 12,10.11; 19,4-7; 21,3.4; 22,17 u.a.).

Epheser 6:13-20
13 Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. … Ergreift die Waffenrüstung Gottes. … 14 So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, 15 und an den Beinen gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17 und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. 18 Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle 19 und für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen, 20 dessen Bote ich bin in Ketten, dass ich mit Freimut davon rede, wie ich es muss.

Paulus war ein Gefangener in römischem Gewahrsam. Er sah die mit Panzern, Schilden und Kurzschwertern ausgerüsteten Soldaten täglich. Das inspirierte ihn den geistlichen Kampf der Christen mit den Mächten der Finsternis im Gedankenbereich seiner Wächter zu beschreiben und jeden Nachfolger Christi aufzurufen wachsam zu sein und willentlich sich an dem geistlichen Kampf zu beteiligen. Keiner soll aber versuchen in eigener Kraft und Weisheit zu kämpfen, sondern allein in der Kraft des Siegers Jesus Christus. In diesem geistlichen Kampf geht es um Wahrheit, Gottesgerechtigkeit und das Evangelium des Friedens, das sich durch Glauben, Liebe und Gottes Wort auswirkt.

Paulus wagte es in Gegenwart seines Wächters vom Schwert des Geistes zu reden, welches das rechtzeitig und mutig benützte Wort Gottes ist. Unsere eigenen Ideen und klugen Methoden richten nicht viel aus. Das inspirierte Wort Gottes bleibt jedoch voller Kraft, doch muss es in die Sprache und Kultur der Hörer übersetzt werden.

Der Buchstabe allein rettet keinen Menschen, sondern die Kraft Gottes in seinem Wort. Deshalb sollte eine Gemeinde jede Wortverkündigung in ihrem Bereich mit Bitten und Flehen im Geist unterstützen, damit der Herr Menschen zur Umkehr und zum Glauben an das auch für sie vollendete Heil leiten kann. Dazu bat Paulus seine Freunde in der Freiheit, dass sie auch für ihn anhaltend beten möchten, damit der lebendige Herr ihm in seiner entmutigenden Situation viel Kraft und Weisheit gebe, das volle Evangelium mit Freimut seinen Gästen und Bewachern zu bezeugen. Das geistliche Muss in seinem Herzen zum Zeugnis für Jesus drängte ihn, allen die Jesus ihm über den Weg führte, einzuladen, den Reichtum der Gnade in Christus anzunehmen und darin fest zu werden.

Kolosser 1:7-9
7 So habt ihr's gelernt von Epaphras, unserm lieben Mitknecht, der ein treuer Diener Christi für euch ist, 8 der uns auch berichtet hat von eurer Liebe im Geist. 9 Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir's gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht.

Paulus fand vermutlich keine Gelegenheit, die Gemeinde in Kolossä kennen zu lernen. Er hörte jedoch im Hausarrest von seinem Besucher Epaphras, einem Ältesten der Gemeinde dort, dass das Evangelium von Jesus Christus in Kolossä nicht nur gehört und geglaubt wurde, sondern auch die richtigen geistlichen Früchte hervorgebracht hat. Die Reaktion von Paulus ist bezeichnend. Er fing sofort an zu danken und zu beten. Seine Bitten hatten ein konkretes Ziel. Die Gemeinde sollte nicht nur begreifen, dass in Jesus Christus die gesamte Fülle der Gottheit leibhaftig wohnte (Kolosser 2,14), sondern dass auch sie erfüllt werde mit seiner Fülle, wenn sie ständig in der Glaubensverbindung mit ihm bleibe.

Diese Heilsgewissheit aber hat praktische Konsequenzen im Leben der Gemeindeglieder. Sie müssen sich vom Willen und Gebot Jesu leiten lassen zu lieben, zu loben, zu dienen und zu hoffen. Das verlangt Erkenntnis des Willens Gottes, Glaubensgehorsam, Selbstverleugnung und Trennung von antigöttlichen Gebräuchen und Sitten. Paulus schrieb im Gefängnis deshalb nicht nur einen bemerkenswerten Brief an die ihm fremde Gemeinde, sondern er bat gleichzeitig den Herrn Jesus intensiv, den einzelnen Gemeindegliedern Einsicht und geistliche Weisheit zu schenken, damit sie keinen radikalen Fanatismus entwickeln, sondern im Geist des Evangeliums wachsen und reifen.

Philipper 1:18-19
18 Was tut's aber? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber. Aber ich werde mich auch weiterhin freuen; 19 denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi, …

Paulus im Gefängnis musste erleben, dass seine Widersacher unter den Judenchristen, die mehr auf das Halten des alttestamentlichen Gesetzes konzentriert waren, als auf die reine Gnadenpredigt des Völkerapostels, seine Abwesenheit in den Gemeinden benützten, um Jesus als den besten aller Gesetzeslehrer anzupreisen. Paulus schmerzte das, aber er lächelte über die Aktivitäten der falschen Brüder. Ihm war allein wichtig, dass Jesus verkündigt wurde, sei es in Wahrheit oder mit unlauteren Absichten. Er rechnete mit der Macht des auferstandenen Christus und mit der Kraft des heiligen Geistes. Deshalb konnte er sich auch über die Aktivitäten seiner Gegner im Glauben freuen. Er überwand sich immer wieder dazu in der Freude Christi zu bleiben, der erlaubt hatte, dass er jahrelang in Untersuchungshaft festgehalten wurde.

Paulus erkannte, dass seine Untersuchungshaft ihn herausforderte im Vertrauen auf seinen Herrn fest zu bleiben, obwohl er durch diese Gefangenschaft in seinen Diensten wie gelähmt war. Deshalb bat er die Gemeinde in Philippi für ihn zu beten, damit er in seinem Glaubenskampf die Siegeskraft Jesu erfahre und war überzeugt, dass der Trost und Beistand des Geistes Jesu Christi ihn nicht verlasse noch versäume. Er war gewiss, dass sein herrlicher Herr durch seinen Geist ihm gerade in dieser Situation nahe blieb.

Philipper 1:27
Wandelt nur würdig des Evangeliums Christi, damit - ob ich komme und euch sehe oder abwesend von euch höre - ihr in einem Geist steht und einmütig mit uns kämpft für den Glauben des Evangeliums.

Die Gemeinde in Philippi war die erste Gemeinde, die Paulus im Gebiet des heutigen Europas gründete. Dort hat er den Geist der wahrsagenden Magd im Namen Jesu ausgetrieben. Deshalb wurden er und Silas öffentlich nackt ausgepeitscht. Im Gefängnis aber sangen die Beiden in der Nacht Loblieder, sogar als ihre Füße in einen Block gezwängt waren. Das Erdbeben des Herrn befreite sie und der Gefängnisaufseher ließ sich noch in derselben Nacht mit seinem ganzen Haus taufen (Apostelgeschichte 16,9-40).

Gesetzesbeflissene Judenchristen folgten den Spuren des Paulus und wollten die Gemeinde in Philippi jüdisch reformieren. Das gab erhebliche Differenzen zwischen den Gläubigen und führte beinahe zu einer Spaltung der Gemeinde. Deshalb schrieb der Apostel in seiner Untersuchungshaft einen leidenschaftlichen Brief und mahnte die Gläubigen zur Einheit.

Zuerst aber prägte er den Leitsatz, der für alle Christen in allen Zeiten gültig ist: „Lebt zur Ehre des Evangeliums und folgt Christus nach!“ Er wollte die Gemeinde nicht an sich selbst binden, sondern an Jesus. Es gab zu jener Zeit viele „Evangelien“ oder „Sondermeldungen“ aus dem Kaiserhaus. Paulus bezeichnete aber die gute Botschaft von dem gekreuzigten und auferstandenen Messias als die einzige Strasse, die direkt in den Himmel führt. Er rief die Philipper nicht auf nach dem Gesetz Moses zu wandeln, sondern nach dem Evangelium Christi! Dies sind zwei völlig verschiedene Wege und Prinzipien.

Falls die zerstrittenen Gemeindeglieder sich auf das Wesentliche, auf „Jesus, ihren Retter und Herrn“, konzentrierten, würde die Einheit von alleine wieder wachsen, denn sie waren alle Glieder an seinem geistlichen Leib. Auch existiert nur ein heiliger Geist, so dass alle Wiedergeborenen und Versiegelten an demselben „Tropf“ hingen. Die Erkenntnis des einen Herrn und einen Geistes kann zerstrittene Brüder und Schwestern wieder zur Besinnung bringen.

Dann aber forderte der Gefangene die Freien in Philippi auf zum Kampf für den rechten Glauben, wie er aus dem Evangelium erwächst. Wir sollten in der Gemeinde nicht um Haarspaltereien in der Gesetzesauslegung streiten, sondern einmütig uns am Kampf für die Ehre des auferstandenen Gekreuzigten beteiligen. Erlaube uns die Frage: Schläfst du, träumst du noch oder kämpfst du mit Wachen und Beten, mit Wort und Tat, dass der Sieg Jesu auf Golgatha sich in deiner Umgebung und überall, wohin dich dein Herr sendet, verwirklicht wird?

Philipper 2:1-2
1 Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, 2 so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.

Paulus bedrängte die Gemeinde in Philippi emotional in Liebe und Güte wieder zusammenzufinden. Er erinnerte sie an seine ursprüngliche Ermahnung, die ihre Einverleibung in Christus bewirkte, er malte den Trost der Liebe Gottes vor ihre Augen und betonte ihre Gemeinschaft im heiligen Geist, damit herzliche Liebe und mitleidiges Erbarmen bei ihnen wieder einziehe. Er appellierte an alle, falls sie ihn, den Gefangenen um ihres Heils willen zutiefst erfreuen wollten, doch wieder eines Sinnes zu werden, in der Liebe verbunden zu bleiben und als geistliche Einheit alle Angriffe Satans von außen und von innen abzuwehren.

Der gefangene Paulus selbst kämpfte in diesem geistlichen Kampf mit, indem er einen Hymnus auf den Mensch gewordenen Sohn Gottes rezitierte, der auf die tiefste Stufe unseres Daseins hinab stieg und gekreuzigt wurde. Er ist jedoch von den Toten auferstanden, in den Himmel emporgestiegen und lebt dort als „der Herr“ zur Ehre seines Vaters. (Philipper 2,5-11) Jeder Christ sollte dieses frühe Gemeindelied im Philipperbrief auswendig lernen, über seinen Worten meditieren, darüber beten und danach leben, so würde in den Gemeinden mehr Frieden und echte missionarische Aktivität herrschen und die Freude des Paulus im Himmel vollkommen machen.

Philipper 3:2-3
2 Nehmt euch in acht vor den Hunden, nehmt euch in acht vor den böswilligen Arbeitern, nehmt euch in acht vor der Zerschneidung! 3 Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht verlassen auf Fleisch.

Nachdem Paulus der Gemeinde in Philippi wieder Mut zur Einheit und Versöhnung gemacht hatte, wandte er sich den Verursachern ihres Streites und ihrer Spaltung zu. Sein ganzer Zorn entlud sich auf die Judenchristen, die auch nach dem Apostelkonzil in Jerusalem (Apostelgeschichte 15,1-35) weiterhin die Beschneidung aller Neugläubigen forderten, um sie in den Bund Gottes mit Mose einzugliedern. Der Apostel bezeichnete sie als Hunde, die im Nahen Osten oft Tollwut übertragen, die zum schnellen Tod führt. Er nannte sie böswillige Arbeiter, die den neu bepflanzten Weinberg des Herrn verwüsteten. Sie versuchten den geistlichen Leib Christi zu zerschneiden! Diese Bosheit verlangte höchste Alarmstufe!

Wer als Christ aus den unreinen Völkern die alttestamentliche Beschneidung annahm, fiel damit aus der Gnadengerechtigkeit Christi in die Werkgerechtigkeit des Gesetzes Mose zurück, denn eine Beschneidung am Fleisch kann keinem Menschen das Heil bringen! Sie ist ein Selbstbetrug und eine Versuchung zur selbst gebastelten Frömmigkeit. Seine leibliche Beschneidung hatte Paulus nichts genützt. Um ihretwillen wurde er ein Verfolger der Urgemeinde in Jerusalem. Allein die Gnade Jesu Christi rechtfertigte Paulus wie auch alle Gläubigen an den Sohn der Maria. Die Gabe des heiligen Geistes beschnitt seinen und unseren Egoismus und schuf in uns den Willen zum Dienen in Liebe und Geduld. Wir besitzen keine andere Ehre als Jesus, den gekreuzigten Sieger! Unsere eigene Veranlagung und Begabung ist ohne Christi Geist kontraproduktiv. Der Geist des auferstandenen Gekreuzigten aber heiligt und überwindet unsere Natur und unseren Charakter.

Philipper 4:22-23
22 Es grüßen euch alle, besonders aber die aus dem Haus des Kaisers. 23 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!

Paulus, in seinem Hausarrest in Rom, war nicht allein und isoliert, sondern besaß die Erlaubnis Besucher zu empfangen. Sie kamen aus der Gemeinde in Rom oder als Besucher aus den Ländern, die er bereist hatte. Der Gefangene sprach mit ihnen über die Versuchungen und Fragen der Gemeinden, die ihm durch Briefe oder Boten mitgeteilt wurden. Paulus betete zusammen mit seinen Besuchern für die weltweite Mission in der Kraft und Leitung des heiligen Geistes und für die Erhaltung und Festigung der gesunden Lehre trotz aller Anfechtungen.

Paulus erkannte, dass viele seiner Besucher Heilige waren, die durch Christi Blut und Gerechtigkeit von ihren Sünden und Verfehlungen rein gewaschen wurden und die vom heiligen Geist als Wiedergeborene in seinen Tugenden zum Dienst Gottes heranwuchsen. Paulus nannte sie: „Heilige“, nicht zu ihrer eigenen Verehrung, sondern zum Lobe Christi.

Einen Triumph Christi stellt das Zeugnis des Paulus dar, dass im abgeschirmten Wohnbezirk des regierenden Cäsars Christen lebten, die als Heilige das Evangelium mit Wort und Wandel bezeugten. Paulus hatte sich als geborener Römer in seinem Prozess auf den Cäsar berufen, um ihm das sieghafte Evangelium von dem auferstanden Herrn der Herrlichkeit bezeugen zu können. Nun aber saß er wegen seines verschleppten Prozesses im Hausarrest und konnte nichts anderes tun, als zu beten, zu fasten, zu glauben und seinen Besuchern das Evangelium zu bezeugen. Diese aber trugen die frohe Botschaft weiter, so dass die Verheißung des Herrn, dass Paulus auch in Rom sein Zeuge sein werde, sich mit großer Kraft und Segen erfüllte (Apostelgeschichte 23,11).

Philemon 1:25
Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!

Der kurze Brief des Paulus an Philemon, einen aktiven Christen, vermutlich in der Gemeinde in Kolossä, ist ein Paradestück der Seelsorge des Apostels. Philemon, ein wohlhabender Bürger war wahrscheinlich in Ephesus durch die Predigten des Paulus an Jesus gläubig geworden. Er hatte einen Sklaven, Onesimus mit Namen, der ihm davonlief und in Rom untertauchen wollte, aber dann Paulus begegnete und durch seine Worte in Christus erneuert wurde. Er half danach dem Apostel mit vielen Handreichungen.

Paulus wollte Onesimus aber nicht ohne die legale Zustimmung des Philemons bei sich behalten, da dieser nach dem römischen Recht sein Sklave war. So überzeugte Paulus Onesimus, dass er zu seinem Herrn zurückkehren müsse, auch wenn eine schwere Strafe wegen seiner Flucht auf ihn warte. Paulus aber wickelte Philemon in seinem Brief mit viel Liebe und Anerkennung ein, nannte Onesimus seinen geistlichen Sohn, den er in der Gefangenschaft gezeugt habe, der nun ein Bruder des Philemons in Ewigkeit geworden sei. Falls der Zurückkehrende seinem Besitzer einen Schaden zugefügt hätte, wäre er, Paulus, bereit diesen zu bezahlen. Im Übrigen sei er überzeugt, dass Philemon mehr tun werde, als er, Paulus, erbitte.

Der Brief schloss mit dem Gnadengruß des Herrn Jesus Christus, der den Geist des Philemon begleiten, erleuchten und leiten möge. Der Brief wurde vom Team des Paulus mit unterschrieben, wozu Epaphras, der Überbringer des Kolosserbriefes, Markus der Evangelist und Lukas der Arzt gehörten. Paulus hat das römische Sklavenrecht nicht angegriffen, aber es im Raum der Gemeinde mit Liebe überwunden. In der Kirchengeschichte ist zu lesen, dass Onesimus nach seiner Freilassung durch Philemon zu Paulus nach Rom zurückkehrte und seine Briefe immer wieder abschrieb und an viele Gemeinden versandte. Vielleicht haben wir es Onesimus zu verdanken, dass wir heute dreizehn Paulusbriefe lesen können, aber von Petrus, Jakobus und Johannes nur noch wenige Briefe bekannt sind. Onesimus heißt: Der Nützliche! Er ist für die ganze Christenheit nützlich geworden.

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