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Home -- German -- The Lord is my Shepherd -- 008 (The good Shepherd and his lost sheep)

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THEMA 7: PSALM 23 - Der Herr ist mein Hirte
Gedanken zu Psalm 23 und zu den Hirtenworten Jesu

2. Der gute Hirte und sein verlorenes Schaf


Tausend Jahre nachdem David als junger Hirte seine Schafe geweidet, als König ein Reich gegründet und als Prophet seine Loblieder gesungen hatte, schritt Jesus, der Gute Hirte, über unsere Erde. Er bestätigte den Lobgesang Davids und vertiefte ihn in einer Weise, die uns in die Anbetung führt.

Jesus lehrte seine Nachfolger das Gleichnis vom verlorenen Schaf und zeigte ihnen mit dem Bild vom suchenden Hirten, wie Gott die Verlorenen solange sucht, bis er sie findet. Wohlgemerkt: Der Hirte sucht nicht die Selbstgerechten, die Superfrommen oder die wohlerzogenen Heuchler, sondern bemüht sich um solche, die Gott verlassen haben, ihre Verlorenheit im Abgrund der Sünde erkennen und keine andere Hoffnung auf Rettung mehr haben als die Treue des sie suchenden Hirten.

Jesus fragte seine Nachfolger:

LUKAS 15,4-7
4 „Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste läßt und geht dem Verlorenen nach, bis er's findet? 5 Und wenn er's gefunden hat, so legt er sich's auf die Schultern voller Freude. 6 Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. 7 Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen“.

Wer sich in dieses Gleichnis hineindenkt, sieht vor seinen Augen, wie die Worte Gestalt annehmen und – einem Film gleich – auf ein Ziel hindrängen. Ein Hirte erkennt plötzlich, daß eines seiner Schafe fehlt und seine Herde verlassen hat. Er schließt die übrigen Schafe schnell in die sichere Hürde ein und rennt los, den langen Tagesweg zurück, um sein verlorenes Schaf zu suchen, bevor es die wilden Tiere zerreißen würden. Er eilt durch den Busch, zerschneidet sich an scharfen Gräsern und Dornen Kleider und Haut, stolpert über Steine, watet durch sumpfiges Wasser, erklimmt schwer atmend einen Hügel; er wird müde und fällt zu Boden, rafft sich wieder auf, stolpert weiter und bricht erschöpft zusammen. Aber der Gedanke an das verlorene Schaf läßt ihn nicht zur Ruhe kommen. Er muß es finden, retten und heimbringen, koste es was es wolle.

Endlich hört er in der Ferne ein jämmerliches Geblöke. Er erreicht den Rand eines Abgrunds. Dort, in der Tiefe, an einem Strauch, hängt sein Schaf hilflos über einer gähnenden Leere und blickt hoffnungsvoll zu ihm empor. Geier kreisen über der Absturzstelle und warten darauf, das verlorene Schaf zu zerreißen.

Der todmüde Hirte knotet ein Seil um einen Baumstamm am Rand des Abgrunds und läßt sich langsam zu dem davongelaufenen Dickkopf hinab. Unter Mühen gelangt er in seine Nähe, immer selbst vom Absturz bedroht. Das lange Suchen des Schafes war ermüdend gewesen, die Bergung jedoch ist lebensgefährlich. Ein ausgewachsenes Schaf ist schwer. Es wiegt etwa 120 kg. Langsam löst der Hirte das Schaf aus den Dornen und, über dem Abgrund schwebend, zieht er es behutsam auf seine Schulter. Das Schaf bleibt jedoch nicht ruhig auf dem Rücken des Hirten liegen, sondern zappelt vor Freude und reißt seinen Retter beinahe in den Abgrund hinab. Langsam, Zentimeter um Zentimeter arbeitet sich der geplagte Hirte an seinem Seil in die Höhe bis er total erschöpft oben ankommt. Er läßt das Tier keinen Augenblick los, damit es nicht doch noch einmal in den Abgrund springt. Nun erkennt der Hirte auch, daß das Schaf einen Fuß gebrochen hat und nicht mehr selbst gehen kann. Der Hirte rafft sich auf, hebt das schwere Schaf erneut auf seine Schulter, um es den langen Weg in der Nacht nach Hause zu tragen. Aber das Tier bleibt auch jetzt nicht ruhig auf seinem Rücken liegen, sondern zappelt und will unbedingt wieder herunter. Es will frei sein und begreift nicht, daß es mit seinem gebrochenen Bein nicht mehr laufen kann. So muß der Gute Hirte es viele Kilometer weit tragen und mit eisernem Griff festhalten. Es soll ihm nicht noch einmal verloren gehen, nachdem er es gerettet hat.

Endlich, zu vorgeschrittener Nachtstunde, kommt der Hirte mit seiner Last bei der Herde an, schient das gebrochene Bein seines wiedergefundenen Schafes und bringt es zur wiederkäuenden Herde.

Voller Freude ruft er am nächsten Morgen den anderen Hirten in der Umgebung zu, wie er das verlorene Schaf gefunden und in der Nacht mit großer Mühe heimgetragen hat. Seine Freude ist ansteckend, denn der Hirte liebt seine Schafe von Herzen.

Mit diesem Gleichnis stellt uns Jesus seine Liebe zu den Verlorenen plastisch vor Augen und sichert damit jedem Verirrten zu: „Ich laufe dir nach – wenn es sein muß tage- und jahrelang. Ich suche dich, bis ich dich finde. Ich höre dich über dem gähnenden Abgrund des Verderbens schreien. Ich komme und helfe dir!“ Vielleicht schweigst du in deiner Verzweiflung, aber der Gute Hirte kommt dir nahe und will dich auf seine Schultern heben. Folgst du seinem Werben, bis du bei Ihm geborgen bist? Er rettet dich mit großer Mühe und zieht dich aus den Dornen deiner Sünde heraus. Er akzeptiert dich so, wie du bist. Er trägt dich heim und geht mit dir einen weiten Weg. Du liegst schwer auf seinen Schultern, bist oft widerspenstig, willst von seinen Schultern springen und wieder davonlaufen. Er aber hält dich fest, bringt dich zurecht, und stellt dich in seine Gemeinde hinein.

Dann offenbarte Jesus die wundervolle Zusammenfassung seines Gleichnisses: „Es wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.“

Hast du einmal darüber nachgedacht, was es bedeutet, wenn der ganze Himmel sich freut? Alle Engel machen Musik! Gott, der Vater, freut sich; der Heilige Geist ist voller Freude, und der Gute Hirte ist glücklich, daß ein Mensch dem Zug seiner Liebe nachgegeben hat, sich bekehrte und retten ließ. Hat sich der Himmel über dich schon freuen können oder gehörst du zu den Selbstgerechten, die meinen, sie seien anständige Menschen und bedürfen keiner Buße? Hast du schon einmal um Vergebung deiner bekannten und verborgenen Sünden gebetet? Bist du ein verlorener Mensch, den Jesus gefunden hat oder ein hartherziger Scheinheiliger, der sich nicht mehr freuen kann, wenn ein offensichtlicher Sünder in die Kirche kommt und nach Trost und Hilfe Ausschau hält? Wo gehörst du hin? Hängst du selbst noch einsam über dem tiefen Abgrund oder liegst du schon geborgen auf den Schultern deines treuen Hirten? Bist du bereits angekommen in der Gemeinschaft der Heiligen und eingegliedert in die Herde des Guten Hirten? Dann wird große Freude im ganzen Himmel sein, weil du Buße getan hast und dein Herr dich nach Hause getragen hat. Hast du dir Zeit genommen und deinem Retter für seine Mühe gedankt? Du kannst die Freude im Himmel vermehren, wenn du mit einstimmst in den Lobpreis des Guten Hirten und sein rettendes Handeln in deinem Leben vielen in deiner Umgebung weitersagst.

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