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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung
BUCH 1 - SIEHE, ICH KOMME BALD! (OFFENBARUNG 1:1 - 3:22)
Teil 1.2 Die erste Vision und ihre Konsequenzen auf der Erde: Die Erscheinung des Menschen-sohnes zur Heiligung seiner Gemeinden (Offenbarung 1:9 - 3:22)
Teil 1.2.2. Die Briefe Jesu Christi an seine sieben Gemeinden in Kleinasien (Offenbarung 2:1 - 3:21)

2. Der Brief Jesu Christi an den Gemeindeleiter in Smyrna (Izmir) (Offenbarung 2:8-11)


OFFENBARUNG 2:10-11
10 Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. 11 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.

Der Teufel wird einige von euch
ins Gefängnis werfen: Jesus befahl dem Gemeindeleiter: „Fürchte dich nicht!“ Seine Gegenwart und seine Ewigkeit waren die Begründung für das Verbot der Furcht. Die Furcht hindert den Glauben und die Hoffnung und ist ein Zeichen mangelnder Liebe zu Jesus.

Die in Smyrna drohende Gefahr erscheint in der Voraussage Jesu deutlicher als im Brief an die Epheser. Jesus sagte dem Gemeindeleiter, daß konkrete Leiden auf ihn warteten, die im göttlichen Muß begründet und daher unausweichlich seien. Er und einige Gemeindeglieder müßten verhört und gefangengenommen werden, nicht nur weil die erbosten Juden das so wollten, sondern weil er, der Herr, es so wollte. Ihr Leiden sei eine Läuterung und Prüfung ihrer geistlichen Substanz, ob sie Jesus über alle Dinge liebten und ihm vertrauten, und um offenzulegen, wie weit ihre Treue reiche.

Hinter diesem Angriff steht Satan. Er ist immer derselbe, der sich gegen Gott auflehnt und gegen seine geheiligten Kinder kämpft. Die Existenz der Gemeinde ist dem Bösen ein Dorn im Auge. Er will sie mit allen Mitteln zum Abfall versuchen und sie, wenn es sein muß, auch mit Gewaltanwendung und Folter zur Absage an Christus verführen. Satan ist es, der die Juden trieb, die Verantwortlichen der Gemeinde durch Verleumdung und Verhaftung in Schande und Verachtung zu bringen. Nicht alle Juden sind ein Werkzeug Satans. Die Synagoge in Smyrna jedoch hatte sich seinem Geist geöffnet.

Ihr werdet zehn Tage Drangsal haben: Die jüdische Gemeinde selbst hatte nicht das Recht, Einheimische oder Fremde gefangenzusetzen oder zu verurteilen. Deshalb beeinflußten und bestachen sie wahrscheinlich die römisch-heidnischen Beamten und zwangen sie mit falschen Anschuldigungen, gegen die führenden Gemeindeglieder vorzugehen. Die Untersuchungsrichter gingen nicht zimperlich mit den Verdächtigten um und versuchten mit allen Mitteln herauszubekommen, was alles hinter dieser Anklage stecke. Auch heute noch werden im Orient immer wieder Folter und erniedrigende Strafen benützt, um die Wahrheit aus Gefangenen herauszupressen.

Nach zehn Tagen Verhör und Plage würden die Untersuchungsbehörde und ihre Verantwortlichen Bescheid wissen, daß es sich bei den Angeklagten nicht um politische Unruhestifter handelte. Sie würden auch erkennen, daß keine Handels- oder Steuerbetrügereien vorlagen, sondern das Ganze „nur“ ein seelsorgerliches, religiöses Problem war.

Diese Wendung aber brachte eine große Gefahr mit sich: Die Nichtanerkennung der Gottheit des Kaisers konnte als Auflehnung und Aufruhr ausgelegt werden. Wahrscheinlich hatten die Juden die Christen angeklagt, daß sie einen von den Römern verurteilten Gekreuzigten als König aller Könige anbeteten. Diese Anklage bedeutete Todesgefahr für den Gemeindeleiter und seine Ältesten. Deshalb ließ Jesus Johannes schreiben:

Sei getreu bis an den Tod,
so will ich dir die Krone des Lebens geben: Die Prüfung des Gemeindeleiters und seiner Gemeinde bezog sich auf ihre Liebe zu Jesus und ihre Treue zu ihm. Nicht das Aushalten der Schmerzen allein, sondern auch die Treue im evangelistischen Zeugnis war gefragt. In Offb. 1,5 war schon die Rede von dem einzigartigen treuen Zeugen, Christus. Hier jedoch ging es um ein mutiges Eintreten für ihn. Das Ziel der Prüfung war dabei nicht allein, die Wahrheit zu verteidigen and an ihr festzuhalten, sondern auch die Ankläger und den Richter retten zu wollen! Jesus hatte noch am Kreuz um Vergebung für alle gebeten, die mit ihren Sünden seinen Tod verursacht hatten.

So wird nicht nur der Glaube, sondern auch die Treue der Zeugen sowie die Intensität ihrer Liebe zu Gott und zu den Menschen geprüft. Glaube und Treue sind im Griechischen ein und dasselbe Wort und sind auch im Arabischen eng miteinander verwandt.

Für die Mehrzahl der Gemeindeglieder wurde die Zeit der Prüfung auf zehn Tage begrenzt. Der böse Feind hatte kein Recht, die Gemeinde zu vernichten oder endlos zu plagen. Für den Gemeindeleiter stand jedoch die Möglichkeit eines Todesurteils offen. Wer den Kaiser nicht anbetete, galt als Aufrührer. Wer einen anderen König bekannte, wurde als Spion verdächtigt.

Diese Grundsatzfrage wiederholt sich in vielen totalitären Staatsformen: Hitler, Stalin, Mao, Khomeini, Saddam Hussein und andere Volkstribunen verlangten nicht nur treuen Dienst und Gehorsam, sondern forderten auch Glauben und bedingungslose Hingabe. Auch Muhammad hatte Glauben und Politik in seiner Theokratie miteinander vereinigt. Er verlangte zwar keine Anbetung seiner Person, aber Glauben an ihn und einen bedingungslosen Gehorsam in allen weltlichen und geistlichen Fragen. Sein Name steht gleichberechtigt mit dem Namen Allahs im Glaubensbekenntnis der Muslime, und die Scharia enthält neben sogenannten Geboten Allahs auch Verordnungen nach dem Vorbild und der Lebensweise Muhammads.

Der Antichrist wird sich am Ende der Zeiten in den neuerbauten Tempel setzen, sich selbst als Gott ausgeben und persönlich Anbetung von jedermann verlangen. Wer sich ihm nicht unterwirft, wird nicht mehr kaufen und verkaufen können. Die weltweite Verfolgung der Christen wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Deshalb gilt das Wort Jesu: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!“ - auch heute noch, bis zur Wiederkunft Jesu Christi.

Das Wort „Krone“ kann im Griechischen auch als Siegeskranz verstanden werden. Wer bei einem Wettlauf als der Erste durchs Ziel rennt, hat das Anrecht, einen Siegeskranz zu erhalten. Auch Priesterkönige sind berufen, ihrer priesterlichen Bestimmung bis zum Ende treu zu bleiben - koste es was es wolle!

Jesus forderte den Gemeindeleiter auf, bis zum Tod treu zu bleiben, weil er ihm den Kranz des Lebens verheißen hatte. Jeder an Christus Gebundene lebt heute schon ewig. Dieses göttliche Leben in ihm soll jedoch geprüft werden. Wie Jesus getötet wurde und auferstand, so soll auch der Glaubende nach seinem Tod als ein Lebendiger vom Auferstandenen empfangen werden. Der Gemeindeleiter wird jedoch im Gegensatz zu seinem Herrn in seiner letzten Stunde nicht allein bleiben. Jesus, der Sohn Gottes, war der einzige, der die totale Gottverlassenheit um unseretwillen erleiden mußte, damit wir immer mit seiner Gegenwart rechnen können. Schon David hat bekannt: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück (Böses); denn du bist bei mir!“ (Ps. 23,4). So versicherte Jesus dem Bedrohten: „Siehe, ich bin der Erste und der Letzte. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“. Diese Offenbarung Jesu stellt eine Salbung zum Leben für alle dar, die für ihn sterben sollen.

Wer ein Ohr hat zu hören, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Mit dem Brief an den Gemeindevorsteher in Smyrna wurden gleichzeitig alle sieben Gemeinden in Kleinasien angesprochen. Die Herausforderung zum Leiden für Jesus bis zum Tod stand den meisten vor Augen. Deshalb sollten sie genau hinhören und begreifen, was der Herr ihnen in seiner Liebe und Vorsorge auf ihrem Leidensweg an Trost mitgeben wollte. Der Herr ermutigte sie, nicht pessimistisch, sondern positiv ausgerichtet zu bleiben als Lebende, die im Glauben bereits vom Tod ins Leben durchgedrungen waren.

Wer überwindet, dem wird kein Leid geschehen vom zweiten Tod: Das Überwinden der Angst geschieht im Aufblick zu Jesus Christus, wie der Schreiber des Hebräerbriefes bezeugt: „Laßt uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Hebr. 12,1-3). Wenn wir zu Jesus aufblicken, kann er uns seine Überwinderkraft schenken.

Smyrna war eine Stadt, in der auch später nochmals Blutzeugen Jesu Christi getötet wurden. Der bekannte Bischof Polykarp ist dort 50 Jahre später aus demselben Grund hingerichtet worden, weil er nicht bereit war, den Kaiser als Gott anzubeten. Er hielt seinem Heiland die Treue bis zum Tod.

Das Neue Testament spricht von einem ersten und einem zweiten Tod. Der erste Tod ist das Sterben des Leibes. Da hört das Herz auf zu schlagen, und der Leib zerfällt. Dieser Tod regiert jedoch nur eine begrenzte Zeit. Er ist bei lebendigen Christen bereits durch den Glauben und ihre Taufe im voraus überwunden worden, so wie Jesus Christus sagte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“ (Joh. 11,25-26).

Der zweite Tod ist das seelische Erleiden der Gottesferne in der ruhelosen und bösartigen Gesellschaft der Verdammten und Dämonen. Alle Reue kommt dort zu spät. Wie Feuer wird sie im Gewissen des ungläubigen Aufrührers brennen. Der unaufhörliche Lärm und das Durcheinanderschreien aller wird sein wachsendes Entsetzen und seine Angst begleiten. Dieser zweite Tod wird ein ständiges Vergehenwollen und Nicht-sterben-Können darstellen. Jesus hat diesen Zustand in seinem Zeugnis vom armen Lazarus und dem reichen Mann deutlich beschrieben, um die Lebenden zur Buße zu führen (Luk. 16,19-31).

Dem Gemeindeleiter in Smyrna wurde jedoch versichert, daß er den zweiten Tod der ewig Verdammten nie erleiden werde. Er brauche auch keine Angst vor seinem leiblichen Tod zu haben. Dieser stelle vielmehr eine Erlösung aus seiner Armut, Verachtung und Verfolgung dar. Das Leben Gottes werde sich in ihm in ewigem Frieden und steter Geborgenheit realisieren.

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