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EPHESER - Werdet voll Geistes!
Meditationen, Gebete und Fragen zum Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in und um Ephesus

Teil 1 - Die Gebete des Apostels am Anfang seines Briefes für die Gemeinden in und um Ephesus (Epheser 1:3-23)
A - Die Gebete des Apostels am Anfang seines Briefes für die Gemeinden in und um Ephesus (Epheser 1:3-15)

Der Zusammenschluss des Alls und der Gemeinde durch das Versöhnungsopfer Jesu (Epheser 1:9-10)


Epheser 1:9-10
9 „Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, 10 um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist“.

Paulus schreibt von dem Geheimnis einer Offenbarung, die ihm in der langwierigen Untersuchungshaft der Römer nach vielen Gebeten geschenkt worden ist. Er zeigt dabei fünf Stufen beim Zustandekommen dieses gravierenden Heilsplanes seines HERRN:

Der feststehende, unausweichliche Wille Gottes,
den er nach seinem Ratschluss gefasst hatte,
der vor aller Zeit in Christus entstanden war,
enthielt einen Zeitplan für die Heilsverwirklichung,
damit er präzise und rechtzeitig ausgeführt werde.

Was bedeuten diese fünf Stufen beim Zustandekommen des Heilsplanes Gottes für Paulus? Zunächst ist der Wille Gottes im semitischen Denken der Motor und Kompass des Daseins. Kein Mensch und kein Geist können der Großmacht des Willens Gottes widerstehen. Was der Allmächtige sich vorgenommen und verheißen hat, muss unweigerlich geschehen, auch wenn alle irdischen Verhältnisse dem widersprechen. Der Islam leitet aus einer ähnlichen Auffassung seine Prädestinationslehre ab, die das gesamte Denken und Handeln der Muslime prägt und einzementiert. Das Alte Testament durchbricht diese bedrückende Determination aller Dinge mit dem Glauben an die Erwählung der Kinder Abrahams und dem Bundesschluss ihres HERRN mit seinem widerspenstigen Volk am Sinai. Paulus selbst war fest überzeugt, dass nichts in seinem Leben geschehe, was nicht dem Willen seines Herrn entspringe. Er verstand sich nicht als ein Gefangener der Juden oder der Römer, sondern als Gefangener des Messias Jesus oder als ein Gefangener in dem Herrn Jesus (Epheser 3,1; 4,1).

Der Wille Gottes entsteht nach der Erkenntnis der Semiten aus seinem freien Ratschluss oder seinem Wohlgefallen. Der HERR bewegt die Möglichkeiten seines Planes in seinem Innersten. Er übereilt seinen werdenden Entschluss nicht, sondern bespricht ihn in allen Details mit Christus, seinem Sohn. Dieser lebte vor aller Zeit bei ihm und war als sein Wort bei der Schöpfung der Welten, der Gesetzgebung Moses und der Durchführung der Erlösung entscheidend beteiligt. Nach der Lutherübersetzung dieses Textes entstand der Heilsplan in seiner Endform in Christus, da seine Ausführung durch ihn gewährleistet war.

Wir haben in unserem technischen Zeitalter, das immer mehr von Computern kontrolliert wird, das Verständnis für die Ewigkeit, die Existenz Gottes und seines Wohlgefallens weitgehend verloren und meinen, das Schicksal der Welt mit unserer Planung selbst gestalten zu können. In Wirklichkeit aber werden heute herumschwirrende Asteroiden beobachtet und vermessen. Es wird ausgerechnet wie groß der Schaden sein könnte, falls einer von ihnen mit unserer Erde zusammenstoßen sollte (Offenbarung 6,13). Andere Wissenschaftler berechnen die zunehmende Erwärmung des Klimas unseres kleinen Erdballs mit dem Schmelzen der Eiskappen im hohen Norden und im tiefen Süden. Andere stellen fest, dass die ungebremste Bevölkerungszunahme auf unserem Planeten eine Umweltverschmutzung mit sich bringt, die das Wasser und die Luft ständig mehr verseucht. Von der Gefahr explodierender Atombomben redet man nicht gerne, da das vorhandene Arsenal radioaktiver Sprengköpfe bereits zehnmal ausreicht die gesamte Bevölkerung unserer Erde auszulöschen. Nur wenige spüren, dass die Worte der Offenbarung sich verwirklichen werden: „Die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns, und wer kann bestehen?“ (Offenbarung 6,15-17). Eine Welt, die Christus ablehnt oder vernachlässigt, gleicht dem Vorhof zur Hölle.

Die Zusammenfassung aller Kreatur in Christus

Paulus aber hatte vor bald 2000 Jahren noch eine weitere Offenbarung erhalten, die die Erlösung unserer Welt durch Christus als den überfließenden Reichtum der Gnade der heiligen Dreieinigkeit beinhaltet. Der Apostel im Untersuchungsgefängnis hörte überwältigt die Worte Gottes, nach denen alles, was im Himmel und auf Erden ist, in Christus zusammengefasst wird, wenn die Zeit erfüllt ist. Diese Worte sind so groß und weit, dass der menschliche Verstand sie nie umfassen, sondern nur andeuten kann.

Zunächst hat der Herr Jesus mehrere Male bezeugt, dass ihm sein Vater alles übergeben hat. Er offenbarte dieses Geheimnis seinen Jüngern, die meistens Fischer von Beruf waren, und keine theologische Ausbildung empfangen hatten: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will“ (Mathäus 11,27).

Nachdem Jesus am Kreuz das Heil der Welt rechtlich vollendet und die Macht des Todes durch seine Auferstehung überwunden hatte, erschien er einer großen Zahl der ihm Vertrauenden auf einem Berg in Galiläa und sprach zu ihnen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker“ (Matthäus 28,18.19).

Nach seinem Gespräch mit Nikodemus, dem Abgeordneten im Sanhedrin, fasste der Herr Jesus das Gespräch mit ihm zusammen und offenbarte: „Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Johannes 3,35-36).

Am Abend vor seinem Tod sprach Jesus seine zusammenfassende hohepriesterliche Fürbitte „Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche; denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast…Alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht“ (Johannes 17, 1-2.10). Das Ziel der Bevollmächtigung Christi war nicht die Erfüllung seiner Herrschaftsträume, sondern die Weitergabe seines ewigen Lebens an alle, die ihm nachfolgten. Geistlich tote Sünder sollten durch den Messias aus Gnaden ewig lebende Kinder Gottes werden.

Die Offenbarung Christi an Johannes auf Patmos zeigt uns, wie das Lamm Gottes von Anfang an allmächtig war. Es sandte den Heiligen Geist von sich aus in alle Lande zur Weltmission. Danach hat es von seinem heiligen Vater die Bevollmächtigung über das All angenommen, worauf die Ältesten aus dem Alten und Neuen Testament es anbeteten und sich ihm bedingungslos unterwarfen. „Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Und als es das Buch nahm, da fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen, und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden“ (Offenbarung 5,6-10).

Auch die Engel im Himmel beteten das Lamm Gottes an und unterwarfen sich seiner Liebe und Allmacht, als es das Buch der Offenbarung von seinem Vater übernahm: „Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Gestalten und um die Ältesten her, und ihre Zahl war vieltausendmal tausend; die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier Gestalten sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an“ (Offenbarung 5,11-14). Diese Anbetung des Lammes Gottes durch jede Kreatur bedeutet nicht nur seine Anerkennung sondern auch ihre Unterwerfung unter den Herrn aller Herren.

Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: „Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!“ Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (Offenbarung 7,9-12). Bei der Anbetung aller Engel im Himmel, als sie die große Zahl der Wiedergeborenen sahen, die niemand zählen konnte, wird nicht mehr von Gott und seinem Lamm gesprochen, sondern von dem einen Dreieinigen Gott, der das All regiert.

Die Vereinigung aller Gläubigen in Christus

Paulus stand bei seinen drei Missionsreisen einem grundsätzlichen Problem gegenüber. Wenn vorhanden, ging er immer zuerst in die Synagoge der Juden und evangelisierte sie. Das ergab meistens eine Spaltung ihrer Glieder, worauf der Apostel die an den Messias Jesus gläubig gewordenen Juden aus der bisherigen Synagoge herauslöste und eine neue Gemeinde gründete, die aus messianischen Juden und hellenistischen Gläubigen an Jesus Christus bestand.

Innerhalb dieser neu entstandenen Versammlungen gab es jedoch erhebliche Probleme und Spannungen wegen des Glaubens der Judenchristen an ihre geistlichen Väter: Abraham, Isaak, Jakob, Mose, David, Elia, Jesaja, Jeremia und weitere Boten des HERRN an sein widerspenstiges Volk. Dazu kommt ihr starres Festhalten an den 613 Geboten des Alten Testaments und seinen Speisegesetzen. Immer wieder forderten christliche Juden, dass neugewonnene Griechen und Römer sich beschneiden lassen müssten, sowie den Sabbat halten und dass sie keine verbotenen Speisen mehr essen dürften.

Das aber widersprach der Rechtfertigung aller Sünder, allein aus Gnade, durch das Blut Christi, und ihrem neuen Leben in der Kraft des Heiligen Geistes. Paulus musste immer wieder in den neuen Gemeinden Brücken schlagen zwischen den Traditionen des Alten Bundes und der befreienden Botschaft des Neuen Bundes.

Die neue Offenbarung, die Paulus im Untersuchungsgefängnis empfing, dass in dem auferstandenen, herrlichen Messias alle auseinanderstrebenden Kräfte im Himmel und auf Erden vereint würden, war für den gebundenen Apostel ein Balsam auf seine wunde Seele. Die Väter des Glaubens waren auch Sünder, wie wir, und wurden rückwirkend gerecht allein durch die Erlösung Jesu Christi. Jesus sagte: „Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich und ging zum Tempel hinaus“ (Johannes 8,56-59).

Der glorreiche Christus im strahlenden Licht seiner Herrlichkeit, der Paulus vor Damaskus erschienen war, ist auch der rettende und bewahrende Herr für diejenigen, die in der Ewigkeit auf den Tag seiner Wiederkehr warten. Er ist der Garant für das Heil und der Hohepriester im Jüngsten Gericht, nicht nur für gläubige Juden und ihm vertrauende Griechen und Römer damals, sondern auch für an ihn ausgelieferte Europäer, Afrikaner, Asiaten und Amerikaner in unseren Tagen. Außer ihm gibt es kein Heil und keinen Frieden mit Gott. Er ist die bleibende Klammer des barmherzigen Erbarmers.

Jesus hat auch ein neues Gesetz gegeben, das alle früheren Gesetze des Herrn vereint und aufhebt: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Johannes 13,34-35). Jesus machte seine bedingungslose Liebe zu seinen Freunden und zu seinen Feinden zum Gesetz seiner neuen Regierung im Himmel und auf Erden.

Für Judenchristen und für Christen aus nichtjüdischen Völkern ist es auch ein Trost, dass die 24 Ältesten um den Thron Gottes das geschächtete Lamm anbeteten und ihm bekannten: Du hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen (Offenbarung 5,9). Die „Stämme“ in ihrem Lied deuten auf „die Gläubigen in Christus“ aus den zwölf Stämmen Israels (Offenbarung 7,4-8). Die „Sprachen“ bezeichnen die bekannten über 6.000 Sprachen unserer Erde. Die „Völker“ weisen auf die mehr als 11.800 Volkseinheiten unseres Planeten, und die „Nationen“ reden von den zur Zeit 192 Nationen im Gebäude der Vereinten Nationen in New York. Alle Genannten können jedoch nicht gerettet werden und haben keinen Frieden im Herzen, außer durch das Blut Jesu Christi, des Lammes Gottes. In ihm allein sind der Himmel und die Menschheit eine bleibende Einheit geworden. Wer sich nicht in diesen geistlichen Raum des gnadenreichen Christus eingliedert, vegetiert nur so dahin, auch wenn er in seinem Wohlstand beinahe untergeht. Die von Jesus gereinigten Geretteten sind eine neue Rasse, die sich nicht über die Anderen erhebt, sondern ihnen dient, sie liebt und sie am Leben der Liebe Gottes beteiligen will. Die zusammenfassende Einheit der gerechtfertigten Christen im Himmel und auf Erden lebt von der Kraft des auferstandenen herrlichen Christus. Sie geht nie unter und bleibt in Ewigkeit (Offenbarung 21,3-22,5).

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir und beten dich an, weil du eine ewige Friedenseinheit im Himmel und auf Erden in Jesus Christus gestiftet hast. In dieser Einheit ist keiner besser als der andere. Alle leben von der Gnade deines geschächteten Lammes. Rufe heute auch Chinesen, Hindus, Muslime und Kinder Jakobs in das geistliche Reich Christi hinein. Amen.

Fragen:

  1. Welches sind die fünf Stufen beim Zustande kommen des Heilsplanes nach Paulus?
  2. Wie bezeugt das Neue Testament die Einheit des Reiches Christi?
  3. Was eint Judenchristen und Christen aus den Völkern?

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