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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Die Gemeinschaft der Heiligen -- Gnadengaben, Ämter und Früchte des Geistes (Galater 5,22.23)

Gibt es gute Hirten für die Gemeinden?


Nachdem in Ephesus der Begriff Hirte (Pastor in der lateinischen Sprache) in den Hauskreisgemeinden auftauchte, hat sich dieser Begriff weltweit durchgesetzt. Der auferstandene Christus hatte Petrus dreimal befohlen, er soll seine Lämmer und Schafe weiden (Johannes 21,15-17). Damit war der Sprecher der Jünger Jesu von seinem „Guten Hirten“ als Hirte (und nicht als Papst) berufen worden.

Der Hirtenname war bereits im Alten Testament ein zentraler Begriff, so dass der HERR selbst als Hirte bezeichnet wird (Psalm 23,1; Jesaja 40,11; Jeremia 31,10; Hesekiel 34,23; 37,24 u.a.). Heute steht dieses Wort 100mal in der Bibel.

Ein Hirte und seine Herde sind eine Einheit. Er lebt mit seinen Schafen, kennt sie, sorgt für sie und kämpft gegen Luchse und Hyänen für sie. Die Schafe kennen seine Stimme und fallen nicht auf die Rufe falscher Hirten herein. „Er weidet sie auf grünen Auen und führt sie zu frischen Wassern“. Er gibt ihnen Salz und Vitamine zu Fressen. Auch nachts bewacht er seine Herde im Dornengehege (Pferch) vor Dieben und Raubtieren. Er kennt das Wetter, das Klima und weiß, wie er seine Herde an trockenen und nassen Tagen führen muss.

Er kann auch Gewinn haben von seiner Herde. Die Wolle der Schafe wird weltweit benötigt. Die Milch seiner Herde ist kräftig und gibt duftigen Käse. Schaffleisch ist gesunder als das Fleisch anderer Tiere. Selbst der Mist seiner Tiere wird von Bauern eingeplant, wenn sie einer Herde erlauben über ihre abgeernteten Felder und Wiesen zu gehen. Früher war das Blut der Opfertiere ein tragendes Element für die jeweilige Kultur.

Wenn die Bibel und das Neue Testament von den Hirten der Gemeinden reden, so stellt man sich vielleicht noch einen Hirten vor, der seiner Herde vorangeht und eventuell ein neugeborenes Lämmlein an seiner Brust trägt. Falls die Schafe jedoch den Weg wissen, geht heute ein Hirte manchmal in der Mitte oder am Ende seiner Herde. Die Ideen der Demokratie verändern das Bild des Hirten und seiner Herde.

Von einem geistlichen Hirten erwartet man jedoch stete Fürsorge, Vorsicht und Weisheit für seine Herde. In diesem Sinn wird er seiner Gemeinde das ganze Wort Gottes predigen und nach Gottes Geboten leben. Er lässt reformatorische und erweckliche Lieder singen und unterstützt Gebetsgruppen. Für die Jugendarbeit schult er junge Leiter, dass sie den Kindern und Jugendlichen mit Weisheit voran gehen. Zu brisanten Tagesproblemen erwartet man von ihm geistgewirkte Antworten und den Mut, das Evangelium mit Nachdruck in der Öffentlichkeit zu vertreten. Er sollte die Alten und Kranken in ihren Wohnungen und im Krankenhaus besuchen, moralisch Verirrte ansprechen, seinem Kirchengemeinderat mit Weisheit vorstehen und Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen mit Liebe, Güte und Trost durchführen. Vor allem aber sollte die Predigt am Sonntag und die Bibelstunde an einem Abend in der Woche durch die Vollmacht des Geistes geprägt werden. Verschiedene Hauskreisgemeinden sollte er mit Takt, Humor und Vorsicht tolerieren und integrieren, wie auch Begabte oder weniger Begabte mit ermutigenden Aufgaben betrauen. Nebenher wartet der Kirchturm auf eine Reparatur, die Blumen auf dem Altar am Wochenende müssen erneuert werden und Zeit für Gespräche mit Einzelnen in der Seelsorge, sowie Fürdank und Fürbitte sind einzuplanen.

Das alles und viel mehr sind Ideale, die im Zeitalter der Raketen, des Terrorismus und der multikulturellen Herausforderung nur noch teilweise durchführbar sind. Hier wird deutlich, dass das Amt eines Hirten eine geistliche Berufung braucht, Geistesgaben für ihn wie für die Gemeindeglieder nötig bleiben, und kein Mensch von sich aus ein guter Hirte werden kann. Die Notwendigkeit der gegenseitigen Vergebung und eine dringende Erneuerung der Gemeinde lassen in uns immer wieder das Bild des guten Hirten aufleuchten, der versucht sein verirrtes, abgestürztes, aber hängen gebliebenes Schaf unter Lebensgefahr zu retten, um das zappelnde schwere Tier dann auf seinen Schultern kilometerweit bis zu seiner Herde heim zu tragen.

Für alle geistlichen Hirten und ihre Herden brauchen wir wie schon immer den Guten Hirten. Er allein kann den Beauftragten helfen, dass sie sich nicht selber weiden, und versuchen ihre eigenen Ideen zu verwirklichen, sondern dass er sein Urbild in sie hineinprägt, damit gute Hirten durch den Guten Hirten wachsen und in seiner Kraft dienen.

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir, dass dein Sohn Jesus Christus als „der Gute Hirte“ zu uns kam und sein Leben für unsere Rechtfertigung opferte. Wir bitten ihn, dass er gute, demütige und vollmächtige Hirten für seine vielen Gemeinden auf Erden beruft, ausbildet, begabt und leitet, dass sie in seiner Liebe, Freude und Kraft ihnen in schwierigen Tagen vorstehen und sie in seinem Namen leiten können. Amen.

Fragen:

  1. Was ist der Unterschied zwischen Evangelisten und Hirten von Gemeinden?
  2. Welche Aufgaben sind in den Gemeinden am wichtigsten, in denen du zu Hause bist?

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