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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Die Gemeinschaft der Heiligen -- Gnadengaben, Ämter und Früchte des Geistes (Galater 5,22.23)

Die Kraft biblischer Erkenntnis


Die nächste Gabe des Heiligen Geistes, die der Apostel Paulus nennt, ist die Erkenntnis. Er spricht dabei nicht von einer philosophischen Einsicht, noch von dem Ergebnis eines logischen Denkens, sondern von der geistlichen Gewissheit in biblischen Fragen. Dabei fügen sich keine früheren Erkenntnisbruchteile zu einem neuen Gesamtbild zusammen, noch produziert die Seele eines Menschen visionär oder mystisch neue Ideen, vielmehr wirkt hier der Heilige Geist, und schenkt dem Suchenden eine geistliche Erfahrung. Es ist nicht der Mensch, der die neue Erkenntnis verursacht, sondern die Liebe Gottes und seine Kraft schenken dem Büßenden Licht, Leben und geistgewirktes Lob.

Der Herr Jesus sagte zu Petrus nach seinem mutigen Bekenntnis: „Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf den Felsen (deines Zeugnisses) will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen“ (Matthäus 16,17.18). Nicht menschliche Erfahrung, Nachdenken und logische Schlüsse schufen in Petrus diese epochale Erkenntnis, und brachten sein entscheidendes Zeugnis hervor, sondern eine direkte Inspiration durch unseren Vater im Himmel.

Der Herr Jesus erklärte diesen geistlichen Vorgang allen Jün-gern in seinen Abschiedsreden: „Der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“ (Johannes 14.26.27). Nicht ihr Intellekt, noch die Vernunft der Jünger, auch nicht ihr Erinnerungsvermögen brachten den Inhalt der Evangelien zusammen, sondern der Heilige Geist half ihrer Schwachheit auf, leitete und erleuchtete sie bis sie die Texte der guten Botschaft niedergeschrieben hatten. Der Glaube der Christenheit, ihre Liebe und Hoffnung leben von diesem Werk des guten Geistes Gottes.

Wir wiederholen das Zeugnis von Dr. Martin Luther:

Ich glaube,
dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft
an Jesus Christus, meinen Herrn,
glauben oder zu ihm kommen kann;

sondern der heilige Geist hat mich durchs Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten;
gleich wie er die ganze Christenheit auf Erden beruft, sammelt, erleuchtet, heiligt
und bei Jesus Christus erhält
im rechten, einigen Glauben.

Das Geheimnis jeder echten geistlichen Erkenntnis ist somit das Evangelium. Nicht Träume, Stimmen und Visionen vermitteln uns die ewiggültige Erkenntnis, sondern das Wort Gottes in der Bibel und die Offenbarungen seines Sohnes. Wer sie betend liest, hört seine Stimme und empfängt dadurch nicht nur intellektuelle Erkenntnisse, sondern den Frieden Jesu, seine Kraft und seine Liebe. Solche Erkenntnis ist ein Leben veränderndes Ereignis, nicht nur ein logisches Denken. Sie ereignet sich nicht nur einmal im Leben der Nachfolger Christi, sondern erfolgt immer wieder in ihrem geistlichen Wachstum.

Der Herr Jesus hat jedoch seinem Vater im Himmel nach bitterer Erfahrung gedankt:

„Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast
und hast es den Unmündigen offenbart.
Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen“

(Matthäus 11,25.26).

Nicht die Intelligenz der Begabten, und die Energie der Fleißigen, schafft die Erkenntnis des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, sondern der Glaube, nach ehrlicher Buße, als ein gnädiges Handeln des dreieinen Gottes in ihrem Leben. Dies hat der Herr Jesus auch Nikodemus, dem vornehmen Abgeordneten des Sanhedrins erklärt:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir:
Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde,
so kann er das Reich Gottes nicht sehen“

(Johannes 3,3).

Diese Worte erklären auch, warum der Herr Jesus keine Schriftgelehrten und keine frommen Pharisäer in seine Jüngerschar berufen hat, sondern nur bußfertige Fischer und reuige Sünder. Nicht die Intelligenz rettet einen Menschen, sondern sein kindlicher Glaube bei wachsender Demut.

Gebet: Vater im Himmel, wir loben und preisen dich, weil du uns durch dein Wort immer wieder ansprichst, Kraft schenkst, Erkenntnisse öffnest und uns befähigst deine Wirklichkeit zu bezeugen. Von Natur aus sind wir blind für deine Liebe, Heiligkeit und Herrlichkeit, aber der Herr Jesus hat unsere Sünden weggetragen und dein Geist hat uns belebt, damit wir in dir leben und dir dienen können. Öffne bitte auch die Augen und Herzen unserer Freunde und Verwandten, dass sie nicht blind bleiben für deine Realität. Amen.

Fragen:

  1. Wie verhalten sich der Verstand und der Heilige Geist zueinander?
  2. Wie können wir Gott und sein Heil erkennen?

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