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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Zweiter Teil: Pflichten von Christen und Muslimen den Menschen gegenüber (al- Mu’amalat)

Ist das Sklavenrecht immer noch gültig?


Über das Sammeln und Verteilen materieller Beute im so genannten Heiligen Krieg der Muslime stehen neun Verse im Koran. Für das Einfangen und die Behandlung von Sklaven in diesem unheiligen Krieg reden im Buch der Muslime 25 Verse! Dies macht deutlich, dass das Sklavenrecht von Anfang an bis heute den wichtigsten Teil im Beuterecht des Korans darstellt.

Die meisten islamischen Staaten haben der Sklaverei theoretisch abgeschafft. Aber in Ländern wie dem Sudan sind in den letzten Jahrzehnten Tausende von Christen, Animisten und liberale Muslime gefangen genommen und weiterverkauft worden, damit die Kämpfer einen Gewinn von ihrem Kriegseinsatz bekommen.

Sklaven werden im Koran mit sechs verschiedenen Bezeichnungen erwähnt. Am häufigsten, 16mal, kommt die Formulierung vor „was deine Rechte Hand besitzt". Diese diskriminierende Bemerkung bezeichnet Sklaven und Sklavinnen nicht als Personen, sondern als eine Sache im Besitz der Muslime. Sie gehören nicht mehr sich selbst. Sie sind nicht frei, sondern leben unter der Befehlsgewalt ihres Herrn und Meisters, der mit ihnen machen kann, was er will.

Am häufigsten wird im Koran über die Heirat der Muslime mit ihren Sklavinnen geredet. „Gläubige“ Sklavinnen seien besser als nicht-islamische freie Frauen (Sure al-Baqara 2,221). Wer finanziell nicht in der Lage sei, eine freie Muslimin zu heiraten, könne sich von seinen Teenager-Sklavinnen nehmen, welche er wolle (Sure al-Nisa’ 4,3.25 u.a.). Für Muslime bleibt es verboten, bestimmte Frauen aus der eigenen Verwandtschaft zu heiraten, außer den ledigen oder verheirateten Sklavinnen in ihrem Besitz. Dies sei ein Gebot Allahs (Sure al-Nisa’ 4,24). „Erfolgreich“ lebten jene Muslime, die beten, ihre Religionssteuer bezahlen und fremden Frauen gegenüber Enthaltsamkeit üben, außer ihren eigenen (bis zu vier) Frauen und Sklavinnen gegenüber, dann seien sie „tadellos“ (Suren al-Mu’minun 23,6; al-Ma’aridj 70,30).

Muhammad wurde zum Vorbild im Behandeln der Sklavinnen. Allah erlaubte ihm, jede Frau, die sich ihm schenken wollte, zu heiraten, falls er sie akzeptierte; genau so wie jede seiner Sklavinnen, die er als Beute im Heiligen Krieg gewonnen hatte (Sure al-Ahzab 33,50-52). Als Muhammad mit der Christin Mir-jam, einer seiner Sklavinnen aus Ägypten, im Zimmer seiner jungen Frau Hafsa schlief, die abwesend war, stürmten anschließend seine zwei Teenagerfrauen auf ihn ein und überredeten ihn, zu schwören, dies nie wieder zu tun! Allah aber gebot Muhammad, seinen übereilten Schwur wieder zu brechen! Der Allweise habe ihm und allen Muslimen für immer das unauflösliche Recht an ihren Sklavinnen eingeräumt.

Als jedoch seine zwei Teenagerfrauen nicht nachgaben und von ihm mit erhobener Stimme Enthaltsamkeit gegenüber seinen Sklavinnen verlangten, drohte ihnen Muhammad sich von ihnen allen auf einmal zu scheiden. Als die zwei jungen Frauen ihre Väter Abu Bakr und Omar b. Khattab mit in die Auseinandersetzung einbezogen, drohte Muhammad ihnen allen mit der Hölle, in der grobe Wächter unbotmäßige Menschen und Steine als Feuermaterial benützen. Diese vergebliche Revolution im Harem Muhammads zielte auf eine Änderung des Sklavenrechts, was Muhammad jedoch durch eine „göttliche“ Inspiration verhinderte (Sure al-Tahrim 66,1-12).

Sklaven im Islam sind durch das Gesetz der Blutrache geschützt: Ein freier Mann für einen freien Mann, ein Skla-ve für einen Sklaven und eine Frau für eine Frau (Sure al Baqara 2,178). Bei Ehebruch erhält eine Sklavin mit 50 Peitschenhieben nur die Hälfte der Strafe einer freien Frau.

Allah sagt im Koran, er habe die einen den anderen vorgezogen. Sklaven hätten keinen Anteil am Besitz der Freien und sollten ihre Besitzer fürchten (Suren al-Nahl 16,71; al-Rum 30,28 u.a.). Sklavinnen gehören zum weiteren Kreis einer muslimischen Familie als Dienerinnen der Frauen ihres Meisters (Suren al-Nur 24,31.58; al-Rum 30,55).

Gute Sklaven und Sklavinnen können von ihren Besitzern miteinander verheiratet werden, damit sie Kinder zeugen. Diese Kinder gehören jedoch dem Besitzer dieser Sklaven (Sure al-Nur 24,32).

Junge Sklavinnen sollen um eines Geldgewinnes willen nicht zur Prostitution gezwungen werden, falls sie dies nicht selbst wollten. Wenn ihr Besitzer sie bereits dazu gezwungen habe, sei Allah barmherzig und bereit zu vergeben (Sure al-Nur 24,33).

Allah „schenkte“ Muhammad und seinen Nachfolgern von den Leuten der Schrift (Juden und Christen), nachdem sie deren Männer gefangen genommen oder getötet hatten, ihre Wohnungen, Ländereien und Frauen zum Besitz. So wurden viele Juden in Medina versklavt. Muhammad selbst besaß von ihnen mehrere Sklavinnen, die ihm Allah als „Schatten“ zugewiesen hatte (Sure al-Ahzab 33,26-27.50).

Ein wesentlicher Teil des Sklavenrechts besteht jedoch im Freikauf muslimischer Sklaven. Wo immer ein Muslim von einem Nichtmuslim versklavt wurde, gilt sein Freikauf als ein gutes Werk und als eine rechtfertigende Sühne für begangene Sünden des Zahlenden (Suren al-Baqara 2,177; al-Nisa’ 4,92; al-Ma’ida 5,89; al-Tauba 9,60; al-Balad 90,13).

Falls ein nichtmuslimischer Sklave im Besitz eines Muslims den islamischen Glauben annimmt, sich gut führt und um einen Freibrief bittet, soll ihm sein Besitzer denselben mit zwei Zeugen zusammen ausstellen, und ihm eine Abfindung als Starthilfe ins Leben geben (Sure al-Nur 24,33).

Allah hat den Besitz von Sklaven für die Muslime im Koran mehrfach legalisiert: Er erlaubte ihnen Sklaven und Sklavinnen zu besitzen (Sure al-Ahzab 33,50.52), und empfahl ihnen, sie zu heiraten (al-Nisa’ 4,24). Allah zog dabei die einen den anderen vor (Suren al-Nahl 16,71; al-Rum 30,28) und gab sie seinen Muslimen zur Beute und als Lohn (al-Ahzab 33,26-27.50).

Islamische Fachjuristen haben diese Verse im Koran über die Lebensweise Muhammads und die Sitte in Medina zu einem Sklavenrecht des Islams vereint. Darin ist zu lesen:

Von Muslimen gefangen genommene Frauen und Jungen (aus den Ungläubigen) werden durch ihre Wegführung Sklaven.

Der regierende Imam (der Führer der islamischen Gemeinde) entscheidet, ob gefangen genommene Männer aus den Ungläubigen getötet, versklavt, als Geiseln zum Freikauf gehalten oder gegen muslimische Sklaven ausgetauscht werden. Seine Entscheidung hängt davon ab, welche dieser Optionen den Muslimen in ihrer jeweiligen Situation am besten dient.

Von der Behandlung der weiblichen Sklaven und Mädchen wird wenig geschrieben, da sie keine Personen, sondern eine „Sache“ im Besitz ihrer Herren, waren. Sklaven sollen jedoch „ausreichend“ Lebensmittel und Kleidung empfangen und in ihrer Arbeit nicht überfordert werden.

Muhammad pflegte persönliche Kontakte mit christlichen Sklaven. Er besuchte öfters zwei Schwertschmiede aus Syrien/Irak und diskutierte mit ihnen über ihren Glauben. Einer von ihnen hieß Djabr. Die Feinde der Muslime spotteten deshalb über Muhammad und behaupteten, Djabr sei der Heilige Geist der Muhammad inspiriere (Sure an-Nahl 16,103).

In der Schlacht von Badr konnte Muhammad für seine ausgewanderten Muslime aus Mekka nicht die Waren der ausgewichenen Karawane erobern. Stattdessen hatte er mit seinen Kämpfern hunderte Mekkaner gefangen genommen, die er nicht frei ließ, bis ihre Angehörigen ein für jeden festgelegtes Lösegeld bezahlt hatten. Sein eigener Vateronkel Abbas, der damals noch kein Muslim war, musste für die höchst mögliche Summe freigekauft werden. Er wurde später der Stammvater der Abbasiden in Bagdad.

Muhammad hat die Sklaverei nicht erfunden, sondern als eine Selbstverständlichkeit seines Zeitalters übernommen. Wer die Geschichte Ägyptens, Griechenlands und der Römer betrachtet, kann erkennen, dass die Sklaven in diesen Ländern am Aufbau ihres Wohlstandes wesentlich beteiligt waren.

So gab es in den Jahren 136, 104 und 71 v.Chr. im römischen Reich in Sizilien und später durch Spartakus, blutige Sklavenaufstände, an denen 40 000 Sklaven beteiligt waren. Sie besiegten selbst Legionen des römischen Heeres. Als es aber zum Endkampf im Süden Italiens gegen acht Legionen unter dem Feldherrn Crassus kam, wurden 20 000 Sklaven getötet und 6 000 entlang der via Appia gekreuzigt!

Nachdem die Römer im Jahr 68 v.Chr. Jerusalem durch Pompejus eingenommen hatten, ereignete sich im Jahr 70 n.Chr. der erste Aufstand der Juden gegen die römische Herrschaft, der durch Titus mit Gewalt niedergeschlagen wurde. Dabei seien über eine Million Juden in der belagerten Stadt ums Leben gekommen. Mehr als 97 000 Männer und Frauen wurden als jüdische Sklaven im römischen Reich verkauft.*

* Der Herr Jesus hatte am Kreuz zwar um die Vergebung der Schuld seiner Feinde gebeten, die Mehrheit seines Volkes aber öffnete sich dem Heiligen Geist nicht, der fünfzig Tage nach seiner Auferstehung auf sie ausgegossen wurde. War diese entsetzliche Katastrophe im Jahr 68 n.Chr. ein Gericht Gottes über sein verstocktes Volk Israel, das seinen Messias und sein für sie vollendetes Heil verwarf?

Der dritte Aufstand der Juden gegen die Römer unter Bar Kockba 132-135 n.Chr., wurde radikal niedergeworfen und Israel in „Philistia“ umbenannt. Die Preise auf dem Sklavenmarkt seien im gesamten römischen Reich anschließend tief gefallen, da ein Überangebot von jüdischen Sklaven vorhanden gewesen sei.

Als die Muslime unter der Herrschaft der Omaijaden (661-750 n.Chr), in nur hundert Jahren ihr Reich von Gibraltar bis zum Indus ausdehnten, forderten die herrschenden Sultane von ihren Feldherrn jährlich 30 000 Sklaven zum Aufbau ihres Reiches. Diese wurden sowohl von Persien als auch von griechischen Inseln, Sizilien, Sardinien, Spanien und Südfrankreich gefangen genommen. In Meknes in Marokko konnten noch vor 50 Jahren weiträumige Gefängnisse christlicher Sklaven besichtigt werden.*

* Die Texte über Sklavenaufstände, einstige Kämpfe in Israel und später über die Janitscharen wurden entsprechend von Ausführungen in wikipedia geschrieben.

Besonders verheerend wirkten sich die Gesetze Muhammads für die Animisten Afrikas aus. Juden und Christen sollen nicht getötet, sondern als zahlende Minderheiten unterworfen werden (Sure al-Tauba 9,28.29). Animisten dagegen droht eine gnadenlose Tötung, falls sie sich nicht bedingungslos dem Islam unterwerfen (Suren al-Baqara 2,190-192; al-Anfal 8,39: al-Tauba 9,5 u.a.).

Nach den Eroberungszügen arabischer Muslime südlich der Sahara wurden islamisierte Negerstämme im Nordosten des heutigen Nigerias beauftragt und ausgerüstet weitere animistische Stämme zu unterwerfen. Dabei setzte sich die Idee durch, die Angehörigen dieser schwarzen Volksgruppen nicht mehr zu töten, falls sie den Islam ablehnten, denn das wäre nur eine kurzfristige und nutzlose Strafe gewesen. Sie sollten vielmehr als Sklaven ein Leben lang die Hölle erleiden müssen, weil sie den Islam nicht annahmen.

Nach der Entdeckung Mittelamerikas durch Kolumbus 1482 n.Chr und Südamerikas durch die Portugiesen 1497 n.Chr. wurden viele Arbeitskräfte nötig, um die neu entdeckten Kolonien aufzubauen. Es ist eine Schande, dass europäische Handelsgesellschaften sowie 43 staatliche Kleinkolonien an der Küste des heutigen Ghanas Sklaven aufkauften und als zu verzollende Ware in die Staaten Amerikas versandten. Weit mehr als 15 Millionen „Menschen“ wurden so in den Jahren zwischen 1582 und 1807 n.Chr. in Westafrika gekauft und verkauft. Im 18. Jahrhundert wurden in jedem Jahr 60 000 bis 100 000 Sklaven eingeschifft, von denen oft nur zwei Drittel lebend in den Staaten Amerikas ankamen.

Nach der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika 1789 n.Chr., und der Französischen Revolution von 1789 bis 1799, erklärte England 1807 das Verbot des Sklavenhandels und die USA 1808 das Verbot der Sklaveneinfuhr. Die Verhandlungen mit den Südstaaten in den USA über die Haltung von Sklaven führte zur Abspaltung von 11 Staaten und dem Sezessionskrieg von 1861-65, der das Verbot der Sklavenhaltung mitbrachte, was die Befreiung aller Sklaven in den USA bedeutete. In Brasilien, wo ein Drittel der afrikanischen Sklaven arbeitete, folgte 1888 die Befreiung der Sklaven.*

* Die Details zum Sklavenhandel in Westafrika und Amerika wurden dem Buch entnommen: “Brüder in vielen Völkern“ von Hartmut Beck, Seiten 39-60 und 107-115, Verlag der Evang.-Luth. Mission Erlangen.

Einer der Slogans der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit galt zuerst Millionen von Sklaven. Sie sollten volle Freiheit von ihrer Sklaverei bekommen, in gesellschaftlicher Gleichheit mit ihren weißen Herren leben, und in gegenseitiger Brüderlichkeit mit ihnen zusammen die Länder aufbauen. Dies war ein guter Wunsch, der aber nur teilweise in Erfüllung ging. Einige Schwarze besitzen viel Weisheit, Intelligenz, Energie und Ausdauer. Die Mehrheit von ihnen aber hat Minderwertigkeitskomplexe, lebt in schmuddeligen Wohnvierteln und wird von vielen Weißen nicht voll genommen. Der Humanismus allein kann die tiefen Wunden der Vergangenheit nicht heilen.

Ein weiteres Kapitel der islamischen Sklavenwirtschaft begann 1438, als der türkisch-osmanische Sultan Orhan I die Janitscharentruppe einführte, die im Lauf der Zeit mehr als 200 000 Elitesoldaten (als Halbsklaven) umfasste. Durch die so genannte Knabenlese wurden bis 1683 vor allem im eroberten Bosnien und in Serbien gesunde, attraktive Jungen im Alter zwischen sieben und vierzehn Jahren zwangsrekrutiert und in harter Ausbildung zwangsislamisiert. Die Besten und Fanatischsten von ihnen wurden als Leibwächter des Sultans, als Grenzsoldaten und zur Eroberung strategischer Schwerpunkte eingesetzt. Es ist verständlich, dass Serben und Kroaten die Muslime hassen, da sie jahrelang gegen ihre eigenen Kinder Krieg führen mussten.

Wer sich in das Leben einzelner Sklaven hineindenkt kann schaudern, denn das Leid, das Unrecht, die Unterdrückung und Verachtung findet keine Worte um die Not und Verzweiflung der Millionen Sklaven auszudrücken. Was ist doch ein Mensch in der Lage anderen anzutun, wenn er Gewalt über sie hat?!


Sklaven und Sklaverei nach der Bibel


In den Schriften des Alten Testaments wird öfters von Sklaven gesprochen. Elieser von Damaskus war der vertraute Knecht Abrams, der Isaak, dem Sohn seines Herrn, eine Braut aus Mesopotamien bringen musste (1.Mose 15,2-6; 24,1-67). Hagar aus Ägypten war die Sklavin Sarais, der Frau Abrams (1.Mose 16,1-15). Ismael, der Sohn Abrams von der Hagar war somit ein Halbsklave, weshalb alle Muslime, die Ismael als ihren Stammvater ansehen, von einem Halbsklaven abstammen.

Jakob, der Sohn Isaaks, zeugte Kinder von Bilha und Silpa, den zwei Sklavinnen seiner beiden Frauen Lea und Rahel (1.Mose 29,31-30,42.43). Damit waren vier der zwölf Söhne Jakobs Halbsklaven, die bei der Landverteilung weniger gut bedacht wurden (Josua 19,10-16; Richter 18,1-31; Jesaja 8,23. 9,1; Matthäus 4,13-16 u.a.). Später war das ganze Volk Israel unter den Ägyptern versklavt.

Über die Befreiung aus der Sklaverei lesen wir in der Eröffnung der Zehn Gebote:

Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir (2.Mose 20;2, Richter 6,8 u.a.). Das Wort Knechtschaft bedeutet in diesem Zusammenhang Sklaverei. Der HERR hat ein ganzes Volk unter dem Schutz des Lammes Gottes aus einer langen Sklaverei befreit.

Die 613 Gebote und Verbote im Alten Testament enthalten die Ordnung, dass ein verarmter Hebräer sich auf die Dauer von sechs Jahren an einen anderen Hebräer als Sklave verkaufen kann. Im siebten Jahr aber sollte er wieder frei gelassen werden (3.Mose 25,39-55). Als dieses Gebot zwar erfüllt, aber praktisch wieder rückgängig gemacht wurde, strafte der Herr die stolzen Herren (Jeremia 34,1-22).

Der König Salomo mit seinen 700 Frauen und 300 Neben-frauen, duldete deren fremde Götter und Götzen in seinem Land (1.Könige 11,1-13). Das abgefallene Nordreich begann mit der Anbetung von zwei goldenen Kälbern als ihre Befreier aus der ägyptischen Sklaverei (1.Könige 12,1-13,32)! Als diese antigöttlichen Verfehlungen, trotz der mutigen Warnungen vieler Propheten, nicht aufhörten, wurden die zehn Stämme des Nordreiches von den Assyrern im Jahr 722 v.Chr. als Volk in die Sklaverei geführt.

Dasselbe Gericht brach 597 und 587 v.Chr. in zwei Stufen über den Stamm Juda, das Südreich herein, der nach Babylon verschleppt wurde. Wir können uns die Verzweiflung, den Pessimismus und die Qualen dieser versklavten Massen kaum vorstellen. Von dem verschleppten Nordreich finden sich heute noch Spuren und Nachkommen im fernen Asien.

Die Angehörigen des Südreiches bekamen nach der Eroberung Babylons durch den Perserkönigs Kyrus 538 v.Chr. das Recht, als Vorposten des persischen Reiches in ihre verwüstete Heimat zurückzukehren. Nur wenige von ihnen nahmen dieses Vorrecht an, da sie sich in Mesopotamien arrangiert hatten.

Wir sollten als Volk der Reformation Buße tun, unsere antigöttliche Lebensweise und Genussucht verlassen, und zu den Wurzeln unseres Glaubens zurückkehren. Nur wo Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist verehrt werden, kann der Friede, der höher denn alle Vernunft ist, einkehren. Wo andere Weltanschauungen regieren, werden weltweite Katastrophen über eine gottlose Bevölkerung hereinbrechen (Offenbarung 6,3-8).


Jesus Christus und die Sklaverei


Der Herr Jesus hat kein offenes Wort zur Sklavenordnung der Römer und zum Gesetz Moses entsprechend den Evangelien gesagt. Vielleicht wäre eine solche Aussage als ein Angriff auf die Lebensordnung der Besatzungsmacht, und als Aufruhr gegen die Offenbarung der Tora angesehen worden. Dies hätte zum Verbot seiner geistlichen Reich-Gottes-Bewegung und zur Verfolgung seiner Gemeinde geführt. Die Kreuzigung der 6000 aufständischen Sklaven im römischen Imperium war vielen Unterdrückten noch bewusst.

Indirekt hat Christus aber im Denken seiner Zuhörer, und im Bewusstsein seiner Nachfolger, jede Form der Sklaverei überwunden und annulliert. Er sagte ihnen einfach:

„Alles,
was ihr wollt,
dass euch die Leute tun sollen,
das tut ihnen auch!

Dies ist das Gesetz und die Propheten“
(Matthäus 7,12).

Dieser Satz hört sich wie selbstverständlich an. Er stellt jedoch die Zusammenfassung des alttestamentlichen Gesetzes, sowie des unrealistischen Humanismus dar. Im Blick auf die Sklaverei bedeutet dieses Prinzip: Kein Mensch will, dass irgendjemand ihn unterdrückt, plagt, ausnützt oder versklavt. Dies gilt auch für die Ehe, die Schule, den Arbeitsplatz, das Leben in der Gesellschaft, selbst im Krieg und in der Gefangenschaft. Das Gesetz des Herrn im Blick auf diese urmenschliche Reaktion heißt: Wenn du nicht willst, dass dir jemand etwas Böses antut, so tue du es auch niemand an. Positiv heißt dies: Da du wahre Freiheit, legale Gleichheit und treue Brüderlichkeit von anderen Menschen erwartest, so übe diese selber mit deinen Mitmenschen auf die Dauer aus.

Die Praktizierung dieses Gesetzes Christi würde ein Paradies auf Erden schaffen! Sklaverei, Unterdrückung, Mobbing oder geplante Bosheiten, wären dann nicht mehr denkbar. Die Liebe Christi in uns würde in Krankheiten, Notfällen und Hoffnungslosigkeiten Trost und Hilfe bringen. Der Herr Jesus ändert meistens nicht die Verhältnisse im Leben, sondern den Menschen selbst. Dann ändern sich auch die Verhältnisse wie von allein. Wer das Wort Christi hört, bedenkt und praktisch lebt, wird zur Quelle des Segens und des Friedens in seiner Umgebung. Sklaverei aber ist eine antichristliche Macht, in der sich Egoismus, Hochmut und Brutalität vereinen. Konzentrationslager, Leibeigenschaft, Enteignungen und Zinserhöhungen bei Krediten, sind unbiblische Machenschaften, die im echten Christentum keinen Raum haben.

Der Herr Jesus sagte auch den aufregenden Satz, den wir schon früher in diesem Buch anführten:

„Wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem laß auch den Mantel. … Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will“ (Matthäus 5,40.42).

Mit diesem Vers hat der Herr auch „die Sklaverei aus Armut“ ausgeschaltet. Keiner braucht verzweifeln solange es noch echte Gemeinden gibt. In Usbekistan lag bei einem Gottesdienst auf einem langen Tisch am Eingang zu der Zelthalle eine Menge gebrauchter, aber saubere Kleider. Jeder, der ein Stück benötigte, konnte es sich aussuchen und sofort anziehen. Eine Studentin zog ihren schicken Pullover aus, und kleidete sich nach ihrem Geschmack mit einer passenden Jacke, ohne dass jemand meckerte.

Der Herr Jesus sagte noch weitere Worte, um jede Form der Sklaverei in seiner Gemeinde von der Wurzel her zu überwinden und zu tilgen:

„Ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen,
und ihr habt mir zu trinken gegeben.
Ich bin ein Fremder gewesen,
und ihr habt mich aufgenommen.
Ich bin nackt gewesen,
und ihr habt mich gekleidet.
Ich bin krank gewesen,
und ihr habt mich besucht.
Ich bin im Gefängnis gewesen,
und ihr seid zu mir gekommen.
(Vielleicht dachten einige Sklaven der Römer:
Das klingt gut, als ob er sagen würde:
Ich bin ein Sklave gewesen
und ihr habt mich freigekauft).
Wahrlich, ich sage euch:
Was ihr getan habt
einem von diesen meinen geringsten Brüdern,
das habt ihr mir getan“
(Matthäus 25, 35.36.40).

Heuchlerischen Scheinfrommen aber sagte er:

„Wahrlich, ich sage euch:
Was ihr nicht getan habt
einem von diesen Geringsten,
das habt ihr mir auch nicht getan.
Und sie werden hingehen:
diese zur ewigen Strafe,
aber die Gerechten
in das ewige Leben“
(Matthäus 25,45.46).

Gebet: Vater im Himmel, vergib uns unsere harten Herzen,unseren stinkenden Geiz und unsere eiskalte Gleichgültigkeit. Danke, dass dein Sohn Jesus sich mit den Elenden und Sklaven unserer Welt identifizierte, und ihre Verzweiflung auf sich genommen hat. ER hat uns mit dir durch seinen Sühnetod versöhnt und uns aus der Sklaverei der Sünde erlöst. Fülle unsere Herzen mit seiner Liebe, und treib uns, dir wahrhaftig zu dienen und die Elenden echt zu lieben. Amen.

Fragen:

  1. Was hast du über die Sklaverei und ihrer Überwindung gelernt?
  2. Gibt es in deiner Umgebung und in deinem Land noch Formen der Sklaverei? Was kannst du tun, um sie zu überwinden?

Es ist bezeichnend, dass im Koran nirgends das Wort „Freiheit“ zu lesen ist. Im Alten und im Neuen Testament ist dies aber eine Kernbotschaft, dass wir aus der Sklaverei der Sünde in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes berufen sind. Der Herr Jesus hat bezeugt, dass alle Menschen geistliche Sklaven ihrer Sünden sind. ER allein aber ist in der Lage, uns recht frei zu machen:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Wer Sünde tut, der ist der Sünde Sklave.
Wenn euch nun der Sohn frei macht,
so seid ihr wirklich frei.

(Johannes 8,34.36)

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