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Home -- German -- The Law of the Spirit -- 095 (A biblical understanding of work)

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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Zweiter Teil: Pflichten von Christen und Muslimen den Menschen gegenüber (al- Mu’amalat)

Ein biblisches Verständnis der Arbeit


Wer die Ordnung Gottes, des HERRN, im Blick auf die Mühe der Menschen, und auf ihre Suche nach Arbeit und Brot kennen lernen will, sollte die ersten Kapitel der Bibel bedenken.

Gott der HERR sprach zum Mann: „Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen,- verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden“ (1.Mose 3,17-19).

Der Mann hatte seiner Frau vielleicht nicht klar genug gesagt, dass Gott, der HERR ihm streng verboten hatte, von dem „Baum des Guten und Bösen“ zu essen. So fiel seine Frau auf die listige Versuchung Satans herein. Sie wollte nicht nur Gott, den Guten, sondern auch Satan, den Bösen, kennenlernen, ihn in sich aufnehmen und ihm gleich werden. Die Frau verführte ihren Mann durch ihr partnerschaftliches Mitteilen, wobei dieser gedankenlos mitmachte. So ließen beide den Bösen in sich hineinkommen (1.Mose 3,1-19).

Der HERR verfluchte nicht den Mann, sondern seinen Acker. Mit steter Mühe soll der Mensch von dem harten Boden des Nahen Ostens etwas Korn ernten. Disteln und Dornen würden auf dem brachen Feld wuchern. Er sollte froh sein, wenn er vom wild wachsenden Kraut seines Ackers leben könne. Eine Grundlehre der Bibel wurde ihm dabei geoffenbart:

Im Schweiße deines Angesichts
sollst du dein Brot essen!

(1.Mose 3, 19).

Sozialisten, Gewerkschaften und Grüne versuchen heute dieses Urteil Gottes durch ihre Programme, Slogans und Gesetze zu überwinden und wollen Mann und Frau durch soziale Hilfen und erkämpfte Rechte ein Arbeiterparadies auf unserer Erde schaffen. Das Ergebnis ist ein unübersehbarer hoher Schuldenberg in Billionenhöhe, der eines Tages auf die träumenden Sozialstaaten herabfallen wird. Dies ist dann eine der Antworten Gottes auf den Aufruhr gegen ihn und seine Gebote.

Vor der deutschen Botschaft in Ankara wartete eine Schlange junger Männern, um ein Arbeitsvisum für die Bundesrepublik Deutschland zu bekommen. Als einer der Wartenden gefragt wurde, wozu er nach Deutschland fahren wolle, meinte er lächelnd, dass man dort drei Gehälter umsonst ausbezahlt bekäme. Als der fragende Deutsche verdutzt antwortete, dass er in seiner Heimat noch nie ein Gehalt ohne Arbeit erhalten habe, antwortete ihm der junge Türke: Wer ein halbes Jahr in Deutschland gearbeitet habe und dann aufhöre, bekomme Arbeitslosenunterstützung. Dabei sei er krankenversichert und könne für sich und seine Angehörigen die Krankenkosten auf die Versicherung abwälzen. Außerdem empfange man automatisch für jedes Kind einer Familie bis zum Ende ihres Studiums ein passables Kindergeld. In manchen Städten stehe ihnen noch eine Beihilfe für die Miete zur Verfügung. So eine Chance habe er bisher nirgends in der Türkei.

Die Beduinen im Nahen Osten haben das triste Ackerland sich selbst überlassen und weideten ihre Schafe, Ziegen und Kamele auf Steppen und in Flusstälern. Heute wird jedoch wegen der Überbevölkerung das Weideland knapp und geländegängige Lastwagen von Daimler-Benz und anderen Firmen ersetzen die Kamele immer mehr.

„Weil du der Stimme deiner (verführten) Frau gehorcht hast, sei der Acker verflucht um deinetwillen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen!“ Dieser Satz beeinflusste die Stellung der Frau bei Semiten und in anderen Völkern erheblich (1.Korinther 14, 33b-35: 1.Timotheus 2,11-14). Deshalb soll heute im Zeitalter der „Demokratie“ die Frau nicht nur Kinder zur Welt bringen, sondern auch jede Arbeitstelle besetzen können und damit bezeugen, dass sie dem Mann gleichwertig sei und ihn führen könne. Die so genannte Hure Babylon wird am Ende der Zeiten als attraktive, erotische Reiterin die Bestie des Antichristen gängeln, bis sie mit einem Schlag von den zehn Herrschern (des Ostens) ausgerottet werden wird (Offenbarung 17,1-19,5).


Eine apostolische Arbeitsethik


Paulus, der Völkermissionar, hat seinen Gemeinden ein neues Ethos zur Arbeit für alle ihre Glieder in deren Berufen geprägt. In Jerusalem hatte er noch die Nahzeiterwartung für die Wiederkunft Christi in der Urgemeinde gesehen. Die meisten Gemeindeglieder verkauften dort ihre Äcker und Häuser, und legten den Erlös in die Gemeindekasse. Sie rechneten damit, dass ihr Herr jeden Augenblick wiederkommen und sein Reich mit ihnen aufbauen könne. Der Herr Jesus aber kam nicht, sondern sandte seine Diener aus, um alle Völker der Erde zu missionieren und ihnen das ewige Leben anzubieten. Dabei verarmte die Urgemeinde immer mehr. Paulus begriff, dass eine solche passive Erwartung für die neu gegründeten Gemeinden nicht in Frage komme! So schrieb er der Gemeinde in Thessaloniki:

„Setzt eure Ehre darein, dass ihr ein stilles Leben führt und das Eure schafft, und mit euren eigenen Händen arbeitet, wie wir euch geboten haben, damit ihr ehrbar lebt vor denen, die draußen sind, und auf niemanden angewiesen seid“ (1.Thessalonicher 4,11-12).

„Ihr wisst, wie ihr uns nachfolgen sollt. Denn wir haben nicht unordentlich bei euch gelebt, haben auch nicht umsonst Brot von jemandem genommen, sondern mit Mühe und Plage haben wir Tag und Nacht gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen. Nicht, dass wir dazu nicht das Recht hätten, sondern wir wollten uns selbst euch zum Vorbild geben, damit ihr uns nachfolgt. Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch:

Wer nicht arbeiten will,
der soll auch nicht essen.

Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich leben und nichts arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir, und ermahnen sie in dem Herrn Jesus Christus, dass sie still ihrer Arbeit nachgehen, und ihr eigenes Brot essen. Ihr aber, liebe Brüder, lasst's euch nicht verdrießen, Gutes zu tun“ (2.Thessalo-nicher 3,7-13).

Der Gemeinde in Ephesus schrieb er:

„Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören“ (Epheser 4,28.29).

Den Bischöfen und Ältesten dieser Hauskreisgemeinden sagte er in seiner Abschiedsrede bei Milet:

„Nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mächtig ist, euch zu erbauen und euch das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt sind. Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt. Denn ihr wisst selber, dass mir diese Hände zum Unterhalt gedient haben für mich und die, die mit mir gewesen sind. Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen“ (Apostelgeschichte 20,33-35).

Einige Konvertiten aus dem Judentum, die zuvor als Rabbis in Synagogen gedient hatten, weigerten sich, nach ihrem Glau-ben an den Messias Jesus, eine Anstellung als Evangelist oder Prediger anzunehmen. Sie wollten Paulus nachfolgen und mit ihren eigenen Händen arbeiten, und ihre Dienste ehrenamtlich in den Gemeinden durchführen. Vielleicht wird diese Art von Hirtenamt in der um sich greifenden Verweltlichung unserer Völker und bei der steigenden Inflation nötig werden. Dann wird es eine Hilfe sein, wenn ein Pastor oder Prediger zuvor einen soliden Beruf gelernt und ausgeübt hat.


Berufsausbildung und Arbeit im Zeitalter moderner Technik


Wenn im Mittelalter die Zünfte der Handwerker mit Prüfungen die Ausbildung ihrer Lehrlinge und Gesellen überwachten, so ist in den Tagen von Dampf, Gas, Elektrizität, Erdöl und Atomkraft ein neues Denken, Planen und Verdienen aufgekommen. Moderne Maschinen und sich schnell wiederholende Automaten regulieren die Arbeit vieler Menschen. Wer versucht, entsprechend seiner Begabung den passenden Beruf mit einer guten Ausbildung zu finden, muss feststellen, dass er in seinem gelernten Fachgebiet oft keinen Arbeitsplatz findet. Nur wer bereit ist, so genannte einfache Arbeiten zeitweise durchzuführen, findet in unseren Tagen einen Weg durch den Dschungel der Marktwirtschaft hindurch.

Verschiedene Gewerkschaften haben in den Industrienationen skrupellose Kinderarbeiten annulliert, und manche rücksichtslose Ausnützung von Angestellten durch gewissenlose Arbeitgeber abgeschafft. Wenn sie aber heute immer mehr Lohnerhöhungen mit Streiks durchsetzen wollen, graben sie für ihre Mitglieder offene Gräber, da in China, Bangladesch und Indien Millionen billiger Arbeitskräfte fleißig arbeiten und froh sind, wenn sie einen Platz an einer Maschine oder an einem Webstuhl gefunden haben. Der Geburtenüberschuss in Asien und Afrika schafft einen globalen Konkurrenzkampf, den unzählige Arbeiter erleiden müssen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in Südamerika gebaute billige Volkswagen oder in China montierte Mercedeslimousinen bei uns eingeführt werden, um unsere teuren Autos zu unterbieten. Wo dies heute schon geschieht, verdienen die Firmen den Extraprofit und geben ihn nicht an den Kunden voll weiter.

Auch im Lebensmittelbereich regiert das gnadenlose Prinzip: „Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis“. Trauben werden aus Chile eingeflogen. Birnen kommen aus Südafrika. Israel liefert frische Grapefruit. Oliven stammen aus Griechenland. Clementinen wachsen in Spanien. Sardinen werden vor Marokko gefischt. Trotz Transport, Verpackung, Zoll und Steuern warten diese Waren im Supermarkt frisch und relativ billig in Regalen oder Kühltruhen auf interessierte Kunden. Man fragt sich, was die Arbeiter in den Plantagen und Fabriken dieser Länder verdienen. Leben wir ungerecht im Überfluss von ihrer Mühe und Plage?


Die Arbeitsmoral Christi nach der Bergpredigt


Der Herr Jesus hat für seine Nachfolger eine geistliche Lebensordnung aufgestellt, die auch am Arbeitsplatz gilt.

Wer zu seinem Kollegen oder Lehrling sagt: Du Esel oder Rindvieh! ist des höllischen Feuers schuldig (Matthäus 5,21.22).

Falls einer deiner Mitarbeiter beleidigt ist, und nicht mehr mit dir redet, gehe zu ihm, entschuldige dich und versöhne dich mit ihm, sonst sind deine Gebete wertlos (Matthäus 5,23-26).

Wenn dir eine attraktive Arbeiterin ins Auge fällt und du träumst sie zu begehren, hast du in deinem Herzen schon die Ehe mit ihr gebrochen und solltest Buße tun (Matthäus 5,27-30).

Rede nicht zuviel und schwöre nicht, als ob deine Rede eine Bestätigung benötige. Deine Worte seien: Ja, ja! nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen (Matthäus 5,33-37). Mit diesem Befehl fordert der Herr Jesus von uns das Gegenteil der islamischen Lebensordnung. Der Geist der Wahrheit erträgt keine Lüge, List oder Betrug, sondern treibt uns zur Treue, Zuverlässigkeit und Fleiß (Johannes 14,15-17).

Jesus geht weiter und belastet unsere Fähigkeiten, indem er uns auch am Arbeitsplatz befiehlt: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel“ (Matthäus 5,44.45). Um uns der Vollkommenheit unseres Vaters im Himmel näher zu bringen, schenkt uns der auferstandene Gekreuzigte die Substanz der Liebe Gottes, durch die Einwohnung des Heiligen Geistes in unsere Herzen (Römer 5,5b).

Seine Liebe treibt uns, nicht nur für unsere Widersacher das tägliche Brot wie für uns selbst zu erbitten, sondern ihnen auch zu vergeben, wie Gott uns vergeben hat, und uns täglich neu vergibt (Matthäus 6,12.14.15). Zu Petrus sagte Jesus später, dass siebzigmal siebenmal ausreicht einem schwierigen Kollegen an jedem Tag zu vergeben (Matthäus 18,21.22).

Der Herr mahnt uns, unsre Hoffnung nicht auf unser Gehalt, unsere Gesundheit, die Entwicklung des Arbeitsmarktes und den Erhalt des Arbeitsplatzes zu setzen, sondern allein auf unseren Vater im Himmel. Er macht uns Mut zum Glauben. Deshalb wiederholen wir zum zweiten Mal seine Verheißung und seinen Befehl, in der Hoffnung, dass wir die Weite und Tiefe seiner Offenbarung verstehen und danach leben:

„Trachtet zuerst
nach dem Reich Gottes
und nach seiner Gerechtigkeit,
so wird euch
das (übrige) alles zufallen“

(Matthäus 6,33).

Nicht Lohn und Verdienst sollen Ziel und Zweck unserer Arbeiten und Dienste sein, sondern die Ausbreitung des Evangeliums in der Menschwerdung der Kraft des Heiligen Geistes entsprechend seines hilfreichen Gesetzes.

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir, dass du uns wegen unserer Sünden nicht verdammst, sondern rettest alle die an Jesus, deinen Sohn glauben und sich seinem heiligen Geist öffnen. Hilf uns, dass wir IHM aus Dankbarkeit dienen, fleißig arbeiten, und deinen heiligen Weg in dem Konkurrenzkampf unserer Tage finden und gehen. Amen.

Fragen:'

  1. ''Warum hat Paulus den neuen Gemeinden regelmäßige treue Handarbeit für ihre Gläubigen befohlen?
  2. Welche Unterschiede sind dir zwischen dem Handel der Muslime und der Arbeit der Christen aufgefallen?

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