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Home -- German -- The Law of the Spirit -- 084 (The pull of the megacities)

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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Zweiter Teil: Pflichten von Christen und Muslimen den Menschen gegenüber (al- Mu’amalat)

Der Sog der Megastädte und Großstadtgemeinden


Bevölkerungsexperten behaupten, dass im Jahr 1985 n.Chr., 35 Prozent der Weltbevölkerung in Städten wohnten, dass im Jahr 2010 n.Chr., bereits die Hälfte der Menschheit sich in Wohnbezirken um die Großstädte zusammendrängte, und im Jahr 2050 n.Chr., zwei Drittel der Erdenbewohner in Städten ihre Hoffnungen realisieren möchten. Der Traum von der goldenen Stadt beflügelt die Massen immer noch, besonders wenn das Fernsehen solche Traumbilder den Beduinen bis in ihre Zelte vorgaukeln lässt.

Wer in Indien durch die Stadtbezirke von Mumbay fährt, kann sehen, wie sich zahlreiche Dorfbewohner in Slums zusammendrängen, unter Planen kampieren, elektrischen Strom von der Leitung über ihnen durch ein Kabel herabholen und, da keine Kanalisation bei ihnen existiert, Kinder unbekümmert ihre Notdurft am Straßenrand verrichten. In Kalkutta wickeln sich Familien nachts in primitive Decken ein, und schlafen wie weggeworfene Bündel auf dem Gehweg. Morgens wäscht die Mutter ihre Kinder nackt in der Öffentlichkeit. Der Polizist jagt sie nicht vom Gehweg herunter, weil er vermutlich von ihnen ein Bakschisch als Miete erhalten hat. Wir im Westen können uns kaum ein Bild von der krassen Not der Hereinströmenden in die Städte fernöstlicher Länder machen. In Kairo gibt es Familien die vom Durchwühlen des abgeladenen Mülls leben.

Andererseits drängen sich in den Megastädten großartige Hotels für zahlende Gäste, ragen vornehme Regierungsgebäude in Parkanlagen heraus, sprießen Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden, die von Konzernen und Versicherungen gemietet werden. Unzählige Banken hoffen, dass Investoren ihnen Beträge anvertrauen, die sie gegen hohe Zinsen als Kredite an Unternehmungslustige ausgeben. Züge und Busse sind überfüllt. In Kalkutta ziehen barfüßige alte Männer immer wieder ihre schwer beladenen Rikschas schweigend durch einen überquellenden Verkehr. Massen von Menschen drängen sich über Brücken und durch Straßen. Ihre Augen starren leblos in die Zukunft.

Tempel der Hindus und Minarette islamischer Moscheen ragen zwischen stolzen Hochhäusern oder über rostige Wellblechdächer geduckter Stadtviertel auf. Die Dächer der meisten Häuser sind mit weißen Fernsehschüsseln geziert, die auf Satelliten im Weltall ausgerichtet, den Einwohnern neue Ideen einer gottlosen Gesellschaft inspirieren. Religion ist nicht mehr die einzige Hoffnung der Elenden. Sie hoffen, durch die Erdölgewinne der Demokraten oder den Gasverkauf der Diktatoren, ins Schlaraffenland katapultiert zu werden.

In vielen Städten Asiens gibt es keine größeren Gemeinden aktiver Christen. Unsere moderne Gesellschaft aber braucht neue Methoden für die Gründung neuer Gemeinschaften. Im islamischen Jakarta sagten sich die Glieder einer kleinen Gemeinde, dass sie sich an Weihnachten nicht gegenseitig beschenken wollten, um romantisch miteinander das Christfest feiern. Vielmehr wollten sie einen Saal mieten, und ihn mit Tischen, Stühlen und Matten zum Schlafen ausstatten. Die Frauen sollten ein Festtagsmenü für mehrere Tage zusammenstellen und kochen.

Die Männer aber gingen auf die Straßen hinaus und luden vorbeigehende Muslime ein, um mit ihnen den Geburtstag Christi zu feiern. Der Sohn der Maria sei auch im Islam ein Prophet, und es ehre ihn, seiner Geburt zu gedenken. 300 Muslime folgten dieser Einladung. Sie kamen in den Saal, aßen, sangen, redeten miteinander, hörten Andachten und Zeugnisse und schliefen bei Nacht auf den Matten. Nach drei Tagen ließen sich etwa 100 von ihnen taufen und bildeten eine neue Gemeinde. Wer hat den Mut Ähnliches in Europa betend zu tun?

Im Gangestal, in Delhi und anderen Städten leben Hunderttausende bengalisch sprechende Gastarbeiter, die ohne Heimat in Slums hausen. Ein gläubiger Konvertit aus diesem Bevölkerungsteil erkannte die Not seiner Landsleute, und richtete einen „Erste Hilfe Kurs“ ein, damit sie zuerst Hygiene lernten und sich selbst helfen konnten. Da die meisten der Teilnehmer Analphabeten waren, folgten Unterrichtsstunden zum Erlernen ihrer eigenen Sprache. Der Konvertit musste Lehrkräfte für diese Dienste ausbilden und ihnen zum Glauben an Jesus helfen. Dann ließ er sie die Christologie des Islams mit ihren Hundert Koranversen unterrichten, denn die meisten bengalischen Muslime verstehen ihren arabischen Koran nicht.

Schnell nahm eine Reihe muslimischer Scheichs an den Kursen teil, um zu prüfen, dass dort keine Irrlehre mitgeteilt wurde. Als der Konvertit aber in seinem Programm weiter ging und auch den Christus der Bibel unterrichtete, gab es einen Proteststurm bei seinen Kursteilnehmern. Er blieb jedoch ruhig und sagte ihnen: Wir leben im Zeitalter der Toleranz und Wissenschaft! Ihr müsst wissen, was die Christen denken, damit ihr ihnen antworten könnt! Als mehrere muslimische Scheichs an diesem Kurs teilnahmen, um die christliche „Irrlehre“ kennen zu lernen, blieb auch die Mehrheit der Teilnehmer bei den Unterrichtsstunden dabei.

Diese Methode wurde in verschiedenen Orten zwischen Delhi und Kalkutta angeboten. Nach einigen Monaten waren es Hunderte, die sich taufen ließen. In der Zwischenzeit sind es Tausende geworden. Dabei ergab sich jedoch ein Problem: Die Gemeinden im Gangestal sprachen Hindi und andere örtliche Sprachen, aber kein Bengalisch! Deshalb konnten die Neugläubigen an den Gottesdiensten in ihrem Bereich nicht teilnehmen. So mussten Gemeindeleiter und Älteste für Hauskreisgemeinden ausgebildet werden, damit neue bengalische Gemeinden entstehen konnten.

In Seoul gibt es evangelische Gemeinden mit Hunderttausenden von Gliedern. Sie haben sich Gotteshäuser gebaut, die in ihren Etagen selbst Massen aufnehmen können. Diese Kirchen werden am Sonntag mehrere Male nacheinander gefüllt. Nach dem Ende des ersten Gottesdienstes müssen die Teilnehmer die Räumlichkeiten schnell über die Westseite verlassen, da von der Ostseite her bereits die Teilnehmer für den zweiten und später für den dritten Gottesdienst einströmen.

Verschiedene evangelische Kirchen in Südkorea haben die Herausforderung des Islams und der anderen Religionen erkannt. Obwohl die Protestanten in diesen Kirchen nur 12 bis 15 Millionen Glieder ausmachen, sind doch mehr als sechs Tausend koreanische Missionare in die Welt des Islams berufen worden. Diese Tatsache kann alle Kirchen Europas zum Nachdenken und zur Buße führen! Die koreanischen Gemeinden haben außerdem Lehrer aus ihren theologischen Schulen zehn Jahre lang Arabisch und den Koran in islamischen Ländern studieren lassen, damit ihre Antwort auf den Islam objektiv und biblisch erfolgen kann.

Es ist nötig, dass wir den Hochmut der „Weißen“ ablegen und von den Führungen der Spätberufenen lernen! Das kaum gebremste Bevölkerungswachstum und ein aktives Selbstbewusstsein hat sich von Europa nach Asien und Afrika verlagert. Es ist nötig, dass wir erkennen, dass der Westen immer mehr degeneriert und langsam stirbt.

Die vergangenen zwei Weltkriege haben dem Ansehen der so genannten christlichen Staaten geschadet. Seit 1962 sind alle Länder der dritten Welt selbständig geworden. Sie erleiden dabei massive Probleme und wissen nicht, wie sie ihren erträumten Fortschritt in Politik und Kirche finanzieren sollen. Die einheimischen Gemeinden ringen um ihre eigene Form, Ordnung, Dogma, Liturgie und Gemeinschaft. Mission und Diakonie werden durch antichristliche Bewegungen im Islam und Hinduismus erheblich eingeengt.

Als eine Hilfe zum Umdenken schließen wir eine Tabelle über die Realität der Megastädte unserer Welt an.

26 Megastädte mit mehr
als 10 Millionen Einwohnern
42 Megastädte zwischen
3,4 u.10 Millionen Einwohnern
StädtenamenEinzugsgebietStadtkernStädtenamenStadtkern
Tokyo32,508,8Lima - Peru9.2
Seoul20,610,4Guang Shu (Kanton) SO.Chi.8,8
Mumbay19,711,9Kinshasa – Kongo8,1
Sao Paulo19,211,0Teheran – Iran7,8
Mexico Stadt19,208,7Bogotá – Kolumbien7,25
Jakarta18,908,8Bangkok – Thailand7,23
New York18,808,4Wuhan – Mitte China7,2
Delhi18,609,8Tianjin (Tientsin) Ost China7,1
Los Angelos18,603,8Santiago – Chile7,0
Kairo - Gizeh18,110,0Chongping – Mitte China6,5
Osaka-Kobe-Kyoto17,405,7Baghdad – Irak6,2
Moskau17,110,5Ho Chi Min (Saigon) Vietnam6,0
Shanghai16,715,0Lahore – Pakistan6,4
Manila16,301,7Bangalore – Indien5,28
Hong Kong - Shenzhen15,810,6Singapur4,8
Kalkutta15,104,6Shenyang – Nord China4,8
Buenos Aires15,0503,0St. Petersburg – Russland.4,6
Istanbul14,412,6Ankara – Türkei4,6
Lagos13,610,9Dongguan – SO.China4,5
London13,508,3Sydney – Australien4,5
Dhaka12,907,0Rangun – Myanmar4,47
Rio de Janeiro12,806,2Chennai (Madras) Indien4,3
Beijing12,511,1Chengdu – Mitte China4,1
Paris12,002,2Ar-Riad – Saudi-Arabien4,1
Karachi11,609,25Alexandrien – Ägypten4,1
Chicago10,002,85Xi’an (Sian) Mitte China4,0
 Melborne – Australien4,0
 Johannesburg -Südafrika3,9
 Ahmadabad – Indien3,8
 Nanjing – Ost China3,7
 Pusan – Südkorea3,69
 Yokohama – Japan3,67
 Hydarabad – Indien3,66
 Guiyang – Süd China3,66
 Kano – Nigerien3,6
 Ibadan – Nigerien3,6
 Abidjan – Elfenbeinküste3.6
 Harbin – Nord China3,6
 Shenyang – Nord China3,5
 Kapstadt – Südafrika3,49
 Durban – Südafrika3,47
 Berlin – Deutschland3,44
Die Quellen zu dieser Statistik sind: Wikipedia und Der Fischer Weltal-manach.
Deren Angaben stimmen jedoch nur teilweise überein. Darum haben wir hier Mittelwerte
wiedergegeben.

Wenn wir die vorstehenden Angaben über die größten Städte der Welt bedenken, müssen wir bekennen: Die Struktur der Bevölkerung unserer Erde hat sich in den letzten zwei Generationen wesentlich verändert. New York, London, Paris, Berlin, Moskau und Rom sind nicht mehr die beherrschenden Zentren unseres Daseins. Im Blick auf Großstädte haben uns Asien, Afrika und die südlichen Staaten Amerikas längst überholt.

Vor hundert Jahren hat der deutsche Kaiser das bescheidene Tientsien in China als deutsches Handelszentrum unterstützt. Heute ist diese Stadt zweimal so groß wie Berlin! Unsere „kleine“ Hauptstadt erscheint nur noch am Ende der Liste mit den Namen der 68 größten Städte der Welt.

London war einst die weltbeherrschende Hauptstadt, auch über das englische Königreich Großindien. Heute gibt es dort mehrere Megastädte die größer als die ehrwürdige und stolze Hauptstadt der Briten sind: Mumbay, Delhi und Kalkutta. Zu ihnen gehören Dhaka und Karachi als Städte mit über zehn Millionen Einwohnern!

Afrika hat neun Städte mit über drei Millionen Einwohnern: Zwei in Ägypten: Kairo und Alexandrien; drei in Nigeria: Lagos, Kano und Ibadan; eine im Kongo: Kinshasa und drei in Südafrika: Johannesburg, Kapstadt und Durban. Diese neun Megastädte sind alle größer als Berlin.

Die USA werden von den Staaten in Mittel- und Südamerika im Blick auf große Städte dezimiert: Die USA weisen nur drei Megastädte mit über drei Millionen Einwohner auf: New York, Los Angelos und Chicago. Die belächelten Südstaaten aber besitzen sechs davon: Sao Paulo, Mexico-Stadt, Buenos Aires, Rio de Janeiro, Bogota und Santiago!

Amsterdam besitzt als die größte Stadt der Niederlande nur 767 000 Einwohner. Die Megastadt Jakarta in ihrer einstigen indonesischen Kolonie ist inzwischen mit 18,9 Millionen vierundzwanzigmal größer! Wir Europäer müssen endlich real umdenken lernen!

Wer nach Megastädten mit islamischer Mehrheit fragt, muss trocken schlucken, da Muslime schneller als alle anderen religiösen Gruppen wachsen. Das zeigt sich an den elf von Muslimen dominierten Megastädten: Jakarta, Kairo, Istanbul, Dhaka, Karachi, Teheran, Bagdad, Lahore, Ankara, Ar-Riad, Alexandrien, und Kano. Muslime sind außerdem auch in anderen Megastädten noch stark vertreten: Mumbay, Delhi, Hong Kong, Kalkutta, Singapur, Ibadan und - Berlin!

Den Vogel in der Analyse unserer Statistik aber hat China abgeschossen: Dort gibt es 15 Megastädte, von denen viele im Westen kaum bekannt sind: Schanghai, Hong-Kong, Beijing, Guang-Shu, Wuhan, Tianjin, Chongpin, Shenyang, Dong-Guan, Chengdu, Xi’an, Nanjing, Guiyang, Harbin, Shen-Yang. Diese 15 Stadtbezirke sind alle größer als Berlin!

Asien allein besitzt insgesamt 40 Megastädte mit über drei Millionen Einwohnern, Europa nur noch sechs: Moskau, London, Paris, St.Petersburg, Berlin und Madrid.

Wohl dem der umdenken kann! Dies ist nicht nur wirtschaftlich und politisch notwendig, sondern verlangt auch im Blick auf die Gemeinde Jesu Christi eine neue Schau! Die Kirchen der Reformation sind nicht mehr allein maßgebend. Kolonialistische Methoden sind Vergangenheit. Wir können nur als eine in der Demut geübte Arbeitsgemeinschaft fruchtbar zusammen wirken, jedoch nicht mehr als Direktoren und allein bestimmende Herren.


Städte im Neuen Testament


Der Herr Jesus hat zu Beginn seiner Heilandsdienste das in den Bergen liegende Nazareth verlassen, und sich in dem, von der römischen Besatzungsmacht kontrollierten Verkehrsknotenpunkt Kapernaum, am See Genezareth, mit seiner Mutter, seinen Brüdern und Schwestern niedergelassen. In dieser Stadt der Fischer und Händler und in ihrer Umgebung geschahen die meisten seiner Wunder, Predigten und Gebete (Matthäus 4,13-16; 8,5-13; 17,24-27; Markus 1,21-34; 2,1-12; 9,33-37; Lukas 4,23.31-37; 7,1-9; Johannes 2,12; 4,46-52; 6,16-20.59). Seine verborgene Herrlichkeit, seine Liebe und seine Vollmacht wurden dort seinen Nachfolgern sichtbar. Der Herr Jesus bedauerte jedoch diese, seine Stadt, mehr als die anderen Städte Israels. Er bezeichnete die Verdorbenheit Sodoms als eine geringere Schuld, als den Unglauben der Mehrheit der Einwohner dieser geliebten Stadt, die bis in die Hölle hinabgestoßen werde (Matthäus 11,23.24; Lukas 10,15).

Noch radikaler erging es Jerusalem, der Hauptstadt der Juden, mit dem hochverehrten Tempel als einer Wohnung des HERRN (Matthäus 2,1; 4,25; 5,35; 15,1-14; 21.1.10; Markus 3,8.22; 7,1; 11,1.11.15.27; Lukas 2,22.25.38.41; 4,9; 5,17; 6,17; 9,31.51.53; 10,30; 13,4.22.33; 17,11; 19,28; 21,20.24; 23.7,28; 24,13.18.33.47.-49.52; Johannes 2,13.23; 4,20.21.45; 5,1.2; 7,25; 10.22; 11,18.55).

Jesus war als Erstgeborener in Jerusalem beschnitten und dem HERRN dargestellt und übergeben worden (2.Mose 13,2.15; 3.Mose 12,6-8). Dabei bezeichnete der fromme Simeon den kleinen Jesus als den erwarteten „Messias“, und pries Gott über sein Kommen in diesem Kind (Lukas 2,22-35).

Jesus zog als Zwölfjähriger mit seinen Eltern nach Jerusalem, die jedes Jahr zum Passahfest in das Kulturzentrum ihres Volkes pilgerten. Der Junge blieb erfreut in der Stadt allein zurück. Seine Eltern fanden ihn aber nach drei Tagen in den Hallen beim Tempel unter den Lehrern, die sich über seinen Verstand und seine Antworten wunderten (Lukas 2,41-51).

Satan hat Jesus nach seiner Taufe auf eine Zinne des Tempels gestellt, und ihn aufgefordert, sich hinabzuwerfen, damit die Anbeter sehen, wie Gott ihn bewahre (Matthäus 4,5-7; Lukas 4,9-12). Jesus aber versuchte Gott, seinen Vater nicht, und wollte die Frommen durch kein sensationelles Erscheinen gewinnen (Matthäus 16,27), sondern sie am Kreuz erlösen.

Die kraftvollen Heilungen und Reden Jesu zogen in Galiläa Gottsucher und Leidende aus dem Libanon, Syrien, Jor-danien und Jerusalem an (Matthäus 4,23-25; Markus 3,7-12; Lukas 6,17-19 u.a.). Die religiösen Führer seines Volkes wurden neidisch über die Massenbewegung des Nazareners, der ohne ihre Genehmigung im Norden des Landes unter dem verachteten Mischvolk wirkte (Matthäus 27,18). Sie sandten Inspektoren von Jerusalem in seine Versammlungen und warnten seine Nachfolger, sie aus der Volksgemeinschaft Israels auszustoßen, wenn sie diesem, wie sie meinten, mit dem Obersten der Dämonen arbeitenden Volksverführer sympathisierten (Matthäus 12,24; 27,63;; Johannes 7,12). Sie ärgerten sich besonders über seine Heilungen und Dämonenaustreibungen am Sabbat in ihren Synagogen (Markus 6,7), und wegen seiner Überwindung ihrer Speiseordnungen (Matthäus 15,10f). Manche von ihnen planten mehrere Male ihn zu töten (Matthäus 12,14; Markus 3,6).

Sie lehnten ihn letztlich ab, weil sie meinten, selber durch das Einhalten der 613 Gebote Moses gerecht zu werden. Außerdem warteten sie auf einen politischen Messias als Befreier vom römischen Joch. Einen Bußprediger oder Gottes Lamm in seiner Person konnten sie nicht tolerieren.

Als Petrus trotz des Abfalls des Volkes bekannte, dass Jesus der erwartete Messias und Gottes heiliger Sohn ist, bestätigte ihm der Herr Jesus diese Offenbarung durch seinen himmlischen Vater. Von da an begann der Herr seine Jünger auf sein Leiden, Sterben und Auferstehen in Jerusalem vorzubereiten (Matthäus 16,16-23; 20,17-18; Markus 10,32-33 u.a.).

Der Sohn Gottes kannte die Details seines stellvertretenden Leidens und Sterbens für uns im Voraus, und ging stracks dem Ziel seines irdischen Lebens entgegen. Er verbarg sich nicht vor seinen Feinden, sondern offenbarte ihnen seine richtende Autorität und seine Wiederkunft. So kam es zu der erschütternden Voraussage über das Schicksal der Hauptstadt Israels! Diese Stadt braucht kein „Schalom, Schalom“, son-dern Buße und Glauben an den Heiland der Welt. Sie wird keine Ruhe und keinen Frieden finden, bis sie ihren Heiland am Ende der Zeit bei seiner Wiederkunft anerkennen wird.

„Jerusalem, Jerusalem,
die du tötest die Propheten
und steinigst, die zu dir gesandt sind!

Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen,
wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel;
und ihr habt nicht gewollt!

Siehe,

»euer Haus soll euch wüst gelassen werden«.

Denn ich sage euch:
Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen,
bis ihr sprecht:
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“
(Jeremia 22,5; Matthäus 23,37-39)

Mangelnde Sündenerkenntnis und stolze Selbstgerechtigkeit, waren vermutlich die Wurzeln des Unglaubens der Mehrheit dieser Tempelstadt und ihrer Ablehnung des Messias. Der Herr Jesus liebte jedoch seine Feinde, antwortete und predigte ihnen oft. Sie aber konnten den Sohn Gottes nicht erkennen und dachten, ihn nicht als Retter vor Gottes Zorn über ihre Ungerechtigkeit zu brauchen (Johannes 8, 42-45).

Obwohl der Herr Jesus sein verheerendes Urteil über die Stadt der Träume aller Juden gesprochen hatte, ging er seinen Weg zu Ende. Er hätte auch in dieser Stadt, die er eine Mörderin der Propheten nannte, alle Bewohner erlöst von der Last ihrer Sünden, von der Lügenmacht Satans und dem Schnitter Tod, wenn sie ihren Retter und Heiland angenommen und an ihn geglaubt hätten. Jerusalem ist der Ort der diesseitigen Heilsvollendung! Am Kreuz betete der Fürst des Friedens für alle, die ihn hassen und ablehnen: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun (Lukas 23,34). Um seines Kreuzestodes willen wird die Stadt des Friedens deshalb nicht verheert werden. Hier hat der Herr Jesus nach seiner Auferstehung von den Toten auch seinen wunderbaren Geistleib offenbart. 50 Tage später erfüllte er die Verheißung des Vaters und goss seinen Heiligen Geist auf die wartenden Beter aus.

Als jedoch nicht die ganze Stadt, sondern nur einige Zehntausend sich dem Geist des Vaters und des Sohnes öffneten, brach das Elend über ihre fanatischen und liberalen Bewohner herein. Im Jahr 70 n.Chr. wurde die aufrührerische Stadt von den Römern aufs Neue erobert, der geplünderte Tempel geschleift und die meisten seiner Bewohner versklavt. Im Jahr 132 n.Chr. wurde die Ausradierung Israels eingeleitet und das Land von den Römern „Philistia“ genannt.

Bis zum Jahr 1948 n.Chr., also 1878 Jahre lang, waren Juden in „ihrer“ Stadt nur eine verschwindende Minderheit und konnten von dort aus keinen eigenen Staat aufrichten. Der Geist des neuen Israels unterscheidet sich leider nicht wesent-lich von dem Geist derer, die Jesus kreuzigten. Der Talmud, eine antichristliche Schrift, soll in 4000 Toraschulen unterrichtet werden, um die aus vielen Völkern Zusammengeströmten zu judaisieren. Werden sich deshalb die belastenden Worte Christi und die entsetzlichen Prophezeiungen des Propheten Sacharja in den letzten Tagen unserer Erde unausweichlich erfüllen? (Sacharja 12,2.3; 14,1.2.12-15 u.a.). Die Stadt des Heils und des Friedens wird keine Ruhe finden, bis Jesus Christus wiederkommen wird. Verkündigt uns die Geschichte Jerusalems in den Tagen Christi das Menetekel, das Gott auch über die meisten Städte unserer Welt aussprechen wird?

Der Völkermissionar Paulus hatte in Ephesus, der Hauptstadt der römischen Provinz Asiens, mehr als zwei Jahre lang tagsüber als Zeltmacher gearbeitet. An jedem Abend aber hielt er in einem gemieteten Saal einen evangelistischen Vortrag und erreichte damit in diesen 730 Tagen alle interessierten Männer und Frauen dieser Stadt. Deren Glaube und Liebe wirkte sich in der ganzen Provinz positiv aus, wie wir aus den Sendschreiben des auferstandenen Christus an die Gemeindeleiter in den sieben Städten erkennen. Trotzdem kam es zu einem Aufruhr in Ephesus, weil die Mehrheit der Einwohner ihren Glauben an die Muttergöttin Diana nicht aufgeben wollte. Dort wurde auch 431 n.Chr. in einem Konzil Maria als Gottesgebärerin und Gottesmutter festgeschrieben. Wenig später vertrocknete der Leben spendende Fluss dieser Stadt, der mit seinem Geröll das Meerufer immer weiter von der Stadt weggerückt hatte. Er nahm ein anderes Tal als Flußbett ein. Seither starren die prächtigen Gebäude von Ephesus und ihr großes Theater als leblose Ruinen zum Himmel.

Vielleicht sollten wir auch an die flächendeckenden Bombenteppiche denken, die auf die deutschen Städte im Zweiten Weltkrieg herabprasselten, sie in ein Ruinenfeld verwandelten und ein unbeschreibliches Elend verursachten. Hat das Volk der Reformation durch seine gottlose Philosophien, seinen eingebildeten Humanismus und die Tötung von sechs Millionen Juden nichts anderes verdient, als auch sechs Millionen Tote an den Fronten und in den Kellern der Heimatstädte zu erleiden?

Werden die Megastädte der Gegenwart an ihrer Stellung zu Jesus Christus gemessen werden? Wir sollten nicht auf die großen Einwohnerzahlen starren, sondern die bisweilen ver-schwindend kleinen Gemeinden in diesen Städten suchen, und für verfolgte Christusgläubige beten und sorgen! Die Weltgeschichte entscheidet sich nicht an der Masse der Macht und einem rasanten Fortschritt, sondern an dem Geist Christi, der auch in die Bewohner der Megastädte einwohnen will, aber meistens von ihnen abgelehnt wird. Der Herr Jesus hat uns gelehrt zu beten: „Dein Reich komme und dein Wille geschehe auf Erden - auch in den Megastädten - wie im Himmel!“ Auch Rom, das Babylon der Offenbarung, sollte lernen Buße zu tun, und sich seinem herrlichen Herrn zu unterwerfen.

Wer die Bibel liest, findet in einem der letzten Kapitel dieses Bestsellers die einzigartige Verheißung über das zukünftige himmlische Jerusalem (Offenbarung 21,1-27). Es wird die wahre „goldene Stadt“, ohne Unreinheit, Lüge und Egoismus sein. Die heilige Liebe Gottes wird sich dort in der Zahl derer, die niemand zählen kann, realisieren. Die Geheiligten werden in der Gegenwart Gottes, des Vaters und seines Lammes leben. Sie sollen der Tempel sein, in dem er wohnt.

Diese Stadt wird nicht aus irdischem Gold und Edelsteinen bestehen, sondern dem Geistleib Christi ähneln, der nach seiner Auferstehung durch Wände und verschlossene Türen gehen konnte. Diese geistliche Stadt, die Trillionen von Gläubigen beherbergen wird, ist unsere Hoffnung und die zukünftige Heimat derer, die ewiges Leben empfangen haben.

Wer diese eigenartige Stadt mit den modernen Megastädten der Menschen vergleicht, verstummt sprachlos, denn sie erscheint verhältnismäßig vielfach größer als der Elefant zu durcheinander krabbelnden Ameisen. Sie wird mit 2220 km Seitenlänge und derselben Höhe(!) alle irdischen Dimen-sionen sprengen, und das kubikförmige Allerheiligste darstellen, in dem Gott mitten unter den Nachfolgern Jesu wohnen wird. Der Herr Jesus hat diese göttliche Megastadt mit einer Offenbarung erklärt: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen!“ (Johannes 14,2.3).

Gebet: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name und der Name deines lieben Sohnes, auch in den wachsenden Megastädten unserer Erde. Gib den dort wohnenden Nachfolgern Jesu Christi geistliche Salzkraft, damit sie den Geschmack ihrer Stadt verändern können, und dein Geist auch im diesseitigen dämonischen Machtbereich sieghaft die Liebe Christi verwirklichen kann. Amen.

Fragen:

  1. Welche Megastädte sind dir persönlich bekannt?
  2. ''Wie kannst du mithelfen, dass in den mächtigen Zusammenballungen der Menschheit der Name des Vaters und des Sohnes verherrlicht wird?

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