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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung

BUCH 6 - DIE HURE BABYLON UND DIE ANBETUNG GOTTES (OFFENBARUNG 17: 1 - 19: 10) -- Das Ende der großen Verführerin und Vorbereitungen zur Hochzeit des Lammes
TEIL 6.1 Das Gericht Gottes über die Hure Babylon (Offenbarung 17, 1 - 18,24)

1. Die Aufforderung des Gerichtsengels (Offenbarung 17, 1-2)


Offenbarung 17, 1-2

1 Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir zeigen das Gericht über die große Hure, die an vielen Wassern sitzt, 2 mit der die Könige auf Erden Hurerei getrieben haben; und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.

Ein Rückblick auf die verherrlichte Frau im Himmel

Nach dem Blasen der lang erwarteten siebten Posaune (Offenbarung 11, 15-19) hatte Johannes, der auf Patmos verbannte Patriarch, in einer großen Vision im Himmel eine Frau gesehen, bekleidet mit der strahlenden Sonne. Der Mond war unter ihre Füße gelegt worden. Auf ihrem Haupt ruhte eine Krone mit zwölf blinkenden Sternen (Offenbarung 12, 1).

Diese prächtige Erscheinung einer verherrlichten Frau im Himmel wird als Hinweis auf die gotttreue Heilsgemeinde aus dem Volk des Alten Bundes sowie aus den Nachfolgern Jesu Christi im Neuen Bund verstanden. Beide zusammen erscheinen im geistlichen Sinn als diese vollendete Frau, die in der Herrlichkeit Gottes geborgen ist.

Der Allmächtige hat sich mit seinen ewig gültigen Bünden an seine Gemeinde gebunden, die ihm treu blieb, sowohl in guten als auch in bösen Tagen. Deshalb lebt sie eingebunden in die Heilige Dreieinigkeit. Sie ist der Tempel Gottes - allein aus Gnade (1. Korinther 3, 16; 6, 19; 2. Korinther 6, 16-18; Epheser 2, 16; 4, 4.16; 5, 30; 1. Johannes 4, 16 u. a.).

Am Anfang steht der Bericht vom Ende der großen Hure
(Offb. 17, 1)

Nach den verheerenden Zornschalengerichten (Offenbarung 16, 1-21) war einer der sieben Gerichtsengel zu Johannes getreten und hatte ihm in einer Vision das Gegenteil der treuen Frau in der Herrlichkeit Gottes gezeigt: Er offenbarte ihm das Gericht des Allmächtigen über eine untreue Frau, die er als “die große Hure” bezeichnete (Offenbarung 17, 1). Über 50 Verse im Buch der Offenbarung (Offenbarung 17, 1 - 19, 10) reden von dieser Hure, diesem religiös-wirtschaftlichen Phänomen im Machtbereich des Antichristen. Die Gemeinden in Anatolien und in allen Ländern der Erde sollten begreifen, dass die Beschreibung der großen Hure im Buch der Offenbarung eine der wichtigsten Warnungen an sie darstellt.

Der mächtige Gerichtsengel sprach den deportierten Patriarchen persönlich an und forderte ihn auf, mit ihm zu kommen, damit er das endgültige Gericht über diese raffinierte Ehebrecherin sehe und bezeuge. Zwar war bereits in Kapitel 14, 8 der vernichtende Fall der großen Stadt Babylon, als der Quelle aller Untreue gegen Gott, mit Jubel und Freude begrüßt worden. Das Ärgernis dieser geistlichen Ehebrecherin hatte die Bewohner des Himmels seit langer Zeit mit bitterem Grimm erfüllt, da durch ihre Untreue alle Völker der Erde verführt wurden. Aus diesem Grund war der Triumph über den Fall Babylons bereits vor der Ausgießung der sieben Zornschalen verkündigt worden. Jetzt aber sollte Johannes sehen, wie Gott die größte aller Verführerinnen mit einem einzigen Schlag vernichten ließ.

Der Patriarch wurde nicht aufgefordert, die böse Frau psychologisch zu analysieren, sondern er sollte nur das Gericht über sie und seine Ursachen beschreiben. Wer die Gnadengabe der Geisterunterscheidung hat, sollte nicht nur die gegenwärtige Bedrohung der Gemeinde und der Völker herausstellen, sondern antichristliche Personen und gottwidrige Mächte von ihrem Ende her beurteilen. Das Ende eines jeden Träumers, der den Pluralismus gleichberechtigter Religionen fördert, ist bereits festgelegt im Gericht über Babylon, die größte aller Verführerinnen. Ein unrealistischer Humanismus oder die Gleichberechtigungstoleranz anderen Religionen gegenüber sind mit dem Sühnetod Jesu Christi unvereinbar. Neben dem Gekreuzigten gibt es keinen Weg zu Gott. Wer multikulturelle Kompromisse propagiert oder einen betrügerischen Synkretismus anvisiert, ist nicht vom Heiligen Geist, sondern vom Feind des Kreuzes Jesu inspiriert worden, und darüber hat Gott bereits Gericht gesprochen.

Vorsicht: Lebensgefahr!
(Offb. 17, 1)

Die Gemeinde Jesu wie die bibeltreue Synagoge sollen die attraktive Verführungsmacht, die alle Menschen und Religionen unter ihren Einfluss bringen will, frühzeitig erkennen. Kein Nachfolger Christi soll auf diese bezaubernde Hure hereinfallen, sondern sie mit ihren Methoden von Anfang an durchschauen und begreifen: das Verdammungsurteil Gottes über die große Hure ist bereits gefällt worden. Wer mit ihr hurt, wird mit ihr verworfen werden (Römer 2, 1-3; 3, 8; 1. Korinther 11, 29.34; Galater 1, 8-9; 5, 10; 1. Timotheus 5, 11-12; Offenbarung 14, 8; 17, 1 u. a.).

Die geistliche Ehebrecherin
(Offb. 17, 1)

Warum wird diese Frau die größte aller Huren genannt (Offenbarung 17, 1)? Vielleicht erscheint sie in der Welt als eine bedeutende Persönlichkeit, klug, reich, listig, einflussreich, voller Glut in ihrer Lust die Heiligen und Reinen in ihren Bann zu ziehen. Wahrscheinlich ist die Hure eine ursprünglich geistlich gesinnte Frau, die sich an den heiligen Gott gebunden und ihm Treue gelobt hatte (Apostelgeschichte 20, 30; 1. Johannes 2, 18-19), aber sie liebte nicht ihn allein. Sie buhlte mit allen Königen der Erde, schlief mit jedem von ihnen, nahm Kontakt mit außerirdischen Geistern auf und verbündete sich mit den Wirtschaftsbossen ihrer Zeit. Die Hure tanzt auf vielen Hochzeiten!

Diese Frau ist geil darauf, treue Gläubige ihrem Herrn abspenstig zu machen. Sie verführt sie, um sie zu beherrschen, an sich zu binden, zu kontrollieren, auszunützen, auszusaugen, zu vernichten und sie zum Schluss fallen zu lassen. Sie liebt niemanden aufrichtig und dient keinem ohne Absicht, denn sie will mit den Mitteln ihrer Macht die Menschen beherrschen und alle in ihrer Hand vereinen.

Sie sitzt an allen Wassern
(Offb. 17, 1)

Der Gerichtsengel betonte gegenüber Johannes, dass die große Hure "an allen Wassern sitze" (Offenbarung 17, 1). Bei dieser Formulierung denkt man im Orient daran, dass alle fruchtbaren Gärten und Felder, alle Oasen und Flüsse, alle Häfen und Küsten von der Hure unterwandert, beeinflusst und kontrolliert werden. Sie hat ein Netz von Agenten über die Erde geworfen. Sie stellt eine einflußreiche Wirtschaftsmacht dar, beherrscht die Wege des Handels, kennt alle Tricks und scheut keinen Schmuggel. Sie weiß, wie man schnell Gewinn macht, naive Leute hereinlegt und sie letztlich versklavt. Sie ist mit allen Wassern gewaschen. Von jedem Gewinn bekommt sie ihren Anteil, bisweilen den Zehnten oder ein Fünftel, manchmal die Hälfte oder sogar alles. Die Hure ist steinreich. Ihr Herz ist dabei hart wie Stahl.

Die Erdenbewohner sind trunken von ihren Ideen
(Offb. 17, 2)

Die Ehebrecherin versucht, gleichzeitig Gott und dem Mammon zu dienen. Sie will den Heiligen Geist und irdische Macht in sich vereinen. Alle Völker, Sprachen und Nationen (außer den Stämmen Israels) sollen von ihr abhängig werden (Offenbarung 17, 15). Alle hören der großen Versucherin willig zu. Sie trinken begierig vom Wein ihrer geschäftstüchtigen Religiosität (Offenbarung 17, 2). Sie lassen sich benebeln von ihren Ideen und begeistern von ihren Visionen. Fanatismus erfasst die Betrunkenen. Böse Geister treiben sie zu blutigen Exzessen.

Jesus dagegen blieb auf Erden arm und besaß nicht einmal einen Esel. Der König der Juden erhob keine Steuern und stellte kein schlagfertiges Heer auf. Er suchte keinen Kontakt zu den politischen und religiösen Führern seiner Zeit. Er diente allen umsonst, die zu ihm kamen, trieb Dämonen aus Besessenen aus und opferte sich selbst am Ende seines Lebens, um seine verhärteten Feinde zu retten.

Der Geist Jesu ist das Gegenteil der machtgierigen Lust der großen Hure. Jesus blieb sanftmütig und demütig trotz seiner heiligen Vollmacht. Er suchte und berief alle, die bereit waren, sein Joch auf sich zu nehmen, um mit ihnen zusammen die Welt zu pflügen, zu besäen und zu ernten.

Die große Ehebrecherin aber lässt Könige für sich arbeiten. Sie versucht, sie mit List und Lust zu gängeln. Selbst der Antichrist und sein falscher Prophet befolgten zeitweise ihre Empfehlungen. Sie regierte sie mit ihrem betrügerischem Charme.

Wer die größte aller Verführungsmächte unterschätzt oder nicht beachtet, ist unweise, blind und naiv. Wer meint, diese von Dämonen gezeugte und getriebene Hure von sich aus beurteilen zu können, irrt. Sie zu erkennen ist nur möglich durch die Gnadengabe des Heiligen Geistes. Dieser jedoch offenbart vor allem das Gericht und die Vernichtung dieser Sklavin Satans.

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