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Home -- German -- Offenbarung -- 090 ( Die sieben Posaunengerichte )

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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studi(en zum Buch der Offenbarung

BUCH 3 - DIE HERAUSGERUFENEN AUS ISRAEL UND DEN VÖLKERN ANGESICHTS DER SIEBEN POSAUNENGERICHTE (OFFENBARUNG 7:1 - 9:21)
TEIL 3.3 - DAS LAMM GOTTES ÖFFNET DAS SIEBTE SIEGEL MIT DEN SIEBEN POSAUNENGERICHTEN UND DEN DREI WEHERUFEN (OFFENBARUNG 8:1- 9:21)

2. Die sieben Posaunengerichte (Offenbarung 8:7 - 9:21)


OFFENBARUNG 9:01-02
1 Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. 2 Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens.

Der fünfte Posaunenstoß – 
die Heuschreckeninvasion

Die Hölle wird losgelassen

Als der fünfte Engel gellend in seine Posaune stieß, fiel ein Stern vom Himmel auf die Erde. Er strahlte nicht herrlich wie einst, sondern war erloschen und ausgebrannt.

In Kapitel 1,16-3,22 der Offenbarung lasen wir von sieben Sternen, die in der Hand des auferstandenen Herrn ruhten. Sie symbolisierten die Leiter der sieben Gemeinden in Vorderasien. Unter ihnen waren leuchtende und bedeutende Hirten ihrer Gemeinden wie auch erloschene Versager und irrende Prediger. Von diesen sieben Sternen aber ist hier nicht die Rede.

Der erloschene Stern, von dem in Kap. 9,1 berichtet wird, daß er auf die Erde fiel, meint einen machtbegabten Engel. Dessen Fall und Absturz auf die Erde weisen auf ein vorausgegangenes Gericht im Himmel hin. Der gefallene Engel muß an seinem weiteren Verderben selbst mitarbeiten.

Der Sturz dieses Engels ist vermutlich nicht dasselbe wie der Sturz Satans aus dem Himmel auf die Erde, wie Jesus ihn voraussah (Lk. 10,18-20), auch nicht die Vertreibung Satans durch den Erzengel Michael und sein Heer (Offb. 12,7-9). Vielmehr handelt es sich bei diesem gefallenen Engel um einen Wegbereiter des Fürsten dieser Erde, der bei der Versiegelung der 144.000 aus den Stämmen Israels entlarvt und durch den Glaubensschrei der unzählbar großen Schar der Märtyrer vor dem Thron Gottes und seines Lammes geächtet wurde. Im Himmel und auf der Erde werden mehr antichristliche Geister entlarvt, ausgetrieben und überwunden, als wir wissen. Jesus ist und bleibt der Sieger! Kein unreiner Geist kann auf die Dauer seinem Heiligen Geist und seinem vollmächtigen Wort widerstehen.

Die Öffnung des Schlundes
 zur Unterwelt. Der gefallene Engel hielt den Schlüssel für die Tür zum Abgrund in seiner Hand. Bis dahin hatte das Heer der Dämonen und Teufel kein Recht gehabt, uneingeschränkt über die Bewohner der Erde herzufallen. Der Stern, der aus dem Himmel zu den Gottlosen auf die Erde hinabstürzte, bekam jedoch mit dem Schlüssel das Recht und die Macht, den Schlund der Hölle aufzuschließen. Vielleicht sah Johannes bei dieser erschütternden Vision des Öffnens der Hölle etwas wie einen erloschenen Vulkan, der plötzlich wieder aktiv wurde, rauchte, explodierte und den gesamten Luftraum mit Wolken, Steinbrocken und Giftgasen erfüllte. Alles, was einem solchen Ausbruch im Weg steht, wird gewaltsam weggefegt. Bilder von den Ausbrüchen des Krakatau in Indonesien oder des Helenaberges in den Rocky Mountains, sind dokumentierte Zeugnisse solch überdimensionaler Katastrophen. Geistlich gedeutet erleben wir heute, wie plötzlich Dämonen eruptionsartig auf die Weltbevölkerung losgelassen werden. Die modernen Medien, seien es Zeitungen, Magazine, Radio, Fernsehen, Video, Kassetten oder das Internet, ermöglichen seit wenigen Jahrzehnten, daß eine unglaubliche Flut von Schmutz, Gottlosigkeiten, Versuchungen und Aufstachelungen zu Begierden und zu Gewalttaten auf Groß und Klein eindringt. Was zuvor auf wenige atheistische Kreise oder okkulte Zirkel beschränkt war, flimmert heute schamlos und brutal über die Bildschirme in allen Wohnzimmern, Schulen, Flugzeugen und Werkhallen. Sicher, bisweilen bieten die Medien gute Programme und scheinbar wichtige Nachrichten. Selten jedoch hören oder sehen wir etwas von Gott und seinem Lamm, von seinem Zorn und seiner Liebe, von seinem Gesetz und seinem Evangelium. Die geistliche Unterernährung der von den Mediengeistern hypnotisierten Massen ist längst in eine geistliche Auszehrung übergegangen, so daß bei einzelnen wie bei Völkern immer weniger Widerstand gegen Verführung zu Sünde und Verbrechen vorhanden ist. Die geistliche Luft in unserer Welt ist verpestet. Die Sonne Jesus Christus ist weitgehend verdunkelt worden. Die für die Medien Verantwortlichen müssen schnell umkehren, sonst werden sie zu Gehilfen des aus dem Himmel gefallenen Engels.

Der hereinfallende
 Heuschreckenschwarm

OFFENBARUNG 9:03 - 06
3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. 4 Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen. 5 Und ihnen wurde Macht gegeben, nicht daß sie sie töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. 6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden, sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen.

Der Rauch, der alle Luft erfüllte, verwandelte sich in der Vision des Sehers in einen unübersehbaren Heuschreckenschwarm, der die gesamte Erde überfiel. Mose hatte dem Pharao ein solches Strafgericht als die achte Plage Gottes mitteilen müssen (2. Mose 10,1-20).

In der Schau des Johannes aber zeigten sich die Heuschrecken nicht als echte Heuschrecken, deren Junge noch nicht fliegen können und deshalb ständig vorwärtskrabbeln und weit und breit alles, was grün ist, abknabbern. Die Heuschrecken in der Offenbarung erscheinen vielmehr als Plagegeister mit einem begrenzten Auftrag.

Sie haben weder das Recht noch die Fähigkeit, Christusnachfolgern Schaden zuzufügen, die das Siegel des Heiligen Geistes unsichtbar auf ihrer Stirn tragen. Weder die Anfänger im Glauben, die als „das Gras“ bezeichnet werden, noch die in der Verfolgung Bewährten, die als „Bäume“ erscheinen, stehen in Gefahr, von dem dämonischen Massenansturm vernichtet zu werden (Offb. 3,10; 9,4). Denn sie leben im Geist der Wahrheit und in der Liebe Gottes und bleiben in der Hand ihres guten Hirten bewahrt (Joh. 10,27-30). Der böse Feind findet keine Macht an ihnen (Offb. 7,2-8).

Die Gemeinde der unterdrückten Israeliten hatte damals in Ägypten das Blut des Passahlammes an die Türpfosten ihrer Häuser gestrichen, damit der Würgeengel des Herrn an ihnen vorübergehe (2. Mose 12,1-51). Die Kinder Jakobs waren zwar auch nicht besser als die Ägypter. Sie stellten jedoch sich selbst und ihre Familien unter das Blut des Lammes und blieben deshalb vor dem Zorn Gottes bewahrt.

Heute, im Zeitalter der Gemeinde Jesu, bewährt sich die Gnade des Gotteslammes wiederum als eine Schutzmacht. Wer „in Christus“ bleibt, lebt in einer Art geistlichem Luftschutzkeller. Die christusfernen Menschen aber sind in der Vision des Johannes den Millionen heuschreckenartiger Höllengeister freigegeben, weil sie ihre vermeintliche eigene Gerechtigkeit der Gerechtigkeit des Sohnes Gottes vorzogen. Die freie Gnade des Lammes Gottes steht ihnen jedoch weiterhin offen. Die Christusopponenten sollen die Plagen der Hölle an Leib, Seele und Geist erleiden, dabei aber nicht ausgelöscht oder vernichtet werden. Die Chance zur Umkehr in der letzten Stunde steht ihnen noch offen.

Die Plagen, welche die Nichtwiedergeborenen erleiden müssen, gleichen in ihrer Intensität den Schmerzen, die der Stich eines Skorpions verursacht. Einzelne Arten von Skorpionen im Nahen Osten verursachen mit ihrem Stich wahnsinnige Schmerzen im Nervensystem, die bei Erwachsenen 24 Stunden oder länger anhalten und die bei Kindern und Kleintieren zum Tod führen können. Selbst Pferde entsetzen sich vor den heimtückischen Skorpionen. Skorpione beugen, wenn sie sich bedroht fühlen, ihren Schwanz über dem Rücken und Kopf nach vorne, um von hinten her vorwärts zu stechen!

Wir wissen nicht, welche Art von Plagen, Schmerzen und Verzweiflung christusferne Menschen durch das einbrechende Dämonenheer erleiden müssen. Vielleicht peinigt sie pure Existenzangst vor Flucht, Krieg und Tod. Oder aber sie erleiden die Folgen ihrer Sünden mit Aids und Syphilis. Vielleicht haben auch Drogen ihre Nerven zerrüttet. In unseren Tagen wächst ferner die Angst vor Dämonen, die schon Goethe kannte: „Die Geister, die ich rief, die werd‘ ich nicht mehr los!“ Manche an Dämonen ausgelieferte Menschen leiden unter Depressionen und meinen gewürgt oder vergewaltigt zu werden. Wer die Entsetzensschreie dieser Geplagten einmal hörte, wird ihre abgrundtiefe Verzweiflung nie wieder vergessen. Manche versuchen Selbstmord zu begehen. Wie Johannes aus seiner Vision berichtet, werden jedoch die so Gequälten am Selbstmord gehindert. Ihre Plage dauert nicht nur 24 Stunden wie bei einem Skorpionenstich, sondern lange fünf Monate, in denen es kein Entrinnen gibt.

Gleichzeitig aber enthält diese Zeit der Plage auch einen Trost: Wer zu Jesus flieht und willentlich seinen Sünden und der Gemeinschaft der antichristlichen Kreise absagt, kann von seinen Teufeln befreit werden. „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!“ (Joh. 8,36)

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