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Kennen wir den heiligen Geist?
Kurze Erläuterungen zu 335 Texten der Bibel, die über den Geist Gottes reden
TEIL III Der heilige Geist und die Apostel Jesu Christi
1. Der heilige Geist in der Apostelgeschichte
(verfasst zwischen 60 und 62 n. Chr.)
PETRUS und die Kraft des heiligen GeistesDas Hereinbrechen des heiligen Geistes und die erste Predigt des Petrus Das Hereinbrechen des heiligen Geistes und die erste Predigt des PetrusApostelgeschichte 2:1-4 Der Pfingsttag folgt, entsprechend dem jüdischen Kalender, 50 Tage nach dem Passahfest. Während das Passah die Rettung vor Gottes Zorn und Gericht durch das Blut des geschächteten Lammes bedeutet, bezeugt das Pfingstfest die Darbringung der ersten Garbe als Erntedank bereits zu Beginn der Sommerernte. Das christliche Pfingstfest bedeutet „die erste Garbe“ der Wiedergeborenen durch den heiligen Geist, auf Grund des geschächteten Passahlammes, dessen Blut uns vor Gottes Zorn und Gericht rettet. Somit ist das Kreuz Jesu die unersetzbare Voraussetzung zum Kommen des heiligen Geistes. Wer einmal einen Hurrikan oder einen Tornado erlebt hat, weiß um die verheerende Macht dieser Stürme. Der heilige Geist brach wie ein Wirbelsturm unwiderstehlich in den Machtbereich Satans mit Brausen hinein, aber ohne eine Zerstörung bei Menschen anzurichten. An den Bäumen zitterte kein Blatt und in den Zimmern bewegten sich keine Gardinen. Der Geist brach herein wie ein Sturm, aber er war keiner. Plötzlich erschienen kleine Flammen in der Luft. Doch bevor einer aufspringen und Löschwasser holen konnte, setzten sie sich wie Feuerzungen auf die Häupter der Betenden. Kein Haar roch jedoch versengt. So offenbarte sich der heilige Geist, wie ein brausender Sturm und in kleinen Feuerflammen, die sich wie feurige Zungen auf jeden der Wartenden setzten. Die Betroffenen aber waren nicht entsetzt oder beunruhigt, denn der Geist des Vaters und des Sohnes erfüllte sie mit göttlichem Wohlgefallen. Seine Liebe und seine Kraft, seine Freude und sein Friede, seine Geduld und seine Treue, seine Reinheit und seine Demut durchströmten jeden von ihnen. Da Orientalen alles emotionaler als kühle Nordeuropäer empfinden, werden die Erfüllten mit dem Geist aufgesprungen sein, sich umarmt, vor Freude getanzt und Lobpreislieder und Psalmen gesungen haben. Dabei gewährte ihnen der heilige Geist die Gabe in verschiedenen Sprachen zu sprechen, um das Gericht Gottes seit der babylonischen Sprachverwirrung zu überwinden. Der allwissende Geist gab jedem das rechte Wort ein! Sie glichen geistbegabten Propheten, die nicht sagten was sie dachten, sondern was der Herr wollte, dass sie sagen sollten. Alle wartenden Beter waren gleichermaßen von dem Gnadengeist erfüllt. Da war keiner frömmer oder heiliger als der andere. Herbeigeeilte Außenstehende standen perplex vor den begeisterten Lobsängern. Die Spötter unter ihnen meinten, dass diese betrunken seien. Die Besonnenen unter ihnen hörten jedoch die Festgemeinde die Großtaten Gottes in ihren Sprachen zu bezeugen. Apostelgeschichte 2:14-36 Der im galiläischen Dialekt redende Petrus war durch Gottes Geist plötzlich zum feurigen Prediger und Evangelisten geworden. Er verkündigte keine eigenen Worte, vielmehr erinnerte ihn der heilige Geist an alles, was er von den Propheten und aus dem Leben Jesu sagen sollte. Der HERR hatte Joel geoffenbart: „Ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch“. Diese Offenbarung sprengte das Denken vieler Kinder Jakobs: Der Geist, der in Gott wohnt, sollte in sündige sterbliche Menschen hineinkommen, damit sie der göttlichen Natur teilhaftig werden und ewiges Leben besitzen! Nicht nur bußfertigen Gliedern des auserwählten Volkes galt dieses Vorrecht, sondern allen Menschen in allen Erdteilen, die sich in Gottesfurcht der Demut des gnädigen Geistes öffneten, sollten der Wiedergeburt teilhaftig werden. Jeder, der den HERRN mit Ernst anruft, hat die Zusage, von ihm durch die Einwohnung seines Geistes gerettet zu werden. Petrus hat unter der Leitung dieses Geistes eine neutestamentliche Vertiefung der Offenbarung an Joel formuliert: Er erkannte, dass nach der Auferstehung und Heimkehr Jesu zu seinem Vater im Himmel dieser ihm den verheißenen heiligen Geist übergeben hatte, weshalb Christus, der HERR, ihn ausgießen konnte auf wen er wollte. Petrus bezeugte im Glauben seine Erfahrung, dass er und die anderen Apostel der Beweis für diese Geistausgießung sind, die herbeigeeilten Außenstehenden jedoch zu den Mördern des Messias gehören. Sein Volk hatte das Ziel seiner Geschichte verfehlt. Der Schock aus dieser Anklage saß tief bei den perplexen Zuhörern. Keiner widersprach der Anklage des heiligen Geistes durch Petrus. Das Schweigen der Menge ist einer der Beweise für die Tatsache der Kreuzigung Jesu, die von den Muslimen bis heute geleugnet wird. Hätten sie nur eine Idee von begründeten Gegenargumenten besessen, hätten sie diese Anklage entrüstet abgewiesen. So aber wurden sie vom Geist der Wahrheit in ihren Gewissen überführt und – schwiegen! Apostelgeschichte 2:37-41 Die erste Predigt des heiligen Geistes durch Petrus verursachte bei vielen herbeigeeilten Zuhörern einen geistlichen Stich ins Herz. Das Schwert des Geistes durchschneidet Mark und Bein und richtet die Gedanken und Sinne der Menschen. Die Überführten wollten sofort etwas tun, um sich vor Gottes Gericht zu retten (Hebräer 4,12). Petrus antwortete ihnen: Nicht euer Tun kann euch vor dem Zorn des Heiligen retten, vielmehr ändert euren Sinn, kehrt um, bekennt euren Totalbankrott vor dem ewigen Richter, akzeptiert die Taufe mit Wasser zum Zeichen, dass ihr eine Grundreinigung braucht und euer alter Mensch symbolhaft ersäuft werden muss, so werdet ihr der Gnade und des Verdienstes Jesu teilhaftig werden. Ihr müsst in ihn hineingetauft werden, ihn anziehen, zu ihm gehören und in ihm bleiben. Wer sich ganz an Jesus ausliefert, der empfängt die Vergebung aller seiner Sünden umsonst. Diese Vergebung ist nicht allein eine Rechtszusage Christi durch Petrus, vielmehr wird sie durch den heiligen Geist bestätigt und gewiss gemacht. Wer sich in einer geistgeleiteten Buße an Jesus ausliefert empfängt den heiligen Geist als Gnadengabe des Sohnes Gottes. Das war und ist die Sensation und das Ergebnis der ersten Predigt am neuen Pfingstfest. Dreitausend Menschen jüdischen Glaubens hörten diese Botschaft, taten Buße, glaubten an Jesus, den Auferstandenen von den Toten, wurden getauft, empfingen den heiligen Geist und wurden ihrer Vergebung gewiss. Sie glaubten nicht zuerst an den heiligen Geist, sondern an den erhöhten Messias! Deshalb konnte sein Geist in ihnen Wohnung machen. Die Gemeinschaft der HeiligenIn der Apostelgeschichte 2,42-47 lesen wir, dass die Neugläubigen beständig in der Lehre der Apostel blieben, sowie in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet. Die Furcht Gottes kam über alle Seelen, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle, die gläubig geworden waren, blieben beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften ihre Güter und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer nötig hatte. Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. In dieser einzigartigen Beschreibung der Urgemeinde lesen wir kein Wort über den heiligen Geist, obwohl er es war, der diesen neutestamentlichen „Liebes-Kommunismus“ hervorbrachte. Das zeigt erneut, dass der Geist Gottes sich nicht selbst ehrt und herausstellt, sondern den wiederkommenden Christus groß macht. Die Neugläubigen erwarteten, dass Jesus jeden Augenblick wieder kommen könnte. Deshalb verkauften sie ihre Äcker und Häuser, lobten Gott und hofften, dass das Reich des Messias in allernächster Zeit hervorbrechen werde. Die Heilung des Gelähmten und ihre FolgenApostelgeschichte 3:12-16 Dieses Zeugnis des Petrus im Tempelhof zeigt erneut, dass nicht der Glaube an den heiligen Geist den Gelähmten heilte, sondern der Glaube an den Namen Jesus vollbrachte das Wunder der Heilung. Der Name Jesus enthält die Vollmacht des Geistes zu heilen. Wer an Jesus glaubt und sich mit ihm vertrauensvoll verbindet, empfängt Gnade über Gnade und Kraft aus seiner Fülle. Diese Heilung des Gelähmten hatte jedoch juristische Folgen. Die führenden Köpfe des Hohen Rates waren beunruhigt, dass ohne sie und neben allen Autoritäten solche Wunder geschahen. Deshalb wurden die zwölf Apostel gefangen genommen, über Nacht eingesperrt, um sich am kommenden Morgen vor dem höchsten Gericht ihres Volkes zu verantworten. Apostelgeschichte 4:5-12 Petrus erfuhr die Verwirklichung der Verheißung Jesu, dass sie sich nicht sorgen sollen, was sie zu sagen haben, wenn sie vor Gericht gestellt werden, denn der Geist ihres Vaters im Himmel werde ihnen die rechten Worte eingeben (Matthäus 10,19-20). So wurde der „Sprecher der Apostel“ vom heiligen Geist erfüllt, damit er in der Lage war Jesus zu verherrlichen. Wir tun gut daran über den Worten dieser wegweisenden Verteidigungsrede des heiligen Geistes zu meditieren. Bei dieser Rede wird wieder deutlich, dass der heilige Geist sich nicht selbst, sondern Jesus ehrt und bezeugt. Der Name Jesu, des Messias aus Nazareth, des Gekreuzigten, der von den Toten auferstanden ist, dieser Name ist voller Kraft, Geist und Segen. Der heilige Geist bezeugte durch den Mund des Petrus diese aufregende Aussage vor den Obersten seines Volkes, klagte sie aber gleichzeitig an, dass sie es waren, die ihren verheißenen Messias gekreuzigt hatten. Diese Anklage bedeutete noch kein Verdammungsurteil, sondern stellte einen eindringlichen Ruf zur sofortigen Buße dar. Durch Petrus wurde den schuldigen Abgeordneten des Hohen Rates indirekt das „Umsonst-Heil“ angeboten, denn der Name Jesus enthält sowohl das Heil für die heillose Welt, wie auch für jedes Glied im Hohen Rat und für alle Apostel. Wer aber an Jesus glaubt, der empfängt die Kraft des heiligen Geistes und das ewige Leben. Das folgende GemeindegebetApostelgeschichte 4:23-33 Die Gebetsgemeinschaft der Urgemeinde war die Antwort des heiligen Geistes auf die erneute Ablehnung Jesu und seines Heils durch die Abgeordneten des Hohen Rates. Die Apostel und die Gemeinde aber beteten miteinander den allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde an und bekannten, dass die wiederholte Ablehnung des Gnadenheils durch den Hohen Rat nichts anderes als die Fortsetzung des Aufruhrs der Menschen gegen Gott und seinen Christus darstelle, wie es der heilige Geist schon durch David in Psalm 2:1-9 bezeugt hatte. Der Geist der Wahrheit bestätigt im Neuen Testament geistgewirkte Prophetien des Alten Testamentes. Die Erkenntnis der Feindschaft der Herrschenden gegen den Gesalbten Gottes und seine Nachfolger verursachte keine Angst in den Betern. Sie sagten nur: „Herr, sieh an ihr Drohen!“ Das genügte, denn der Herr wacht über seiner Gemeinde, mehr als ein Mensch über seine Augen wacht. Die Anbeter baten nicht um ihren Schutz, sondern um Mut und Freudigkeit das Wort vom Kreuz und von der Auferstehung Jesu weiterzusagen, denn in diesem Zeugnis ruht die volle Kraft des heiligen Geistes. Darüber hinaus baten sie, dass Heilungen und Krafterweise im Namen Jesu durch sie geschehen möchten. Sie nannten ihn dabei nicht den Sohn Gottes, sondern den Knecht des HERRN, denn der heilige Geist bestätigte auch die Demut Jesu, wie sie in den Offenbarungen an Jesaja 40-66 vorgezeichnet waren. Dieses Glaubens- und Missionsgebet der bedrohten Gemeinde ließ den felsigen Boden Jerusalems erzittern und erfüllte alle Beter mit dem Trost und der Kraft des heiligen Geistes. Ihre Bitten wurden erhört: Sie bezeugten weiterhin mit Freimut Christus und sein Heil. Ihr erhöhter Herr ließ durch sie Zeichen und Wunder zu seiner Verherrlichung geschehen. Hananias und SaphiraApostelgeschichte 5:3-10 Jesus hatte seinen Jüngern eingeschärft, dass kein Mensch gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen kann. Er forderte sie auf sich allein auf den HERRN zu verlassen und an keine Versicherung durch Geldguthaben zu glauben. Hananias war berechtigt, einen Teil des Erlöses von seinem verkauften Acker für sich zu behalten. Aber da die meisten Gemeindeglieder den ganzen Verkaufspreis ihrer entäußerten Güter den Aposteln zu Füßen legten, wollte er nicht weniger fromm als sie erscheinen, heuchelte und behauptete, den gesamten Erlös in die Gemeindekasse eingezahlt zu haben. Geheuchelte Frömmigkeit wie bei Pharisäern aber galt bei Jesus als eine der am schärfsten verurteilten Sünden, da sie die Unwahrheit mit einer frommen Lüge bedeckte. Petrus erkannte in seiner Leitung durch den Geist Gottes die Gefahr der frommen Heuchelei, die in die Urgemeinde eindringen wollte und bezeichnete sie öffentlich als eine Lüge satanischen Ursprungs, die sich letztlich gegen den heiligen Geist richtet. Hananias starb sofort, wie vom Blitz getroffen, als seine fromme Heuchelei aufgedeckt wurde. Genauso erging es seiner Frau Saphira, der Petrus sagen musste, dass sie mit ihrem Mann bewusst einig geworden sei, nicht nur die Urgemeinde zu betrügen, sondern auch mit dem Geist der Wahrheit ein unlauteres Spiel zu treiben. Dieser Geist toleriert keine Lüge und keine Heuchelei. Alle Gemeindeglieder zuckten zusammen, als sie das Gottesgericht erkannten, das Petrus im Namen des heiligen Geistes durchführte. Der Geist Jesu Christi bringt nicht nur Harmonie und brillante Geistesgaben, sondern schafft auch Gottesfurcht, Selbstprüfung und das demütige Bekenntnis der Fehler und Sünden im Leben der Heiligen. Fromme Masken und stinkende Scheinheiligkeit müssen fallen, damit die Vergebung durch Christi Blut die Basis der Heiligkeit aller Gemeindeglieder bleibt. „Mit einem Opfer hat er für immer vollendet, die geheiligt werden“ (Hebräer 10,14). Viele HeilungenApostelgeschichte 5:14-16 Nach dem Reinigungsgewitter des heiligen Geistes vertiefte sich das geistliche Leben in der Urgemeinde. Der auferstandene Herr und Heiland konnte durch seinen Geist in gläubigen Herzen ungehindert schalten und walten. Nicht nur vermehrte sich die Zahl der wiedergeborenen Männer und Frauen, die sich ganz an Jesus hingaben, sondern auch viele Kranke wurden geheilt. Von den Aposteln ging eine große Kraft aus. Der Geist selbst blieb jedoch unsichtbar und verhüllt. Er stellte den auferstandenen Messias als den handelnden und kommenden Retter heraus. Ein weiteres GerichtsverfahrenApostelgeschichte 5:27-33 Die Kraft der Gnade, die in der Urgemeinde wirkte, blieb den Außenstehenden nicht verborgen. Der amtierende Hohepriester und die Sadduzäer, die an keine Geister und Engel glaubten, beneideten die Apostel, ließen sie gefangen nehmen und ins Gefängnis stecken. Diesen Liberalen gegenüber aber bezeugte sich der Auferstandene in einer besonderen Weise und ließ einen seiner Engel die Gebundenen befreien! Derselbe befahl den Befreiten sich nicht zu verstecken, sondern erneut auf den Tempelhof zu gehen und alle Worte des Lebens zu verkündigen (Kapitel 5,19-20). Die Abgeordneten des Hohen Rates waren betreten, als sie von dem leeren, aber bewachten und verschlossenen Gefängnis hörten. Sie ließen dann die lehrenden Apostel ohne Zwang zur Vollversammlung des obersten Gerichtes kommen. Auf die erneute Drohung und das wiederholte Verbot den Namen Jesus weiter in Jerusalem zu nennen, leitete der heilige Geist Petrus zum Bekenntnis, dass der Glaubensgehorsam Gott gegenüber allen menschlichen Pflichten und Rücksichten übergeordnet ist. Er bezeugte den erzürnten Abgeordneten die Auferstehung der Toten, da der Gott ihrer Väter den am Kreuz ermordeten Jesus auferweckt und zu sich in den Himmel emporgehoben hat. Dieses Geschehen bedeute für Israel einen Ruf zur sofortigen Buße, damit seine Bürger Vergebung ihrer Sünden empfangen könnten. Ohne Buße und Glauben an Jesus gebe es auch für Israel keine Vergebung. Dann versicherte Petrus den Abgeordneten: Wir sind die Augenzeugen dieser Heilstatsachen und der heilige Geist ist mit uns, der das Heil in allen realisiert, die sich diesen Wahrheiten öffnen. Ohne Glaubensgehorsam aber wird niemand den heiligen Geist empfangen. Etliche Glieder im Hohen Rat verlangten im Zorn die sofortige Tötung dieser Sektierer. Der angesehene Thoralehrer Gamaliel, ein Pharisäer, aber riet ihnen abzuwarten und zu prüfen, wie sich diese Bewegung entwickle, damit sie nicht gegen den Willen Gottes kämpften. So wurden die Apostel „nur“ ausgepeitscht, nachdem ihnen streng verboten wurde weiterhin über Jesus zu reden. Sie aber gingen fröhlich zum Tempelplatz zurück und lehrten dort wie auch in den Häusern, dass Jesus aus Nazareth der verheißene Messias ist (Kapitel 5,34-42). Die erste GemeindeordnungApostelgeschichte 6:3-4 Die Gemeinde Christi wird sowohl von außen als auch von innen angegriffen, um sie zu zerreißen und zu zerstören. Bei der Verteilung der Lebensmittel aus der gemeinsamen Kasse wurden die Witwen der Auslandsjuden, die der Landessprache nicht mächtig waren, übersehen. Vielleicht waren sie auch zu demütig und zu sanftmütig und drängten sich bei der Verteilung der Gaben nicht vor. Es entstanden echte Probleme in der Gemeinde. Da entschied Petrus, dass nicht die Apostel, sondern die Gemeinde aus ihrer Mitte sieben geisterfüllte Männer voller Lebenserfahrung und Weisheit aussuchen sollten, um die karitativen und sozialen Dienste in der Gemeinde zu überwachen und durchzuführen. Die Apostel aber wollten ihre gesamte Zeit im Gebet und in der Verkündigung des Leben schaffenden Wortes Gottes zubringen und nichts mit der verführerischen Macht des Geldes zu tun haben. Wenn eine Gemeinde wächst, können die Seelsorger und Hirten nicht mehr alle Aufgaben selber durchführen, sondern müssen ganze Arbeitsgebiete an befähigte Mitarbeiter abgeben. Sieben ausgewählte und evangelistisch gesinnte Diakone wurden von den Aposteln unter Handauflegung in ihr Amt eingesetzt, so dass sie zwar selbständig arbeiteten, aber der Aufsicht der Apostel untergeordnet blieben. Der heilige Geist ist kein Gott der Unordnung, sondern der Demut. Er gibt Freudigkeit zum Dienen. So bleibt der Frieden in der Gemeinde erhalten. In Jerusalem wurden danach selbst liberale Sadduzäer aus den Priestersippen Jesusnachfolger. Einer der sieben Diakone und Evangelisten war Stephanus, ursprünglich ein Auslandsjude mit Weitblick, der vom Geist Gottes in seinen Diensten geleitet wurde (Römer 8,14). Aus der Verteidigungsrede des Stephanus vor dem Hohen RatApostelgeschichte 6:8-12 Die Anklage gegen Stephanus konzentrierte sich auf seine Lehre zum Tempel, als dem Wohnort ihres Bundesgottes und auf seine Stellung zu dem Gesetz Moses mit seinen 613 Geboten, denen er neutestamentliche Gedanken gegenüber stellte (Kapitel 6,13-14). Stephanus hat in einer langen Verteidigungsrede (auswendig) seinen Glauben als Judenchrist an den Gott der Väter, an das Gesetz Moses und den Zug seines Volkes durch die Wüste bis zur Zeit Davids bekannt und erklärte dann zum Tempelbau Salomos: Apostelgeschichte 7:48-54 Das biblische Zeugnis vom Tempel, wonach Gott in keinem von Menschen errichteten Haus wohne, traf die Priester und Tempelbeamten mitten ins Herz, denn wenn der Tempel leer wäre, hätten alle Dienste dort ihren Sinn verloren, stoppten die Wallfahrten und würden die Feste ihres Volkes zur Farce werden (Jesaja 66,1.2). Stephanus spürte im heiligen Geist den wachsenden Widerstand der Sadduzäer und nannte sie deshalb halsstarrig, verstockt, taub und antigeistlich, wie einst ihre Väter (2. Mose 32,9; 3. Mose 26,41;Jesaja 6, 10-13; Römer 2,28-29). Der Geist der Wahrheit führte den evangelistischen Diakon in seiner Verteidigungsrede dazu, den gesamten Hohen Rat direkt anzuklagen. Seine Abgeordneten seien dafür verantwortlich, den unschuldigen, gerechten Jesus verraten und getötet zu haben. Der angeklagte Stephanus nannte seine Richter Verräter an ihrer eigenen Geschichte und Mörder des Messias! Der Geist leitete den gehorsamen Zeugen, auch die Scheinfrömmigkeit der Pharisäer im Hohen Rat zu attackieren und bezeugte ihnen, dass sie das Gesetz nur von Engeln und nicht von Gott direkt erhalten hätten, es jedoch trotz ihrer vielverzweigten Gesetzlichkeit nicht eingehalten haben. Wer aber nur ein Gebot übertritt ist des ganzen Gesetzes schuldig. Stephanus riss den Frommen seiner Zeit ihre Masken vom Gesicht und bezeichnete sie als Gesetzesübertreter, die den sofortigen Tod verdient hatten. Seine dreifache Kritik und Anklage gegen Tempelkult, Gesetzesfanatismus und religiös motivierten Mord an Jesus erregte die Verdächtigten so sehr, dass sie mit ihren Zähnen knirschten und ihn am liebsten zerrissen und zerbissen hätten. Auch heute, wenn vom Bau eines dritten Tempels geredet wird oder die Muslime für die Durchsetzung ihrer Scharia kämpfen, sollten wir von dem geistgeleiteten Zeugnis des Stephanus lernen. Der Geist der Wahrheit verleugnet antichristliche Geschichtsrealitäten nicht. Der Antigeist hat jedoch seinen Hass gegen die Geisterfüllten auch nicht geändert. Apostelgeschichte 7:55-8,1 Stephanus spürte sein Todesurteil auf sich zukommen, blickte auf zum Himmel, erkannte die Herrlichkeit Gottes und sah Jesus zur Rechten seines Vaters stehen. Als er seine geistgewirkte Schau vor dem Hohen Rat ausrief, verstanden die Schriftgelehrten sofort, dass er den 110. Psalm erfüllt sah, wo steht: Der HERR sprach zu meinem Herrn: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.« Sie begriffen, dass der junge Angeklagte sie alle als Feinde Gottes bezeichnete, die zum Schemel der Füße Christi gelegt werden sollen. Dazu bekannte Stephanus, dass Jesus, der Menschensohn, der Herr ist, der in der Einheit mit seinem Vater die Welt regiert und richtet. Diese Auslegung des Psalms war für die Abgeordneten des Hohen Rates eine Gotteslästerung. Deshalb schrieen sie laut auf und hielten sich die Ohren zu, dass keines dieser Worte in sie hineindringen möchte. Sie begriffen aber nicht, dass in der Schau des Stephanus Jesus nicht zur Rechten des Vaters saß, sondern stand, um den ersten Märtyrer um seinetwillen willkommen zu heißen. Die Wutentbrannten stürmten auf den Angeklagten ein, schlugen ihn, stießen ihn zu Stadt hinaus und steinigten ihn. Stephanus fiel auf seine Knie und betete in der Leitung des heiligen Geistes ähnliche Worte, wie sie Jesus am Kreuz ausgesprochen hatte (Lukas 23,34.46). Der Geist aus Gott liebt seine Feinde genauso wie Jesus es tat. Ein junger Thorajurist, Saul mit Namen, war begeistert von der Steinigung des Stephanus. Gemeindebildungen in SamarienApostelgeschichte 8:5-17 Die Verfolgung der Urgemeinde in Jerusalem musste auch der Ausbreitung des Reiches Gottes dienen. Geflüchtete Jesusnachfolger bezeugten das Heil in Christus. Bei den neuen Gläubigen in Samarien beschränkte sich die Erkenntnis nach ihrer Taufe im Namen Jesu zunächst auf einen Kopfglauben. Erst als Petrus und Johannes aus Jerusalem kamen, über den Anfängern im Glauben beteten und ihnen dabei die Hände auflegten, empfingen sie die Kraft des heiligen Geistes. Dadurch war der Glaube auch in ihren Herzen eingezogen. Der Geist des Vaters und des Sohnes will den ganzen Menschen besitzen, heiligen und erfüllen. Apostelgeschichte 8:18-20.22 Unter dem belasteten Wort „Simonie“ wird in der Kirchengeschichte der Versuch gebrandmarkt, wenn jemand versucht durch Geld oder Beziehungen ein kirchliches Amt zu erwerben. Ein solches Amt bleibt solange ohne Kraft, bis der Amtsträger Buße tut und durch Christi Blut und seinen Geist wiedergeboren ist. Petrus ist nicht der Versuchung erlegen, Geld für seine Not leidenden Flüchtlinge durch Kraftverkauf zu sammeln. Dazu hatte ihm Jesus genügend klare Weisungen gegeben. Wo Geld ist, da ist noch lange kein Geist! Wo aber der heilige Geist gegenwärtig ist, fließen durch Opfer auch die nötigen Gelder. Falls eine Gemeinde oder Mission Geldmangel haben, sollten sie prüfen, ob nicht der Mangel an Heiligem Geist die Ursache davon ist. Alle, die versuchen mit ihrem Geld in einer Gemeinde Einfluss zu gewinnen, sollten Buße tun, damit das böse Dichten und Trachten ihres Herzens von Grund auf verändert wird. Der erste Gläubige aus AfrikaApostelgeschichte 8:27-39 Das Reich der Kandake scheint in jener Zeit Äthiopien und einen Teil des heutigen Sudans umfasst zu haben. Ihr damaliger Regierungssitz wurde nördlich von Khartum in Meroe ausgegraben. Dort lebten auch Juden, die immer wieder von ihrem geliebten Jerusalem berichteten. So wurde der Kämmerer von seiner Fürstin dorthin gesandt, um zu prüfen, was es in dieser Stadt besonderes gebe. Für ihn war der Erwerb der Schriftenrolle des Jesaja ein Schatz. Er versuchte dieses Buch in Hebräisch zu lesen, konnte die Texte aber nicht verstehen. In diese Situation hinein befahl der heilige Geist dem Philippus, einem der sieben evangelistischen Diakone: „Gehe hin und halte dich zu dem Wagen!“ Das Gespräch zwischen dem Kämmerer und dem Diakon führte zum Glauben und zur Taufe des Gottsuchers. Sobald der Dienst des Philippus beendet war, entrückte ihn der Geist des Herrn nach Cäsarea. Dieser einmalige Vorgang zeigt, dass der heilige Geist strategische Weltmission durchführt (Offenbarung 5,6) und dass missionswillige Evangelisten von ihm zu suchenden Menschen geleitet werden (Römer 8,14). Der heilige Geist bei der Bekehrung des PaulusApostelgeschichte 9:17-19 Die herrliche Erscheinung Jesu vor den Toren Damaskus änderte das Leben und Denken des fanatischen Thorajuristen von Grund auf. Er begriff schlagartig: Der Gekreuzigte lebt! Er hat mich, den Verfolger seiner Gemeinde, nicht getötet. Er redet mit mir. Er hat mich begnadigt und mir seine Einheit mit seiner leidenden Gemeinde offenbart. Die Lichtfülle des lebenden Christus machte Saul blind. Er wurde zu Fuß in die Oasenstadt in der Wüste geführt. Dort fastete er - und betete! Der lebendige Herr befahl dem wenig bekannten Hananias in Damaskus Saul zu besuchen und ihn zu segnen. Hananias wollte zuerst nicht gehen, weil er wusste was Saul getan hatte und was er tun wollte. Aber der Herr befahl ihm erneut zu gehen, da er das Bußgebet des Verfolgers seiner Gemeinde erhört habe. Hananias nannte deshalb den blinden Beter: „Mein lieber Bruder Saul!“ Durch seine Handauflegung und sein Glaubensgebet wurde Saul wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfüllt. Der heilige Geist kommt und wirkt auf Grund des Zusammenwirkens des Herrn Jesus mit einem bußfertigen Beter und seinem glaubensgehorsamen Diener. Dort kann die Kraft des Geistes fließen. Apostelgeschichte 9:20-22 Saul, mit seinem wiedergewonnen Augenlicht und voll heiligen Geistes, bezeugte nicht in erster Linie die Gabe des Geistes Gottes in ihm, sondern bewies, dass Jesus der Sohn Gottes und der verheißene Messias ist. Dies ist die Lehre des heiligen Geistes, der sich selbst verleugnet, aber Jesus, den Herrn und Heiland der Welt verherrlicht! Je mehr Paulus der Leitung des Geistes der Wahrheit gehorchte, desto mehr gewann er Kraft und Weisheit in Damaskus das Evangelium zu verkündigen. Die Juden in dieser Oasenstadt hatten seiner Vollmacht nichts mehr entgegenzusetzen, deshalb versuchten sie ihn zu töten. Der Geist aber leitete die Gemeinde, ihn bei Nacht in einem geschlossenen großen Korb über die Stadtmauer hinab zu lassen, damit er im Schutz der Dunkelheit entrinnen konnte. Apostelgeschichte 9:31 Saul ging stracks nach Jerusalem zurück und versuchte die verängstigten Apostel zu treffen, aber nur Barnabas war bereit ihm zu begegnen und führte ihn als Mittler in den Kreis der Apostel ein. Saul konnte es aber nicht lassen, wo immer er war, von dem herrlichen Jesus zu reden, der ihm vor Damaskus begegnet war, so dass Auslandsjuden auf Pilgerfahrt in Jerusalem versuchten ihn zu töten. Die Ältesten der Gemeinde aber überzeugten Saul, dass es besser sei, wenn er in die Garnisonstadt der Römer nach Cäsarea ausweichen würde, damit keine neue Verfolgungswelle über die dezimierte Gemeinde hereinbreche. In diesem Zusammenhang wird berichtet, dass nicht nur in Samarien und in Damaskus Christusnachfolger lebten, sondern sich auch in Galiläa Gemeinden gebildet hatten, die in der Kraft und Strategie des heiligen Geistes wuchsen. Der offizielle Beginn der HeidenmissionApostelgeschichte 9:19-20 Der Bericht von dem Glauben und der Taufe des Hauptmanns Kornelius in Cäsarea zu Christus durch den Dienst des Apostels Petrus nimmt einen zentralen Platz in der Apostelgeschichte ein (Kapitel 10,1-11,18). Jesus bereitete den Sprecher der Apostel durch eine wiederholte Vision vor, nicht nur Juden zu missionieren, sondern auch „unreinen Nichtjuden“ das volle Evangelium anzubieten. Mehrere Verse erhellen dabei das Mitwirken des heiligen Geistes. Der Geist sprach zu Petrus, während er über Gottes Wort meditierte! Das ist die urgeistliche Regel für alle Christen! Der Geist versicherte dem Apostel, dass die drei Soldaten der römischen Besatzungsmacht nicht kommen werden, ihn gefangen zu nehmen, sondern er, der Geist, habe sie zu ihm gesandt, damit Petrus sie begleite! Er solle nicht zweifeln, sondern vertrauen und gehorchen! Apostelgeschichte 10:34-48 Petrus hatte seine Lektion gelernt und begriffen, dass vor Gott kein Mensch als unrein gilt, aus welchem Volk und Stand er auch kommt, denn Jesus hat am Kreuz die Sünde der gesamten Welt weggetragen. Seither hat jedermann das Vorrecht durch Umkehr und Glauben Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben zu empfangen! Als Petrus von der Erscheinung des Engels bei Kornelius hörte, wagte er gegen sein jüdisches Gesetz in das Haus eines verachteten Ausländers zu gehen und ihm zu berichten, dass der lebendige Gott Jesus mit dem heiligen Geist gesalbt hat und der Gesalbte voller Kraft und Liebe wirkte. Als Petrus betonte, dass wer immer an den Namen Jesus glaubt, Vergebung seiner Sünden empfängt, fiel der heilige Geist auf die gespannt lauschenden Zuhörer. Die jüdischen Begleiter des Petrus entsetzten sich, weil offensichtlich auch Römer und Griechen den heiligen Geist empfangen konnten. Das sprengte ihre Auffassung vom auserwählten Volk und öffnete weit die Tore zur Weltmission. Petrus aber befahl, dass alle Neugläubigen, die in fremden Zungen redeten, auch mit Wasser zum Zeichen ihrer Reinigung und Buße getauft werden sollten (Siehe Apostelgeschichte 11,1-28). Apostelgeschichte 11:28-30 In Antiochien am Orontos, einer Kolonie pensionierter römischer Soldaten, war auch eine Gemeinde Christi entstanden. Als ein neutestamentlicher Prophet aus der Urgemeinde in Jerusalem zu ihnen kam und durch den heiligen Geist eine große Hungersnot voraussagte, begannen die Gemeindeglieder in Antiochien Gelder zusammen zu legen, um die inzwischen verarmte Urgemeinde zu unterstützen. Der bedächtige Barnabas und der stürmische Saul wurden mit der Überbringung dieses freiwilligen Opfers nach Jerusalem beauftragt. |