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Kennen wir den heiligen Geist?
Kurze Erläuterungen zu 335 Texten der Bibel, die über den Geist Gottes reden
TEIL III Der heilige Geist und die Apostel Jesu Christi
3. Der heilige Geist in den frühen Briefen des Apostels Paulus(geschrieben zwischen 50 und 55 n.Chr) 1. Thessalonicher 1:4-7 In diesem vielleicht frühesten Brief des Paulus, der aus dem Jahr 51 n. Chr. erhalten ist, redet er die Gemeindeglieder in Thessaloniki als liebe Brüder in der Familie unseres Vaters im Himmel an, die von Gott geliebt und auserwählt worden sind. Ihre Erwählung wurde für Paulus sichtbar, weil diese Neugläubigen seine Predigt nicht nur angenommen haben, sondern sofort auch ihrer Kraft und des heiligen Geistes mit großer Gewissheit teilhaftig wurden. Sie haben gleichzeitig die Lebensweise des Paulus und das Vorbild des Herrn Jesus angenommen und haben sein Wort trotz Anfechtungen mit der Freude im heiligen Geist bewahrt und wurden so zum Vorbild für ganz Griechenland. 1. Thessalonicher 4:7-8 Paulus gebot der Gemeinde jede Unzucht zu meiden. Ein jeder lebe mit seiner Frau in Ehrerbietung und Heiligkeit zusammen, nicht in gieriger Lust, wie es manche Ungläubige praktizierten (Kapitel 4,2-5). Wer in Christus einverleibt wurde, ist damit aus aller Unreinheit in die Heiligung seiner Geschlechtlichkeit berufen worden. Wer meint in sittlicher Beziehung weitermachen zu können wie er früher gelebt hat irrt, denn sexuelle Unreinheit, wie immer sie auch aussieht, bedeutet eine Verachtung Gottes, der seinen heiligen Geist in unsere vergänglichen Körper hineingesenkt hat. 1. Thessalonicher 5:16-24 Im Telegrammstil teilt der Völkermissionar den Thessalonichern Selbstverständlichkeiten des christlichen Lebens mit. Dazu gehört ein fröhlicher Mut trotz Anfechtungen und Trauer, denn Jesus lebt und Gott ist unser Vater! Der heilige Geist will im Gebet direkt mit seinem Ursprung reden. Der Dank ist ein Stiefkind aller Menschen und sollte mehr geübt werden. Das erwartet der dreieinige Gott von uns. Die Gaben des Geistes und seine Leitung sollen nicht verachtet, gebremst oder verschwiegen werden. Alles soll jedoch am Evangelium geprüft werden, damit sich keine Fehlentwicklungen einschleichen. Jede Form des Bösen ist zu meiden, denn der Gott des Friedens will uns durch und durch heiligen und uns für die Ankunft Jesu Christi bereit machen. Er tut mehr an uns als wir wissen! 2. Thessalonicher 2:13-14 Paulus schreibt, dass er innerlich nicht anders kann, als Gott für die Thessalonicher zu danken, dass sie die Ersten in Mazedonien und Achaja waren, die ihre Erwählung zum Heil ergriffen haben, in der Heiligung durch Gottes Geist Fortschritte machten und fest im rechten Glauben blieben. Paulus nennt seine eigene Verkündigung ein Evangelium, das früher als die anderen vier Evangelien verbreitet wurde. Wo er mit seinen Mitarbeitern die frohe Botschaft vom Heil in Christus verkündigte bedeutete dies jedes Mal ein Evangelium und einen Ruf zur Herrlichkeit Jesu Christi! Galater 3:1-5 Im Bereich der Galater waren fanatische Judenchristen vermutlich aus jüdischen Zentren aufgetaucht, die die Neugläubigen bedrängten, sich beschneiden zu lassen und alle 613 Gebote Moses zu halten, wenn sie Gott gefallen wollten. Paulus fragte die schwankenden Neugläubigen im heiligen Zorn, ob sie das Heil durch die Predigt vom Glauben oder durch ihre mangelhaften guten Werke erhalten hätten. Dabei setzte er das Heil mit dem Empfang des heiligen Geistes gleich. Um ihnen zum richtigen Glauben zu verhelfen, habe er ihnen Jesus, den Gekreuzigten, mit Worten vor Augen gemalt. Sie hätten ihren Glaubenslauf geistlich gut begonnen. Der Herr habe ihnen auf Grund ihres Glaubens den Geist gegeben und große Wundertaten getan. Paulus hämmerte ihnen ein: Kein Heil und kein Geist, außer durch den Glauben an den Gekreuzigten! Wo aber das Heil und der Geist sich realisierten, dort geschehen gesegnete Taten als Frucht des Glaubens! Ein Rückfall in eine geistlose Gesetzesfrömmigkeit käme einer Verachtung Christi und seines Umsonstheils gleich. Galater 3:13-14 Paulus half den Galatern das Problem des Gesetzes Mose zu verstehen. Das Gesetz selber ist gut und geistlich. Aber kein Mensch ist gut und hält alle Gebote des Gesetzes. Wer jedoch ein Gebot übertritt gilt als ein Aufrührer gegen Gott und muss das ganze Gesetz als Ankläger und Richter erleiden. So ist einem Frommen das Gesetz zum Fluch geworden und zerbricht den Stolz eines jeden ehrlichen Menschen. Nun aber ist Christus zum Fluch anstelle aller Sünder geworden, weil er die Sünde der Welt auf sich nahm und an unserer Stelle ans Fluchholz gehängt wurde. Deshalb konnte der Segen, der Abraham und seinen Nachkommen zugesagt wurde, auch auf alle Heiden kommen, die um des Sühnetodes Jesu willen den heiligen Geist empfingen, sobald sie sich mit Jesus auf ewig im Glauben verbanden. Galater 4:4-7 Paulus wollte den Galatern helfen von ihrem Starren auf das Gesetz Moses freizukommen und zeigte ihnen, dass Jesus mit seiner Beschneidung selbst unter das Gesetz getan wurde, um alle, die unter dem Gesetz leiden, vom Gesetz Moses zu erlösen. Der erste Schritt, den Gott den vom Gesetz Geknechteten schenkte, war ihre Adoption, so dass jeder, der an Christus Jesus glaubt, juristisch gesehen ein Kind Gottes geworden ist. Diese rechtliche Anerkennung stellt aber nur die Grundlage für ihr Heil dar. Der HERR will als zweites Gnadengeschenk seine Adoptierten in richtige Kinder Gottes verwandeln und senkt ihnen dazu den Geist seines Sohnes in ihre Herzen. Dieser Geist ruft: „Abba, lieber Vater!“ Und als drittes Gnadengeschenk hat er seinen Kindern als ihre Hoffnung das Erbrecht zugesagt, damit sie an der Fülle Gottes und seiner Herrlichkeit Anteil bekommen sollen. Dies alles geschieht jedoch nicht durch das Halten des Gesetzes noch durch gute Werke, sondern allein aus Gnade durch den Glauben! Galater 4:28-29 Abraham hatte zwei Söhne: Ismael von der Magd Hagar und Isaak nach einer besonderen Verheißung Gottes von Sara. Die geheime Segenslinie geht durch den vom Geist Gezeugten, der von seinem Bruder verfolgt wurde. Genau so wird der vom Geist gezeugte Jesus und seine durch den Geist wiedergeborenen Nachfolger von Frommen, die ans Gesetz und ihre eigene Leistung gebunden sind, gehasst und verfolgt. Ihre Bedrückung und Leiden können aber ein Zeichen sein, dass sie zur Segenslinie gehören. Galater 5:3-6 Paulus stand vor den Galatern wie einst Mose vor seinem Volk, der es aufforderte zwischen Segen und Fluch zu wählen. Paulus legte den Galatern klare Leitsätze vor: ''Wer sich beschneiden lässt, muss alle Gebote Moses erfüllen, was unmöglich ist. Paulus fasste seine Botschaft zusammen: Beschneidung oder Unbeschnittensein taugen nichts, nur der Glaube an Christus, der in der Liebe des Geistes tätig ist. Die Früchte des GeistesGalater 5:16-25 Der Unterscheid zwischen einem Leben im Alten Testament und einem Wandel im Neuen Testament ist groß und umfassend. Wer im Alten Bund leben will muss dem HERRN wie ein Sklave des mosaischen Gesetzes dienen, wer aber im Neuen Bund lebt, ist durch den Sühnetod Christi von den richtenden Forderungen des Gesetzes befreit worden und lebt in der Freiheit des Geistes Christi, seines Erlösers. Wer im heiligen Geist lebt, empfängt Kraft die Begierden und Wünsche seines Fleisches zu überwinden. Der Kampf zwischen Fleisch und Geist geht jedoch so lange weiter, wie wir auf der Erde leben. Dabei bleibt die Vergebung Christi unser Trost. Der Geist Gottes bringt in allen Nachfolgern Christi nicht nur die neun aufgezählten Früchte des Geistes sondern noch weitere, nicht genannte, hervor. Früchte wachsen langsam, aber unaufhaltsam. Sie sind der Beweis für die Art eines Baumes. Jesus sagte: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!“(Matthäus 7,16.20; 12,33; Lukas 6,44). Die Früchte des Geistes sind keine Früchte und Verdienste eines Menschen, sondern Wirkungen der Gnade Jesu, ein Vorgeschmack des Himmels! Wer klug ist, lernt diesen Vers auswendig. Wer weise ist, bittet den Herrn, dass er alle diese Früchte in ihm zur Reife bringe. Wer Jesus und den heiligen Geist kennen lernen will, sollte die Liste dieser Früchte des Geistes genau studieren und im Gebet bedenken, denn Jesus ist die wahre Inkarnation aller Eigenschaften des Gottesgeistes, die wie Strahlen der Herrlichkeit seines Vaters in ihm wohnen (Hebräer 1,3; 13,8). Galater 6:1-7 Jeder Mensch macht Fehler. An Gott gemessen sind wir sehr mangelhaft und schuldig. Aber seit Christus alle unsere Sünden samt unserem „Sosein“ gesühnt und vergeben hat, lernen wir auch zu vergeben wie Christus vergibt (Matthäus 6,12.14.15). Wir waschen dem andern nicht den Kopf, sondern knien nieder und waschen ihm die Füße. Die Liebe Christi drängt uns jedoch noch mehr zu tun und auch die Lasten und Schwächen unseres Nächsten mit zu tragen, ihn nicht allein zu lassen, ihm zu helfen, für ihn zu beten und ihn zu begleiten. Wir sind alle versuchlich und brauchen einander. Jeder benötigt die Kraft des heiligen Geistes, um in der Liebe und in der Wahrheit zu überleben. Christus wird uns im Jüngsten Gericht nicht zuerst nach unserem Glauben fragen, sondern nach den Früchten, die dieser Glaube hervorgebracht hat. Oft tut eine Mutter in ihrem Haushalt mehr Dienste der Liebe, als ihr Mann mit seinen starken Worten. Lasst den Geist Christi seine Früchte in uns hervorbringen und reifen, damit wir heute schon im ewigen Leben stehen. Was der Mensch sät, das wird er ernten. Galater 6:17-18 Paulus ging mit den Galatern beinahe die Geduld aus. Er hatte bei seinen Diensten in Jesu Namen viel gelitten an Leib und Seele und Geist. Er sah sich als ein Mitgekreuzigter mit Jesus an und war bereit mit ihm am Kreuz zu bleiben, auch wenn es schmerzte. Letztlich aber befahl Paulus die Galater in die Umsonst-Gnade des Herrn Jesus, da ohne diese ihr menschlicher Geist den Versuchungen dieser Weltzeit nicht standhalten könnte. Er nannte die Angefochtenen weiterhin seine lieben Brüder. Und schloss mit Amen, zum Zeichen dass Jesus siegt und seine Wahrheit sich in der angefochtenen Gemeinde durchsetzen wird. |