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Home -- German -- Revelation -- 002 (Greeting to the Greek Church Members)
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OFFENBARUNG - SIEHE, ICH KOMME BALD
Studien zum Buch der Offenbarung
BUCH 1 - SIEHE, ICH KOMME BALD! (OFFENBARUNG 1:1 - 3:22)
Teil 1.1 Die Einleitung des Apostels Johannes zur Offenbarung Jesu Christi (Offenbarung 1:1-8)

2. Das Grußwort an die griechischen Gemeindeglieder in den Gemeinden Kleinasiens (Offenbarung 1:4-6)


OFFENBARUNG 1:4-6
4 Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, 5 und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut, 6 und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Johannes stellt sich in der zweiten Einleitung seines Buches im Stil der Apostelbriefe des Neuen Testamentes an griechisch denkende Gemeindeglieder am Anfang als der Schreiber dieser Offenbarung vor. Er ist den Griechen ein Grieche geworden und hat die Anordnung ihrer Briefköpfe übernommen.

Johannes war durch die Distriktverwaltung in Ephesus, der Hauptstadt der römischen Provinz Asien, auf die kahle und menschenarme Insel Patmos im ägäischen Meer verbannt worden. Er sehnte sich nach seinen jungen Gemeinden in Kleinasien, denen er als Hirte und Patriarch vorstand.

Das Zentrum, das Wachstum und die Lebendigkeit der Kirche Jesu Christi hatten sich nach der Zerstörung Jerusalems durch Titus im Jahre 70 n. Chr. über Antiochien nach Ephesus verlagert. Viele Juden und Judenchristen, die bei den Römern in Mißkredit geraten waren, lebten seither zerstreut im hellenistischen Kulturraum. Im Umkreis von Ephesus hatten sich mehrere Satellitengemeinden in den Bergen und Hügeln Anatoliens gebildet. Soweit bekannt ist, existierten damals mehr als nur sieben Gemeinden. Sie gruppierten sich jedoch um die sieben Provinzstädte.

Johannes redete alle Christen in der Provinz Asien als „die sieben Gemeinden“ an, da die Zahl Sieben damals „Fülle und Vollkommenheit“ bedeutete. Die spätere namentliche Nennung von sieben Gemeinden bezieht sich trotzdem nicht auf fiktive Orte. Diese Gemeinden existierten wirklich. Sie waren jedoch beispielhaft für die Verfassung und Situation der anderen umliegenden Gemeinden geworden.

Der verbannte Hirte sehnte sich nach seiner verwaisten Herde. Er litt mit ihr unter den beginnenden Schwierigkeiten und Verfolgungen auf dem Festland. Er rang mit Gott und Christus um ihre Rettung, Heiligung und Bewahrung in der hereinbrechenden Endzeit.

Johannes sah nach der Regierung der antichristlichen Kaiser Nero (54 - 68 n. Chr.) und Domitian (81 - 96 n. Chr.) mit der wachsenden Vergottung dieser Kaiser eine dämonische Versuchung und große Gefahr über die junge Christenheit heraufdämmern.

Er selbst war als Patriarch von den Römern ausgeschaltet und nach Patmos deportiert worden, damit seine Gemeinden schnell zerfielen und sich zerstreuten. Auf die Seite gestellt, unfähig einzugreifen und zu beraten, sorgte er sich um die verlassenen Seelsorger und Gemeindeglieder. Er bestürmte im Gebet Gott und Jesus, seine bedrohten Gemeinden zu retten, zu heiligen und zu bewahren.

Sein Herr antwortete und offenbarte ihm seine Gegenwart bei den einsamen Gemeinschaften. Er zeigte Johannes die Entwicklung seines Heils mitten in den Wehen der Endzeit, die notwendig sind, um unaufhaltsam wie bei einer Geburt eine neue Welt hervorzupressen. Die gnädige Offenbarung und Zusicherung der Heilsvollendung im Triumphzug Jesu Christi sollten dem einsamen Seher Ruhe, Kraft und Frieden schenken.

Gnade sei mit euch: Das wichtigste Wort, das der verbannte Apostel Jesu Christi seiner Gemeinde in ihrer Depression und Verfolgung mitteilen kann, ist der Apostelgruß, mit dem auch andere Apostel ihre Briefe im Neuen Testament beginnen: Gnade sei mit euch!

Nicht Angst vor der Verfolgung, vor dem kommenden Gericht oder vor Leistungsdruck durch ein unerfüllbares Gesetz, sondern Begnadigung schuldiger Verbrecher und ihre Begabung mit den Gnadengaben des Heiligen Geistes bleiben das beherrschende Thema, das geistliche Recht und die Quelle der Kraft für die Gemeinde Jesu Christi in allen Zeiten. Wir leben nicht mehr unter dem Gesetz wie die Juden und Muslime, sondern in der Gnade. Die alten Rechtsordnungen wurden durch das einmalige Opfer Jesu Christi erfüllt und überwunden. Etwas völlig Neues und Unerhörtes hat begonnen: Einem jeden Menschen steht umsonst die volle Gnade zu. Das ist das Gegenteil von dem, was der Islam mit seiner Selbstgerechtigkeit unter dem Gesetz Muhammads lehrt. Da gibt es keine Hoffnung auf Erlösung durch Gnade, sondern nur den Zwang zum Erfüllen des in Wahrheit unerfüllbaren Gesetzes.

Friede sei mit euch: Das Ziel unserer Begnadigung durch Gott, den heiligen Richter, ist der Friede. Der Zorn Gottes ist durch das einmalige, stellvertretende Sühneopfer Christi gestillt worden. Wer an ihn glaubt, kommt nicht mehr ins Gericht. Christus ist unser Friede. Er schenkt uns seinen eigenen Frieden in der Kraft des Heiligen Geistes. Er macht uns zu Friedensträgern und Friedensstiftern in einer Welt voller Haß, Streit und Krieg. Christus befähigt seine Geretteten, ihre Feinde zu lieben. Friede ruht in ihren Herzen, solange sie in Jesus bleiben. Der Herr hat in seinen Nachfolgern die Welt überwunden. Sie lieben jedermann und tun, was dem Frieden dient.

Das ist das Gegenteil von dem, was der Islam lehrt, denn der Friede Muhammads beruht auf Unterwerfung, Furcht vor Allah und Gehorsam gegenüber dem politischen Herrscher. Einen Frieden im Herzen, der höher ist als alle Vernunft, kennt der Islam nicht.

Der da ist, der da war und der da kommt: Gnade und Frieden werden nicht nur formal den Gemeinden zugesprochen, sondern die Heilige Dreieinigkeit schenkt beides ganz real. Die unverdiente Gnade und der ewige Friede entspringen jeder der drei göttlichen Personen und werden in den bedrohten und verfolgten Gläubigen befestigt.

Johannes bezeugt zunächst Jahwe, den Bundesgott des Alten Testaments, der sich nie ändert. Er ist, der er ist. Seine Treue und seine Verheißungen hören auch in der Not nicht auf. Er war vor aller Zeit, vor Beginn seiner herrlichen Schöpfung, und wird persönlich am Ende der Zeit kommen, um die gottlose Welt zu richten.

Die Botschaft von Gott, der zum Gericht kommt war nach Frants Buhl der Auslöser in Muhammads Leben, der zur Entstehung des Islams führte. Muhammad versuchte, durch die Zusammenstellung und Erfüllung der Scharia, des islamischen Gesetzes, dem Gericht des kommenden Gottes zu entrinnen. Eine solche menschliche Werkgerechtigkeit aber, ist ein grosser Irrtum und eine Selbsttäuschung.

Der wahre Gott war schon immer ein kommender Gott (Advent), der stets unterwegs ist, um zu suchen und zu retten, was verloren ist. Er will nicht kommen, um die Welt zu richten und zu vernichten, sondern um sie zu retten. Aus seiner Liebe entspringt die neue Schöpfung. Sein Heilsplan zielt auf einen neuen Himmel und auf eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.

Vielleicht hat Johannes in seiner missionarischen Ausrichtung auf die jüdischen Asylanten und die zahlreichen Judenchristen in seinen Gemeinden nicht schon am Beginn seines Buches vom Vater im Himmel reden wollen, sondern von dem ewig Seienden, dem unveränderlichen Jahwe. Vielleicht sah der Seher auch, wie der Vater sein Gesicht angesichts der kommenden Gerichte verhüllte und sich als der richtende, zornige Gott offenbarte. Die kommenden Verse in der Offenbarung Jesu Christi werden diese Geheimnisse erhellen.

Die sieben Geister vor Gottes Thron: Nach dem Bekenntnis zu Jahwe, dem unveränderlichen Bundesgott, bezeugt Johannes den Heiligen Geist in Gestalt von sieben Geistern, die vor Gottes Thron stehen. Von ihnen kommen gleichermaßen wie vom ewigtreuen Bundesgott Gnade und Friede zu den sieben Gemeinden. Die Bezeichnung des Heiligen Geistes als „die sieben Geister Gottes“ steht viermal in der prophetischen Offenbarung Christi (Kap. 1,4; 3,1; 4,5; 5,6).

Die Zahl Sieben ist die Summe aus drei und vier und bedeutet nach einigen Auslegern die segnende Dreieinigkeit über den vier Himmelsrichtungen. Gottes Geist wurde nach Christi stellvertretendem Tod auf alles Fleisch ausgegossen. Sein Geist eilt seither durch alle Lande. Er ist allgegenwärtig und will in jedem Menschen, in jedem Haus und Land Wohnung machen. Die sieben Geister sind der Geist des Vaters und des Sohnes, der mit den sieben Gemeinden in und um Ephesus in ständiger Verbindung stand. Jede Gemeinde soll mit einem besonderen Anteil vom Geist Gottes erfüllt werden.

Die sieben Geister handeln nicht selbständig, sondern stehen vor dem Thron des Allmächtigen stets zu seinem Dienst bereit. Ihre Vollmacht kommt aus ihrer Einheit mit dem Vater und dem Sohn. Der Heilige Geist ist Gott gehorsam, so wie der Sohn allezeit dem Willen seines Vaters untertan ist. Wahre Liebe scheut sich nicht vor einem völligen Gehorsam, sondern schafft eine harmonische Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters. Jesus hatte bekannt: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat und vollende sein Werk (Joh. 4,34). Der Hochmut lehnt sich gegen den Allmächtigen auf, die Demut aber wird eins mit ihm. Die sieben Geister Gottes sind sein eigener Geist.

Jesus Christus, der treue Zeuge: Der Gnaden- und Friedensgruß erreicht die sieben Gemeinden sowohl von Gott, dem Vater, als auch vom Heiligen Geist, der sich um ihretwillen als „sieben Geister“ offenbarte. Zum Schluß wird die Begnadigung zum Frieden auch von Jesus Christus bezeugt, der in der völligen Einheit mit seinem Vater und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Jesus Christus werden in dieser Briefeinleitung drei bedeutende Namen und Attribute gegeben, die ihn selbst und seine Offenbarung zutreffend beschreiben.

Er wird der treue Zeuge genannt. Jesus hatte nie geleugnet, Gottes Sohn und ewiger König zu sein. Sein Bekenntnis zu seinem himmlischen Vater und sein Festhalten an seiner Vollmacht, selbst als er in Fesseln vor seinen Richtern stand, waren die Ursache zu seiner Verurteilung mit dem Tod am Kreuz. Er war zuvor nicht vor seiner Gefangennahme geflohen, obwohl er bis ins Detail wußte, was auf ihn wartete. Er blieb seiner Berufung und seinem Evangelium treu bis zum Sieg.

Der Erstgeborene von den Toten: Der zweite Name des gnadenreichen Christus heißt der Erstgeborene von den Toten. Jesus wurde vor aller Zeit vom Vater in Ewigkeit geboren und wurde Mensch um unserer Erlösung willen. Er ist real am Kreuz gestorben, auch wenn der Qur’an diese Geschichtstatsache leugnet. Jesus wurde in Totentücher eingehüllt und zum Tod gesalbt. Der Tod, der Sklave Satans, konnte jedoch den heiligen und sündlosen Jesus nicht festhalten. Sein ewiges Leben lebt immer. Jesus überwand den Tod, entwich ihm und trat mit seinem geistlichen Leib in einen neuen Abschnitt seines Lebens ein.

Christi ewiges Dasein wurde sichtbar. Johannes bezeichnet ihn als den Erstgeborenen von den Toten. Er, der schon immer Gottes Sohn war, riß ein großes Loch in den Tod, damit alle vom Heiligen Geist Wiedergeborenen ihm in seine Herrlichkeit nachfolgen können. Wir sind von Natur aus Tote in Sünden und Schande. Jesus aber rechtfertigte und heiligte uns, so daß wir sein Leben empfangen können und ihn als „Lebendige in seinem Leben“ verherrlichen. Sein Tod ist unser Leben, und seine Auferstehung schattet unsere Herrlichkeit voraus. Er ist der Erste unter den Lebenden aus den Toten. Er gewährte uns das Recht und die Kraft zum ewigen Leben.

Der allmächtige Herrscher: Der dritte Name Jesu in der griechischen Einleitung der Offenbarung heißt der Herr über die Könige auf Erden. Jesus ist der Herr. Das ist die Kurzform des Glaubensbekenntnisses der Gemeinde Jesu Christi zu allen Zeiten. In Jesus ist der Bundesgott Jahwe Mensch geworden, wie schon die Engel auf den Fluren Bethlehems verkündigten: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr (Luk. 2,11)! Seine Macht und seine Herrlichkeit sind nicht von menschlicher Art, sondern geistlich, göttlich und verborgen. Wie die Strahlen der Sonne die Erde still und stetig erwärmen, so lebt die Welt von der Liebe und der Geduld des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Sobald die Heilige Dreieinigkeit sich zurückziehen würde, wäre der Teufel uneingeschränkter Herr. Noch aber bietet der Sohn und Herr aller Herren sein Recht und sein Heil den Verantwortlichen unserer Erde an. Wer ihn hört, empfängt Kraft aus der Höhe. Wer ihn nicht hören will, muß die Früchte seiner eigenen Gottlosigkeit erleiden. Wer die Wahrheit ständig durch Ungerechtigkeit aufhält, den muß Christus dahingeben, damit er sich in den Gelüsten seines Herzens selbst zerstört. Wohl dem Volk, das einen christusgläubigen Herrscher hat, der versucht, sein Reich in der Liebe und der Furcht Gottes zu regieren. Wehe dem Volk, das einen liberalen, gottlosen oder antichristlichen Herrscher erwählt hat. Dieser wird von Satan geritten, inspiriert und dirigiert. Trotzdem leben die gottlosen Herrscher heute wie schon in der Zeit des Johannes von der Geduld des Sohnes Gottes. Ihrem Unrecht sind jedoch Grenzen gesetzt. Christus besiegt die Mächtigen, so wie das Wasser eines Flusses die Steine in seinem Bett langsam und stetig rundschleift, zerkleinert und zu Sand zerreibt. Nicht die sterblichen Mächtigen auf der Erde sind die wahren Machthaber, sondern der Erstgeborene von den Toten. Sein Reich hat kein Ende.

Er liebt uns: Nach der Ehrung Christi als eine der drei Gnadenquellen und als regierender Herr bricht Johannes in einen Lobpreis und in eine geistgewirkte Anbetung aus. Er ruft den Gemeinden um Ephesus herum zu: „Der mächtigste Herr, der König aller Könige liebt uns, kennt uns, kümmert sich um uns. Er ist bei uns. Er schläft nicht. Er ist nicht fern. Er tut etwas für euch. Er steht neben euch in euren Anfechtungen und Leiden. Er trägt auch mich in meiner Armut und Verbannung. Wir sind nicht allein. Er selbst wohnt in uns. Seine Macht hat kein Ende.“ Er versichert jedem Angefochtenen: „Siehe, ich bin bei dir alle Tage bis an der Welt Ende! (Mt. 28,20)“

Er hat uns durch sein Blut erlöst: Die Liebe Jesu Christi bewies sich in unserer Erlösung von allen unseren Sünden durch sein heiliges und teures Blut und sein unschuldiges Leiden und Sterben. Er hat unser Lösegeld mit der Pein seines gefolterten Leibes und seiner leidenden Seele bezahlt. Wir sind nun frei. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten. Durch seine Wunden sind wir geheilt (Jes. 53,3). Unsere Rechtfertigung ist perfekt. Sie blieb nicht nur ein Wunschbild. Christus hat mit einem einzigen Opfer für immer alle vollendet, die geheiligt werden (Hebr. 10,14; vgl. Hebr. 9,14).

Johannes bekennt die Liebe Christi und die Erlösung von allen Sünden nicht nur für die sieben Gemeinden, sondern auch für sich selbst. Er schließt sich in dieses Bekenntnis mit dem Wörtlein „uns“ ein.

Er hat uns für Gott zu Königspriestern gemacht: Der Heilige Geist ermutigt Johannes zu bekennen, daß der auferstandene Herr uns zu Königen und Priestern vor Gott, seinem Vater, gemacht hat. Der deportierte Partriarch legt mit diesem Zeugnis die Zusage Moses an die zwölf Stämme Israels beim Bundesschluß in der Wüste (2. Mose 19,5-6) auch auf alle Glieder des Neuen Bundes. Schon Petrus hatte es gewagt, in seinem ersten Brief an die Gemeinden Anatoliens dieses alttestamentliche Vorrecht auf alle Nachfolger Jesu Christi zu legen (1. Petrus 2,9-10).

Diese Berufung durch Jesus Christus enthält die Sendung, Bevollmächtigung und Verantwortlichmachung seiner Gläubigen, „Salz und Licht“ in einer gottlosen Welt zu sein. Seine Proklamation des Reiches Gottes deutet jedoch auf keine weltliche Machtausübung hin, wie Muslime uns immer wieder unterstellen. Vielmehr zielt diese Berufung auf die Segensweitergabe der Kerntruppe Jesu Christi, die als treue Beter die Vollmacht seines Opfertodes auf ihr Volk legen. So, wie Christus ein Diener aller war und einwilligte, der Allerverachtetste zu werden, so sollen die im Neuen Bund berufenen Priesterkönige sich nicht scheuen, als die Kleinsten in der Gemeinde aufzutreten, und bereit sein, die schmutzigsten und mühevollsten Arbeiten zu leisten. Das Vorbild Christi treibt uns in die Buße.

Johannes schreibt, daß Jesus uns nicht zu selbständigen Königen und Priestern ernannte, sondern uns vor den Thron Gottes stellte, wie einst Elia bekannte, daß er vor Gott stehe (1. Kön. 17,1). Auch die sieben Geister stehen vor seinem Thron (Offb. 1,4), allezeit zum Dienst bereit!

Diese Amtsbeschreibung der Diener Christi als Königspriester vor Gott will uns versichern, daß seine Nachfolger „Gott Nahegebrachte“ sind. Sie sind beauftragt, in ihrer Unterwerfung unter den Willen des Vaters in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes das Heilswerk Jesu Christi zu verwirklichen. So schreibt auch Paulus: Wir sind Mitarbeiter Gottes (1. Kor. 3,9).

Der Qur’an bezeichnet nur wenige Geister und Menschen als Nahegebrachte (Sure 56,10-26). Johannes aber wußte mehr. Alle durch das Blut des Lammes Versöhnten sind in der Kraft des Heiligen Geistes Gott Nahegebrachte.

Gott ist sein Vater: Auf dem Höhepunkt seines Grußwortes bezeichnet Johannes Gott zum ersten Mal als den Vater Jesu Christi. Zweimal ist in der Offenbarung zu lesen, daß Gott „sein (Jesu) Vater“ ist (Offb. 1,6; 14,1). Dreimal nennt Jesus den Allmächtigen „meinen Vater“ (Offb. 2,28; 3,5,21).

Mit großem Respekt und mit tiefer Liebe bezeugt der Apostel das Geheimnis, das die Beziehung Gottes zu Jesus erhellt. Im Sohn wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol. 2,9; vgl. 1,19). Trotzdem ordnete sich Jesus seinem Vater im Himmel ganz unter und sagte: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun (Joh. 5,19,30).“ In seinen Abschiedsreden erklärte er: „Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke (Joh. 14,10).“

Die Einheit Gottes, des Vaters und des Sohnes, erschließt sich dem, der sich in Jesu Demut, Liebe und Ehrfurcht hineinziehen läßt. Wahre Liebe wird nie respektlos. Jesus war in der Liebe seines Vaters geborgen (Joh. 16,32; 17,26).

Die 18-fache Ablehnung der Vaterschaft Gottes und der Sohnschaft Jesu Christi im Qur’an wird verständlich, wenn man weiß, daß Muhammad annahm, die Christen glaubten, daß Allah mit Maria geschlafen und mit ihr Jesus gezeugt hätte. Einen solchen blasphemischen Unsinn glaubt aber kein Christ. Die Zeugung Christi in der Jungfrau Maria geschah geistlich und nicht biologisch.

Sein ist die Herrlichkeit und die Macht: Johannes bricht nach seiner Bezeugung der Grundtatsachen unseres Glaubens aus in den ersten Lobpreis Gottes im Rahmen seiner Offenbarung. Im übertragenen Sinn legte er seine kurz zuvor als Priesterkönig empfangene Krone wieder vor dem Erhabenen nieder und spricht ihm alle Ehre und alle Macht zu.

Der Seher auf Patmos bezeugt, daß alle Herrlichkeit von Gott kommt und ihm allein gebührt. Die Herrlichkeit Jahwes wird im Alten Testament als die Summe aller seiner Eigenschaften, Namen und Kräfte verstanden, so, wie aus der Sonne unzählige Strahlenbündel hervorschießen, welche die Sonne jedoch nicht erschöpfen. Wer von einem einzigen Strahl der Herrlichkeit der Liebe Gottes berührt wird, bricht in Jubel, Dank und Lob aus. Wer im Licht wandelt, wie er Licht ist, lernt auch schwierige Brüder zu lieben, wie Gott uns liebt (1. Joh 1,5-7). Die Herrlichkeit Gottes offenbarte sich in Jesus und seiner unendlichen Liebe. Deshalb ruft uns Johannes zu: Alle Herrlichkeit kommt von Gott, besteht in ihm und kehrt zu ihm zurück.

Der unergründlichen Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes eignen auch alle Macht und Gewalt. Dabei ist unser Gott kein Willkürherrscher, der seine Schöpfung ausnützt oder zerstört. Er bleibt immer der Erlöser und Friedefürst, der es vorzog, am Kreuz an unserer Stelle zu sterben, damit wir, die Ungerechten, gerechtfertigt für ihn leben. Gottes Macht ist eine rettende Großmacht. Wer sich seiner Allmacht verschließt, kämpft gegen die Urkraft des Alls. Johannes glaubte und bezeugte die uneingeschränkte Macht des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes über alle Zeiten hinweg - selbst mitten in Leiden und Verfolgung.

Amen: Der Apostel beschließt den Lobgesang seiner Anbetung mit einem mutigen Amen und bestätigt damit die Wahrheit eines jeden seiner Worte dieser Einleitung. Er hat in den drei Versen 4-6 seinen Glauben und seine Liebe bekannt und als seine Visitenkarte abgegeben, damit jeder wissen kann, wer er ist: Ein Begnadigter im Frieden des Dreieinigen Gottes, der diese Gnade und diesen Frieden an alle weitergibt, die die Offenbarung Jesu Christi lesen und in ihren Herzen bewahren.

www.Waters-of-Life.net

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