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Home -- German -- The Law of the Spirit -- 108 (Ordeals of the orthodox church)
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THEMA 5: DAS GESETZ DES GEISTES - für ein Leben in Christus
Meditationen, Gebete und Fragen zu den apostolischen Ermahnungen in den Briefen des Neuen Testaments
IV. Unsre neue Lebensordnung
Geistliche Schizophrenie heute in Kirchenverbänden und Gemeinden

Der Leidensweg orthodoxer Kirchen


Wer im Nahen Osten mit Christen aus orthodoxen Kirchen zusammenlebt, ist bisweilen erstaunt über ihren fundamentalen Glauben an Christus. Dies hängt mit ihrem zweitausendjährigen Erleiden einer notvollen Kirchengeschichte zusammen.

Ihre Vorväter mussten zuerst die vom Herrn Jesus und seinen Aposteln angesagten blutigen Verfolgungen erleiden, die von römischen Cäsaren, mehr als 200 Jahre lang über treue Nachfolger Christi hereinbrachen (Matthäus 24,6-14; Offenbarung 6,1-6 u.a.). Trotzdem wuchs die Gemeinde des auferstandenen Gekreuzigten im Untergrund, so dass das Römische Reich sie ab 313 n.Chr. tolerierte, und ab 380 n.Chr. der herrschende Cäsar ihr als Bischof der Bischöfe in der Staatsreligion vorstand. Manche Kirchenhistoriker nennen diese staatliche Anerkennung den Sündenfall der Kirche.

Es dauerte nicht lange, so wurde aus der Minderheit der leid-geprüften Nachfolger Christi, von vielleicht zehn Prozent der Bevölkerung Ostroms, ein flächendeckendes Christentum mit 80 bis 90 Prozent getaufter Christen, da die Hellenisten merkten, dass hier eine Staatsreligion entstand. Dies ist einer der Grundunterschiede zwischen Orthodoxen und Katholiken, dass die Letzteren einen Religionsstaat gründeten, und versuchten mit Macht und List, Könige und Fürsten unter ihre Herrschaft zu zwingen, und das Elend der Kreuzzüge verursachten. Die Orthodoxen aber „waren untertan der Obrigkeit, die Gewalt über sie hatte“ (Römer 13,1-7), und verstanden sich fortan als mächtige Staatsreligion.

Die strategische Idee der Cäsaren, eine für viele einigende christliche Staatsreligion zu schaffen, erlitt jedoch schwere Stürme mit hohen Wellen: Im Nahen Osten stießen das Denken der griechischen Philosophie, der semitische Offenbarungsglaube und der pragmatische Idealismus der Niloten heftig zusammen. Die Cäsaren forderten die Kirchenführer von einem Konzil zum anderen auf, sich zusammen zu raufen und nur einen gemeinsamen Glauben zu bekennen. Die vier wichtigsten Konzilien waren Etappen in diesem langen theologischen Krieg (Nicaea 325 n.Chr. Konstantinopel 381 n.Chr. Ephesus 431 n.Chr. und Chalcedon 451 n.Chr.).*

* „DIE GROSSEN VIER KONZILIEN“ von Horst Dallmayr, Kösel-Verlag.

In der zweiten Hälfte jener Zeit gab es im Nahen Osten zwei bedeutende theologische Zentren: Alexandrien betonte die Gottheit Christi, während Antiochien seine Menschheit herausstellte. Der Patriarch Athanasius (298-373 n.Chr.) bekannte Gott als den Vater Jesu Christi mit der ewigen Gottheit seines Sohnes. Der Kirchenälteste Arius (260-336 n.Chr.) nannte Gott den Schöpfer Jesu, der sich durch Erkenntnis und Glaubensgehorsam vom Menschensohn zum Gottessohn entwickelt habe. Beide Theologen stammten aus der Gemeinde in Alexandrien.

Da jedoch Gott der Vater Christi ist, ist er auch unser Vater und wir seine Kinder. Wenn Gott nur der Schöpfer Christi wäre, wäre er auch für uns nur der Schöpfer und wir seine Anbetungssklaven. Das Nicaenische Glaubensbekenntnis ist eines der Ergebnisse dieses zähen biblischen Ringens.

Im Laufe der von den Cäsaren angeordneten Konzilien gab es viele Streitfragen und die Verdammung verschiedener Lehrer und ihrer Lehren. Nestorius (381-451 n.Chr.) aus Antiochien war von 428-431 n.Chr. Patriarch in Konstantinopel. Er wurde jedoch ausgegrenzt, da er Maria als Mutter Christi und nicht als Mutter Gottes bekannte. Seine vertriebenen Nachfolger begannen vom persischen Sassanidenreich aus eine Mission in Asien bis China durchzuführen. Die daraus entstandenen Kirchengemeinden und Klöster sind leider von Mongolen und Altai-Völkern ausradiert worden.

In dieser Zeit entstanden monophysitische Nationalkirchen innerhalb der römischen Reichskirche (Kopten, Äthiopier, Armenier, Jakobiten und Maroniten). Bei ihnen dominierte die Lehre von der Gottessohnschaft Jesu Christi über sein Zeugnis als Menschensohn. Sie wurden bei dem Konzil in Chalcedon (451 n.Chr.) als Häresie der Zweinaturenlehre verurteilt und durch die Zentralkirche in Konstantinopel verfolgt.

Die byzantinische Staatsreligion hat in Syrien, Palästina und Ägypten keine 300 Jahre voll funktioniert, bis der Islam, vielleicht als Gericht Gottes, über die zerstrittenen Kirchen des Nahen Ostens hereinbrach. In Kleinasien konnte sich die orthodoxe Staatskirche noch bis 1071 n.Chr. halten und im Balkan bis ins Mittelalter. Mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 n.Chr. zerbrach jedoch dieses Bollwerk der Christenheit durch die islamische Großmacht.


Die islamische Tsunamiwelle

Als Muhammad im Jahr 632 n.Chr. starb, dauerte es nur wenige Jahre, bis seine geschulten Kämpfer Palästina, Syrien, Mesopotamien und Tunesien erobert hatten. In nur hundert Jahren haben sie ein größeres Gebiet als das heutige Europa vom Indus bis Gibraltar und Spanien, und von Samarkand bis Aden besetzt.

Am Anfang seiner religiösen Tätigkeit hatte Muhammad noch geglaubt, dass der Gott der Juden, der Christen und der Muslime derselbe sei.

„Unser Gott und euer Gott ist einer (ein und derselbe), und wir sind an ihn Ausgelieferte (Muslime) (Sure al-Ankabut 29,46).

وَإِلَهُنَا وَإِلَهُكُمْ وَاحِدٌ وَنَحْنُ لَهُ مُسْلِمُونَ

Diese Vermutung aber verschwand je mehr er den Glauben der Juden und Christen kennen lernte. Am Ende seiner religiösen Tätigkeit hat er beiden den Krieg mit Waffen erklärt:

Kämpft (mit Waffen) gegen jene,
die nicht an Allah und nicht an den letzten Tag
(Jüngstes Gericht) glauben,
die nicht verbieten, was Allah und seine Gesandten verboten haben,
und die nicht der richtigen Religion angehören
–von jenen denen das Buch gegeben wurde –
bis sie mit ihrer eigenen Hand die Minderheitensteuer (al-Djizja)
als die Kleiner-Werdenden bezahlen'''
(Sure al-Taube 9,29).

29 قَاتِلُوا الَّذِينَ لاَ يُؤْمِنُونَ بِاللَّهِ وَلاَ بِالْيَوْمِ الآخِرِ وَلاَ يُحَرِّمُونَ مَا حَرَّمَ اللَّهُ وَرَسُولُهُ وَلاَ يَدِينُونَ دِينَ الْحَقِّ مِنَ الَّذِينَ أُوتُوا الْكِتَابَ حَتَّى يُعْطُوا الْجِزْيَةَ عَنْ يَدٍ وَهُمْ صَاغِرُونَ

Wir, die Christen, sind nicht die einzigen, die sagen, dass Allah nicht unser Gott ist, sondern Muhammad selbst hat dies gegen Ende seines Lebens offiziell in seiner Kriegserklärung bezeugt. Dies hat er damit begründet, dass das Jüngste Gericht im Islam anders verläuft wie im Neuen Testament. Vor allem glauben die Muslime, dass ein Paradies mit irdischen Wonnen auf sie wartet, die wir als Christen strikt ablehnen.

Muhammad bekennt weiter: Die Juden und Christen haben andere Gesetze als die Muslime. Die Juden leben unter ihren 613 Geboten und Verboten im Alten Testament. Die Christen folgen der Bergpredigt des Herrn Jesus und den Ermahnungen der Apostel. Die Muslime aber folgen ihrer Schari’a, die auf etwa 500 Versen des Korans aufgebaut ist, die ihre Pflichten Allah und den Menschen gegenüber als Gebote festlegen.

Zwischen beiden Religionen ist kein gemeinsamer Nenner zu finden. Der Islam ist in den Augen Muhammads die einzig richtige Religion, der Glaube der Juden und Christen aber erscheint ihm sehr mangelhaft und falsch. Deshalb sagt er, dass Juden und Christen nicht der richtigen Religion folgen.

Das Raffinierte am Islam besteht nun darin, dass sowohl die frühere Auffassung Muhammads von demselben Gott in den drei Religionen, wie auch seine konsequente Absage an den Gott der Juden und Christen, samt der Forderung ihrer Unterwerfung, dass beide Texte immer noch im gleichen Koran stehen! Muslime in einer Minderheitensituation legen deshalb Wert auf die erste, der toleranten Aussage ihres Buches. Muslime in Ländern mit islamischer Mehrheit dagegen meinen, alle Befehle Allahs ausführen zu müssen, und bedrücken oder bekämpfen Juden und Christen mit allen Mitteln. Legal ist die erste Aussage von der zweiten längst gestrichen und ersetzt worden. Dies aber wissen die meisten Muslime nicht und spielen auf den schwarzen oder den weißen Tasten ihres Koranklaviers ganz nach Bedarf. Es wäre erfreulich, wenn Politiker, Journalisten und Kirchenführer dieses trickreiche Spiel endlich begreifen wollten!

Muhammad war von Beruf Großhändler und hat über dreißig Kriege, Überfälle oder Razzien mit dem Ziel von Beute und Gewinn durchgeführt. Auch in der oben genannten Kriegser-klärung forderte er letztlich nicht die Vernichtung der Juden und Christen, sondern ihre regelmäßige Bezahlung einer nicht festgelegten Minderheitensteuer mit eigenen Händen. Theoretisch hat Muhammad Christen und Juden nicht gezwungen, den Islam anzunehmen. Wer aber kein Muslim wird, muss die Djizja bezahlen! Da bekanntlich Liebe und Glauben bei vielen Menschen am Geldbeutel aufhören, ist diese Verordnung im Koran die Ursache geworden, dass 85 bis 99 Prozent aller Christen von Marokko über Tunesien, Ägypten, Palästina, Syrien und später auch in der Türkei Muslime geworden sind! Vielleicht hatten einige gehofft, im Geheimen Christen bleiben zu können oder sahen im Islam den Befreier von der Verfolgung durch die orthodoxe Staatskirche in Konstantinopel. Die islamische Kulturmacht hält sie jedoch seit über 1.300 Jahren gefangen. Dies ist das verborgene Elend im Nahen Osten, dass die Väter vieler Araber Christen waren, aber um des Geldes, der Verachtung und Verfolgung willen Muslime geworden sind.

Es gibt jedoch eine gesegnete Ausnahme. Etwa zehn Prozent aller Araber, die in den Ländern von Ägypten bis Syrien als Christen wohnten, sind keine Muslime geworden. Sie haben die Verachtung und ihre Degradierung zu Menschen zweiter Klasse um Jesu willen auf sich genommen. Diese Demütigung haben sie aber nicht nur selbst getragen, sondern auch ihren Kindern weitergegeben. Etwa fünfzig Generationen lang haben diese orthodoxen Christen wegen ihrer Liebe zu Jesus, Bedrückung und Verfolgung auf sich genommen. Dies ist eine Sensation! Falls Eltern die Kraft aufbringen, ein schwieriges Problem zu ertragen, und ungerechte Zahlungen ohne Widerspruch zu leisten, so ist es nicht sicher, ob ihre Kinder und Enkel bereit sind, diese drückende Last auch auf sich zu nehmen. Was immer die heutige Situation der orthodoxen Kirchen in arabischen Ländern am Mittelmeer ist, wir sollten sie ehren, loben und unterstützen!

Mit dem Einzug der Kolonialmächte ist zwar die Zahlung der Minderheitensteuer vorübergehend abgeschafft worden. Die Versuchung zum Abfall von Christus durch fortgesetzte Verachtung und Unterdrückung aber ist keine Theorie. Das wird leider darin sichtbar, dass in Ägypten in unseren Tagen in jedem Jahr über Zehntausend Kopten Muslime werden! Als Christen verdienen manche von ihnen nicht genügend Geld, um sich und ihre Familie ernähren und kleiden zu können. Die Zahl der Kopten nimmt jedoch nicht ab, da ihre Abnahme durch ihren Geburtenüberschuss ausgeglichen wird. Als wir Gelegenheit hatten, den Papst der Kopten, Shenouda III, zu fragen, ob diese Zahlen stimmen oder sie nur islamische Propaganda seien, zog er die Augenbrauen zusammen und brummte: „Aber getauft habe ich sie doch“, was bedeutet, dass sie nach seiner Auffassung immer orthodoxe Kopten bleiben werden.

Eine andere notvolle Erscheinung islamischer Gewaltherrschaft zeigte sich bei den Türken, die im 20. Jahrhundert ihre Ablehnung und ihren Hass gegen die apostolischen Armenier, die in ihren Grenzen wohnten, brutal durchführten. Wahrscheinlich haben Armenier geschäftliche Kontakte mit Amerikanern und Engländern geknüpft. Dies wurde ihnen im Ersten Weltkrieg als Verrat und Spionage ausgelegt. Zehntausende orthodoxer Armenier wurden 1915 n.Chr. überfallen und getötet. Hunderttausende von ihnen flohen oder wurden in die mesopotamische Wüste zwischen Syrien und dem Irak getrieben, wo viele verhungerten und verdursteten. Leider hat die Türkei diesen Völkermord bis heute noch nicht anerkannt, sondern lehnt ihn als Lüge ab, obwohl Augenzeugen, Aufnahmen und Flüchtlingsdörfer der Armenier seine Realität beweisen.


Die türkische Bedrückung auf dem Balkan

Als die Osmanen 1354 n.Chr. die Dardanellen überschritten hatten, begann ihr 500 Jahre andauernder Kampf um die Länder des Balkans. Als sie 1453 n.Chr. Konstantinopel eroberten, war das Bollwerk der Christenheit gegen angreifende Völker aus dem Norden und Osten nach 1100 Jahren gefallen. Es dauerte nicht lange, da standen die Türken 1529 n.Chr. das erste Mal vor Wien, was sich 1683 n.Chr. wiederholte.

Das Eigenartige an diesem islamischen Angriff auf Europa besteht darin, dass die Osmanen keinen türkischen Koran mit sich brachten. Das arabische Buch für alle Muslime war auch für sie in einer fremden Sprache geschrieben. So kam es zu keiner kulturellen Umerziehung der besiegten Völker des Balkans. Sie konnten ihren orthodoxen Glauben beibehalten. So beläuft sich bis heute die Prozentzahl orthodoxer Glieder ihrer Kirche wieder auf 85 bis 95 Prozent der Bevölkerung. Das ursprüngliche Prinzip einer Staatskirche in ihren Völkern hat noch nicht aufgehört.

Diese religiöse Grundordnung wird heute jedoch von der Europäischen Union torpediert. Der Angriff der NATO gegen Serbien 1999 galt auch der Zerschlagung seiner Staatskirche. Serbien kann nur Mitglied in der EU werden, wenn es seine Staatskirche abschafft!

Was die orthodoxen Christen im Balkan lange Zeit jedoch sehr bedrückte, war die so genannte Knabenlese der türkischen Besatzungsmacht. Im Jahr 1438 n.Chr. hatte Sultan Orhan I die Janitscharentruppe eingeführt. Diese bestand am Anfang aus Halbsklaven, die kein Recht zur Heirat oder zu Grundbesitz hatten. Zu ihrer Aufstellung wurden jährlich 30.000 gesunde Jugendliche im Alter von sieben bis vierzehn Jahren besonders aus dem eroberten Bosnien und Serbien zwangsrekrutiert, und in harter Ausbildung islamisiert. Die Besten und Fanatischsten von ihnen, wurden dann als Leibwächter des Sultans, oder als Spezialeinheiten zur Eroberung schwieriger Gebiete und Festungen bis 1683 n.Chr. eingesetzt. Von dieser Zeit an wurden auch Muslime aus türkischen Familien oder aus dem Kaukasus bei den Janitscharen aufgenommen, und ihnen die Heirat erlaubt. Da aber orthodoxe Christen fürchten mussten, dass zwischen den angreifenden oder sie bewachenden Truppen der Türken, ihre eigenen Kinder oder Verwandten mitkämpften, waren die Janitscharen für viele eine zornerregende Bitterkeit. Dies war auch einer der Gründe, warum zahlreiche Christen im besetzten Albanien und Kosovo begannen Muslime zu werden, so dass diese Kleinstaaten heute islamische Brückenköpfe in Europa sind.

Gebet: Vater im Himmel, wir leiden mit den verfolgten und unterdrückten Christen in der Welt des Islams. Schenke ihnen den festen Glauben, deinem Sohn Jesus Christus treu zu bleiben, und ihre Feinde zu lieben. Dies kann keiner von sich aus tun. Sie brauchen die Kraft deines heiligen Geistes jeden Tag neu. Amen.


Die orthodoxe Kirche in Russland und in zentralasiatischen Staaten

Wesentlich anders hat die andere Hälfte der orthodoxen Christenheit die antichristliche Bedrückung der Sowjetunion erlebt. Alle ihre Einwohner mussten 70 Jahre lang in Kolchosen oder kontrollierten Fabriken arbeiten. Nicht selten waren unter den Verurteilten in Arbeitslagern, auch orthodoxe Priester mit weißen Haaren sichtbar. Kinder in der Schule lernten, dass es keinen Gott gebe. Die Astronauten in ihren Raumkapseln hätten vergeblich mit Ferngläsern nach einem Schöpfer Ausschau gehalten. Die Ausbildungszentren für Priester wurden kommunistisch durchsetzt. Der Patriarch musste sich dem herrschenden System unterordnen, und sich international für die sowjetische Planung einsetzen. Dies gehörte für ihn zu den Prinzipien einer Staatskirche, die von Gott eingesetzt worden war. Nicht wenige kirchliche Handlungen aber wurden im Geheimen ausgeführt.

Umso erstaunlicher ist das jetzige Erwachen des religiösen Bewusstseins nach zwei oder drei Generationen Materialismus. Wenn die Statistiken stimmen, halten sich wieder 70 Prozent der Russen als Glieder zur orthodoxen Kirche. Der Staatspräsident und der Ministerpräsident beteiligen sich an den Festgottesdiensten des Patriarchen an Weihnachten und Ostern in Moskau. Der Patriarch legte den neuen Herrschern allerdings nahe, dass alle anderen Missionen und Kirchen verboten werden sollten, da die orthodoxe Kirche die einzige und wahre Staatskirche in Russland sei. Dies ist aber wegen internationalen Beziehungen zum Westen bisher nicht durchgesetzt worden, hängt jedoch als Antrag immer noch in der Luft.

In Aserbeidschan, Usbekistan, Kirgisistan und Kasachstan ist die Existenz der orthodoxen russischen Kirche bisher nicht in Frage gestellt worden. Von Saudi-Arabien, Ägypten und dem Iran werden jedoch Flugzeugladungen Korane und islamische Literatur eingeflogen, sowie Hunderte muslimischer Missionare in diese Länder geschickt. Sie sollen die erstarrten und vom Materialismus vergifteten Muslime zu neuem Glauben und Aktivitäten erwecken. Ein besonderes Ärgernis sind ihnen jedoch evangelische Missionare und Evangelisten. Sie werden sowohl von Muslimen als auch von orthodoxen Christen abgelehnt, ihre Versammlungen eingeschränkt oder ganz verboten.


Eigenheiten orthodoxer Kirchen

Wenn ein Patriarch redet, schweigen die Bischöfe und hören genau zu. Wenn der Bischof amtiert, dienen die Priester eilig mit. Sobald ein Priester die Liturgie zu seinem Gottesdienst oder zur Messe beginnt, stimmt die Gemeinde harmonisch in die Texte mit ein. Die jahrhundertelange Unterdrückung hat eine Leidensgemeinschaft und eine tief verwurzelte Anbetung des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes geschaffen. Vielleicht hört man selten redegewandte Predigten und Ansprachen. Manche Priester haben wenig theologische Ausbildung bekommen. Aber ihre Anbetung ist biblisch klar vorformuliert. Wir können von ihnen viel lernen, sie von uns auch.

Ein Priester empfängt von seinem Bischof die Vollmacht, reuigen Büßern die Vergebung der Sünden zuzusprechen. Als der Sohn eines orthodoxen Priesters Bibelwettbewerbe vorbildlich gelöst hatte, und von uns besucht wurde, sagte sein ehrwürdiger Vater: „Ach hättet ihr uns doch nicht besucht! Jetzt werden wir vom Geheimdienst untersucht, weil wir Kontakte zum Ausland haben. Ihr braucht uns nicht zu missionieren. Evangelisiert zuerst eure gottlose Gesellschaft, wo viele nicht mehr an Gott glauben, und Liebespaare ohne Hemmung sündigen!“

In orthodoxen Kirchen kann man biblische Lebensbilder, Ikonen, Reliefs, Statuen, leuchtende Kerzen und verzierte Lampen im Halbdunkel sehen. Wenn ein Gemeindeglied wenig lesen kann, soll es wenigstens von Bildern angesprochen werden. Oft steht eine Statue von Maria so groß wie die von Christus da. Der Prophet Elia mit erhobenem Schwert inspiriert die Anbeter, dass auch heute noch alle falschen Priester und Propheten umgebracht werden sollen. Solche „Denkmäler“ werden nicht nur angeschaut und umbetet, sondern auch mit Händen betastet und sanft gestrichen, um Kraft und Segen von ihnen zu empfangen. Bisweilen werden sie geküsst, um zu zeigen, dass sie geliebt und akzeptiert sind, so wie eine persönliche Hingabe an sie. Der Metallstern am Boden in der Höhle unter der orthodoxen Geburtskirche in Bethlehem, wo vermutet wird, dass Jesus geboren wurde, ist schon Millionen Mal betastet und geküsst worden. Dasselbe gilt für die Marmorplatte der Grabeskirche in Jerusalem, von der vermutet wird, dass der Leichnam Jesus auf sie gelegt worden sei. Man bekommt ernsthafte Bedenken über eine solche okkult-verdächtige Praxis.

Ein orthodoxer Mutran (Bischof) hat in seiner Kirche in Beirut eine Predigt über die Liebe zu Ikonen gehalten. Er sagte, dass Gott den Menschen ihm zum Bilde geschaffen habe. Der Mensch aber habe seine Bestimmung vergessen oder nur verzerrt dargestellt. Dann aber ist Jesus von der Jungfrau Maria geboren worden und sammelte Jünger um sich. Er war die beste aller Ikonen, denn wer ihn anschaute, konnte den Vater im Himmel in all seiner Liebe und Güte sehen (Johannes 14,9-11). Seine Jünger haben von ihm gelernt, und sind Apostel geworden. Wohl dem, der eine gute Ikone von ihnen zu Hause hat. Sie erzählen ihm vom Segen der Gerechtigkeit Jesu. Heute sind Ikonen aus Papier und Holz nicht mehr nötig, denn alle Nachfolger Christi sind berufen, ein Licht in unserer Welt zu sein (Matthäus 5,14). Ihr seid Ikonen geworden, wenn ihr Christus angezogen habt, damit seine Wahrheit, Barmherzigkeit und Heiligkeit in eurem Leben sichtbar werden.

Leider sind alle drei Stufen dieses Ikonenverständnisses im Nahen Osten sichtbar geworden. Im libanesischen Bürgerkrieg (1976 -1992 n.Chr.) sind die Waffen der Orthodoxen und anderer Christen mit Weihwasser getauft worden. Maschinengewehrgarben wurden von Gebeten begleitet, damit sie den Feind treffen. Bei weiteren Gräueltaten ist es besser, wenn sie nicht beschrieben werden. Ein orthodoxer Schüler aus dem Südirak schrieb uns: „Muslime behaupten Muhammad sei in Mekka geboren. Sie fragen uns: Wo ist denn euer Christus geboren? Wir wissen es nicht. Könnt ihr uns schnell den Geburtsort Jesu schreiben?“ Sein Brief zeigt uns, dass manche Christen im Orient tief in der Anbetung des dreieinigen Gottes verwurzelt sind. Sie haben aber wenig Ahnung von den Texten der Bibel. Sie besitzen oft nicht einmal ein Evangelium!

Bei einem Flug nach Ägypten saßen wir neben einem Studenten aus dem Irak. Als dieser erkannt hatte, dass wir Ausländer waren, fragte er offen: „Können sie mir nicht eine deutsche Braut besorgen?“ Wir versuchten ihm zu erklären, dass dies ungünstig für ihn wäre, da sie die irakische Kochkunst nicht kenne, und eine andere Lebensauffassung wie die Orientalen hätte. Er meinte, das alles wäre nicht wichtig. Er sei bereit sein Ehrenwort zu geben, sie nicht zu berühren. Er wolle nur heiraten, um die deutsche Staatsangehörigkeit zu bekommen. Seine Familie habe ihn beauftragt, später alle ihre Glieder nach sich zu ziehen Er sei bereit, sich von seiner angeheirateten Frau wieder scheiden zu lassen. Er müsse nur einen Weg finden, seine Familie zu retten.

Dies ist einer von Tausenden, die heute versuchen, so schnell wie möglich den Nahen Osten zu verlassen. Sie ahnen und spüren, dass ein verheerender Krieg zwischen Muslimen und Israel unausweichlich kommen wird, wobei die Minderheit orthodoxer Christen wie zwischen zwei Mühlsteinen zermahlen werde. Im Jahr 1955 n.Chr. stellten die verschiedenen Kirchen im Libanon noch 55 bis 60 Prozent der Bevölkerung. Heute im Jahr 2012 n.Chr, leben dort nur noch 25 Prozent Christen! Auch aus Syrien, Jordanien und vor allem aus dem Irak wandern soviel Christen wie nur möglich aus. Wer Geld und Gelegenheit findet, flieht in den christlichen Westen.

Einige Patriarchen überlegen und diskutieren bereits, ob sie mit den Muslimen verhandeln sollten, damit diese ihren Kirchen eine Enklave einräumen, so dass die Christen ihren Lebensstil erhalten könnten. Dann würde der Patriarch die Minderheitensteuer von seinen Gemeinden einziehen und den Muslimen ausbezahlen.

Gebet: Vater im Himmel, wir danken dir, dass viele orthodoxe Christen in der Sowjetunion ihren Glauben bewahrt haben, und jetzt wieder ungehindert in ihren Kirchen zusammenkommen können. Hilf ihnen und allen Orthodoxen in anderen Ländern, dass sie nicht nur die Liturgie ihrer Anbetung bewahren, sondern auch den Reichtum deines Wortes erfahren und Kraft gewinnen, in einer bedrückenden Zukunft ein helles Licht für ihre Umgebung zu sein. Amen.


Eine Auswahl orthodoxer Kirchen 2012

Naher Osten:(Weniger als 10% der Bevölkerung)Millionen
 Griechisch Orthodoxer Patriarch in Jerusalem1,3
 Griechisch Orthodoxe Kirche in Antiochien
mit den Amerikas, Europa und Australien
1,6
 Syrianisch Orthodoxe Kirche
mit ihren südindischen Gemeinden
2,5
 5,4
Afrika:  
 Griechisch Orthodoxe Kirche Alexandria
mit ganz Afrika
1,6
 Äthiopisch Orthodoxe Kirche (41% des Volkes)35
 Koptisch Orthodoxe Kirche (12% des Volkes)10
 Eritreisch Orthodoxe Kirche (50% des Volkes)2,0
 48,6
Asien:  
 Russisch Orthodoxe Kirche
mit Kaukasus und Zentralasien 70% des Volkes)
150
 Georgisch Orthodoxe Kirche (84% des Volkes)4,5
 Armenisch Apostolische Kirche (94% des Volkes)6,3
 160,8
Balkan:(85-97 Prozent der Bevölkerung) 
 Rumänisch Orthodoxe Kirche (weltweit)20
 Griechisch Orthodoxe Kirche (weltweit)15,5
 Serbisch Orthodoxe Kirche
mit Ungarn, Bosnien und Kroatien
9,0
 Bulgarisch Orthodoxe Kirche8,0
 Albanisch Orthodoxe Kirche (18% des Volkes)0,7
 Orthodoxe Kirche Zyperns0,7
 53,9
Osteuropa:  
 Polnisch Orthodoxe Kirche0,6
 Tschechoslowakisch Orthodoxe Kirche0,7
 1,3

Die Glieder der oben genannten orthodoxen Kirchen belaufen sich auf etwa 270 Millionen. Weltweit kann mit 280 bis 290 Millionen orthodoxer Christen gerechnet werden.

Frage:

  1. Was bedeutete die Ordnung einer Staatsreligion für orthodoxe Kirchen?
  2. Was ist dir an den orthodoxen Kirchen aufgefallen?

www.Waters-of-Life.net

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