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Kennen wir den heiligen Geist?
Kurze Erläuterungen zu 335 Texten der Bibel, die über den Geist Gottes reden
TEIL II Der heilige Geist in den Evangelien

5. Verheißungen Jesu zum Empfang des heiligen Geistes


Das Bitten um den heiligen Geist
Der heilige Geist in den Abschiedsreden Jesu
Der heilige Geist in den letzten Tagen Jesu Christi auf der Erde


Matthäus 5:3
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.

Warum spricht Jesus die Bettler im heiligen Geist selig? Weil sie ihren Mangel an heiligem Geist spüren, weil sie entsetzt ihre Sünden erkennen und begreifen, dass sie fern vom Reich Gottes leben, und beginnen ihrem Hochmut, ihrer Ehre und Selbstgerechtigkeit abzusagen und wie Bettler ihre Hände nach der Gnade Gottes auszustrecken. Ihnen spricht Jesus den unaussprechlichen Reichtum des Himmels und allen himmlischen Segen als ewiges Eigentum zu (Epheser 1,3).

Johannes 3:5-8
Jesus antwortete (Nikodemus): Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. 7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden. 8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Jesus erklärte Nikodemus, einem der 71 Abgeordneten im Hohen Rat, (dem Parlament seines Volkes), dass ohne eine Wiedergeburt durch das Wasser der Bußtaufe, wie bei Johannes dem Täufer, und ohne Empfang des heiligen Geistes kein Mensch das Reich Gottes sehen noch erkennen und auch nicht hineinkommen kann! J. A. Bengel empfahl in seinem Buch „Gnomon“ zu diesem Vers, man möge das Verständnis der Wiedergeburt nicht komplizieren, denn sie bedeute einen Herzensglauben an Christus (Johannes 1,12-13). Gleichermaßen aber sollte man den Glauben nicht intellektuell verflachen, denn er bedeute die Wiedergeburt des Herzens und der Sinne in einem Menschen.

Für die Menschwerdung Jesus Christi aber erhellt das Wort: „Wer vom Geist geboren ist, der ist Geist“ (Johannes 3,6) seine Seinsweise als die heilige Inkarnation des Geistes Gottes. Wer den heiligen Geist besser verstehen möchte, sollte Jesus anschauen. Beide sind kongruent und in Charakter, Absicht, Kraft und Heiligkeit völlig übereinstimmend.

In den semitischen Sprachen stammen die Worte für Wind und Geist aus derselben Sprachwurzel. Dadurch wird der Geist mit einem unsichtbaren, aber deutlich spürbaren Wind erklärt. Wie niemand genau weiß woher der Wind kommt und wohin er geht, so bleiben die Existenz und die Motivation eines wiedergeborenen Christusnachfolgers für seine Mitmenschen unbegreiflich, werden jedoch an den Taten seiner heiligen Liebe und an seinem inneren Friede spürbar.

Jesus erklärte dem perplexen Nikodemus weiter, dass Gottes Liebe und sein eigener Sühnetod am Fluchholz die verborgenen Ursachen einer jeden Wiedergeburt sind (Johannes 3,14-16) und dass sich die Rechtfertigung eines Sünders durch seinen Glauben an Gottes Sohn realisiert (Johannes 3,17-18).

Alle diese Erklärungen gipfeln in dem Wort Jesu: „Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden“ (Johannes 3:7). Diese Offenbarung des Sohnes Gottes gilt nicht nur Christen und Atheisten, sondern gleichermaßen Juden und Muslimen. Ohne eine Wiedergeburt durch den gnädigen heiligen Geist bleibt der Mensch geistlich tot in seinen Sünden (Epheser 2,1-10). Der Geist des Vaters und des Sohnes ist in sich selbst das ewige Leben, das durch das Wort der Apostel Christi zu uns gelangt (Johannes 6,63; Römer 8,10).

Johannes 3:14-16
14 Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15 damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. 16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Jesus erbarmte sich über den Abgeordneten im Hohen Rat seines Landes (Synhedrium) und erklärte ihm die juristische Legalisierung einer Wiedergeburt von Sündern nach dem Alten Testament. Wie Mose in der Wüste eine eherne Schlange als Symbol des Bösen erhöhte und damit richtete (4. Mose 21,8-9), so musste Jesus alle Sünde und Bosheit der Welt in sich hineinziehen, um der Urschlange zu gleichen, und aus Liebe zu allen Sündern an ihrer Stelle den vor Gott gültigen Sühnetod zu sterben. Wie in der Zeit Moses jeder von den Schlangen Gebissene, der zu der gerichteten Schlange emporblickte, geheilt und gerettet am Leben blieb, so soll jeder, der zu dem gekreuzigten Jesus hinaufblickt und sich mit ihm im Glauben verbindet, das ewige Leben empfangen. Der Sühnetod Jesu berechtigt bußfertige Sünder das ewige Leben empfangen zu können.

Jesus vertiefte dieses Gleichnis aus dem Alten Bund und zeigte Nikodemus, dass die Liebe Gottes, des Vaters, die verborgene Ursache zu dieser umfassenden Rechtfertigung und Geistbegabung ist. Er opferte seinen lieben Sohn als sündloses Sühneopfer anstelle von Gesetzesübertretern zu sterben, damit diese durch ihren Glauben an ihn gerechtfertigt das ewige Leben durch den Empfang des heiligen Geistes erhalten können. Paulus erkannte und bekannte später: „Der Geist aber ist das Leben um der Gerechtigkeit willen!“ (Römer 8.10).

In diesem Minievangelium (Johannes 3,16) finden wir verhüllt das Bekenntnis zur Existenz und Wirkung der heiligen Dreieinigkeit, da der Vater und der Sohn und der heilige Geist als unauflösbare Einheit die Erlösung der Sünder bewirkten und bis heute noch bewirken.

Johannes 4:23-24
Es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Jesus hat einer verachteten Frau, die im fortgesetzten Ehebruch gebunden war, tiefe Wahrheiten mit einfachen Worten erklärt (Johannes 4,1-22). Nachdem er ihre Sünde aufgedeckt hatte, brach aus ihr die Sehnsucht nach einem reinen Leben mit Gott heraus. Sie erinnerte sich der Anbetung des Schöpfers auf dem Berg Garizim bei Nablus sowie im Tempel Jerusalems. Jesus aber sagte ihr, dass Gott ein barmherziger Vater ist, der jederzeit und überall angebetet werden kann. Dieser Vater aber wolle, dass wahre Anbeter ihre Sünden erkennen und bekennen, ihre Rechtfertigung aus dem Sühneopfer Jesu annehmen und dadurch den Geist der Wahrheit empfangen. Dadurch erkennen sie Gott als ihren Vater und beten keinen unbekannten Schöpfer an, sondern glauben an den Vater Jesu Christi, der auch ihr Vater ist!

Jesus unterscheidet zwischen wahren und falschen Anbetern. Buddhisten beten ihren goldenen Buddha in ihren Tempeln mit unwahrscheinlicher Geduld und Hingabe an. Muslime werfen sich vor ihrem unerforschlich großen Allah täglich bis zu 34 Mal nieder bis sie mit ihren Stirnen den Boden berühren. Nur Christen scheinen faul zu sein und beten sitzend, liegend, im Flugzeug oder wo sie sich gerade befinden. Jesus aber bezeugte, dass die äußere Form und der Ort der Anbetung nicht über ihre Akzeptanz bei Gott entscheiden, sondern die innere Haltung des Anbeters und die Kenntnis der richtigen Adresse. Die wahren Anbeter beten den Vater als seine gerechtfertigten Kinder im Geist und in der Wahrheit an.

Der nach einer wahren Anbetung suchenden Sünderin offenbarte Jesus das Geheimnis, dass Gott Geist ist und kein Götze. Der heilige Gott ist gleichzeitig das Urlicht, das den Verstand und die Seele mit seinem Geist erleuchtet (1. Johannes 1,5). Er ist die opferbereite Liebe, die alle Bosheit überwindet und bleibende Gemeinschaft mit sich und Menschen schafft (1. Johannes 4,16). Gott lässt sich jedoch nicht in menschliche Schablonen pressen. Er ist größer, gerechter und barmherziger als unser Verstand begreifen kann. Hesekiel und Johannes sahen den herrlichen Thron Gottes und erkannten, dass einer darauf sitzt. Johannes verglich ihn mit dem glasklaren Kristall, einem Zeichen für seine Heiligkeit, und mit dem rot leuchtenden Karneol, einem Zeichen für seine glühende Liebe. Aus dieser Heiligkeit der allmächtigen Liebe heraus entsteht ein smaragdgrüner Energiekreis um seinen Thron. Damit wird deutlich, dass der unbegreiflich große Gott kein zu fürchtender, grässlicher Geist ist, sondern unser Vater, voller Heiligkeit und erfüllt mit reiner Liebe (Hesekiel 1,1-28; Offenbarung 4,1-8).

Wer betet den Vater Jesu Christi im Geist und in der Wahrheit an? Wer verlässt sein monotones Karussell, das sich ständig um sein eigenes Ich dreht und richtet sein Leben ganz auf den wahren Gott aus? Jesus Christus befahl seinen Nachfolgern zuerst zu beten: „Unser Vater im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.“ Danach folgen ihre Alltagsbitten: Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen“. Wer im Sinn dieser Worte bewusst und vertrauend betet, reiht sich in die unzählbar große Zahl der wahren Anbeter ein, wird in das Bild des Vaters verändert und betet den an, der mit seiner heiligen Liebe uns auf seine Stufe emporhebt (Matthäus 5,48).

Johannes 7:37-39
Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! 38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.

Das Laubhüttenfest ist eines der großen Feste der Söhne Jakobs. Sie erinnern sich dabei an die Bewahrung ihres flüchtenden Volkes beim Zug durch die Wüste unter kargen, Verhältnissen und danken ihrem Bundesgott gleichzeitig für die Obst- und Weinernte des vergangenen Jahres. Das Vorhandensein von genügend Wasser war immer entscheidend für das Überleben der Einzelnen und der Volksgemeinde, daher galt dem HERRN der tief empfundene Dank für jeden Tropfen Wasser.

Jesus rief am letzten der Festtage in die Festgemeinde hinein: „Wen da dürstet der komme zu mir und trinke!“ Er bezeugte damit, dass er selbst die Quelle des Leben schaffenden Wassers ist. Weiter deutete er an, dass das Sühneopfer seines Leibes Ströme des heiligen Geistes (nicht nur Rinnsale) hervorbrechen lassen werde, die in alle Richtungen der verdurstenden Welt hinein fließen werden. Außerdem geschehe das sensationelle Wunder, dass jeder, der an ihn glaube (eine Herzensverbindung mit ihm eingehe) und von seinem Lebenswasser trinke, selbst zu einer Quelle des lebendigen Wassers für Viele werde. Wer Jesus nachfolgt bleibt berufen ein Durchgangsrohr des heiligen Geistes für Andere zu werden.


Das Bitten um den heiligen Geist

Lukas 11:5-13
Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; 6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, 7 und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. 8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. 9 Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 10 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. 11 Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? 12 oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? 13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Dieses aufregende Gleichnis Jesu will uns antreiben, nicht allein für uns selbst um die Gabe des heiligen Geistes zu bitten, sondern dem Herrn aller Gnade keine Ruhe zu lassen, bis er uns reichlich Brot des Lebens für unsere Freunde, Bekannten, Verwandten und Mitarbeiter gibt. Jesus fordert uns mit seiner Bildpredigt zur anhaltenden Fürbitte für einzelne Menschen auf, damit die Toten in Sünden durch den Geist der Heiligkeit ins ewige Leben versetzt werden.

Jesus befiehlt uns vertrauensvoll zu bitten, eifrig zu suchen bis wir den Willen Gottes erkennen und anhaltend an die Tür des Himmels zu klopfen, bis sie sich auftut und wir von seiner Fülle „Gnade um Gnade“ nehmen. Jesus verspricht uns dabei die Erhörung der Gebete ohne Bedingungen daran zu knüpfen. Er versichert uns: Wer den Vater bittet empfängt, wer ihn sucht findet ihn und wer bei ihm kräftig anklopft dem wird aufgetan! Falls wir bei uns und in unserer Gemeinde Mangel an Glauben, Liebe und Hoffnung sehen, will uns diese Befehlskette Jesu zur Umkehr, zum Glauben und zum Danken erwecken. Wer nicht betet, hat nicht, und wer nicht glaubt was er betet, braucht sich nicht wundern, wenn er keinen Segen empfängt (Johannes 16,24).

Jesus gibt uns mit dem Vaternamen Gottes eine selbstverständliche Garantie, dass jeder vertrauensvoll Bittende die Gnade und Kraft des heiligen Geistes empfangen werde, sowohl für sich selbst, als auch für seine Freunde! Diese einzigartige Zusage im Evangelium sollte tief in unser Gewissen eindringen und Glaubensbitten in uns hervorrufen für jeden, auf den uns der Geist Jesu hinweist.

Johannes 6:63
Der Geist ist's, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.

Jesus versichert seinen Jüngern, dass nicht zuerst ihr Bitten und ihr Glauben sie rettet und ihnen das ewige Leben vermittelt, vielmehr enthalten die Worte Jesu von Anfang an seinen heiligen Geist. Wer diese Worte in sich aufnimmt, auswendig lernt, glaubt und in vertrauensvolle Gebete verwandelt, der empfängt mit dem Geist Jesu das ewige Leben. Der Herr will uns retten, bevor wir ihn um unsere Rettung und Wiedergeburt bitten. Seine Worte sind voller Geist und Leben. Wer hört und glaubt, lebt ewig! Jesus sagte: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. 30 Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10:27-30).


Der heilige Geist in den Abschiedsreden Jesu

Johannes 14:16-18
Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. 18 Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.

Die Abschiedsreden Jesu bleiben ein unausschöpfbares Kleinod der Christenheit. In den vier Versen redet Jesus über den Tröstergeist, den der Vater und der Sohn zu den unfertigen und verlassenen Jüngern senden werden. Der Tröster heißt auf Griechisch „PARAKLETOS“ und bedeutet einen Rechtsbeistand im Gerichtsverfahren sowie einen kundigen Helfer in Rechtsfragen und Problemen. Dieser Geist kennt alle 613 Gebote des Alten Testaments und jeden der über 1000 Befehle Christi im Neuen Testament. Darüber hinaus ist er versiert in den Opfergesetzen des Levitikus (3.Mose) und in den Rechtsauswirkungen des Sühneopfers Christi. Er versteht das herrliche Gnadenrecht des Vaters und ist in sich selbst „das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus“ (Römer 8,2). Dazu ist er die Kraft Gottes, die uns befähigt, seine Gesetze zu halten und zu tun. Der Geist Christi ist eine Welten umfassende Rechtsgroßmacht, die Satan und seine Anklagen überwindet und unsere Rechtfertigung aus der Gnade des Vaters und des Sohnes realisiert.

Jesus bittet den Vater, dass er seinen Nachfolgern diesen Rechtsbeistand gebe, damit er ewig bei ihnen bleibe und ihnen helfe zu glauben, zu lieben und zu hoffen. Dieser tröstende Helfer ist kein Mensch, sondern ein Geist, der durch und durch wahr ist, keine Lüge toleriert und keine Fälschung der Bibel zulässt. Diesen Geist der Wahrheit können alle, die Jesus nicht lieben, nicht verstehen. Sie haben keine Ahnung von seiner Existenz. Seine Realität bleibt ihnen verborgen (Matthäus 11,25-26). Wer aber mit Jesus durch den Glauben zusammengebunden ist und ihm von Herzen vertraut, erfährt die Gegenwart dieses Geistes und seine dauerhafte Einwohnung.

Jesus liebte seine Jünger und sorgte für sie nach Leib, Seele und Geist. Er wusste, dass er sterben, auferstehen und in den Himmel auffahren werde. Er wollte jedoch seine Nachfolger nicht verwaist zurücklassen und verhieß ihnen seine unsichtbare Wiederkunft durch die Einwohnung des Tröstergeistes in ihre Herzen. Der heilige Geist ist sein eigener Geist und zugleich der Geist des Vaters, wie er sagte: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und „WIR“ werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen (Johannes 14,23; 1. Johannes 4,16). Die gesamte Heilige Dreieinigkeit will durch das Kommen des heiligen Geistes in Jesusnachfolger einwohnen. Jesus wird aber nicht nur unsichtbar in seinem Geist zu uns kommen, sondern auch sichtbar am Ende der Zeiten, in großer Herrlichkeit, um die Lebenden und die Toten zu richten und eine neue Weltzeit einzuleiten.

Johannes 14:26-27
Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. 27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Jesus erklärte, dass der Tröstergeist als der Rechtsanwalt des Himmels niemand anders ist als der heilige Geist selbst. Jesus hat seinen Vater gebeten, dass er uns diesen guten Geist sende. Der Vater erhörte das Gebet seines lieben Sohnes (Johannes 11,41.42) und sandte uns den heiligen Geist im Namen Jesu Christi. Die Dreiheit Gottes ist eine geistliche Einheit und sollte nie auseinanderdividiert werden.

Jesus ermutigte seine Jünger, dass der heilige Geist sie erinnern werde an seine Worte, Lehren, Gebote und Verheißungen. Der Tröster werde als Rechtsfachmann sie inspirieren und lehren, falls sie eine besondere Weisheit und Klugheit brauchen, wie er zuvor versichert hatte: „Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. 20 Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet“ (Matthäus 10:19-20). Jesus offenbart auch, was der Paraklet in seinem Namen in ihnen schaffen werde: Frieden! Frieden im Gewissen, Frieden mit unserer Vergangenheit, Frieden mit uns selbst und Frieden mit unsern Nachbarn und Widersachern (von unserer Seite aus. Römer 12,18-21). Jesus schenkt uns durch seinen Geist einen Frieden der höher ist als alle Vernunft (Philipper 4,7), den Frieden der in ihm selber ruht. Diesen Frieden kennt kein Nicht-Wiedergeborener! Kein Politiker, kein Philosoph und kein Esoteriker können ihn zuwege bringen. Der Friede Gottes kommt als Gnadengeist zu den Menschen. Christen sind anders als die Anderen. Dies ist kein Rassismus, sondern eine Realität. Jesus verbietet uns die Furcht vor dem Empfang des Tröstergeistes und seines Friedens.

Johannes 15:26-27
Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. 27 Und auch ihr seid meine Zeugen, denn ihr seid von Anfang an bei mir gewesen.

Nachdem Jesus geoffenbart hatte, dass er es ist, der seinen Nachfolgern den Tröstergeist vom Vater her senden werde, betonte er wiederholt, dass der Geist der Wahrheit und des Rechts vom Vater ausgehe. Schon früher hatte Jesus bezeugt: „Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben“ (Matthäus 11, 27; Johannes 3,35; 16,15). In seinem hohenpriesterlichen Gebet sagte er zu seinem Vater: „Alles was mein ist, das ist dein und was dein ist, das ist mein“ (Johannes 17,10). Der Sohn ordnet sich immer seinem Vater unter und ehrt ihn allezeit. Unser Gott ist ein demütiger Gott. So bekennen wir, dass der heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht, während orthodoxe Kirchen den Ausgang des Geistes nur vom Vater her bekennen.

Der Geist der Wahrheit vertritt keine verschwommene philosophische Wahrheit, sondern bezeugt die Realität des Vaters und des Sohnes und ihres Gnadenrechts, das sie über das Gesetz Moses ausgebreitet haben. Wenn in einer Gemeinde nicht mehr der ganze Christus verkündigt wird, ist der Geist der Wahrheit dort nicht mehr vorhanden. Dieser Geist bezeugt Jesus als Gottes Sohn, geboren von der Jungfrau Maria, gekreuzigt anstelle aller Sünder, auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, wo er heute lebt, an der Ehrenseite des Vaters sitzt und mit ihm die Welten regiert. Das wirkende Geheimnis seiner Weltenregierung aber ist die Ausgießung des heiligen Geistes auf alles Fleisch (Joel 3,1).

Aber nicht nur der heilige Geist bezeugt den auferstandenen Gekreuzigten, sondern auch seine Jünger, die als Augenzeugen seine Wirklichkeit und seine Lehren in den Evangelien beschreiben. Ihr Zeugnis ist bis heute noch voller Geist und Leben (Johannes 6,63).

Johannes 16:7
Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.

Jesus fiel der Abschied von seinen unfertigen Jüngern schwer. Er wusste jedoch, dass ohne seine Kreuzigung der heilige Geist nicht in die Welt kommen konnte. Erst musste die Sünde der gesamten Welt durch den Tod des unschuldigen Gotteslammes gesühnt werden, danach konnte der Geist des Vaters und des Sohnes ungehindert in die verdorbene Welt einströmen und erlösen, wer sich erlösen lassen will. Der Tod und die Himmelfahrt Jesu waren unerlässlich für das Kommen des heiligen Geistes. Wir müssen bekennen: Ohne Kreuz kein heiliger Geist für alle Staubgeborenen! Wer meint ohne echte Buße und ohne festen Glauben an den Gekreuzigten von einem freundlich-guten Geist Gottes reden zu können irrt. Das Blut des Lammes Gottes ist der hohe Preis für das Kommen des heiligen Geistes zu uns.

Seit Jesus sich für uns alle am Kreuz geopfert hat, besitzt er das Recht den Geist der Wahrheit und des ewigen Lebens allen zu senden, die an ihn glauben. In der deutschen Sprache schafft der Ausdruck „Ich will ihn senden“ Klarheit über die Absicht und den Plan Jesu. Er starb, damit wir ewig leben können. Er opferte sich, damit der heilige Geist in uns hineinkommen kann. Es ist der feste Wille und das unveränderliche Ziel Jesu Christi uns seinen Geist zu schenken. Wie antworten wir auf sein grenzenloses Angebot?

Johannes 16:8-11
Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht; 9 über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben; 10 über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; 11 über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. 12 Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.

Jesus bezeugt den heiligen Geist als „Augenöffner“ für die geistlich Blinden und für alle, die nur einen Schimmer von seinem Licht wahrnehmen. Wir sollten treuer um die Gabe des heiligen Geistes für unsere Freunde und Feinde bitten, denn ohne ihn können sie das Reich Gottes und alles was dazugehört nicht sehen (Johannes 3,3.5).

Der Herr Jesus nennt drei Gebiete, in denen der Geist der Wahrheit seinen Nachfolgern die Augen ihrer Herzen für die Wirklichkeit des Reiches Gottes öffnet:

1. Das Verständnis der Sünde ist durch das Kommen des heiligen Geistes vertieft und präzisiert worden. Der Gekreuzigte hat die aufgestaute Sünde der ganzen Welt weggetragen, gesühnt und vernichtet (Johannes 1,29). Er muss nicht nochmals für Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten und Atheisten sterben. Sein einmaliger Sühnetod genügt für alle. Er hat die verdorbene Welt mit dem heiligen Gott versöhnt (2. Korinther 5,19-21). Doch nun geschieht das Entsetzliche. Die meisten Menschen nehmen von ihrem Versöhnungsrecht keine Notiz oder lehnen es bewusst ab. Rechtlich gesehen existiert seit dem Tod Christi keine Sünde mehr, dafür regiert der Unglaube oder die Ablehnung der vollendeten Vergebung. Das ist die entscheidende Sünde der Einzelnen, der Religionen und der Völker, dass sie nicht an Jesus glauben. Alle ihre Sünden, die durch Jesu Sühnetod bereits vergeben waren, fallen wieder auf sie zurück!

2. Die Gerechtigkeit Gottes bleibt gerecht, auch wenn der dreimal Heilige verdammungswürdige Sünder rechtfertigt. Die Auferstehung Christi signalisiert, dass sein Sühneopfer anstelle aller Sünder rechtsgültig und von Gott akzeptiert ist. Satan und der Tod fanden kein Recht und keine Macht an ihm. Gottes Gerechtigkeit bleibt wegen der Stellvertretung seines Sohnes makellos. Der Herr Jesus ist jedoch in den Himmel aufgefahren, um als unser Hoherpriester unsere Gerechtigkeit vor Gott zu verwirklichen. „Mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden“ (Hebräer 10, 14). Somit lieben die Nachfolger Christi ihren Herrn und Heiland, obwohl sie ihn noch nie gesehen haben!

3. Das Gericht über Satan begann mit der Geburt Christi. Der Urböse vermochte trotz Stall und Kindermord in Bethlehem die Geburt und das Kommen des geistgeborenen Messias nicht zu verhindern. Er konnte ihn nach seiner Taufe, bei seiner Versuchung in der Wüste, oder durch den falschen Rat des Petrus nicht von seinem Weg zum Kreuz abbringen. Jesus liebte seine Feinde und betete für sie, als er in einem Orkan von Schmerzen am Fluchholz hing (Lukas 23,34). Er glaubte an die Gegenwart Gottes, obwohl er ihn verlassen hatte. Er hoffte weiter, wo es keine Hoffnung mehr gab (Lukas 23,46). Satan hat jeden Angriff gegen das sanftmütige Lamm Gottes verloren. Er konnte sein Sühneopfer für verdammungswürdige Sünder nicht verhindern. Seit der Himmelfahrt des Auferstanden ist der Teufel aus dem Raum Gottes hinausgeworfen worden (Offenbarung 12,9-11). Seither kann er die gerechtfertigten Brüder und Schwestern Christi nicht mehr verklagen. Er versucht heute, bei seinen Rückzugsgefechten, die Gemeinde Jesu von innen und außen zu vernichten, er weiß jedoch, dass er nur noch wenig Zeit hat. Christus ist der Sieger! Sein Geist realisiert seinen Sieg über Satan in seiner Gemeinde.

Johannes 16:13-15
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. 14 Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkündigen. 15 Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird's von dem Meinen nehmen und euch verkündigen.

Die zuvor erwähnten Rechtstatsachen sowie geschichtlichen Entwicklungen hat der heilige Geist den Aposteln und Knechten Jesu Christi nach seiner Himmelfahrt immer mehr geoffenbart. Seine Eingebungen können in der Apostelgeschichte, in den Briefen der Gesandten Jesu Christi und in seiner Offenbarung nachgelesen werden. Dabei zeigen sich erstaunliche Übereinstimmungen mit den Evangelien.

Der Herr und sein Geist führen die angefochtene Gemeinde weiter bis zum Endsieg. Dabei gibt uns Jesus Einblicke in die Harmonie und Zusammenarbeit der heiligen Dreieinigkeit. Der heilige Geist offenbart nichts von sich aus. Was der Vater und der Sohn ihm sagen, das sagt er weiter und offenbart einzelnen Gemeindegliedern zukünftige Entwicklungen. Der Geist verherrlicht nicht sich selbst, noch die mit seinem Geist Begabten, sondern Jesus, das Lamm Gottes! Auch Jesus hat sich nicht selbst geehrt, sondern allezeit seinen Vater verherrlicht. Deshalb hat der Vater dem Sohn alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Und der Sohn übergab dem heiligen Geist die Vollmacht seine Gemeinde zu bauen. Unser Gott ist ein demütiger Gott. Wir werden sein Wort und seine Wege nur verstehen, wenn wir uns in seine Demut und Sanftmut hineinziehen lassen.

Um seiner unbegrenzten Demut und Selbstverleugnung willen konnte Jesus bezeugen, dass alles, was der Vater besitzt, auch ihm gehöre. Der Vater ist durch die Übergabe aller Gewalt an seinen Sohn nicht ärmer geworden, denn seine Fülle bleibt immer die Fülle, selbst wenn er sie aufteilt. Die Bevollmächtigung des Sohnes und seine völlige Unterordnung unter den Willen seines Vaters bleiben unaufgebbare Basiselemente in der heiligen Dreieinigkeit (Matthäus 11, 27; 28, 18; Johannes 3,35; 16,15; 17,10). Dabei offenbart sich ein Geheimnis der Liebe Gottes. Sie macht sich nicht selbst groß, sondern immer den anderen (Johannes 17,1-10).

Jesus hat mit großer Liebe, Feingefühl und Weisheit seinen Jüngern weit reichende Prinzipien und Geheimnisse über das Kommen des heiligen Geistes geoffenbart, die sie jedoch noch nicht oder nur andeutungsweise begreifen konnten. Der Geist des Vaters und des Sohnes, der wenig später zu den Verlassenen kam, hat jedoch ihre Erinnerung aufgefrischt und sie erleuchtet, dass sie die Heilige Dreieinigkeit und ihre eigene Existenz im Geist der Wahrheit und der Liebe verstehen und bezeugen konnten.

Johannes 17:20-26
Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, 21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. 22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, 23 ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst. 24 Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; … 26 Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.

Seltsamer Weise lesen wir im Hohenpriesterlichen Gebet Jesu kein Wort über den heiligen Geist, noch über den Tröster oder den Geist der Wahrheit. Der Herr hat in seinem Glaubensgespräch mit seinem Vater in einer höheren geistlichen Logik geredet. Sein Vater wohnte aus Ewigkeit in ihm, auch bei seiner Geburt, als der heilige Geist und Gottes Wort in ihm Fleisch wurden (Johannes 10,30; 14,9.10; 2. Korinther 5, 19).

Indem unser Hohepriester für uns betete, bekannte er, dass er in uns Wohnung machen werde, uns seine Herrlichkeit zugesichert habe, damit wir mit ihm und dem Vater eins werden, so wie er mit ihm eins ist. Mit dieser Fürbitte hat er die Einwohnung des heiligen Geistes in seine Nachfolger andeutet. Dies wird endgültig deutlich bei seinen Worten: „ … damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen“. Die Liebe Gottes ist der heilige Geist, der allen geschenkt wird, die durch Jesu Blut gerecht geworden sind (Römer 5,5).

Dieses Glaubensgebet lässt uns ahnen, dass Gott Geist ist (Johannes 4,24), der Herr Jesus Geist ist (2. Korinther 3,17.18) und wir durch seinen heiligen Geist auch Geist werden sollen (Johannes 15,5; Römer 8,1-17; Epheser 3,19-22; 4,14-21; 1. Johannes 5,11-12; Offenbarung 21,7.22-24 u.a.).

Wer aber betet den Vater und den Sohn im heiligen Geist an und dankt ihm mit der Hingabe seines Lebens an seinen Willen für dieses unaussprechlich große Vorrecht? Dieses geistliche Geheimnis bleibt den Weisen und Klugen, den Angesehenen und Berühmten verborgen (Matthäus 11,25-30). Auch die große Mehrheit der Juden erkennt diese Realisierung ihrer Berufung nicht (Matthäus 13,10-17; Apostelgeschichte 28,26-28). Wie aber sieht unsere Anbetung der heiligen Dreieinigkeit in unserem praktischen Leben aus? (Epheser 1,13-14; 2,8-10). Sind wir bereit mit unserem begrenzten Verstand zu realisieren und mit unseren Herzen zu glauben was der Herr für uns erbeten hat? Der heilige Geist muss uns noch mehr Lichter aufstecken, damit es bei uns dämmert, wer der heilige Geist ist und was er in uns tun will! Diese Zunahme der Erkenntnis ist mit unserer Buße von allen Sünden, vom Egoismus und dem Stolz in unserem Blut eng verbunden.


Der heilige Geist in den letzten Tagen Jesu Christi auf der Erde

Johannes 13:21
Als Jesus das gesagt hatte, wurde er betrübt im Geist und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.

Jesus, die Mensch gewordene Liebe Gottes und Heiligkeit, hatte Monate lang versucht seine Nachfolger in seine Lebensweise zu verwandeln. Er gab ihnen Vollmacht Kranke zu heilen, Tote aufzuerwecken und Dämonen auszutreiben (Matthäus 10,1-4; Lukas 6,12.13; 10,17).

Aber der alte Mensch brach bei ihnen immer wieder durch (Matthäus 16,22.23; 26,69-75). Judas, einer der zwölf Auserwählten, liebte das Geld, hatte den Beutel und war ein Dieb (Johannes 12,6). Vielleicht wollte er Jesus zwingen, seine Königsherrschaft endlich anzutreten und seine Allmacht zu offenbaren. Er verriet den Aufenthaltsort Jesu an die amtierenden Hohenpriester und lieferte ihn aus für 30 Silberlinge. (Matthäus 26,15; 27,3-9).

Jesus aber liebte auch seinen Verräter und versuchte alles, ihn zur Umkehr zu bewegen (Matthäus 26,21-25.50). In Wirklichkeit aber war Jesus zutiefst betrübt in seinem Geist. Seine Trauer bezog sich sowohl auf seine irdische Seele als auch auf seinen menschlichen Geist, besonders aber auf den göttlichen Geist, der seine Person erfüllte. Mehrere Male erlitt Jesus solche Bitterkeit und tiefe Betrübnis, dass er sogar weinte (Matthäus 23,37-39; Lukas 13,34.35; 19,41-44; Johannes 11,33.38; 13,21). Der Sohn Gottes litt unter dem Unglauben, der geistlichen Blindheit und Verstocktheit der Menschen und unter der Macht des Todes. Er war gekommen, um alle zu erlösen, aber sie konnten es nicht begreifen. Ihre Sünde war noch nicht gesühnt und der Geist Gottes noch nicht in sie hineingefahren. Sie ließen ihren Retter kreuzigen. Der aber bat für sie als ihr wahrer Hohepriester: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“ (Lukas 23,34).

Lukas 23,44-46
Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, 45 und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. 46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.

Nach einem mehrstündigen Leiden am Kreuz und den Versuchungen Satans, den Geschwächten zum Hass gegen seine Feinde und zum Unglauben Gott gegenüber zu verführen, kam die letzte Minute in seinem irdischen Leben. Würde er verzweifeln und sich gegen seinen Vater im Himmel auflehnen? Nein! er glaubte, liebte und hoffte bis zur letzten Sekunde. Er betete. „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“ (Lukas 23,46). Er vertraute der Allmacht seines Vaters und seiner Liebe. Der Geist Jesu irrte nach seinem Tod nicht verloren durch Einöden, sondern blieb bewahrt in der Liebe und Heiligkeit seines Vaters. Der heilige Geist stirbt nie. Er ist das ewige Leben. Der irdische Geist Jesu und seine menschliche Seele, die mit dem heiligen Geist eins waren, benötigten jedoch diesen Glaubenssprung der Hoffnung in die ewige Geborgenheit des allmächtigen Vaters. Jesus betete nur den ersten Teil eines alttestamentlichen Glaubensliedes, denn er benötigte keine Erlösung, die in der Fortsetzung dieses Liedverses genannt wird, denn er war selbst der Erlöser für viele (Psalm 31,6).

Jesus hatte geweissagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht“ (Johannes 12:24-25). Er war der Geborene aus dem heiligen Geist und starb, damit viele geisterfüllte Söhne und Töchter Gottes aus seinem Tod erwachsen sollen.

Johannes 20:21-23
Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist! 23 Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.

Jesus ist auferstanden von den Toten! Er ist wahrhaftig auferstanden! Der heilige Geist in ihm stirbt nicht. Er lebt ewig. Er ist das Leben des Vaters im Sohn. Es gibt keine andere Hoffnung auf dieser Erde für uns Menschen, als diesen unsterblichen Lebensgeist von Jesus zu empfangen.

Jesus erschien am Abend seiner Auferstehung zwischen seinen verängstigten Jüngern und entbot ihnen zweimal den Friedensgruß! Sie benötigten dringend den Frieden Gottes, der höher ist denn alle Vernunft! Sie benötigten diesen Frieden nicht nur für sich selbst sondern auch für die gleichgültige Menschheit.

Jesus berief seine verstörten Jünger sofort zur Weltmission. Er schenkte den davongelaufenen Versagern die atemberaubende Zusage: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ Menschlich gesehen ist dieser Befehl undenkbar und nicht zu erfüllen. Geistlich gesehen aber ist er die Zusammenfassung aller Lehren und Gebote Jesu im Evangelium. Das Leben eines Christen soll kein geistlicher Egoismus und keine Selbstversicherung sein, vielmehr hat er das Vorrecht den Auftrag der Liebe Gottes zu erfüllen, Tote in Sünden mit dem Geist des Lebens zu erwecken.

Jesus blies seine Jünger an zum Zeichen, dass er eine neue Schöpfung begann. Wie Gott Adam den Lebensodem einblies, so in einem höheren Maße blies Jesus seinen Lebensgeist in seine konsternierten Jünger ein. Seine Auferstehung von den Toten hatte bewiesen, dass der Sohn Gottes voller Lebenskraft ist, die niemand und nichts unterdrücken und zerstören kann. Jesus bläst bis heute seinen Lebensgeist in alle hinein, die ihn suchen, sich ihm öffnen und ihn lieben.

Dann redete Jesus sie mit einem gütigen Befehl an, der bis heute Menschen verändert: „Nehmet hin den heiligen Geist!“ Der Herr befahl nicht: Akzeptiert meinen Geist durch eure Willensentscheidung, sondern empfahl ihnen, seinen Geist nicht zu hindern in sie hineinzufließen. Der Geist Gottes kommt von allein, er will in uns hineinsinken. Wir brauchen ihn nicht herbeizuziehen. Er kommt mit göttlichem Willen. Wir dürfen uns dem Strom der Gnade Gottes dankbar öffnen, der seit der vollendeten Versöhnung der Welt mit Gott durch Christi Sühnetod ununterbrochen in alle Kontinente hineinströmt! Hat der Befehl Christi dich erreicht? Hast du ihn verstanden? Danke Jesus für das Kommen des heiligen Geistes zu dir! Du hast ihn nicht verdient. Aber Jesus liebt Dich und belebt dich. Er schenkt dir seine Gnade umsonst.

Vergiss nie, dass der Geist Gottes, der mit Willen zu dir kommt, durch und durch heilig ist. Er duldet keine Lüge, keine Unreinheit und keinen Hochmut. Er will deinen Hass gegen andere Menschen in dir überwinden, ebenso deine Trägheit oder deinen Zorn. Der heilige Geist der Liebe Gottes heiligt dich! Du kannst nicht mehr weiterleben wie bisher. Deine Sünden müssen aus deinem Unterbewusstsein herausgelöst werden. Der Geist der Wahrheit treibt dich jedes Unrecht, das du getan hast, vor Gott zu bekennen und um Vergebung zu bitten. Wenn du fremdes Gut in deinem Besitz hast, gib es schnell zurück und entschuldige dich. Tu nicht so, als ob du gut und rein wärest. Erkenne und bekenne wer du bist, denn der Geist Christi ist heilig und heiligt dich zum Dienst der Liebe und Wahrheit

Die Gabe des heiligen Geistes bedeutet eine Ausrüstung zum Dienst für Jesus. Willst Du deinem Erlöser dienen und für sein Heil danken? Er wartet darauf, dass du deinen Mitmenschen seine heilige Liebe vor Augen malst, für sie betest, opferst und Zeit für sie hast, damit das Evangelium der Gnade ihre geistliche Blindheit und ihre Sünden lösen kann und sie in Ewigkeit Erlöste bleiben. Wer aber die Botschaft von der Gnade Christi permanent ablehnt, verhärtet sich gegen den Geist Gottes und wird durch das kraftvolle Zeugnis seiner Zeugen gebunden. Jede echte Verkündigung hat zwei Wirkungen: Entweder sie rettet Sünder vor Gottes Zorn und Gericht, oder sie bindet jene, die sich dem Geist Christi verschließen.

Kein Mensch und kein Bischof können von sich aus Sünden vergeben. Wer aber in der Leitung seines Geistes das Evangelium bezeugt, kann sehen, wie das Wort Gottes die Vollmacht besitzt Sünden und dämonische Bindungen zu lösen und das Leben Gottes im heiligen Geist weiterzugeben.

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